Anders zu sein, ist ganz einfach. Man passt sich nicht an die Meinung anderer an, tritt selbstbewusst auf und stört sich nicht an den misstrauischen Blicken der anderen; kleidet sich nach seinem eigenen Geschmack.
Doch häufig verbinden die Menschen das Wort „anders“ oder „seltsam“ mit Personen, die körperlich oder psychisch beeinträchtigt sind. Sie ignorieren diese Menschen und schenken ihnen nur leider selten die Chance, den eigenen Platz in der Gesellschaft zu finden.
Zum Glück gibt es in jeder Stadt verschiedene Einrichtungen, mit Betreuern, die sich gerne zur Verfügung stellen, um den Behinderten Abwechslung zu ermöglichen. Sie geben ihnen einen Moment, damit sie ihr Leben ebenfalls genießen können. Denn sie haben die gleichen Rechte – wie jeder andere Mensch auch – ein schönes Leben führen zu können, ohne größere Probleme.
Sie sind zwar auf Hilfe angewiesen, doch es ist eine andere Art von Hilfeleistung. Ihnen wird beigebracht, wie sie mit ihrer Behinderung umgehen müssen. Dann können sie in eine der zahlreichen Werkstätten arbeiten gehen und ihr eigenes Geld verdienen.
Am Nachmittag sind sie entweder in ihrer WG und unterhalten sich mit ihren Mitbewohnern oder sie unternehmen etwas mit einer Freitzeit-Gruppe. In Hilden gibt es die „Freizeitgemeinschaft Behinderte- und Nichtbehinderte e.V.“.
Die Leiter dieser Gruppe veranstalten spannende Nachmittage mit ihren Besuchern. Sie feiern mit ihnen Karneval, gehen mit ihnen Schwimmen, geben Konzerte und unternehmen Ausflüge.
Allgemein herrscht dort eine ausgelassene und amüsante Stimmung, denn keiner beurteilt den anderen nach seinem Aussehen. Keiner hänselt den anderen, denn sie erleiden alle das selbe Schicksal. Doch auch Menschen von außerhalb haben nicht das Recht dazu, sie zu missbilligen! Denn es sind Menschen wie Sie und ich. Sie lenken einander für ein paar Stunden ab.
Deshalb sind Sie alle freundlichst dazu aufgefordert, diesen Personen ebenfalls zu helfen. Sie müssen nicht ihr eigenes Leben dafür vernachlässigen! Es reicht schon, wenn Sie einmal in der Woche oder im Monat mit den Behinderten etwas unternehmen oder ihnen einfach Gesellschaft leisten. Geben Sie ihnen eine Chance. Sie sind nicht „anders“, sie erleiden nur ein schlimmes Schicksal- wofür sie nichts können.
Also öffnen Sie ihnen die Türen und helfen Sie dabei, wie sie ihren eigenen Platz finden können.
Denn was würden Sie tun, wenn Sie solch ein Schicksal hätten? Könnten Sie es ertragen, immer isoliert leben zu müssen? Ausgeschlossen von der eigentlichen Welt; ganz alleine? Würden Sie nicht auch glücklicher sein, wenn ihnen Hilfe geboten wird? Wenn sich andere für Sie einsetzen?
Denken Sie darüber nach, wie sie sich fühlen würden.
Es würde die behinderten Menschen sehr freuen, wenn Sie einmal vorbei schauen.
Merle Bernhardt, Hilden, Priv.dietr.-Bonhoeffer-Gym.