Regisseur Detlev Buck wollte nach seinen Filmen wie „Knallhart“ endlich mal einen Liebesfilm drehen, einen mit einer realistischen und ergreifenden Geschichte. Mit seiner Produktion ,,Same same but different“ ist ihm das nun zweifellos gelungen, denn sie beruht auf der wahren Lebensgeschichte von Benjamin Prüfer und seinem Buch: „Wohin du auch gehst“.
Wie viele Menschen in seinem Alter weiß Ben (David Kross) noch nicht, was er mit 20 Jahren mit seinem Leben anfangen soll. Also entdeckt er auf einer Rucksacktour mit seinem bestem Freund Ed (Stefan Konarske) Asien. Schließlich landen die beiden mit ein paar anderen jungen Rucksacktouristen in Phnom Pen, Kambodscha. Dort vergnügen sie sich vor allem mit Drogen und Alkohol in den Discos der Stadt.
In einer dieser Nächte, nach etlichen Joints, landen sie erneut in einer Disco.
Dort trifft Ben auf die schöne Sreykeo (Apinya Sakuljaroensuk), die erstaunlicherweise ein paar Brocken Deutsch spricht. Nach ein paar kurzen Gesprächen kommt es zum Sex. Am nächsten Morgen ist Ben dann reichlich erstaunt, als Sreykeo Geld verlangt, denn sie hat verschwiegen, dass sie eine Bardame ist. Trotzdem erscheint sie Stunden später wieder bei ihm. Sie verbringen viel Zeit miteinander und verlieben sich ineinander.
Doch als der Zeitpunkt von Bens Abreise naht, will er sie nicht verlassen, vor allem, da sie immer wieder von starken Hustenanfällen geplagt wird. Doch Kambodschas ärztliche Versorgung ist nicht das, was Ben aus Deutschland gewöhnt ist. Er schließt einen Pakt mit ihr: Er unterstützt sie und ihre Familie monatlich mit Geld, und sie sucht sich einen neuen Arbeitsplatz. Wieder in Deutschland halten die beiden über Internettelefon Kontakt, bis Ben erfährt, dass Sreykeo HIV-positiv ist. Und er trifft eine schwere Entscheidung: Er will für seine Liebe kämpfen.
Der Film fällt nicht durch die schauspielerische Leistungen positiv auf, vielmehr durch die toll inszenierten Bilder und die Musik, wie der Titelsong „Heaven can wait“ von Charlotte Gainsbourg, die die richtige Atmosphäre erzeugen.
Es berührt, wie sehr Ben um sie kämpft: Ob er in Kambodscha, wegen des nicht existierenden Gesundheitssystems, unmögliche Medikamente für sie aufzutreiben versucht, oder ihr letztendlich einen Heiratsantrag macht, obwohl er weiß, dass er nie sein ganzes Leben mit ihr verbringen wird.
Obwohl die Geschichte berührt, ist sie zugleich auch schockierend. Das Leben in Asien scheint nicht einfach, viele Bilder zeigen heruntergekommene Häuser ohne richtiges Dach und hungernde Menschen. Ein kleines Kind spielt auf einer Müllhalde und bittet Touristen um Wasser zum Trinken. Auch die Versorgung für Sreykeo, als sich herausstellt, dass sie HIV-positiv ist, ist mehr als miserabel.
Dieser Film beschreibt eine wunderschöne Liebesgeschichte, ist aber auch mit vielen Hintergrundinformationen und entsetzlichen Bildern bestückt. Daher ist der Film für jüngere Zuschauer weniger geeignet.
Julia Braun, Hilden, Priv.dietr.-Bonhoeffer-Gym.