Archiv der Kategorie: Erasmus-v.-Rotterdam-Gymnasium

Lokales – Ist Viersen lebenswert?

Am 13. November 2010 führten zwei Achtklässlerinnen des Erasmus-von-Rotterdam-Gymnasiums in der Viersener Innenstadt zum Thema „Leben in Viersen“ eine Umfrage durch, um die verschiedenen Eindrücke der Einwohner zu erfahren und auszuwerten. Sie haben viele verschiedene Menschen in unterschiedlichen Altersgruppen befragt und sind zu einem eindeutigen Ergebnis gekommen.

Natürlich denkt man sich, wenn jemand in einer Stadt wohnt, gefällt es ihm dort auch. Aber ist es wirklich das, was der Wahrheit entspricht? Wie uns die beiden Achtklässlerinnen berichten, gab es viele Bezüge auf diese Aussage.

„Die Meinungen der Befragten waren nicht alle sehr unterschiedlich“, so sagen sie. „Wir haben viele Eindrücke darüber bekommen, wie die Einwohner der Stadt Viersen, über ihre Heimatstadt denken.“ Sie selbst, als Einwohner von Viersen, denken, dass diese Stadt ein bisschen mehr Attraktivität und mehr Unterhaltung nötig habe.

Viersen schneidet nicht als moderne und interessante Stadt ab. So eine Frau: „Ich zähle Viersen eher zu den kleinen und stillen Orten im Rheinland. Ebenso ist es eine Stadt, die mehr auf ältere Menschen eingeht und die Jugend heutzutage vernachlässigt.“ Trotz dieser Umstände fühlt sie sich wohl.

Desweiteren berichtet eine Frau: „Ich wohne zwar nicht in Viersen, bin jedoch lieber hier, als im Vergleich zu anderen Städten. Aber ich glaube auch, dass Viersen ein bisschen mehr Aufruhr wohl tun würde. Mit ein paar Geschäften und vielleicht einer Diskothek für die Jugend könnte man Viersen stark verbessern.“

Dies sind nur wenige Eindrücke der Menschen in Viersen. Aus diesen Meinungen ergibt sich, dass Viersen eine verbesserungswürdige Stadt ist. Bei manchen Befragten hörten die beiden Schülerinnen heraus, dass die Jugend der Stadt vernachlässigt wird. „Dies könnte durch ein Kino oder ein Freibad oder Familienbad verändert werden“, so ein Mann.

Eine außergewöhnliche Antwort war die eines Mannes. Er beschrieb vor allen Dingen die verschiedenen Charaktere, die ihm während seines Aufenthalts in Viersen besonders beeindruckt oder erschreckt hatte: „Das Einzige, was mich an Viersen besonders stört, ist die Unfreundlichkeit der Menschen“, so äußerte er sich. „Aber wie Ihr sicherlich wisst, kann man dies nicht ändern.“

In Bezug auf „Das Leben in Viersen“ finden die Achtklässlerinnen eine Antwort einer Frau ganz besonders passend: „Würde es mir hier nicht gefallen, würde ich hier auch nicht wohnen, oder?“

Simone Kaluza, Viersen, Erasmus-V.-Rotterdam-Gymnasium

Gesellschaft – Anfang und Ende des Lebens

Die Hände von Loni liegen ruhig auf ihrem Krankenbett im Krankenhaus Mönchengladbach. In den Handflächen zeichnen sich tiefe Linien und Falten – Zeichen dafür, dass mit diesen Händen gearbeitet, ertastet und geholfen wurde. Aber sind es nur Zeichen für das Alter der Dame?

Es scheint unglaubwürdig zu sein. Aber nein, es gibt eine verwechselbare Ähnlichkeit zu der Hand eines neugeborenen Kindes. Kann man einen alten Menschen mit einem Baby vergleichen?

Um diese Frage zu klären, wurde Loni R., die wegen schweren Verletzungen derzeitig im Krankenhaus liegt, befragt. Eine patente, gutgelaunte Frau, die auch der Meinung ist, ihre schrumpeligen Handflächen würden denen eines Neugeborenen ähneln. Hilflos wie ein Kleinkind in so manchen Lagen hat sich die mittlerweile 87-Jährige aber bisher noch nicht gefühlt, was wohlmöglich daran liegt, dass sie geistig wie körperlich noch sehr aktiv ist.

Sie ist trotz ihrer Vitalität der Meinung, dass sich der Mensch am Ende des Lebens wieder zurück entwickelt zu dem, was er einst war. Die Frage, ob sie Angst vor dem Sterben habe, verneint Loni tapfer, denn sie glaubt an das Leben nach dem Tod.

Doch nicht jeder alte Mensch ist so stark wie die 87- Jährige, die erst wenige kleine Ähnlichkeiten mit einem Baby aufweist: etwa wenige Haare, schrumpelige Haut und das Bedürfnis nach geregelten Tagesabläufen. Viele Senioren über 85 Jahren schlafen nachts in der Embryonalhaltung oder nässen sich ein und haben Sprachstörungen. Besonders bei Demenzkranken sieht man, wie stark sie einem Baby ähneln. Demenzgeschädigte schreien, wenn sie unzufrieden sind, vergessen wie man gesittet isst, stottern nur noch Wortfetzen oder haben ein großes Bedürfnis nach Schutz und Nähe.

Beim anschließenden Besuch auf der Neugeborenenstation in Viersen taucht man in eine neue Atmosphäre ein. An den Wänden kleben selbstgebastelte Danksagungen, die Räume sind in einem zarten Gelbton gestrichen. Der drei Tage alte Theo liegt auf dieser Station, ihn kann man zu diesem Thema leider nicht befragen. Mit geschlossenen Augen und einem unschuldigen, zarten Gesichtsausdruck schläft er in seinem Bettchen, nicht ahnend dass ihm sein ganzes Leben noch bevor steht.

Weiterhelfen können allerdings Schwester Inge und Schwester Susanne. Zum Vergleich befragt, ist ihnen aufgefallen, dass ältere Menschen ebenso wie Babys wenig essen. Schwester Susanne erläutert: „Außerdem sehen alte Menschen wie auch Neugeborene in häufigen Fällen schlecht. Manche Reflexe sind bei Babys und alten Menschen noch nicht oder nicht mehr vorhanden.“ Es gibt jedoch auch Gegenargumente: Denn die Kleinen haben im Gegensatz zu Alten ein großes Durstgefühl, sie hören scharf und haben schon bald nach der Geburt eine weiche, sanfte Haut.

Der eine mag an Wiedergeburt glauben, der andere nur an biologische Entwicklungen. Fakt ist, dass dies wohl immer eine ungeklärte Frage bleiben wird: Woher kommen diese großen Ähnlichkeiten des Menschen zu Beginn und Ende seines Lebens?

Clara Olkies, Viersen, Erasmus-V.-Rotterdam-Gymnasium

Fußball – Immer den Ball im Blick

„Als ich acht Jahre alt war, durften wir die Vorspiele der Bundesligabegegnungen bestreiten. Danach saßen wir in der Kabine und haben uns schon darauf gefreut, mit den Profis einzulaufen“, erzählt uns Joshua, der schon seit sechs Jahren bei Borussia spielt. Für ihn und seine Mannschaftskollegen ist es inzwischen Routine, einmal im Monat den Job der Balljungen zu übernehmen.

„Jetzt ist es normal, hinter der Bande zu stehen, doch als ich das erste Mal den Ball den Profis zuwerfen durfte, war es ein unvergessliches Gefühl“, erinnert sich Mario aus der U15 von Borussia Mönchengladbach.

Vor Spielbeginn herrscht in der Kabine der Balljungen eine ruhige, entspannte Stimmung. Je nach Wetterlage kleiden sie sich einheitlich ein, um einen vorbildlichen Eindruck zu hinterlassen. Viele Fußballfans wissen wahrscheinlich auch nicht, dass der DFB die Balljungen genau beobachtet.

30 Minuten vor Anpfiff statten sich die Jungs schon einmal für das Spiel mit einem Ball aus und setzen sich danach auf die Ersatzbank der Borussia. Jetzt wird entschieden, wer die jeweiligen Positionen im Stadion einnimmt.

„Konzentration und Disziplin sind die beiden wichtigsten Eigenschaften des Balljungen, aber es soll trotzdem noch sehr viel Spaß machen. Allerdings auch nicht zu viel Spaß, denn im Januar haben zwei unserer Balljungen versucht, Werder Bremens Kapitän Thorsten Frings bei einem Elfmeter zu stören“, schmunzelt der verantwortliche Jugendgeschäftsführer.

Mittlerweile ist Halbzeit im Spiel Borussia Mönchengladbach gegen den FC Bayern. Joshua und Mario hatten bis jetzt ein ruhigen Job und freuen sich auf eine bessere zweite Halbzeit. Nach Abpfiff des Spiels dürfen die Balljungen noch die Bälle des Hauptsponsors in die Ränge zu den Fans schießen. „Es war ein tolles Spiel, vor allem in der 2. Halbzeit! Wir freuen uns schon auf unseren nächsten Einsatz – hoffentlich reicht`s dann für einen Sieg.“

Ben Venhaus, Viersen, Erasmus-V.-Rotterdam-Gymnasium

Menschenrechte – Brutale Übergriffe auf die Bahai

Seit der islamischen Revolution nehmen die Menschenrechts-Verletzungen an den Anhängern der Bahai-Religion, der jüngsten Weltreligion, im Iran dramatisch zu. Die Situation ist vergleichbar mit der Verfolgung des jüdischen Volkes vor 1933 in Europa.

Im Iran leben etwa 300.000 Bahai. Es sind so viele wie Christen, Juden und Zoroastrier zusammen. Es kommt zu einem Anstieg von brutalen Übergriffen, der Zerstörung von Kulturgütern und Eigentum, der Demolierung von Häusern, Brandstiftung und Verhaftungen.

Unmittelbar nach der Revolution wurden mehr als 200 Bahai getötet, und alle administrativen Einrichtungen nach und nach verboten und aufgelöst. Für soziale Fragen wurde seitens der iranischen Bahai-Gemeinde eine Gruppe gebildet, die die Aufgabe hatte, mit Genehmigung der Behörden und mit deren Wissen die Belange der iranischen Gemeinde wahrzunehmen. Es sind Fariba Kamalabadi, Vahid Tizfahm, Jamaloddin Khanjani, Afif Naeimi, Mahvash Sabet, Behrouz Tavakkoli und Saeid Rezaie. Diese Gruppe wurde im Mai 2008 in das Teheraner Evin Gefängnis verbracht, und ohne Anklage und Rechtsbeistand festgehalten.

Erst im Januar 2010 haben die Gerichtsverhandlungen begonnen. Sie wurden ohne Nachweis von Schuld zunächst zu jeweils 20 Jahren Haft verurteilt. Nach internationalem Druck wurden sie zuletzt zu zehn Jahren Haft verurteilt.

Ihnen wurde unter anderem Spionage, Aufbau einer illegalen Verwaltung, Propaganda-Aktivitäten und die Zusammenarbeit mit Israel vorgeworfen. Die Haftbedingungen sind menschenunwürdig. Ihnen wurden zwei Zellen zugewiesen, ohne Decken, geschweige denn Betten. Die übel riechenden Zellen sind von Schimmel angegriffen und so klein, dass es nicht möglich ist, sich zu bewegen. Sie hatten weder Frischluft noch Sonnenlicht.

Allgemein nehmen die Verhaftungen im ganzen Land unvermindert zu. In den ersten drei Monaten kam es zu 54 Verhaftungen, mehr als die Hälfte gegenüber der gesamten Inhaftierten in 2009. Die Muster der Verhaftungen verlaufen ähnlich. Mitarbeiter der Behörden tauchen bei den Bahai auf, durchsuchen die Wohnungen und Häuser und beschlagnahmen Gegenstände wie Bücher und Computer. Falsche Anklagen werden erhoben, um die Verhaftungen zu rechtfertigen. Sie werden nur nach Hinterlegung von exorbitanten Kautionen, Immobilien oder Geschäftslizenzen wieder frei gelassen.

Dies führt zu einer zunehmenden Verarmung der beteiligten Familien und Gemeinden. Sie erhalten keine Arbeitsstellen im öffentlichen Dienst. Muslime werden unter Druck gesetzt, Bahai-Angestellte zu entlassen. Der Zugang zu Bildungseinrichtungen und Universitäten wird versperrt. Vor wenigen Monaten wurden viele Häuser der Bahai des Dorfes Evil am Kaspischen Meer zerstört. Immer wieder werden sogar Friedhöfe zerstört.

In Viersen wird am 11. Dezember 2010 mit dem Candlelight-Konzert an die inhaftierten Bahai erinnert. Beginn ist um 20 Uhr im Foyer des Stadthauses Viersen am Rathausmarkt.

Stephan Meyers, Viersen, Erasmus-V.-Rotterdam-Gymnasium

Energie – Alles im Wandel

Die von der Europäischen Union geforderte Erhöhung der Anteile an erneuerbaren Energien am Gesamtenergieverbrauch (Strom, Wärme, Kraftstoffe, ect.) auf 20 Prozent bis zum Jahr 2020, wird durch den Koalitionsvertrag der Rot-Grünen NRW-Landesregierung weiter in die Städte und Gemeinden getragen.

Begrenzte Vorkommen fossiler Energieträger (Erdgas, Kohle, Erdöl etc.), ein erhöhter Bedarf an Energie durch neue Industrieländer, aber auch die dramatischen Auswirkungen des CO2-Ausstoßes führen zum Umdenken.

Der Weltenergieverbrauch beruht zurzeit zu 90 Prozent auf fossilen Energieträgern. Gerade im Bereich der Stromversorgung hat die Politik ehrgeizige Ziele. So soll bis zum Jahr 2020 der Anteil der erneuerbaren Energien an der gesamten Stromerzeugung in Deutschland auf mindestens 30 Prozent gesteigert werden. Für Nordrhein-Westfalen bedeutet dies vor allem den weiteren Bau von Windrädern und einen Ausbau der Bioenergie-Erzeugung.

Der Ausbau der Windenergie hat sich in den vergangenen Jahren, bezogen auf die Anlagen, fast verdreifacht. Die Leistung wurde aufgrund technischer Erneuerungen sogar auf das achtfache gesteigert. Hier rechnet die Landesregierung für die nächsten Jahre mit einer erneuten Verdoppelung.

Der Ausbau der Bioenergie wird sich vor allem auf den ländlichen Raum beschränken, immer mehr Landwirte bauen Biogasanlagen, um einen zusätzlichen Erwerb zu haben. Ein großer Wandel entsteht dadurch bei der Nutzung der Felder. Immer mehr landwirtschaftliche Nutzflächen dienen nicht mehr der Nahrungsmittelproduktion, sondern der Energieerzeugung. Sicher ist, dass mit dem Wandel in der Energieerzeugung auch ein Wandel in der Fläche kommen wird.

Anne Bovenschen, Viersen, Erasmus-V.-Rotterdam-Gymnasium

Kirche – Trend zur Urne

Nun ist auch Viersen so weit. Immer mehr Menschen lassen sich Feuerbestatten. Daher kam auch die Stadt Viersen auf die Idee, aus der St. Josef Kirche eine Grabeskirche zu machen, da sie sonst komplett leer stehen würde.

Am 12. September um 11 Uhr fand die letzte Messe in der alten St. Josef Kirche in Viersen statt, denn der Kirchenausschuss in Aachen stimmte dem Umbau der Kirche zu einer so genannten Grabeskirche zu.

In dieser sollen in Zukunft bis zu 4300 Urnen ihren Platz finden. In kleinen Nischen sollen diese in der ganzen Kirche verteilt stehen. Dort können die Bekannten, die Familien und auch andere Personen herum gehen oder einfach nur neben der Urne des Verstorben stehen.

Im Anschluss an die letzte Messe fand das Pfarrfest der Gemeinde St. Remigius dort statt. Nach dem Fest begannen die 14-tägigen Vorbereitungen für den Umbau. Die Kirche wurde weitgehend ausgeräumt, die Staubwände wurden eingezogen und Gerüste wurden aufgebaut. Die Meinungen der Bürger sind sehr unterschiedlich. Die älteren Generationen halten an der traditionellen Bestattung weitgehend fest, wohingegen die etwas jüngeren Bürger sich diese Art der Bestattung gut vorstellen können.

„Es gibt immer mehr Menschen, die nicht an ihrem Heimatort bleiben. Wer soll sich denn dann um das Grab kümmern?“, argumentiert eine junge Frau. Sie denkt positiv über dieses Projekt und ist schon sehr gespannt, die Grabeskirche zu besichtigen, wenn sie fertig ist. Und mit dieser Meinung ist sie nicht alleine. Viele von den befragten Personen im Alter von 20 bis 50 Jahren denken so über das Bestatten in einer Grabeskirche.

„Ich finde es zwar nicht gut, dass die Kirche nun nicht mehr für Gottesdienste genutzt wird, aber es ist immer noch besser, als diese Kirchen einfach leer stehen zu lassen. Doch ich würde mich nicht verbrennen lassen,“ erzählt ein 62-jähriger Mann.

Oft spielt auch der Kostenpunkt eines Erdgrabes bei der Überlegung für das Bestatten in einer solchen Grabeskirche eine wichtige Rolle, weil ein Erdgrab erheblich teurer ist als das Unterbringen in einer Urne. Da der Trend zurzeit eher in Richtung Feuerbestattung geht, wird man bestimmt in den nächsten Jahren sehen, ob sich das Projekt bewähren kann.

Anne Bovenschen, Viersen, Erasmus-V.-Rotterdam-Gymnasium

Fußball – Das war Robert Enke

Robert Enke stammt aus einer sportlichen Familie: Sein Vater war Psychotherapeut und 400-Meter-Hürden-Läufer, seine Mutter war Handball-Spielerin. Auch er begann früh mit seiner Karriere. Sein erster großer Verein war Carl Zeiss Jena, wo er mit sieben Jahren begann, Fußball zu spielen.

Enke absolvierte sein Abitur am Jenaer Sportgymnasium und plante früh, sein Studium anzufangen. Doch entschied er sich letztlich für eine Karriere als Profi-Fußballer. In jungen Jahren heiratete er Teresa. 2006 bekamen sie ihr erstes Kind, welches wegen eines angeborenen Herzfehlers zwei Jahre später starb.

Robert Enke war nicht nur Torwart, sondern spielte auch zeitweise als Feldspieler. Sein erster Verein war Jenapharm Jena. 1985 wechselte er zu Carl Zeiss Jena. Ein weiters Jahr später wechselte er zum Erstligist Borussia Mönchengladbach. Er saß zwei Jahre lang auf der Bank, bis Friedel Rausch Trainer wurde und er als Stammtorhüter gesetzt war.

1999 wechselte er nach Portugal zu Benfica Lissabon. Der damalige Trainer Jupp Heynckes erklärte ihn zum Leistungsträger und Kapitän der Manschaft. Nach drei Jahren wechselte er nach Spanien in die Primera Division zum FC Barcelona. Doch dort wurde er nur selten eingesetzt, so wurde er 2003 zu dem türkischen Verein Fenerbahce Istanbul ausgeliehen. Er wurde dort doch mit Gegenständen beworfen, aufgrund eines schlecht absolvierten Spiels. Daher löste Robert den Vertrag auf und blieb ein Jahr lang vereinslos.

Obwohl er noch bei Barcelona unter Vertrag stand, ließ er sich 2004 in die spanische Zweite Liga vom CD Teneriffa ausleihen. Dort bekam er sofort eine Vertragsanfrage von Hannover 96. Robert Enke wechselte hiermit zu seinem letzten Verein, wo er zu einem der besten Spieler der deutschen Bundesliga gewählt wurde.

Doch dann warf er sich am 10. November 2009 wegen seiner Depressionen vor einen fahrenden Zug. Seine Frau und weitere Angehörige trauerten um Robert. Im Stadion von Hanover fand eine offizielle Trauerfeier für ihn statt. Ein Jahr später wurde deswegen nochmals ein Gedenktag ausgerichtet.

Lennart Gehrmann, Viersen, Erasmus-V.-Rotterdam-Gymnasium

Naturkatastrophe – Vulkanausbruch legt Europa lahm

Hunderte verspätete und gecancelte Flüge, tausende gestresste Reisende warten auf dem Flughafen. Das alles wegen des Ausbruchs des Eyjafjallayökull. Das ist ein Vulkan, der sich auf dem gleichnamigen Gletscher im Süden Islands befindet. Er brach am 20. März 2010 aus.

Die gigantische Vulkanaschewolke legte ab Mitte April dieses Jahres den gesamten Flugverkehr in weiten Teilen von Nord- und Mitteleuropa lahm. Die ersten Anzeichen für den Ausbruch wurden von Wissenschaftlern schon im Frühjahr 2009 gemessen.

Mitte April beschloss die Luftfahrtüberwachungsbehörde, einen Großteil des europäischen Flugverkehrs einzustellen. „Die Gefahr für den Flugverkehr geht nicht nur von der Erblindung der Cockpitscheibe aus, sondern vor allem von der Beeinträchtigung der Düsentriebwerke und anderer Flugzeugteile durch Aschepartikel. Bis die Aschewolke sich aufgelöst und die ersten Flugzeuge wieder fliegen können, kann es noch Monate dauern. Leider können wir diesen Zeitraum nicht genau bestimmen“, meinte der Sprecher der Luftfahrtsüberwachungsbehörde.

Die Reiseveranstalter müssen den betroffenen Fluggästen ihr Geld übrigens nicht zurückgeben, da dies eine Naturkatastrophe war.

Mert Ünlü, Viersen, Erasmus-V.-Rotterdam-Gymnasium

Jugend – Was ist schon normal?

Die Jugendlichen werden immer schneller erwachsen, doch die Eltern akzeptieren das nicht. Junge Menschen hören die verrückteste Musik und tragen immer die neueste Mode. Die Eltern sehen solche Fortschritte nicht gerne.

Oft sagen sie Sprüche wie: „Also, so was hatten wir früher nicht…“ oder „Früher war alles anders…“ Die Jugendlichen finden das nervtötend.

Die Teenager probieren immer mehr und immer früher alles aus. Rauchen, Alkohohl und Geschlechtsverkehr ist schon fast bei jedem Jugendlichen alltäglich geworden. Den Eltern bereitet dies Sorge um ihre Kinder.

Während die Eltern in ihrer Kindheit draußen gespielt haben, sitzen die Jugendlichen heute vor dem Fernseher oder chatten mit ihren Freunden. Für die Eltern ist das neu, und sie lassen auch diesen Fortschritt nicht an sich heran.

Doch es ist vorhersehbar, dass die heutige Jugend das selbe später einmal zu ihren Kinder sagen wird.

Michelle Koch, Viersen, Erasmus-V.-Rotterdam-Gymnasium

Ehrenamt – 13 Jahre Viersener Tafel

Viele Menschen in Viersen haben nicht genügend Geld, um sich ausreichend Lebensmittel zu beschaffen. Daher wurde vor 13 Jahren die Viersener Tafel als gemeinnütziger Verein gegründet.

Als wir ankommen, befinden sich bereits viele Bedürftige vor der Tafel. Theo Schmitz, ein Rentner der im Vorstand der Viersener Tafel fungiert, begrüßt uns freundlich und bittet uns herein. Nach seiner Pensionierung hatte er viel Zeit und wollte sich in Viersen ehrenamtlich engagieren. So kam er dann zum Verein der Tafel. Vier motivierte Helferinnen bereiten mit ihm bereits die Lebensmittel für die Ausgabe vor.

„Um Missbrauch zu verhindern, muss jeder eine Armutsbescheinigung vorlegen und sich registrieren lassen“, erklärt Schmitz. Bei unserer Führung durch das Gebäude zeigt er uns die Lagerräume, den Ausgaberaum, das Büro und die neu angelegte Suppenküche. Möglich wurde das Mahlzeit-Angebot durch Spenden und die Mitarbeit vieler freiwilliger Helfer, die kostenfrei ihre Arbeitskraft zur Verfügung stellten.

Einmal in der Woche wird dort eine warme Mahlzeit ausgeteilt. Mal gibt es Gemüsesuppe, mal Spaghetti Bolognese oder Möhreneintopf.

„Leider gibt es immer mehr hilfsbedürftige Menschen in unserer Stadt, so dass wir jeden Tag Lebensmittel verteilen müssen“, sagt Schmitz. Da die Bedürftigen aus Süchteln und Dülken es sich nicht leisten können, täglich nach Viersen zu kommen, sorgen die Helfer der Viersener Tafel dafür, dass es auch dort eine regelmäßige Ausgabe gibt.

Zurzeit zählt der Verein über 120 Mitglieder, davon sind derzeit rund 60 Personen aktiv. Derzeit versorgt die Viersener Tafel ca. 700 Familien mit rund 1500 Personen, darunter viele Kinder. „Die Lebensmittelspenden bekommen wir zwar größtenteils von Supermärkten, aber unser Verein ist auch auf finanzielle Spenden angewiesen“, erklärt er.

Auf die Frage, was er Angela Merkel in einem Gespräch sagen würde, antwortet Schmitz: „Ich würde ihr sagen, sie solle hier selbst einmal zwei Stunden bei der Ausgabe helfen und in die Gesichter der Hilfsbedürftigen blicken. So würde sie ein direktes Bild von der Armut in Deutschland bekommen.“

Es bleibt zu hoffen, dass sich weiterhin viele Viersener ehrenamtlich für die Tafel einsetzen, denn auf diese ehrenamtliche Arbeit darf und kann Viersen einfach nicht verzichten.

Matthias Reen und Felix Fenners, Viersen, Erasmus-V.-Rotterdam-Gymnasium