Unterwegs mit der Bezirksdienstpolizei – Keinmal die Dienstwaffe gebraucht

Langsam rollt der schwarze Kombi in die Einfahrt der Bezirksdienst-Polizeistelle von Viersen-Süchteln. Zwei Polizisten steigen aus und betreten das Gebäude. Einer der beiden ist Bezirkspolizist Waldemar Preuß, der andere sein Kollege, Jürgen Gößler. Sie machen den Früh- und Spätdienst.

Im Gebäude nehmen sie ihre Dienstwaffe aus dem Safe und machen sich fertig für den Dienst. Wie fast jeden Tag steht für sie „Präsenz zeigen“ und „Schulwege sichern“ auf dem Plan.

Zu Fuß machen sich die beiden auf den Weg zur Grundschule und helfen unterwegs einer alten Dame über die Straße. Dort angekommen, halten beide – jeder auf einer Straßenseite – Autos an, um für die Schüler die Straße zu sichern. Um 8 Uhr kommen noch ein paar verspätete Schüler, Auch sie müssen noch sicher über die Straße.

Kurz nach 12 Uhr ist die Morgenschicht zu Ende. Um 17 Uhr steht der schwarze Kombi dann wieder vor dem Gebäude. Abendschicht.

Auf die Frage, wie detailgetreu Polizei-Dokus seien, sagt Preuß: „Soko Leipzig und Co. sind unrealistisch. Erstes wird für jeden Mord eine eigene Soko (Sonderkommission) gebildet, zweitens ziehen die ja schon die Waffen, wenn der Täter flieht, und drittens ist das alles viel zu dramatisch.“ Über den Gebrauch seiner Pistole sagt Preuß: „Ich bin schon 30 Jahre bei der Polizei und habe die Dienstwaffe nicht einmal gebraucht.“

Nach etwa neun Stunden endet der Tag für Waldemar Preuß und Jürgen Gößler, und die beiden fahren im schwarzen Kombi aus der Einfahrt und verschwinden hinter der Ecke.

Benedikt Wulf, Mänchengladbach, Bisch. Marienschule

Wale werden gejagt – Blutiges Geschäft in Japan

Wale werden wegen ihres in Japan als schmackhaft geltenden Fleisches gejagt. Fischer sagen, sie sollten außerdem dezimiert werden, da sie keine natürlichen Feinde hätten.

Seit 1946 gibt es die Internationale Walfangkommission (IWC), die die meisten Fälle von Walfang verhindert, weil es von den meisten Walen weltweit nur noch bis zu 60 000 Exemplare gibt. Es wurde verhindert, den Walfang ganz zu verbieten. Japan versucht sogar, ihn zu legalisieren.

Seit 1986 ist es erlaubt, Wale zu „Forschungszwecken“ zu jagen. Japan stach im November 2007 mit einer Walfangflotte in See, um 850 Zwergwale und je 50 Finn- und Buckelwale zu töten. Letztere sind vom Aussterben stark bedroht. Das Fleisch der Wale wird auf dem Fischmarkt verkauft. Seit 1986 wurden 30 000 Wale getötet.

Hannes Rogal, Mänchengladbach, Gymnasium Rheindahlen

Das Hauptquartier verlässt Rheindahlen – Bye, bye, JHQ!

2013 ist Schluss für das britische Hauptquartier in Rheindahlen. Damit fällt ein Wirtschaftsstandort weg. Und es endet dann – nach 60 Jahren – auch eine eigentlich unmögliche Freundschaft.

Kirchen, Tennisplätze, ein Schwimmbad, ein Kino, ein eigener Fußballverein und eine enge Freundschaft zu Rheindahlen. Mit all dem soll nach Meinung des englischen Verteidigungsministers Desmond Browne 2013 Schluss sein.

Als 1953 auf einer Fläche von 380 Hektar die Joint Headquarters (JHQ), ein britischer Stützpunkt nahe dem Mönchengladbacher Stadtteil Rheindahlen entstand, um den Deutschen einerseits nach dem Krieg beim Wiederaufbau zu helfen, andererseits um sie zu überwachen, ging kaum einer davon aus, dass dies eine wohldurchdachte Idee war. Neun Jahre zuvor standen sich Briten und Deutsche noch mit Waffen gegenüber; keine gute Grundlage für ein gutes Miteinander.

Aus den wenigen Soldaten von damals sind heute, 54 Jahre später, 5800 Einwohner geworden, die am Niederrhein integriert sind. Aus Feinden sind Freunde geworden. „Obwohl ich kein Englisch kann und die Briten teils nur gebrochen Deutsch sprechen, sind wir über die Jahre sehr gute Nachbarn geworden“, beschreibt der Rheindahlener Hans Kehren das Verhältnis. Ein Abzug der Soldaten hätte auch wirtschaftliche Folgen. Theofanis Vehakles, Restaurantbesitzer nahe dem Hauptquartier, berichtet, dass 80 Prozent seiner Gäste von dort stammen. Bei einem Abschied könnte er sein Restaurant schließen.

Der Plan für die Auflösung des Hauptquartiers ist schon festgelegt, berichtet Gerd Soggeberg, Vorsitzender der JHQ-Betriebsvertretung. Die Soldaten, die nicht zur Allied Rapid Reaction Corps gehören, sollen versetzt werden. Die 978 deutschen Mitarbeiter bleiben im JHQ, bis es geschlossen wird. Es wird jetzt schon nach neuen Arbeitsplätzen für diese gesucht.

Rico Bihn, Max Hammerschlag, Mänchengladbach, Gymnasium Rheindahlen