Schulpolitik – Lernen in entspannter Atmosphäre

Die Landesregierung baut Schritt für Schritt Ganztagsangebote und Ganztagsschulen aus. Ziel ist es, den Kindern mehr Bildungschancen zu eröffnen und Eltern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erleichtern. Neben dem Unterricht gibt es ergänzende Arbeitsgemeinschaften, Förder- und Freizeitangebote. Die Umsetzung planen die Schulen vor Ort.

Die Lehrer der Realschule Rees hatten in einer Dienstbesprechung („Pädagogischer Tag“) überlegt, wie die Vorgaben an ihrer Schule umgesetzt werden können. Hier konnte das Modell des Euregio-Gymnasiums Bocholt überzeugen, das der Rektor der Schule vorstellte. Der Rektor der Realschule Rees hat sich im Gegenzug in Bocholt vor Ort erkundigt und dort auch mit Schülern gesprochen, die ebenfalls von dem Modell sehr angetan sind.

Hintergrund ist vor allem die Ausdehnung des Unterrichts in den Nachmittagsbereich. Mit dem neuen Konzept kann die Schule flexibler reagieren. Es wird an der Reeser Realschule im kommenden Jahr so umgesetzt, dass der Unterricht wie bisher um 7.35 Uhr beginnt und mit der neuen Taktung nach der fünften Stunde um 13.30 Uhr endet. Danach wird es für die Schüler, die an Arbeitsgemeinschaften teilnehmen, eine Mittagspause von 45 Minuten geben. Die Kinder können diese zunächst in der Aula verbringen, in Bauplanung ist eine Cafeteria.

Durch die 60-Minuten-Stunde bleibt mehr Zeit für die Lehrer, sich individuell um die Schüler zu kümmern, auch die Atmosphäre sei entspannter. Die Schüler haben nicht mehr so viel Hausaufgaben, der Tornister wir leichter. Bei einer 60-Minuten-Unterrichtsstunde können in den Fächern Biologie, Physik und Chemie umfassende Experimente gemacht und auch abgeschlossen werden. In den anderen Fächern bleibt beispielsweise mehr Zeit für Referate, um danach noch darüber zu diskutieren. Es wird nur im Bereich Sport Doppelstunden geben. Das Konzept wurde mit Eltern und Schülern ausführlich besprochen und wird im Schuljahr 2009/10 zunächst für ein Jahr umgesetzt.

Quellen:

RP, Erlass Schulministerium, Elternbrief Realschule Rees

Nicolas Hetebrij, Rees, Realschule der Stadt Rees

Was Hunde in der Schule lernen – Ausflüge für Vierbeiner

Wenn Hunde machen, was sie wollen und nicht auf ihr Herrchen hören, hilft oftmals ein Besuch in einer Hundeschule. Beispielsweise beim Deutschen Sporthundeverband e.V. in Wesel.

Wer einen jungen Hund hat und ihn nicht richtig bändigen kann, sollte einmal in die Hundeschule gehen. Dort lernt der Hund die Grundregeln kennen und erlernt den Umgang mit Artgenossen. Bereits im Welpenalter wird spielerisch gelernt. Als besondere Attraktion in der Schule gibt es Ausflüge, die den Hunden den Umgang mit der Natur und ihrer Umwelt bekannt machen.

Aber auch für ältere Hunde ist ein Besuch hilfreich. Dann lernen die Hunde das Apportieren und „bei Fuß laufen“. In verschiedenen Kursen kann der Hund seine Prüfungen bis zum Wach- oder Schutzhund ablegen. Die Kosten für einen Kursus sind unterschiedlich, ein Welpenkursus kostet rund 50 Euro. Die Welpen müssen vor Beginn des Kurses gechippt sein (Eigentums- und Abstammungsnachweis) und eine Haftpflichtversicherung haben.

Andy Fondermann, Wesel, Konrad-Duden-Realschule

Glosse – Wozu Hobbys? Wir haben doch G8!

Endlich keine Freizeit mehr. Haben Sie sich nicht als Kind schon gewünscht, den ganzen Tag in der Schule zu hocken und zu lernen? Durch G8 wir dieser Traum wahr.

Nach sechs herrlichen Unterrichtsstunden kann man sich den leeren Bauch mit dem kalten, viel zu teuren und immer gleichen Mensa-Essen vollschlagen. Nach dieser kleinen Mittagspause geht’s direkt weiter mit einer Doppelstunde – wenn man Glück hat, Mathe.

Um 16:00 Uhr ist man dann wieder zu Hause und muss Hausaufgaben machen, sowie für anstehende Arbeiten lernen. Und wo bleibt die Zeit für Hobbys, oder zum Freunde treffen?!

Stolz kann man antworten: „Wir haben doch G8, wozu also dieses unnützige Privatleben? Wir müssen doch in der Pisa-Studie besser abschneiden und ein Jahr länger arbeiten. Darauf kann man sich doch freuen!“

Marcel Meurs, Wesel, Konrad-Duden-Gymnasium

Osterfest bei der DLRG – Eier suchen und Hasen basteln

Am Ostersamstag hat die DLRG-Jugend (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft) am Auesee ihre traditionelle Ostereiersuche für Kinder bis acht und deren Eltern veranstaltet. Die Organisatoren haben ein spannendes Programm auf die Beine gestellt.

Als erstes durften die Kinder die 340 versteckten bunten Eier suchen. Währenddessen konnten die Erwachsenen Kaffee trinken und Kuchen essen. Danach spielten die Kinder Eierwerfen gegen die Eltern. Dazu warfen sie Tischtennisbälle auf Eierwaben – die Eltern verloren haushoch. Danach konnten alle Kinder, die Lust hatten, Osterhasen basteln. Schließlich spielten die Kinder noch Eierlaufen gegen die Eltern. Diesmal gewannen die Erwachsenen.

Danach war die Siegerehrung der Ostereiersuche. Den ersten Platz gewann Lasse Hußmann. Den zweiten Platz machte Marcel Weber. Paulina Bußmann belegte den dritten Platz. Zur Belohnung bekamen sie eine Urkunde und eine Tasse mit Osterleckereien. Zum Schluss erhielt jedes Kind einen Schokoladenhasen und durfte sich noch selbst gesammelte Eier mitnehmen. 40 Kinder und 35 Erwachsene haben das Fest besucht.

Info DLRG

Die DLRG ist die größte freiwillige Wasserrettungsorganisation der Welt. Sie wurde im Jahr 1913 gegründet und hat die Kernaufgaben Schwimmausbildung, Aufklärung und Wasserrettungsdienst.

Übungszeiten der Ortsgruppe Wesel e.V.:

Hallenbad Schermbeck: montags von 18 bis 19.30 Uhr

Heubergbad Stadtmitte: donnerstags von 17 bis 19 Uhr und samstags von 18.10 bis 20.30 Uhr.

Weitere Infos unter www.wesel.dlrg.de

Sonja Blum, Wesel, Konrad-Duden-Gymnasium

Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo – Bis zum „Goldenen Schuss“

Mit zwölf Jahren der erste Joint im Jugendheim, mit 13 das erste Heroin in einer Disco. In der Berliner Großstadt sind Christiane F. (gespielt von Nadja Brunkhorst) und ihr ebenso Drogensüchtiger Freund Detlef (gespielt von Thomas Hausstein) aufgewachsen. Von den „harmloseren“ Drogen ging es weiter bis zur endgültigen Sucht.

Nach der Schule ging sie mit anderen heroinabhängigen Freunden auf den Strich am Bahnhof Zoo, um das Geld für die Drogen anzuschaffen. Viele ihrer Freunde konnten unter dem Entzug der Drogen nicht leben und hatten auch nicht genügend Geld angeschafft für neue und gaben sich so den „Goldenen Schuss“. Der Schuss der ihnen das Leben nehmen und sie von dem Entzug befreien wird. Unter anderem Babsi, ihre beste Freundin. Sie war somit die jüngste tote Drogenabhängige Berlins.

Diese für Jugendliche schockierende aber aufschlussreiche Geschichte beruht auf einer wahren Begebenheit. Eine Frau, die heute noch lebt und doch wieder rückfällig geworden ist. Schrecklich, wie oft man beim Lesen vergisst, dass es sich bei dieser Erzählung um ein Kind handelt. Und dies ist nur eine von vielen Geschichten in Berlin oder in anderen großen Städten.

Sarah Peters, Kleve, Johanna-Sebus-Gymnasium

Jugendliche und das Internet – Virtuelle Freunde

Ein Klick auf die kleine grüne Blume und schon sind Leons Freunde in der Kontaktliste aufgebaut. Er schreibt die ersten von ihnen an. Um diese Uhrzeit sind noch nicht all zu viele online, aber nach 15 Minuten sind schon mehr als 20 Jugendliche im „ICQ“.

Dies ist nicht nur bei Leon und seinen Freunden der Fall. Unsere Umfrage ergab, dass mehr als 80 Prozent der Zwölf- bis 17- Jährigen im Besitz eines eigenen Computers sind. Wenn diese sich dann in Chaträumen – wie zum Beispiel „Msn Messenger“, „ICQ“, „SchuelerVerzeichnis“ und ähnlichen – treffen, bleiben die meisten im Durchschnitt zwei Stunden am Computer. Diese Zeit verbringen sie fast ausschließlich damit sich in den oben genannten Chaträumen (auch unter „Chatrooms“ bekannt) mit Freunden auszutauschen.

Doch wenn man heute als Jugendlicher von „Freunden“ spricht, bezieht man auch Unbekannte, die man im World Wide Web kennen gelernt hat, mit ein. Der Durchschnitt der auftretenden Fremden in einer Kontaktliste liegt bei ungefähr acht Prozent.

Sobald Leon mit dem Schreiben fertig ist, taucht er für im Durchschnitt zwölf Minuten in die Welt der Online-Spiele ab. Danach will er mit den Hausaufgaben beginnen. Doch die ICQ-Blume eines Freundes verändert sich gerade zu einem Brief, da er Leon eine Nachricht geschrieben hat. Also verschiebt dieser die Hausaufgaben auf den Abend, wofür er sich dann eine Stunde und fünfzehn Minuten Zeit nehmen wird.

Unter diesen Bedingungen leiden Schule und Freunde. Denn der Durchschnitts-Jugendliche, so unsere Umfrage, trifft sich heutzutage nur noch zwei- bis dreimal in der Woche mit seinen Freunden. War es früher doch üblich, einfach den Freund zu besuchen oder spontan schwimmen zu gehen, geht das heute nur noch über die Cyber-Welt. Alles muss felsenfest geplant sein, am besten schon Wochen vorher.

Es zeigt sich also, dass die Jugendlichen ihre Aufmerksamkeit voll und ganz dem Internet widmen. Die sozialen Kontakte werden dadurch verdrängt. Doch nicht nur der Computer ist ein Störfaktor, ebenso der eigene Fernseher und das Handy. Leben im Überfluss!?

Julia Hebeler und Michelle Ingenhorst, Wesel, Konrad-Duden-Gymnasium

Zahnarzt-Besuch – Bei Dr. M. Undgeruch auf dem Stuhl

Erst monatelanges Warten auf einen Termin, dann ist es soweit. Es ist 14 Uhr, Zeit los zu gehen, mein Termin wartet. Auf Drängen meiner Mutter hatte meine Zahnbürste nach wochenlanger Abwesenheit endlich mal wieder meine gelben Beisserchen gesehen. Ein Blick in den Spiegel verrät mir, dass der Gelbton einen Tick heller geworden ist. Trotzdem überfällt mich beim Anblick die pure Panik: Hätte ich vielleicht doch jeden Abend putzen sollen? Zu Spät! Mit schlotternden Knien und klappernden Zähnen betrete ich die Zahnarztpraxis.

Kaum drinnen begrüßt mich so ein Claudia-Schiffer-Model – na klar: mit schneeweißen Zähnen. Einen Tick zu freundlich, denke ich. Ich frage mich, ob ihre gebleachten Zähne eine Drohung sein sollen und ich mich auf den Nahkampf vorbereiten muss.

Nachdem der Computer meine schöne weiss-grüne Krankenkassenkarte fast verschluckt hätte, sie dann aber doch in den letzten Zügen mit einem knabbernden „tschick“ wieder ausspuckt, packt mich die Blondine zu den anderen Opfern ins Wartezimmer. Neben mir sitzt ein Zahnspangenmonster. Ich denke mir: Mit solch einem Pferdegebiss möchte ich hier nicht raus kommen.

Aus dem Nachbarzimmer meine ich eine Kreissäge zu hören, mein Inneres zieht sich zusammen. Meine Mutter nimmt mich in den Arm und beteuert, dass es sich nur um einen klitzekleinen, mausezarten Bohrer handelt und nicht um eine Kreissäge.

Plötzlich ertönt ein grausames Quietschen gefolgt von meinem Namen aus den Lautsprechern. Die Stunde der Wahrheit ist gekommen. Mutig schlage ich mir auf die Brust und springe auf. Kaum habe ich das Zimmer des Grauens betreten, kommt der Arzt ganz in Weiß, unscheinbar wie ein Engel getarnt herein. Doch ich habe ihn sofort durchschaut: Die Löcher und Höhlen in den Zähnen der Patienten sind sein Revier! Mit seinem riesigen Mundschutz kommt er mir fast bis vor meine Nase und heuchelt Interesse für den Inhalt meines Mundes.

Blödmann, denke ich, den Mundschutz hätte er sich sparen können, so furcht-baren Mundgeruch habe ich nicht! Ich rechne mit dem Schlimmsten – so wie seine riesigen Elefantenaugen in meinen Mund starren. Auf einmal reißt er (sich) seinen Mundschutz ab, strahlt mich mit seinen ekelhaft, widerlichen gelb-braunen Zähnen an und sagt: „Gratuliere, alles bestens in Ordnung.“

Über diese Aussage muss ich erst einmal nachdenken. Hat er wirklich bestens in Ordnung gesagt? Kaum zu glauben! Ich könnte ihn küssen, habe es jedoch wegen seinem faulriechenden Mundgeruchs gelassen.

Stolz wie Oskar verlasse ich die Praxis und werfe mit einem breiten frechen zähnezeigenden Grinsen der Claudia-Schiffer-Sprechstundenhilfe einen Blick zu. Noch einmal Kopf in den Nacken werfen und: geschafft – bloß raus hier!

Hella Dehnen, Kleve, Johanna-Sebus-Gymnasium

Ein Film zum Abtauchen – Die Pop-Piraten aus den Swinging Sixties

1966: die Blütezeit des Pop. Doch die verkniffene Regierung Englands verbietet das Senden dieser „drogenverseuchten, kulturlosen Musik“. Und so werden die so genannten Piratensender ins Leben gerufen, deren DJs die Musik von hoher See aus zu jedem Radio im ganzen Land senden.

Während die Regierung des so wohlerzogenen Englands diese Leute verabscheut, hängen täglich 24000000 junge Menschen heimlich vor den Radios, um der illegalen Musik zu lauschen. Und auf genau so ein Schiff katapultiert der Regisseur Richard Curtis (auch bekannt durch Filme wie “ „Tatsächlich… Liebe“ und „Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück“) den 18- jährigen Carl (Tom Sturridge). Scheinbar, damit ihm bei seinem Patenonkel und Radio-Rock-Oberhaupt Quentin (Bill Nighy) die Drogen und Zigaretten ausgetrieben werden.

Damit lernt der sonst so wohl erzogene Carl ein Leben inmitten von „Sex, drugs & Rock`n`roll“ kennen. In den acht DJs des Radio Rock, die mit provokanten Sprüchen die Fans fast in Extase versetzen, findet der junge Spund neue Freunde. Schnell findet er Gefallen an dem zügellosen Leben in dem die „freie Liebe“ nicht nur in Songs praktiziert wird, in dem Mutproben bestanden werden müssen und in dem man sich an keinen Regel hält. Doch schnell muss Carl lernen, dass es auch Schattenseiten an diesem regellosen Leben gibt…

Den ganzen Film über überzeugen dir Schauspieler so, dass man über die relativ platte Geschichte, die nur als Stütze für kleinere Nebengeschichten zu dienen scheint, problemlos hinwegsieht. Die Darsteller wirken den ganzen Film über so authentisch, als wären sie 1966 selbst an Bord eines Piratensenders gewesen. Sie leben ihre Rolle der problemlosen, angstfreien Pop-Piraten, auch als sie dem Tod gegenüberstehen. Untermalt mit der Musik der schrillen 60-er, aber auch mit Musik, die nicht aus dieser Periode stammt, reißt die Geschichte mit, und erst lange nach Ende des Films taucht man wieder auf, aus der Zeit der „Swinging Sixties“

Leonie Küsters, Kleve, Johanna-Sebus-Gymnasium

Der Tierpark Anholter Schweiz – Wo Ronja, Bensi und Mischa sich wohl fühlen

Wer Bären sehen will, braucht nicht weit zu fahren – nur in die Schweiz, die Anholter Schweiz nämlich. Sechs Kragenbären und drei Europäische Braunbären werden im Tierpark Anholter Schweiz von der Tierpflegerin Sabine Üffing betreut.

„Wir sind der einzige Wildpark in der weiteren Umgebung, der überhaupt Bären hält“, sagt sie. Die Bären sind seit Januar 2000 in Anholt untergebracht. Die Tiere kommen aus Ostdeutschland, wo sie in einem Betonbehälter unter schlimmen Verhältnissen leben mussten. Mit einer aufwändigen Aktion wurden sie zur Anholter Schweiz gebracht.

Zuerst lebten sie in einem Gehege mit den Wölfen, doch die Tiere verstanden sich nicht: „Die Wölfe haben immer wieder die Bären gebissen, darum mussten wir für die Bären ein eigenes Gehege schaffen“, berichtet die Tierpflegerin. Seitdem sind die beiden Bärenarten in unterschiedliche Gehege unterteilt. Die Tiere sind bereits die größte Attraktion des Tierparks, und viele Besucher kommen nur, um die Bären zu sehen, die auch ein beliebtes Fotomotiv sind.

Die drei Braunbären Ronja, Bensi und Mischa sind Sabine Üffing sehr ans Herz gewachsen. „Eigentlich sind Braunbären Einzelgänger, doch bei uns leben sie in einer Gemeinschaft. Wir hätten hier Platz, um einen weiteren Bären aufzunehmen“, sagt die Tierpflegerin. In die Wildnis könnte man die Bären nicht mehr freilassen, denn sie haben sich zu sehr an den Menschen gewöhnt, daher könnten sie in der Wildnis nicht überleben.

Der Tierpark ist vom 16. März bis 1. November täglich von 9 bis 18 geöffnet, sonst nur samstags, sonntags und an Feiertagen von 10 bis 17. Der Eintritt kostet für Erwachsene (ab 14 Jahren): 5,50Euro, für Kinder (ab 2 Jahren): 3,00Euro. Mehr Infos unter www.anholter-schweiz.de

Peter Latzel, Rees, Gymnasium Aspel

Mein Computer, das Spiel und die Sucht – Die tägliche Überdosis Illusion

Rund 14.000 Jugendliche in Deutschland sind süchtig nach Computerspielen. Ihre Videospiele sind längst keine Hobbys mehr, sondern ein Bestandteil ihres alltäglichen Lebens. Sie verbringen im Schnitt etwa drei bis fünf Stunden täglich vor dem Computer. Spiele mit hohem Suchtfaktor sind meistens so genannte MMORPGs (Massively Multiplayer Online Role Playing Games). Wie der Name schon verrät, spielt man dort mit tausenden von anderen Spielern zusammen in einer virtuellen Welt. Doch wie kommt es dazu, dass Jugendlich lieber vor dem Computer hocken und sich die Zeit mit Pixel totschlagen, als ihre Freunde zu treffen? Und wie kann man die Spielsucht verhindern?

Eine Ursache ist vielleicht der maskuline Jagdtrieb. Studien zeigen zudem, dass Jungen mehr Zeit vor dem Computer verbringen als Mädchen. Außerdem wird der Spieler regelrecht dazu gezwungen, viel Zeit vor dem PC zu verbringen, um zum Beispiel das nächste Level zu erreichen oder sich eine bessere Rüstung zu verdienen und so weiter.

Eine weitere Ursache ist der Gruppenzwang: Man kann sich einer Spielergemeinschaften anschließen, so genannten Gilden. Da das Spiel weiterläuft, auch wenn man nicht spielt, können somit auch die Freunde der Gilde besser werden. Dadurch versucht ein Spieler, „verlorene Zeit“, die er nicht im Spiel verbringt, durch längeres Spielen an einem anderem Zeitpunkt auszugleichen, um somit mit den Freunden mithalten zu können.

Viele Spieler identifizieren sich auch mit ihrem virtuellen Charakter. Dadurch können Krankheiten wie zum Beispiel „Folie à Deux „(frz. „Geistesstörung zu zweit“), entstehen, bei denen der Spielabhängige sein wahres Leben von dem virtuellem Zeitvertreib nicht mehr unterscheiden kann.

Kontrolle und Aufsicht durch die Eltern können den Spielfluss deutlich vermindern. Auch Eigeninitiative ist nützlich: Der kurze Blick auf die Uhr reicht völlig aus. Für exzessive Spieler gibt es bereits Hilfegruppen, welche ähnlich funktionieren wie zum Beispiel Drogen- oder Alkohohlhilfegruppen.

Was sind die Folgen von zu viel PC-Spielen? Verschlechterung der schulischen Leistung, Unterernährung oder Übergewicht, Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, erhöhte Gewaltbereitschaft und soziale Abkapselung sind nur wenige Schäden. Sie können teilweise sogar lebensgefährlich sein. Das belegt zum Beispiel der Tod von Lee Naminder Pal Singh Bagga, der an Unterernährung starb. Durch die Folgen des übermäßigen Spielekonsums werden viele Spieler in ihrer Schulklasse gemobbt und kapseln sich dadurch noch mehr ab. Somit werden sie auch oft schlechter in der Schule.

Marc Sieben, Goch, Gymnasium der Stadt Goch