Verkehr – Die Gefahren der Straße

Mit 18 Verunglückten bei Verkehrsunfällen erreichte Kleve 2009 seinen bisherigen Tiefstand. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies sogar fast eine Halbierung.

Im Kreis Kleve verunglückten überwiegend junge Fahrer mit einer Anzahl von 1122 Menschen, dicht gefolgt von den Jugendlichen. Junge Fahrer gelten grundsätzlich als „Risikogruppe“. Der Grund der dafür ist die fehlende Fahrpraxis, das Gefühl der eigenen Unverletzbarkeit, die häufige Ablenkung durch laute Musik und gut gelaunte und laut redende Mitfahrer im Fahrzeug. Die wenigsten Verkehrsunfälle werden von Senioren und Kindern verursacht.

Besonders tragisch war der Unfall, der sich im Juli 2009 in Kerken ereignete. Bei einem Zugunfall kam ein Säugling mitsamt seinen Eltern ums Leben.

Rund 170 Kinder verunfallten bisher im Straßenverkehr. Davon waren drei Viertel mit dem Fahrrad unterwegs. Insgesamt verunglückten im letzten Jahr 7848 Menschen. Die Hauptunfallursachen sind Fehler beim Abbiegen und Wenden und die Vernachlässigung der Vorfahrtregel. Die restlichen 25,8 Prozent werden durch Alkohol am Steuer, Missachtung der Geschwindigkeitsbegrenzung, zu geringen Abstand zwischen den Autos und Überholmanöver verursacht.

Pia Schwarzkopf und Jane Hendricks, Kleve, Konrad-Adenauer-Gymnasium

Volleyball – SV Bedburg-Hau auf Erfolgstour

Für die Herrenmannschaft sowie die A- und B–Jugend der Volleyballabteilung des Bedburg-Hauer Sportvereins läuft es derzeit sehr gut. Sie haben sich alle drei den Meistertitel geholt – die Herren sogar ungeschlagen. Doch sie wollen noch höher, sie wollen in die obersten Ligen des Landes.

Wir haben uns für euch auf den Weg gemacht und zwei Mitgliedern der Mannschaften, Torsten Verheyen (16) und Jarit Lötz (16), ein paar Fragen gestellt.

„Wie lange spielt ihr schon Volleyball?“

Torsten: „Seit vier Jahren. Aber erst seit etwa einem Jahr spiele ich beim SVB. Vorher verbrachte ich zwei Jahre beim VFL Merkur und davor noch zwei Jahre in unserer Schulmannschaft; dort spielen wir beide übrigens heute noch.“

„Wie seid ihr auf die Sportart Volleyball gekommen, und was hat euch zu eurem Trainer gebracht?“

Jarit: „Zum Volleyball sind wir durch unseren Sportlehrer Herrn Sonnenschein vom Konrad-Adenauer-Gymnasium gekommen. Unser Jugendtrainer, Maarten Hendricks, hat sich freiwillig dazu bereit erklärt, uns zu trainieren und die Herrenmannschaft wird durch Claus Brendgen betreut.“

„Wie viele Erfolge durftet Ihr insgesamt schon mit Euren Trainern feiern?“

Jarit: „Insgesamt konnten wir bereits drei Siege feiern, alle drei in dieser Saison. Mit der A- und B-Jugend sind wir Meister geworden, ebenso mit der Herrenmannschaft.“

„Welches Ziel strebt Ihr für die kommende Saison an?“

Torsten: „Unser Ziel ist es, es mindestens bis in die Verbandsliga zu schaffen, und ich denke, das können wir auch schaffen, schließlich sind wir bereits in der laufenden Saison aufgestiegen.“

„Der Aufstieg bringt sicherlich ein härteres und häufigeres Training mit sich. Bleibt da noch viel Zeit für andere Hobbies, die Schule oder für Freunde?“

Jarit: „Natürlich, dafür bleibt noch ausreichend Zeit über.“

„Unternehmt Ihr auch mal zwischendurch etwas mit der Mannschaft?“

Torsten: „Die Stimmung in den Mannschaften ist sehr gut, und wir unternehmen gerne etwas. Besonders im Sommer; dann spielen wir Beachvolleyball am Wisseler See.“

„Habt Ihr einen Sponsor, der Euch unterstützt?“

Jarit: „Ja, die Trikots der Jugendmannschaft werden durch Rübo-Gas finanziert, in der Herrenmannschaft übernimmt dies Blumen Ebben.“

„Könnt Ihr die Volleyballabteilung des SV Bedburg-Hau Jugendlichen, die interessiert sind, empfehlen?“

Torsten: „Wer gerne einmal bei uns hineinschnuppern möchte, ist herzlich willkommen. Ein wenig Vorerfahrung und ein Mindestalter von zwölf Jahren sind allerdings Voraussetzung.“

„Spielen im SV Bedburg-Hau Jungen und Mädchen zusammen Volleyball?“

Torsten: „Nein. Die Jungen trainieren montags und donnerstags von 18 Uhr bis 19.30 Uhr und die Mädchen ab circa acht Jahren können montags von 17 Uhr bis 19 Uhr zum Training kommen. Ansonsten klickt einfach einmal unsere Homepage an, sie ist zu finden unter www.svb-volleyball.de.“

Jule Simons, Katharina Johannes, Kleve, Konrad-Adenauer-Gymnasium

Lokales – Grundsteinlegung Hochschule Rhein-Waal

Am 30. April 2010 legte der Bürgermeister zusammen mit dem Landrat und dem Bildungsminister den Grundstein für die Hochschule Rhein-Waal. Nach Fertigstellung im Jahr 2012 finden dort 10.000 Studenten und ihre 50 Professoren in den Hörsälen und Seminarräumen Platz.

Da die Hochschule keine Studiengebühren erhebt, unterscheidet sie sich von anderen Universitäten. Viele Studenten werden erwartet, und daher hat die Hochschule große Auswirkungen auf den Einzelhandel. Die Stadt bekommt ein neues Klientel und die Geschäfte neue Käufer. Außerdem werden neue Studentenkneipen und Diskotheken eröffnen.

Auch der Wohnungsmarkt erlebt durch die vielen Studenten einen Aufschwung, da die Studenten in der Nähe ihrer Hochschule leben wollen. Zurzeit findet der Unterricht an zwei Standorten statt: am Landwehr 4 in Kleve und an der Südstraße 8 in Kamp-Lintfort. Dort unterrichten sechs Professoren rund 250 Studenten/innen in den Fächern Bio Science and Health, E-Goverment und International Business and Social Sciences.

Die Kapazitäten sind in allen drei Fächern ausgeschöpft. Der Unterricht findet von Montag bis Donnerstag statt. Die Studenten haben die Möglichkeit, ihre Hochschule in Kleve von 8 bis 18 Uhr aufzusuchen.

Weitere Informationen zur Hochschule Rhein-Waal finden Sie unter www.hochschule-rhein-waal.de/.

Martin Perau und Constantin Kroll, Kleve, Konrad-Adenauer-Gymnasium

Internet – Bist Du sicher sicher?

Wir haben einen kleinen Test im Internet-Portal „Schüler-Verzeichnis (SVZ)“ gestartet. Die erschreckenden und erstaunlichen Ergebnisse finden Sie hier.

Unter dem ausgedachten Account Lisi Müller, die angeblich das Konrad-Adenauer-Gymnasium besucht, haben wir verschiedene Schüler aus dem Kreis Kleve als Freunde hinzugefügt. Das Erste, was wir festgestellt haben, war, dass nur zwei von 30 Leuten nachgefragt haben, wer Lisi Müller ist. Die restlichen 28 haben Lisi bedenkenlos angenommen und ihr so schon persönliche Informationen wie die Schule, Klasse, Vor- und Nachnamen, aber auch den Geburtstag und Fotos zur Verfügung gestellt haben, die nun kopiert und für missbräuchliche Zwecke verwendet werden könnten.

Unseren 30 Freunden schickten wir dann eine Rundmail, in der wir sie nach ihrer Handy-Nummer fragten. 13 antworteten nicht, weitere acht fragten nun doch, wer wir seien, und neun schickten uns, ohne jegliche Bedenken, ihre Handy-Nummer. Mit dieser hätten wir Abonnements, die viel Geld kosten, auf ihre Handys bestellen oder ihre Nummern veröffentlichen können.

Nach diesem kleinen Test haben wir die betroffenen Personen jedoch aufgeklärt und sie darauf hingewiesen, nicht so schnell ihre persönlichen Daten preis zu geben. Und jetzt denkt noch mal nach: Seid Ihr sicher sicher?

Liz Heck & Lenny Overbeek, Kleve, Konrad-Adenauer-Gymnasium

Lokales – „Schuhstadt“ Kleve

Die „Schuhstadt“ Kleve ist traditionell für ihre große Schuhindustrie bekannt. Anfang des 19. Jahrhunderts gab es eine Vielzahl von Schuhfabriken, die weit über 2000 Menschen beschäftigten. Die bekanntesten Fabriken waren Hoffmann, Panier, Bause und Otten & Leenders.

Außer bei der Firma Otten & Leenders, die noch heute Schuhe in kleinen Stückzahlen produziert und sich insbesondere auf die Herstellung von Stiefeln für Tanzgarden (Karneval) spezialisiert hat, werden in Kleve heute keine Schuhe mehr gefertigt. Trotzdem gibt es eine Vielzahl von Schuhgeschäften, die heute eine große Auswahl an Schuhen zum Kauf anbieten.

Um hier den Überblick nicht zu verlieren, haben wir einige Schuhgeschäfte aufgesucht, um nach den aktuellen Trends der Schuhmode zu fragen.

„Die Schuhmode im Frühling/Sommer ist in diesem Jahr: Riemchenschuhe, Plateau-Schuhe und High-Heels. Die Schuhe sollen bunt aber auch alltagstauglich sein.“ Dieses berichtete mir Frau Vyen aus dem Schuhgeschäft Nuance in Kleve. Frau Vyen betreibt schon seit fünf Jahren mit kurzer Unterbrechung ihr Schuhgeschäft an der Kavariner Straße. Auf meine Frage, ob sie schon immer ein Schuhgeschäft haben wollte, antwortete sie: “ Soll ich ehrlich sein? Nein, eigentlich nicht! Aber jetzt, wo ich es habe, könnte ich mir nichts anderes vorstellen.“

Frau Kozik, eine Mitarbeiterin des Schuhgeschäfts „Via Uno“ in Kleve, erzählte mir, dass dieses Jahr Nieten auch total „in“ sind. Nicht nur an Schuhen, auch auf Taschen, Gürteln und Bekleidung. Frau Kozik arbeitet seit vier Jahren in dem Schuhgeschäft und hat sehr viel Spaß an dem Beruf als Schuhverkäuferin. Ich fragte sie, welche Marken „Via Uno“ verkauft. „Via Uno ist eine eigene Schuhmarke. Von dieser Filiale gibt es nur vier in Deutschland und drei in den Niederlanden. Via Uno ist auch die einzige Schuhmarke, die wir in unserem Geschäft verkaufen“, berichtete Frau Kozik.

Frau Pietzuch, die als Filialleiterin des neuen Schuhgeschäfts „Shoe4you“ gerade Neueröffnung auf dem Gelände des EOC in Kleve feiern konnte, berichtete über ihr Geschäft: „Immer topaktuelle Mode mit internationalen Marken wie zum Beispiel für Frauen: Funky Shoes, Minozzi, Puma, Adidas und Nike. Für Männer Bugatti und Dockers. Aber auch für die Kleineren führen wir moderne Schuhtrends wie: Shoe fit, S.Oliver, Blue cox und vieles mehr.“

Abschließend ist festzustellen, dass Kleve mit seinem großen Angebot ein reizvolles Ziel für die ist, die sich topaktuelle Schuhmode zulegen wollen. Das gilt für alle Altersgruppen und sicherlich auch für die vielen niederländischen Besucher, die Kleve immer wieder gerne zum Einkaufen besuchen.

Dana Claaßen, Kleve, Konrad-Adenauer-Gymnasium

Automobil – Das Gefährt der Zukunft

Das Elektroauto ist das Gefährt der Zukunft. Es ist umweltschonend und preiswert. Allerdings gibt es auch hier Vor- und Nachteile.

Vorteilhaft ist beispielsweise, dass es umweltschonend ist und auch der Kraftstoff Strom überall erhältlich ist. Die Nachteile jedoch überwiegen, denn es dauert sehr lange, bis der Akku aufgeladen ist. Und dieser hält dann auch nicht für eine Riesenstrecke. Außerdem sind Elektroautos nur sehr langsam, was bedeutet, dass man sehr lange unterwegs ist.

Die Forschung am Elektroauto wird stark betrieben und von der Bundesregierung unterstützt. Deshalb ist das Elektroauto das Auto der Zukunft und wird seinen Zweck künftig erfüllen.

Kristof Wiedner, Wesel, Andreas-Vesalius-Gymnasium

Freizeit – Fernsehen und Sport

Bei einer Umfrage bezüglich des Freizeitverhaltens bei Jugendlichen und Erwachsenen in Kleve entstanden folgende Ergebnisse: Erwachsene wie auch Jugendliche gucken in ihrer Freizeit am meisten fern. Meist sehen die Erwachsenen ARD, ZDF, WDR, VOX, RTL und ProSieben. Bei den Jugendlichen sind es dagegen Programme wie RTL, Sat1, SuperRTL, VIVA, MTV, NICK und ProSieben.

Die Befragten sitzen aber nicht nur vor dem Fernseher, sondern betreiben auch Sport. Bei den Jugendlichen sind es immerhin 51,6 Prozent und bei den Erwachsenen 54,6 Prozent der Befragten. Dabei sind die Hauptsportarten Fußball und Joggen oder auch Schwimmen und Reiten.

Während Erwachsene fast täglich Zeitung lesen, wie z.B. die Rheinische Post oder NRZ, sind Jugendliche fast genauso häufig im Internet und chatten dort mit ihren Freunden und Bekannten auf ICQ, SchülerVZ und Co. Sowohl die Jugendlichen als auch die befragten Erwachsenen gaben an, dass sie in ihrer Freizeit gerne shoppen und sich mit Freunden treffen.

Auf die Frage, ob wegen der Freizeitbeschäftigungen die Hausaufgaben oder bei den Erwachsenen die Hausarbeiten zu kurz kommen, antworteten 18 Prozent der Erwachsenen und 48 Prozent der befragten Jugendlichen mit „Ja“. Die Erwachsenen gaben an, dass beispielsweise Putzen nicht weglaufen würde und das Internet verdammt aufhalte. Die Jugendlichen gaben an, die Hausaufgaben immer aufzuschieben und sie öfter vergessen würden. Trotzdem gab die Mehrheit an, dass die Hausaufgaben/Hausarbeiten bei ihnen nicht zu kurz kommen, da sie einen guten Zeitplan haben und die Schule vorgeht.

Somit sieht man, dass die Freizeit bei Jugendlichen sowie Erwachsenen immer noch ein wesentlicher Bestandteil des Lebens ist und man andere Sachen dafür gerne liegen läßt.

Domenic Beyer und Matthias Reinders, Kleve, Konrad-Adenauer-Gymnasium

Medien – „On Air“ bei Antenne Niederrhein

Es ist 6 Uhr in der Früh. Wir sind noch mit einem Bein im Bett. Nur die Aufregung hält uns wach. Seit Tagen freuen wir uns schon auf diesen Moment, und nun ist er da. Denn – wir haben heute das große Glück, bei der Morgensendung unseres Lokalsenders zuschauen zu dürfen.

Vor uns liegt die Redaktion von „Antenne Niederrhein“. Hinter uns liegt die Schwanenburg. Wir betreten die Redaktion und werden freundlich begrüßt. Katrin Gerhold und Tommi Bollmann erwarten uns schon. Während wir uns mit der Umgebung vertraut machen, planen diese schon eifrig den Ablauf der Sendung.

Fasziniert von dem Studio kommen wir aus dem Staunen nicht mehr raus. Das Studio ist nicht, wie wir uns vorgestellt hatten, eine dunkle Kammer mit Eierkartons an den Wänden, sondern ein heller warmer Raum mit Fenster mit Blick auf die Schwanenburg und die Innenstadt. Ein Mischpult steht in der Mitte des Raums, darum herum stehen vier Monitore und ein Laptop.

Dann hören wir Katrin: “ Jungs, euch interviewen wir um sieben!“ Uns verschlägt es die Sprache. Wir, „On Air“ bei Antenne Niederrhein? Wie viele Leute wohl um die Zeit ihr Radio auf 98.0 oder 105.7 eingeschaltet haben? Als wenn er unsere Gedanken lesen könnte, sagt Tommi beiläufig: „Das sind um diese Uhrzeit doch nur schlappe 116.000 Zuhörer.“ Ungläubig fragen wir: „Das ist doch nur ein Witz?“ Aber Tommi belehrt uns, dass bei Antenne Niederrhein vor zehn Uhr keine Scherze gemacht werden.

Also ab ins Studio und live auf Sendung! Kurze Einweisung von Katrin und Tommi, bevor die Sendung losgeht. „Die vier Bildschirme sind für die Planung der Sendung da, mit seinem Laptop ist Tommi auf Facebook für seine Hörer erreichbar. Dann geht’s auch schon los. Voller Erwartung greifen wir zu den Kopfhörern und hören die Anmoderation. Natürlich ist der Ablauf der Sendung vorher geplant worden, aber einiges ist dann doch improvisiert. Auch Musikwünsche der Hörer werden spontan erfüllt.

Zwischendurch erklärt uns Katrin, dass die Aufgabe eines Moderators nicht nur darin besteht, die Sendung zu moderieren, sondern auch darin, die Texte zu verfassen. Auf Nachfrage erklärt sie uns, dass sie Informationen meist von den entsprechenden Quellen bekommen. Diese in Texte zu verfassen, fordert natürlich Können und eine Menge Berufserfahrung. Ein Moderator braucht mindestens Abitur und ein Volontariat, wie uns Tommi mitteilt. Auf die Frage, woher die Musik kommt, antworten uns die beiden, dass die Musikredaktion die Playlist für den jeweiligen Tag zusammenstellt. Voller Bewunderung schauen wir den Moderatoren bei ihrer Arbeit zu.

Zum Schluss bedanken wir uns, dass wir so freundlich aufgenommen und unsere vielen Fragen geduldig beantwortet wurden. Durch ihr lockeres, überzeugendes und professionelles Auftreten haben sie unseren Respekt gewonnen, und wir werden diesen Tag hinter den Kulissen von Antenne Niederrhein nie vergessen.

Cedric Hendricks und Alexander Falkhofen, Kleve, Konrad-Adenauer-Gymnasium

Wahlkampf – FDP attackiert ihre Gegner

Im Wahlkampf in NRW geht es wirklich um alles, man sagt er sei so wichtig, dass sogar die Bundesregierung ihre Politik auf die Wähler in NRW ausrichte. Die FDP greift dabei jedoch ihre Gegner an, anstatt durch Inhalte zu überzeugen.

Vor meiner Schule (Andreas-Vesalius-Gymnasium, Wesel) wurden Zettel verteilt mit der Aufschrift „Diese Schule wird geschlossen, wenn die Grünen mitregieren“.

So eine Aussage ist abgehoben und realitätsfern, da die Grünen zwar die so genannte Mittelschule ermöglichen wollen, aber auch einen Beibehalt des alten Schulsystems – die Entscheidung soll vor Ort fallen.

Dies ist ein Teil einer rot-rot-grünen Schreckenskampagne, die nicht nur die FDP führt. Auch die CDU stellte vor den Schulen Plakate auf, auf denen sinngemäß das Gleiche stand, nur in Bezug auf ein rot-rotes Bündnis.

Ein rot-rot-grünes Bündnis scheint tatsächlich sehr unwahrscheinlich. Natürlich ist jetzt noch nicht zu sagen, was nach dem 9.Mai passiert- das betrifft aber auch die andere Seite (es ist nicht auszuschließen, dass der FDP am 10. Mai einfällt, dass kein Geld für Steuersenkungen da ist).

Hannelore Kraft sagte jedoch mehrmals, dass sie mit einer Partei wie der Linken nicht zusammenarbeiten wolle. Die Deutschen leiden offenbar noch an einem Ypsilanti-Trauma, doch weder von der SPD-Spitze noch von ihrer eigenen Fraktion hätte Hannelore Kraft für ein rot-rot-grünes Bündnis Rückhalt – im unwahrscheinlichen Fall, dass sie ihre Meinung doch noch „ändern“ sollte.

Die FDP ist eine Gutverdiener-Partei, und ihr sollten keine weiteren vier Jahre in der Regierung des Landes Nordrhein-Westfalen ermöglicht werden. Die Entscheidung liegt jedoch bei den Wählern.

Tim Brämmling, Wesel, Andreas-Vesalius-Gymnasium

Schaukämpfe – Längst keine Lachnummer mehr

Früher wie heute wird „Schaukampf“ als Lachnummer und nicht als Sport –

aufgeführt von vernarrten Mittelalterfreaks – angesehen. Doch längst hat die Sportart die 100.000- Mitgliedergrenze überschritten. Rund jeder 30. Bundesbürger hat bereits einmal, bewusst oder unbewusst, an dem Sport teilgenommen.

Doch nach wie vor finden es viele Menschen, besonders Jugendliche, witzig, wenn jemand mit „Holz und Eisen rumfuchtelt“. Auch die meisten älteren Menschen finden diese Aktivität nicht besonders spannend, bezeichnen es als „selbstmörderisch und gefährlich“.

Weshalb ist dieser Sport innerhalb so kurzer Zeit so populär geworden und warum wird er trotz allem noch immer von der breiten Masse abgelehnt?

An dem rasanten Aufstieg hat nach wie vor die Film- und Spielindustrie großen Anteil. Durch Fantasyfilme und Computerspiele steigt besonders bei den

Jüngeren der Drang, die Helden aus ihren Filmen und Videogames nachzuspielen. Aus kindlichen Wünschen wurden Sportarten von Jugendlichen und Erwachsenen.

Die Ablehnung erwuchs aus dem Vorurteil, dieses Verhalten wäre kindisch

(schließlich entstand es ja auch aus Kinderfantasien). Allerdings ist der Sport mittlerweile so gewichtig, dass sich Zusammenschlüsse aus Interessierten nun in ganz Europa als offizieller Verein eintragen können. Auf der ganzen Welt

(mit Ausnahme Russland, Afrika und Asien) gilt eine offizielle Regelung, der so genannte Codex Belli.

Dank strenger Auflagen gibt es im gesamten Sport nur sehr selten schwere Verletzungen. Prellungen und blaue Flecken gehören jedoch zur Tagesordnung, da die Schutzausrüstungen keinen hundertprozentigen Schutz gegen wuchtige Schläge bietet.

Die erste große (und offizielle) Versammlung der Fans fand im Jahre 1996

statt. Über 12.000 Kämpfer machten mit. Die Fernkämpfer, die nur über

geeignete Waffen und nicht über die teure Ausrüstung verfügen und sich somit auch nicht anmelden mussten, konnten nicht gezählt werden. Schätzungen gehen von über 30.000 aus.

Rate des Tages: 43 Schwerverletzte, fast jeder hatte irgendwelche Prellungen oder ähnliches. Spaß hatten die 42.000 Beteiligten aber trotzdem an der überdimensionalen Schlacht: Jeder würde noch einmal kommen.

Das Problem, das sich trotz allem auftut, ist allerdings folgendes: Um gemäß dem Codex Belli ausreichend gerüstet zu sein, um an einer offiziellen Veranstaltung teilzunehmen, benötigt man eine Ausrüstung im Wert von mehreren tausend Euro, die dazugehörigen Pflegeartikel kosten noch einmal um die 180 Euro pro Jahr. Dies ist wohl das größte Hindernis beim Aufstieg des

Schaukampfes, zusammen mit dem völlig unangemessenen Spott der „normalen“ Leute.

Wer sich interessiert zeigt, sollte erst einmal klein anfangen. Mit aus Holz fabrizierten Waffen kann ein erster Eindruck gewonnen werden, dringend dazu benötigt werden jedoch andere Mitstreiter, die man beispielsweise in der Nachbarschaft oder im Internet finden kann. Eine große Investition lohnt sich nur, wenn man auch nach einiger Zeit nicht das Interesse verloren hat.

Benedict Zumbrägel, Kalkar, Städt. Gymnasium Kalkar