Archiv der Kategorie: Gymnasium Rheindahlen

Zweitälteste Narrengesellschaft in Mönchengladbach – Potz op! Total jeck sein in Rheindahlen

Die zweitälteste Karnevalsgesellschaft in Mönchengladbach hat viel Nachwuchs und bietet zahlreiche Veranstaltungen. Die Eintrittspreise wurden gesenkt, um wieder mehr Besucher in die Sitzungen zu locken. Auch in diesem Jahr wird es nach dem Ende des Zugs eine Feier geben.

In jüngster Zeit ist im Kappesland Rheindahlen rund um den Karneval viel passiert. Es gab bei der Karnevalsgesellschaft „Potz op“ Rheindahlen sogar Ärger, und manche hatten Sorgen, wie es mit dem Brauchtum weiter geht. Grund, Wolfgang Eßer, Vorsitzender von „Potz op“, Fragen zu stellen.

Wie lange gibt es Potz op schon?

Eßer Gegründet wurde die Karnevalsgesellschaft 1873. Er ist der zweitälteste Karnevalsverein in Mönchengladbach. Nur der Karnevalsverein aus Hardt ist älter. Die Potz op hat 70 Mitglieder. Davon etwa 50 aktive und 20 passive Mitglieder.

Gibt es Nachwuchsprobleme?

Eßer Nein. Die Potz op hat im Gegensatz zu anderen Vereinen keine Probleme. Seit Jahren setzen wir auch auf kontinuierliche Nachwuchsarbeit. Die Kleinsten sind fünf bis zwölf Jahre alt und begleiten als Pagengruppe das Kinderprinzenpaar zu allen Auftritten. Unsere Juniorentanzgarde, in der die zwölf- bis 16-jährigen Jungen und Mädchen aktiv sind, gehört mit ihren tollen Auftritten zu den besten Nachwuchsgarden der Stadt. Ab 16 Jahren können sie formell als Mitglied in den Verein eintreten. Dort sind sie zunächst in der Prinzengarde aktiv. Es ist schön zu sehen, dass es heute noch viele Vereinsmitglieder gibt, die in der Pagengruppe angefangen haben.

Welche Veranstaltungen gibt’s?

Eßer Wir führen zehn Veranstaltungen durch: Wir haben Halloween mit Just is gefeiert; am 11. November war die Kinderprinzenpaar-Kürung; dann gemeinsames Biwak mit den Karnevalsgesellschaften aus Mennrath und Genhülsen zu Gunsten des Rheindahlener Kinderkarnevalzuges. Zudem Herrensitzung, Kostümsitzung und Kindersitzung. Außerdem gibt es eine Party an Altweiber, die anstatt der Damensitzung stattfindet, aber trotzdem nicht nur für Frauen ist. Auch Männer sind dort herzlich willkommen. Den Karnevalsfreitag feiern wir abends mit Just is, und Karnevalssamstag gibt es die Potz op Party, bei der sich auch die meisten Potz opler amüsieren können. Karnevalssonntag ist der Höhepunkt mit dem Kinderkarnevalszug in Rheindahlen mit etwa 1200 Zugteilnehmern und rund 50.000 Besuchern.

Gibt es wieder eine Feier nach dem Zug?

Eßer Ja, aber in geänderter Form. Da die Aula aufgrund der Vielzahl der Menschen in den letzten Jahren aus allen Nähten platzte, haben wir uns entschieden, 2008 erstmalig auch das Außengelände der Schule zu nutzen. Hier bieten wir vielen tausend Menschen die Möglichkeit, den Karnevalssonntag mit ihren Familien und Freunden zu feiern. Für Getränke, Essen und musikalische Unterhaltung ist bestens gesorgt.

Verena Eßer, Julia Regulski, Mänchengladbach, Gymnasium Rheindahlen

Rupert Neudeck und „Cap Anamur“ – Einsatz für Flüchtlinge

Mit seinem Projekt „Cap Anamur“ hat Dr. Rupert Neudeck 11 488 Menschen geholfen. Menschen, die geflüchtet sind. Menschen, die nicht mehr weiter wussten. Auch die Gesellschaft Grünhelme hilft diesen Menschen.

Über seine Arbeit sprach Rupert Neudeck bei einer Veranstaltung der Konrad-Adenauer-Stiftung in Mönchengladbach. Rund 18 Millionen Menschen wollen die Kontinente, auf denen sie leben, verlassen. Sie wollen nach Europa, um dort Geld zu verdienen und ihrer Familie das Geld zu schicken.

Neudeck und die Gesellschaft Grünhelme wollen Flüchtlingen helfen. Es war keine Regierung, die dieses Projekt ins Leben gerufen hat. 1994 kam es im Vietnam zum Völkermord. Neudeck wollte ein Schiff mieten. Er schrieb an seinen Bekannten Heinrich Böll. Zwei Tage später bekam er die Antwort, dass er Geld bekommen würde. Das Schiff kostete 4000 D-Mark pro Monat, und da die gespendete Summe nicht reichte, machte Neudecks Freund Franz Alt am 24. Juli 1979 eine Fernsehsendung über das Projekt. Mit enormer Resonanz: Neudeck erhielt Spenden in Höhe von 1,3 Millionen D-Mark. Von dem Geld konnten er und seine Mitstreiter das Schiff mieten. Drei Jahre lang fuhren sie zur See und „sammelten“ alle Flüchtlinge ein, die in Not waren.

Ein weiteres Projekt von Neudeck: Er hilft den Bewohnern afghanischer Dörfer. So konnten dort bisher schon 24 Schulen gebaut werden. Eine Schule hat Platz für 600 Mädchen und Jungen, die getrennt unterrichtet werden. Es gibt ein Morgenschule für die Mädchen und eine Abendschule für die Jungen. In der Schule lernen die Kinder auf Wunsch auch Englisch.

Auch wenn Neudeck und die Grünhelme bisher viel erreicht haben, geht die Arbeit weiter.

Verena Eßer, Julia Regulski, Mänchengladbach, Gymnasium Rheindahlen

Immer mehr Jugendliche schlagen zu – Perspektive statt Gewalt

Die Ursachen von Kriminalität junger Menschen sind vielfältig.

Vernachlässigung und Konsumzwang gehören dazu, wie Oberkommissar Ralf Manhard erklärt.

Schlagzeilen wie „Jugendbande treibt ihr Unwesen“, „Am PC übten sie das Töten“, „Rechte Schläger wüten in der U-Bahn“ lesen wir täglich. Für die Entstehung und die unterschiedlichen Formen von Jugendgewalt gebe es keine eindeutigen Erklärungen. Oberkommissar Ralf Manhard (51) von der Polizeiwache/Bezirksstelle Rheindahlen nennt Gründe: „Die Gesellschaft hat sich verändert, früher sorgte man in Großfamilien füreinander. Heute gehen viele Eltern arbeiten.“

Manhard stellt fest, dass Kinder häufig sich selbst überlassen werden. Sie treffen sich mit Gleichgesinnten und bilden Gruppen, erklärt er. Um einen Status zu haben, werden andere in der Gruppe erniedrigt. 80 Prozent der Straftäter haben geschiedene Eltern. Laut Manhard spielen Wohn- und Lebensbedingungen auch eine große Rolle.

Dann sei der Medieneinfluss nicht zu unterschätzen. Kinder und Jugendliche würden mit Gewalt konfrontiert – und zwar wesentlich häufiger und intensiver als im tatsächlichen Leben. Sie lernten nicht, dass andere auch ein Recht auf körperliche Unversehrtheit haben und machten sich gar keine Gedanken über ihre Straftaten. Der Konsumzwang führte dazu, dass Jugendliche versuchten zu klauen, um sich elektronische Geräte kaufen zu können.

Was ist zu tun? Kann man diese Entwicklung stoppen? „Ja“, meint Manhard. „Ohne Familie zerfällt die Gesellschaft. Kinder müssen umsorgt werden, hier ist die Politik gefragt. Spiel- und Freizeitmöglichkeiten müssen geschaffen werden. Man braucht mehr Kindergartenplätze.“

Er betont, das sich etwas ändern müsse.

Kinder brauchen ein Gefühl der Sicherheit, Regeln und klare Grenzen. Sie sollten lernen, wie man Konflikte gewaltfrei bewältigen kann. Eltern müssen für ihre Kinder da sein, wenn sich Schwierigkeiten abzeichnen. Kinder brauchen Anerkennung, Erfolgserlebnisse und die Möglichkeit, sich auszutoben. Ansonsten geraten sie auf die schiefe Bahn und starten „Karrieren“, die nicht erstrebenswert sind.

David Zanders, Mänchengladbach, Gymnasium Rheindahlen

Was mit dem Traditionsunternehmen geschieht – Bolten Brauerei mit Motivation

Vor zweieinhalb Jahren kaufte Michael Hollmann die Produktionsstätte. Seitdem wurden Maschinen angeschafft, ein neues Bier entwickelt, ein

Picknickgarten eröffnet und vor allem Arbeitsplätze gesichert.

Im Juni 2005 kaufte der heute 49-jährige Michael Hollmann nach über sechsmonatigen Verhandlungen die Bolten Brauerei. Die Brauerei stand damals fast ohne Geld und mit nur noch wenigen Mitarbeitern da. Für die Arbeiter gab es nichts mehr zu tun. Der Reiz an der Übernahme bestand für Michael Hollmann darin, diese und viele andere Probleme im Laufe der Zeit zu beseitigen.

Die ersten Maßnahmen waren wichtige Reparaturen und die notwendigsten Anschaffungen neuer Maschinen. Von da an konnte die Produktion wieder anlaufen. Jetzt musste als erstes Werbung gemacht werden, um wieder Kunden zu gewinnen und den Verkauf anzukurbeln. Ein neues Bier wurde entwickelt, das Landbier. Gegenüber der Brauerei wurde schon im September 2005 der neue Picknickbiergarten eröffnet und von den Bürgern auch sehr gut angenommen. Im Laufe des Jahres wurden 60 000 neue Kästen angeschafft und ein neues Flaschenetikett entworfen, was Hollmann besonders viel Spaß bereitete.

Anfang 2006 begannen viele weitere Renovierungen. Die größte Investition war eine neue Flaschenabfüllanlage, die Ende 2006 in Betrieb genommen wurde. Aber es liefen auch viele Dinge nicht so wie geplant. Es kamen unvorhergesehene Kosten und Probleme hinzu. Besonders gut lief jedoch die Sicherung der Arbeitsplätze. Inzwischen arbeiten wieder 30 Festangestellte in der Brauerei.

Auch der Leiter der Qualitätssicherung, Heinrich Hartwigsen, der schon vor Hollmanns Zeit bei Bolten arbeitete, sagt: „Ich habe wieder Spaß an der Arbeit. Die nötige Motivation und ein gutes Arbeitsklima sind wieder hergestellt. Außerdem habe ich jetzt wieder geregelte Arbeitszeiten und einen gesicherten Lohn.“ Michael Hollmann selbst sagt: „Der Kauf hat sich bis jetzt finanziell noch nicht gelohnt. Ich hoffe aber, dass sich das in einigen Jahren ändern wird.“

Jule Hollmann, Alissa Wenschuh, Eva Geisen, Mänchengladbach, Gymnasium Rheindahlen

Kindergarten Villa Buddelberg – Wo die Polizei die Puppen tanzen lässt

Der städtische Kindergarten Villa Buddelberg liegt am Schlosspark Wickrath. Ihn können insgesamt 135 Kindergartenkinder zwischen drei und sechs Jahren besuchen.

Die Kinder sind in sechs Gruppen mit je 22 oder 23 Kindern aufgeteilt. Der Kindergarten ist von 7 bis 16.30 Uhr geöffnet, 62 Kindergartenkinder können über Mittag bleiben. Im Kindergarten „Villa Buddelberg“ sollen die Kinder lernen, miteinander zu spielen, selbstständig zu werden und Selbstbewusstsein aufzubauen. Auch die Sprache soll gefördert werden.

Im Kindergarten gibt es auch Fische und Wüstenrennmäuse. Um diese Tiere kümmern sich die Erzieherinnen mit den Kindern. Auch die Polizei kommt regelmäßig in den Kindergarten, um zum Beispiel ein Theaterstück mit der „Puppenbühne“ aufzuführen.

Christiane Meulenberg, Mänchengladbach, Gymnasium Rheindahlen

Wale werden gejagt – Blutiges Geschäft in Japan

Wale werden wegen ihres in Japan als schmackhaft geltenden Fleisches gejagt. Fischer sagen, sie sollten außerdem dezimiert werden, da sie keine natürlichen Feinde hätten.

Seit 1946 gibt es die Internationale Walfangkommission (IWC), die die meisten Fälle von Walfang verhindert, weil es von den meisten Walen weltweit nur noch bis zu 60 000 Exemplare gibt. Es wurde verhindert, den Walfang ganz zu verbieten. Japan versucht sogar, ihn zu legalisieren.

Seit 1986 ist es erlaubt, Wale zu „Forschungszwecken“ zu jagen. Japan stach im November 2007 mit einer Walfangflotte in See, um 850 Zwergwale und je 50 Finn- und Buckelwale zu töten. Letztere sind vom Aussterben stark bedroht. Das Fleisch der Wale wird auf dem Fischmarkt verkauft. Seit 1986 wurden 30 000 Wale getötet.

Hannes Rogal, Mänchengladbach, Gymnasium Rheindahlen

Das Hauptquartier verlässt Rheindahlen – Bye, bye, JHQ!

2013 ist Schluss für das britische Hauptquartier in Rheindahlen. Damit fällt ein Wirtschaftsstandort weg. Und es endet dann – nach 60 Jahren – auch eine eigentlich unmögliche Freundschaft.

Kirchen, Tennisplätze, ein Schwimmbad, ein Kino, ein eigener Fußballverein und eine enge Freundschaft zu Rheindahlen. Mit all dem soll nach Meinung des englischen Verteidigungsministers Desmond Browne 2013 Schluss sein.

Als 1953 auf einer Fläche von 380 Hektar die Joint Headquarters (JHQ), ein britischer Stützpunkt nahe dem Mönchengladbacher Stadtteil Rheindahlen entstand, um den Deutschen einerseits nach dem Krieg beim Wiederaufbau zu helfen, andererseits um sie zu überwachen, ging kaum einer davon aus, dass dies eine wohldurchdachte Idee war. Neun Jahre zuvor standen sich Briten und Deutsche noch mit Waffen gegenüber; keine gute Grundlage für ein gutes Miteinander.

Aus den wenigen Soldaten von damals sind heute, 54 Jahre später, 5800 Einwohner geworden, die am Niederrhein integriert sind. Aus Feinden sind Freunde geworden. „Obwohl ich kein Englisch kann und die Briten teils nur gebrochen Deutsch sprechen, sind wir über die Jahre sehr gute Nachbarn geworden“, beschreibt der Rheindahlener Hans Kehren das Verhältnis. Ein Abzug der Soldaten hätte auch wirtschaftliche Folgen. Theofanis Vehakles, Restaurantbesitzer nahe dem Hauptquartier, berichtet, dass 80 Prozent seiner Gäste von dort stammen. Bei einem Abschied könnte er sein Restaurant schließen.

Der Plan für die Auflösung des Hauptquartiers ist schon festgelegt, berichtet Gerd Soggeberg, Vorsitzender der JHQ-Betriebsvertretung. Die Soldaten, die nicht zur Allied Rapid Reaction Corps gehören, sollen versetzt werden. Die 978 deutschen Mitarbeiter bleiben im JHQ, bis es geschlossen wird. Es wird jetzt schon nach neuen Arbeitsplätzen für diese gesucht.

Rico Bihn, Max Hammerschlag, Mänchengladbach, Gymnasium Rheindahlen