Soziale Netzwerke sind das Kommunikationsmedium des 21. Jahrhunderts und ziehen jährlich Millionen von Menschen in ihren Bann. Bleibt dabei der persönliche Kontakt auf der Strecke?
Von Knuddels über StudiVz bis hin zu Facebook gibt es für jede Altersklasse ein dafür ausgearbeitetes Netzwerkkonzept. So werden schon Kinder im Grundschulalter an die trügerische Scheinwelt des Internets herangeführt, wachsen mit den Netzwerken auf und dokumentieren unbewusst ihr Leben in ihnen. Doch wie kommt es trotz vieler Gefahren dazu, dass sich immer mehr Menschen bei sozialen Netzwerken anmelden?
Der große Anstieg der Mitgliederzahlen in sozialen Netzwerken ist darauf zurückzuführen, dass nicht nur Teenager angesprochen werden, sondern auch Randgruppen, wie ältere und jüngere Personen. Die von uns durchgeführte Umfrage besagt, dass neun von zehn Befragten zwischen 16 und 21 Jahren einen Account in einem sozialen Netzwerk besitzen. Aber auch schon 80 Prozent der Zwölf- bis 15-Jährigen sind aktiv in einem Netzwerk tätig. Bei den 40- bis 60-Jährigen sind es dagegen nur 50 Prozent. Dadurch, dass die Netzwerkkonzepte auf alle Altersgruppen ausgelegt sind, bieten sie ungeahnt viele Möglichkeiten: Es ist möglich, virtuell Partys zu planen, Kontakt zu Freunden zu halten – auch über die Grenzen des Landes hinaus – Neuigkeiten zu posten und sogar seine großen Stars als „Freunde“ zu seiner Freundesliste hinzuzufügen. Somit wird den Mitgliedern eine Gleichheit vermittelt, aber auch das Gefühl, immer aktuell und aktiv im Netz sein zu müssen.
Gerade dieses Gefühl birgt Tücken, denn es kann auch zur Flucht in die virtuelle Welt, und damit zur Vernachlässigung des realen Lebens führen. Die Mitglieder verbringen immer mehr Zeit im Netz, geben dadurch auch immer mehr über sich preis. Dies kann sehr negative Auswirkungen auf die Zukunft haben, denn mögliche Arbeitgeber können sich über die Netzwerke noch vor einem persönlichen Gespräch ein Bild ihres Bewerbers machen, auch wenn dieser seinen Account schon längst gelöscht hat. Wenn also in einem sozialen Netzwerk unvorteilhafte Fotos oder Statusmeldungen des Bewerbers zu finden sind, kann es möglicherweise zu gar keinem Gespräch mehr kommen.
Ein weiteres Manko von Internetplattformen ist, dass Cybermobbing immer mehr zunimmt. Menschen, die sowieso schon gemobbt oder benachteiligt werden, können über diese Internetplattformen bei einem viel größeren Publikum lächerlich gemacht werden.
Es lässt sich das Fazit ziehen, dass Internetforen viele Vor-, aber auch Nachteile bieten. Deswegen ist besonders bei dem größten sozialen Netzwerk weltweit – Facebook – besondere Achtung geboten.
Oft schon war dieser Anbieter wegen Versäumnissen beim Datenschutz in den Medien. Also ist allen Mitgliedern dringendst zu raten, die von den Foren angebotenen Datenschutzmaßnahmen in Gebrauch zu nehmen und nicht unüberlegt etwas zu schreiben oder ein Foto hochzuladen, denn Facebook vergisst nichts!
Antonia Gärtz, Mänchengladbach, Franz-Meyers-Gymnasium