Archiv der Kategorie: Marienschule

G8-Schüler leiden unter Stress – Turbo-Abi mit Schwächen

G8 bedeutet für die Schüler, dass sie den Lehrstoff komprimiert aufnehmen müssen. G8 wurde von der Politik eingeführt, weil die Abiturienten aus Deutschland momentan später anfangen zu studieren als die meisten anderen europäischen Abiturienten.

Der Stoff sei hauptsächlich auf Unter- und Mittelstufe verteilt worden, so der stellvertretende Vorsitzende der Landes-Eltern-Vereinigung, Ralph Bürklin. Somit haben die jetzigen G8- Schüler inzwischen etwa 33 Wochenstunden und müssen oft bis 15 Uhr ohne richtiges Mittagessen durcharbeiten. Ein Lob geht daher an die Ganztagsschulen. Dort bekommen die Schüler ein anständiges Mittagessen und haben eine sehr lange Pause. Deshalb überlegen die meisten Gymnasien, einen „Langtag“ einzuführen, welcher dann bis circa 17 Uhr gehen soll, damit die Schüler in der restlichen Woche um 13 Uhr Schulschluss haben.

Für die G8-Schüler ist die Schule allerdings unterschiedlich zu verkraften, viele sind deutlich überfordert und wenige kommen mit dem Stress zurecht, was eine Umfrage in den 8. Klassen der Marienschule Opladen bewies. Besondere Schwierigkeiten seien bei den Schülern in den Fremdsprachen aufgetreten, (Französisch oder Latein), wie uns Lehrer der Marienschule Opladen (MSO) berichteten.

Julia Mnich, eine Gymnasiastin der MSO, die die 8. Klasse besucht, sagte, sie habe durch die Schule plus rund zwei Stunden Hausaufgaben am Tag nur noch ein- bis zweimal in der Woche Zeit für sich und Freunde. Sie müsse auf sportliche Aktivitäten verzichten.

Ein Lehrer der Schule merkte auch an, dass die G8-Schüler sehr viel zu tun hätten. Außerdem schimpfte dieser über die Einführung und sagte, dass die G8- Schüler nicht viel weiter mit dem Stoff seien, als es die G9- Schüler in der 8. Klasse auch waren. Demzufolge ist zu sagen, dass G8 nicht gut durchdacht wurde und vielleicht etwas überstürzt eingeführt wurde. Außerdem wird „das Turbo-Abi“ von Lehrern und Schülern oft als Stressfaktor angesehen.

Angelika Kost, Leverkusen, Marienschule

Wildpark Reuschenberg – Meerschweinchen trifft Fischotter

Der Wildpark Reuschenberg in Leverkusen ist in aller Munde, ein großer Umbau ist im Gange. Wer war nicht schon mal dort – im Wildpark Reuschenberg. Das Möwen- und das Kormorangehege werden renoviert, und ein neuer Spielplatz wurde schon gebaut. Die Schäden, die der Sturm verursacht hatte, sind bis auf ein paar umgeworfene Picknicktische beseitigt.

Umfragen, welche im Wildpark Leverkusen Reuschenberg durchgeführt wurden, zeigen zum Beispiel, was die Besucher denn von dem Park halten. Dem Diagramm links unten können sie entnehmen, dass 45 Prozent aller befragten Leute den Park mit „sehr gut“ bewerteten. Zehn Prozent aller befragten Leute waren hingegen nicht mit dem Park zufrieden.

Der Park hat auch exotische Tiere wie Schildkröten und vor ein paar Wochen geschlüpfte Schildkrötenbabys, welche aber erst im Sommer gesehen werden können. Die größten Attraktionen sind wohl der Fischotter, die Meerschweinchen und der neue Spielplatz. Kommentare wie „Der Park hätte einen Umbau nötig“ sollten der Stadt zu denken geben, ob sie nicht doch die Zuschüsse für den Wildpark bewilligen wollen.

Marcel Sieg, Leverkusen, Marienschule

So finde ich den passenden Nebenjob – Eigenes Geld ist toll

„Mama? Ich brauche 20 Euro für ein neues T-Shirt. Und Papa? Kann ich die elf Euro fürs Kino haben?“ „Wieso?“ „Ich wollte am Dienstag mit Freunden ins Kino gehen.“ „Das meine ich nicht. Hast du denn kein Geld mehr? Es sind 15 Tage nach Monatsbeginn!“ „Ja, eben. So lange hält sich das bisschen Geld doch nicht.“ „Wie bitte? Weißt du überhaupt, wie viel ich für das bisschen Geld arbeiten muss?“

Wer kennt sie nicht, die täglichen Auseinandersetzungen ums Geld? Besonders Jugendliche sind unzufrieden mit dem Taschengeld, das sie bekommen. Da hilft nur eins: selber Geld verdienen.

Viele machen Nebenjobs, um ihr Taschengeld zu verbessern. Die Klassiker sind Babysitten, Zeitungen austragen und Nachhilfe geben. Bei den Mädchen ist Babysitten der große Favorit. Lara, 14; „Es passt einfach am besten zu meinem Terminplan. Außerdem mag ich kleine Kinder, und es macht mir Spaß, mit ihnen zu spielen und auf sie aufzupassen.“

Im Durchschnitt verdient man sieben Euro in der Stunde, es kommt aber auch auf die Familie an, wie viel sie anbietet. Meistens ist das Babysitten eher unregelmäßig und spontan. Wenn ein Ehepaar einmal ausgehen möchte, ruft es vorher den Babysitter an und sie vereinbaren einen Termin. Weil die Teens noch zur Schule gehen, kommt der Samstag am besten in Frage. Oft muss der Babysitter die Kinder nur ins Bett bringen und kann theoretisch (leise!) machen, was er will. „Es ist einfach eine Beruhigung für die Eltern, zu wissen, dass einer zu Hause ist und auf die Kinder aufpasst“, so eine Mutter.

Beim Zeitungen austragen kommt es darauf an, wie viel man verdient und wie groß der Zeitaufwand ist. Die einen bekommen 60 Euro im Monat, obwohl sie nur ein bis zweimal die Woche Zeitungen verteilen und nur 30 Minuten brauchen, allerdings Werbung dazulegen. Die anderen tragen jeden Samstag Zeitungen aus und brauchen erst zwei Stunden zum Sortieren und dann vier bis fünf Stunden zum Austeilen und bekommen für einen Samstag nur zehn bis 15 Euro.

Nachhilfe geben tun meistens Oberstufenschüler. Das wird einmal in der Woche gemacht bei fünf bis zehn Euro Stundenlohn. „Ich bin gut in der Schule, und wenn jemand anderes Schwierigkeiten hat, helfe ich ihm gerne. Nebenbei bringt es noch Geld.“

Andere häufige Nebenjobs sind Hunde ausführen bei fünf Euro pro Stunde oder auf dem Reiterhof helfen. Wer Eltern hat, die ein Restaurant, eine Firma oder einen landwirtschaftlichen Betrieb besitzen, kann dort mithelfen und anpacken und sich dadurch etwas verdienen. Wer aber während der Schulzeit überhaupt keine Zeit für Nebenjobs hat wegen Hobbies, Sport oder weil er zu viel für die Schule lernen muss, kann Ferienjobs machen, wie Teller waschen in der Eisdiele oder bei Drogerien und Sportgeschäften aushelfen. Da bekommt man im Durchschnitt auch so um die vier bis sieben Euro pro Stunde.

Wenn Du einen Nebenjob suchst, informiere dich bei den Anbietern am besten noch einmal selbst über Details, wenn du eine Frage hast. Alles muss geklärt sein. Spreche vorher mit Deinen Eltern darüber und lass‘ dich beraten. Eigenes Geld zu verdienen, ist ein tolles Gefühl!

Annika Jana Philippsen, Leverkusen, Marienschule

Bürger in NRW werden wieder zur Wahl gerufen – Entscheidung für die Zukunft

Was macht eigentlich unser Bürgermeister? Welche Aufgaben hat er? Was kann er bestimmen? Diese Fragen können von Vielen nicht eindeutig beantwortet werden, denn die meisten Bürger wissen nur wenig von der Arbeit des Stadtoberhauptes. Dabei lohnt sich ein Blick in das tägliche Leben eines Bürgermeisters, geht es doch nicht zuletzt um einen wichtigen Teil unserer Demokratie.

Der Bürgermeister ist zum einen Chef der Verwaltung, er führt also seine Mitarbeiter. Zum Vergleich: Eine Stadt mit 20000 Einwohnern hat etwa hundert Beschäftigte in der Verwaltung. Der Bürgermeister ist also durchaus mit dem Geschäftsführer eines Unternehmens zu vergleichen. In größeren Städten gibt es sogar mehrere Bürgermeister, an deren Spitze der Oberbürgermeister steht. Die Führungskräfte teilen sich die verschiedenen städtischen Aufgaben.

Der Oberbürgermeister und die Bürgermeister kleinerer Städte werden von den Bürgern der Stadt direkt gewählt. Das war allerdings nicht immer so. Erst seit etwa dem 19. Jahrhundert werden Bürgermeister als Gemeindevorsteher gewählt. Die Bürger waren vorher noch nicht an der Besetzung der Führungspositionen beteiligt.

In Nordrhein-Westfalen gab es bis 1994 in den Kommunen noch eine so genannte Doppelspitze. Der gewählte ehrenamtliche Bürgermeister als die politische Spitze der Stadt und auf der anderen Seite der vom Stadtrat eingesetzte „Stadtdirektor“ als Chef der Verwaltung, der die Umsetzung der politischen Beschlüsse organisieren musste. Nach der Abschaffung dieser Aufteilung wurde der dann hauptamtliche Bürgermeister zunächst vom Rat gewählt. Erst seit der Kommunalwahl im Jahre 1999 erfolgt die Direktwahl der Bürgermeister in Städten und Gemeinden für die nächsten fünf Jahre durch die Bürger selbst. Mit den Kommunalwahlen am 7. Juni 2009 werden die Bürgermeister in Nordrhein-Westfalen sogar für sechs Jahre ins Amt gewählt.

Der heutige Bürgermeister ist neben seiner Verwaltungsaufgabe auch der höchste politische Vertreter der Stadt. Die Sitzungen des Stadtrates werden von ihm geleitet, er schlägt die Aufstellung des Haushaltes und die Verwendung des Geldes vor. Damit kann er also wesentlich beeinflussen, ob es beispielsweise ein neues Gewerbegebiet gibt, ob das Jugendzentrum saniert werden soll und wer Hausmeister der Grundschule wird.

Das Ganze läuft dann so ab: Der Bürgermeister legt seine Planungen vor, die gewählten Stadtratsmitglieder entscheiden darüber. Die Umsetzung ist dann wiederum die Aufgabe des Bürgermeisters mit der ihm unterstellten Stadtverwaltung. Daher ist die Bürgermeister-Wahl immer im Zusammenhang mit der Wahl des Stadtrats zu sehen. 2009 finden beide Wahlen parallel statt.

Die Bürger entscheiden also mit diesen Wahlen ein Stück ihrer eigenen Zukunft vor Ort selbst – bis hin zu Fragen, wo etwa ein neuer Radweg entstehen und ob ein neues Gewerbegebiet errichtet werden soll.

Jonas Book, Leverkusen, Marienschule

Graffitis im Wandel der Zeit – Die moderne Kunst der Großstädte

Züge, Mauern, Hauswände – kaum eine Oberfläche des öffentlichen Raums bleibt heute noch von ihnen verschont: Seit den späten 1970er-Jahren beherrschen Graffitis das Bild vieler Großstädte. Mittlerweile bleiben auch kleinere Orte nicht von den oftmals als „Schmierereien“ bezeichneten Bildern verschont. Was unter Jugendlichen lange Zeit als Ausdrucksform, als Rebellion galt und von vielen Erwachsenen verabscheut wurde, hat sich innerhalb von zwei Jahrzehnten zu einer regelrechten Kunst entwickelt.

Spätestens seitdem Keith Haring mit seiner modernen Kunst in Erscheinung trat, wurde aus dem Vandalismus mehr als nur ein Trend. Wer heute durch die Straßen von Großstädten überall auf der Welt streift, wird entdecken, dass hinter den Graffitis auch teilweise eine politische oder religiöse Nachricht stecken kann. Und die bunten Malereien von früher sind mittlerweile zu künstlerischen Werken geworden.

Heute existieren in der Szene verschiedenste Arten von Graffitis. Bei der sogenannten „Streetart“ werden häufig Sticker, Plakate oder sogar Installationen mit Bildern im öffentlichen Raum angebracht. Das mag für manche Personen immer noch nicht viel mit Kunst zu tun haben, aber wer genauer hinschaut, erkennt, dass der „Künstler“ oft mehr als nur Vandalismus im Sinn hat.

Selbst politische Graffitis sind heutzutage populär und verbinden mit der gestalterischen Kunst eine Nachricht, die Missstände oder politische Entscheidungen anprangern. Und auch die Wandmalereien von früher haben sich verändert: Heute stehen die Gestaltung und die Individualität des Künstlers öfter im Vordergrund. Während es früher beim Besprühen von Wänden weniger um Kreativität ging, sind heutige Graffitis meist auch eine Form von moderner, städtischer Kunst.

Erstaunlicherweise gehen die Meinungen zu Graffitis nicht sehr weit auseinander. Bei einer Befragung unter Jugendlichen und Erwachsenen zeigte sich, dass die meisten befragten Personen Graffitis akzeptieren, sofern sie nicht bloße Schmierereien sind. Alle gaben auch an, dass sie schöne Graffitis gesehen hätten. Solange nicht Hauswände besprüht würden, sähen sie keinen Nachteil in den Graffitis. Allerdings waren auch einige Befragte der Meinung, dass den Künstlern im öffentlichen Raum Wände oder Flächen zur Verfügung gestellt werden sollten, auf denen sie legal ihre Werke malen könnten. Die Umfrage ergab, dass Graffitis immer mehr als moderne Kunst angesehen werden und längst nicht mehr bloß als Sachbeschädigung gelten. Jedoch sollte man seine eigenen Ideen verarbeiten und keine Kopien malen, damit jedes Graffiti etwas Besonderes darstellt.

Doch wie viel Zukunft haben Graffitis? Einerseits werden sie immer mehr zu Kunstobjekten (es gibt mittlerweile sogar Streetart-Austellungen und eigene Wettbewerbe), aber Tatsache ist, dass das Anbringen eines Graffiti auf öffentlichen Flächen und Gebäuden eine Straftat ist, die Geldstrafen nach sich zieht. Und für die Entfernung von Graffitis werden jedes Jahr große Mengen an Steuergeldern ausgegeben.

Und für die Entfernung von Graffitis werden jedes Jahr große Mengen an Steuergeldern ausgegeben. Vielleicht wäre es sinnvoll, wie von den Befragten vorgeschlagen, Kurse anzubieten, in denen erfahrene Künstler Interessierten die Möglichkeit bieten, eigene Graffitis zu gestalten. Es ist schließlich nicht unüblich, dass Graffitis auch im Auftrag gemalt werden, wie die Werke eines Künstlers am Leichlinger Bahnhof zeigen. Wenn es die Möglichkeit gäbe, legale Graffitis auf bereitgestellte Wände zu sprühen und in Verbindung mit einem Wettbewerb einen Preis zu gewinnen, hätten Jugendliche in den Städten die Möglichkeit, selbst kreativ zu sein und müssten nicht durch Gewalt und Kriminalität auffällig werden. Am Ende steckt hinter der bunten Wandmalerei vielleicht doch ein anderer Sinn, als nur die Sachbeschädigung.

Kimberly Maasz, Leverkusen, Marienschule

Spitzensport in Langenfeld – Das Spiel mit dem Ei

Mit „Spitzensport in Langenfeld“ wird zunächst einmal die Sportart Badminton verbunden. Der Badmintonverein Langenfeld spielt schon seit einigen Jahren in der höchsten Spielklasse (1. Bundesliga) und hat in seiner 44-jährigen Geschichte bereits zwei Europameistertitel und insgesamt mehr als 115 Deutsche Meistertitel errungen.

Ebenfalls erfolgreich in der Bundesliga – und sicherlich außergewöhnlicher – ist das American-Football-Team „Longhorns“ in Langenfeld, das seit 1990 besteht. Mittlerweile hat der Verein 250 Mitglieder, darunter aktive Spieler, Freunde und Fans. Bis heute wird der Verein vom Gründungsmitglied Heiko Rudolph geleitet und deckt die Interessen aller Altersgruppen ab sechs Jahren ab. Die einzelnen Mannschaften der Longhorns nehmen regelmäßig an Wettkämpfen und Turnieren teil und sind sehr erfolgreich. Die Junior Flags Mannschaft wurde 2008 NRW- und Deutscher Meister. Außerdem spielen die Seniors schon seit neunJahren in Folge in der German Football League 2.

Im American Football findet jeder eine Position, egal ob groß, klein, kräftig oder dünn und wird entsprechend seiner persönlichen Vorzüge eingesetzt. Für die Angriffs- und Abwehrlinien werden starke und kräftige Spieler eingesetzt. Ballträger müssen flink und athletisch sein; in der Endzone sind groß gewachsene Sportler gefragt.

Die aus den Vereinigten Staaten stammende Ballsportart, in der zwei Mannschaften aus je elf Spielern gegeneinander antreten, hat ihre Wurzeln im Fußball, Rugby und Canadian Football. Das Ziel des Spiels ist es, den Spielball (in Form eines verlängerten Eis) in die gegnerische Endzone zu bringen oder ein Field Goal zu erzielen. Während des Spiels, das vier mal zwölf Minuten dauert, steht entweder nur die Offense oder die Defense einer Mannschaft auf dem Platz, wobei die sich im Ballbesitz befindende Offense einen Touchdown, ein Field Goal oder Raumgewinn durch Werfen oder Laufen erzielen kann. Die Defense hingegen soll Raumgewinn verhindern, indem sie den Ballträger stoppt, Pässe verhindert und störend eingreift. Das Angriffsrecht wechselt, sobald die Offense es nach vier Versuchen nicht schaffen sollte, einen Raumgewinn von zehn Yards zu erlangen.

Die Schnelligkeit des Spiels, die Kraft der Spieler und die familiäre Atmosphäre in einem Football-Stadion faszinieren immer mehr Menschen. Außerdem beeindrucken der Teamzusammenhalt und die Vielseitigkeit dieser Sportart. Ein positiver Nebeneffekt ist, dass die meisten Spieler oftmals keine Probleme in der englischen Sprache haben, da während des Spiels ausschließlich englische Kommandos gegeben werden.

American Football ist eine Möglichkeit, sich in Langenfeld sportlich zu betätigen und dabei ausgetretene Pfade zu verlassen.

Lena Allerdißen, Berit Tilger, Leverkusen, Marienschule

Leidenschaft und Profession – Traumjob Pilot

Träumt nicht jeder Junge einmal davon, ein 250 Tonnen-Monstrum über die Wolken zu tragen? Für viele muss es kein Traum bleiben. Denn mit der passenden Ausbildung kann jeder Interessierte diesen Beruf ausüben. Auch Frauen kommen mittlerweile nicht zu kurz.

Eine solche Ausbildung kann bis zu 70.000 Euro kosten.

Julia Wittke hat ihren Traumberuf beispielsweise auf Umwegen nach dem Abitur und einem abgebrochen Medizinstudium ergriffen. Wie auch Pilot Philip Weikenmeier von der Deutschen Lufthansa hat J.Wittke die zweieinhalb jährige Ausbildung in Bremen an der Flugschule und in Phoenix/Arizona absolviert. Begeistert erzählt sie davon, dass dies eine der größten und anspruchvollsten Anforderungen war, die sie je gehabt hat.

Philip Weikenmeier schwärmt auch noch nach sechseinhalb Jahren Berufserfahrung nach wie vor von seinem Beruf. „Ich liebe es, die Boeing 737 zu fliegen.“, sagt er, bevor er zum Briefing mit dem Flugkapitän hinter dem Personal Check-In verschwindet. Kurz darauf startete er seine Maschine nach Malpensa/Mailand und seine Vorfreude war ihm beim zuvor geführten Gespräch anzusehen.

Sein Kollege, Johannes Herrmann ist ebenfalls ein Pilot, der mit Liebe zum Beruf fliegt. Nachdem er sich schon als Kind für Modellflugzeuge interessiert hat und eine Ausbildung zum Gleitschirmfliegen absolvierte, ist sein Traum nach einer zusätzlichen Ausbildung an der RWL Flugschule in Mönchengladbach in Erfüllung gegangen.

Beide, Hermann und Weikenmeier müssen wie auch alle anderen Piloten der Lufthansa vier Mal im Jahr für jeweils vier Stunden in den Simulator. Dort werden sie trainiert und überprüft. So will es das Luftfahrtbundesamt.

Herr Weikenmeier möchte auch noch mit 55 Jahren bei der Lufthansa fliegen oder seinen Traumjob sogar noch um 5 Jahre verlängern, sodass er sein geliebtes tonnenschweres Monster weiterhin sicher durch die Lüfte bringen kann. Für ihn ist dies so selbstverständlich, wie für einen Busfahrer das Busfahren. Bei so viel Enthusiasmus zum Beruf, fühlen sich alle Passagiere wohl. Auf geht es zum nächsten Flug!

Max Lowicki, Leverkusen, Marienschule

NTV-Neukirchen bekommt keine Zuschüsse mehr – Vereinszuschüsse – Sponsoren zahlen immer weniger

Rudolf Kastl, Übungsleiter des NTV-Neukirchen / Tischtennisabteilung, spricht offen über die Probleme seines Vereins, der seit Januar 2008 keine Zuschüsse mehr bekommt.

Herr Kastl, welche Funktion haben sie beim NTV-Neukirchen?

Kastl: Ich bin seit über 15 Jahren Übungsleiter von NTV-Neukirchener Tischtennisverein und versuche den Jugendlichen den Spaß am Tischtennisspielen zu vermitteln.

Sind Sie hauptberuflich Übungsleiter oder ist die Tätigkeit beim Sportverein eine Nebentätigkeit?

Kastl: Es gibt 13 Abteilungen mit jeweils einem Abteilungsleiter, wozu ich mich selbst zähle. Übungsleiter zu sein ist ehrenamtlich, das bedeutet, dass wir nicht für unsere Arbeit bezahlt werden.

Welche Sportarten kann man in ihrem Verein ausüben?

Kastl: Der Neukirchener Turnverein, der seit 1886 besteht, ist in verschiedene Abteilungen unterteilt und umfasst 18 Sportarten, wie zum Beispiel Kinderturnen, Tanzen, Fußball, Tennis, etc.

Wie hoch sind die Beitragssätze, Herr Kastl? Sind diese durch das Nichtbesitzen von Zuschüssen gestiegen?

Kastl: Es gibt aktuell verschiedene Beitragssätze: Für Erwachsene betragen diese 96 €, für Kinder und Jugendliche bis einschließlich 18 Jahren 60 €, für das 2. Kind, das sich im Verein einträgt 54 €, für jedes weitere Kind 48 €. Schüler, Auszubildende und Studenten bis 27 Jahren zahlen weniger. Für einige Sportarten, wie zum Beispiel Tennis und Schwimmen muss man Zusatzbeiträge bezahlen. Diese Beiträge gelten seit Januar 2008. Zuvor, als der Verein noch Zuschüsse bekam, waren die Sätze deutlich günstiger. Kinder zahlten noch 2007 12 € im Jahr weniger, Erwachsene sogar 18 € weniger. Das ist für eine Durchschnittsfamilie mit 2 Kindern, die im Verein aktiv sind, immerhin 60 € im Jahr.

Wie hoch waren die Zuschüsse vorher und wozu wurden diese genutzt?

Kastl: Bis 2008 bekamen wir noch Zuschüsse in Höhe von 10.000 €. Diese wurden besonders für die Miete der Sporthalle, Instandhaltung von Geräten und Plätzen, Anschaffung von Sportförderungsmittel und zur Organisation von Veranstaltungen eingesetzt, wie zum Beispiel den Sommerfesten oder Weihnachtsfeiern. Letztere waren besonders beliebt bei den Kindern, da diese kleine Geschenke erhielten. Da aber die Zuschüsse für unseren Verein abgeschafft wurden, ist vieles nicht mehr möglich, zum Beispiel gingen letztes Weihnachten die Kinder des Turnvereins erstmals leer aus.

Was war der Grund dafür, dass die Zuschüsse abgeschafft wurden?

Kastl: Die Zuschüsse kamen insbesondere von einem Hauptsponsor, der Bayer AG in Leverkusen. Seit Anfang 2008 hat sich Bayer jedoch völlig als Sponsor auf die populäre Sportart Fußball konzentriert und unterstützt keine anderen Abteilungen mehr. Das bereitet allen Vereinen – nicht nur dem NTV – große finanzielle Probleme.

Welche Erwartungen und Wünsche haben sie für die Zukunft ihres Vereins?

Kastl:Dass jeder in der Lage sein sollte, Sport betreiben zu können, unabhängig vom Einkommen und Alter.

Fazit: Abschließend ist festzustellen, dass die Bürger von Leverkusen tiefer in die Tasche greifen müssen, um sich sportlich im Verein zu betätigen!

Henry Rosier, Leverkusen, Marienschule

Musik der Juden – Das ist Klezmer

Die Wohlklänge des Liedes „Donna Donna“, dringen an mein Ohr und verzaubern meine Gefühle. Es ist aus dem Repertoire des Klezmer – Ensembles der Musikschule Leverkusen, zu dem ich auch gehöre, welches immer wieder gerne Klezmer spielt, die Volksmusik der Osteuropäischen Juden.

Klezmer setzt sich zusammen aus den beiden Worten „Kle“ und „Zemer“ was soviel bedeutet wie Instrument und Gesang bezeichnet wird damit der Musiker und die Musikrichtung.

Immer neu ist es ein Abenteuer, ein Lied zu spielen, was so rührend ist wie dieses. „Donna Donna“ steht für die Verarbeitung des Holocaust, denn in diesem Lied geht es um ein Kalb, das zum Schlachter gebracht wird von seinem Bauern. Das Kalb steht für das Volk der Juden, welches zur NS – Zeit verfolgt und getötet wurde und der Bauer für die Nationalsozialisten. Es berührt mich tief, wie einfühlsam die Töne klingen, wie schön und trotzdem tottraurig.

Das ist die Kunst der Klezmermusik, dass man alle Gefühle ausdrücken kann, von tiefster Trauer bis hinzu höchster Freude, durch Schluchzer oder Jauchzer und andere Techniken die der Klezmermusiker auf seinem Instrument anzuwenden weiß. „Wunderschön“ murmele ich manchmal vor mich hin wenn mir beispielsweise ein Klarinettensolo besonders gut gefallen hat.

Es ist faszinierend zu erfahren, dass diese Musik aus den synagogalen Gesängen der Kantoren entstanden ist. Da nach der Zerstörung des Tempels in Israel (70 n. Chr.) keine Musik mehr gespielt werden durfte in den Synagogen, sangen die Kantoren draußen vor dem Gotteshaus und die Menschen dachten sich, sie könnten doch einmal versuchen diese Gesänge nach zu spielen auf ihren Instrumenten. Daraus entwickelte sich Klezmer, sowie wir es heute genießen und spielen. Die Musik kann auch schnell sein, wie in einem meiner Lieblingslieder „Moshe Emet“, welches leicht orientalisch angehaucht ist, oder oft ist sie mit anderen Musik – Stilen verbunden wie zum Beispiel Jazz oder dem Arabischen.

Aber eins bleibt Klezmer immer mit seinen außergewöhnlichen Klängen, Tönen und Ausdrücken, spannend, denn ich habe sie gehört und mich lässt der Gedanke an all die schönen Klänge die wir noch spielen werden nicht los. Einzigartig ist jede Musik, allerdings gibt es kaum eine Musikrichtung, die einem so viel Freiheit gibt und in der man so viel improvisieren kann, wie bei Klezmer.

Früher war es die Geige heute ist die Klarinette das Instrument, welches Klezmer am meisten klassifiziert. Dennoch sind alle Instrumente der Gruppe gleichberechtigt, das heißt jeder darf das Musikalische Thema nach seinen Möglichkeiten und Vorstellungen solistisch aufgreifen und darüber improvisieren. Die Besetzung der Ensembles ist variabel.

In der Regel gibt es neben den bereits genannten Instrumenten, Querflöten, Percussion – Instrumente und Akkordeon, oder auch Klavier. Ob mit krachenden Saiten, lautem Vibrato, vollem Ton oder weichem Strich, flüsternder Klarinette und gehauchter Geige, es ist immer ein Hochgenuss, natürlich wollen wir die „Rhytmus Gruppe“ nicht vergessen, die meist aus Gitarre und Bass besteht, denn sie gibt an in welchem Tempo gespielt wird. Da wird es dann schon mal ganz lustig wenn die Gitarren bei uns so richtig Gas geben und wir nicht mehr richtig hinterher kommen und in einem Durcheinander versinken, was zum Glück nur selten passiert. Ich werde diese Musik niemals loslassen dafür macht es mir zu viel Spaß und Freude mit meine Freunden gemeinsam dies alles zu Spielen und neue Herausforderungen an zu nehmen und ihnen geht es dabei nicht anders!

Sabine Wagner, Leverkusen, Marienschule

Vandalismus und Gewalt in Bussen – Aggressive Fahrgäste – Ein Normalzustand?

In den letzten Jahren haben Brutalität und Aggressivität in Bussen immer mehr zugenommen. Während früher noch die Fäuste „gesprochen“ hätten, seien es heute mittlerweile schon Messer oder ähnlicher, so ein Verkehrsbetriebsmitarbeiter aus Leverkusen.

Schon häufiger beobachteten Fahrgäste, wie vor allem Jugendliche ihren Instinkten freien Lauf ließen und sich und andere mutwillig beschimpften. Es ist sogar schon oft vorgekommen, dass unschuldigen Fahrgästen körperliche Gewalt angetan wurde, was eine Umfrage von 80 Schülerinnen und Schülern der Marienschule in Opladen, die häufig mit dem Bus unterwegs sind, ergab.

Die hohe Aggressivität beklagt auch ein „Wupsi“ Mitarbeiter, der anonym bleiben möchte. Es sei schon einmal der Fall gewesen, dass während einer Ticketkontrolle ein junger Mann auffiel, der seinen Fahrschein nicht hätte vorzeigen können. Routinemäßig sollten schließlich seine Personalien aufgenommen werden, wogegen der Mann jedoch protestierte. Trotz etlicher Mahnungen und die Aufklärung darüber, was die Pflichten eines Fahrgastes wären, nämlich bei Aufforderung das Ticket vorzeigen zu können oder ansonsten seine Personalien mitzuteilen, wäre der junge Fahrgast handgreiflich geworden. Die Polizei sei verständigt worden, aber als diese draußen an der vereinbarten Busstation noch nicht erschienen sei, wäre der Mann noch aggressiver geworden und habe in seiner Rage einen der Kontrolleure auf die stark befahrene Straße gestoßen.

Während die Aggressivität nach Schulschluss und nachmittags überwiegend herrscht, ist es abends schon verhältnismäßig ruhig. Trotzdem ist es beunruhigend zu hören, dass 81% der Fahrgäste fast schon alltäglich aggressive Situationen in den Bussen erleben. Sie werden immer wieder aufs Neue Zeugen, wie sich meistens in Gruppen zusammengetan und sich dann bewiesen wird, auf eine Art, die regelrecht für Auffuhr sorgt. Denn unter den Fahrgästen hat so gut wie keiner ein besonderes Interesse daran, Jugendlichen, zum Teil schon jungen Erwachsenen, seine Meinung zu sagen. Nur wenige 15% der Befragten hätten da schon selber einmal eingegriffen. In der Regel sehen die Meisten nämlich weg, aus Angst, sie könnte den Unruhestiftern selber zum Opfer fallen.

Auch über den zunehmenden Vandalismus wird sich beschwert. Diese Art der Zerstörung hat in den Bussen schon regelrecht Trend angenommen. Bemalte, beschmierte und demolierte Sitze, Messerschnitzereien und Personen, die ihre Füße auf den Sitzen ablegen, findet man in fast jedem Bus. Knapp jeder Vierte der Befragten sieht oft Schäden an der Busausstattung.

Auch über den zunehmenden Vandalismus wird sich beschwert. Diese Art der Zerstörung hat in den Bussen schon regelrecht Trend angenommen. Bemalte, beschmierte und demolierte Sitze, Messerschnitzereien und Personen, die ihre Füße auf den Sitzen ablegen, findet man in fast jedem Bus.

Knapp jeder Vierte der Befragten sieht oft Schäden an der Busausstattung. Durch sogenannte Rundsitz – Ecken in den hinteren Teilen der Busse sei der Vandalismus erheblich zurückgegangen, erzählen Vorstände verschiedener Verkehrsunternehmen, die diese Ecke bereit eingeführt haben. Da sich nämlich die Fahrgäste mehr von Busfahrern beobachtet fühlen und die Anordnung der Sitze keine Möglichkeit mehr bieten, diese zu beschmieren, sei eine Verbesserung festgestellt worden. Anscheinend wird über Lösungen der Probleme „Aggressive Fahrgäste‘‘ und „starker Vandalismus‘‘ schon diskutiert, doch leider noch nicht erfolgreich. Bis dahin sollte sich doch jeder einzelne Fahrgast über seine Verantwortung und Verpflichtung in Bussen bewusst werden.

Julia Mnich, Leverkusen, Marienschule