G8 bedeutet für die Schüler, dass sie den Lehrstoff komprimiert aufnehmen müssen. G8 wurde von der Politik eingeführt, weil die Abiturienten aus Deutschland momentan später anfangen zu studieren als die meisten anderen europäischen Abiturienten.
Der Stoff sei hauptsächlich auf Unter- und Mittelstufe verteilt worden, so der stellvertretende Vorsitzende der Landes-Eltern-Vereinigung, Ralph Bürklin. Somit haben die jetzigen G8- Schüler inzwischen etwa 33 Wochenstunden und müssen oft bis 15 Uhr ohne richtiges Mittagessen durcharbeiten. Ein Lob geht daher an die Ganztagsschulen. Dort bekommen die Schüler ein anständiges Mittagessen und haben eine sehr lange Pause. Deshalb überlegen die meisten Gymnasien, einen „Langtag“ einzuführen, welcher dann bis circa 17 Uhr gehen soll, damit die Schüler in der restlichen Woche um 13 Uhr Schulschluss haben.
Für die G8-Schüler ist die Schule allerdings unterschiedlich zu verkraften, viele sind deutlich überfordert und wenige kommen mit dem Stress zurecht, was eine Umfrage in den 8. Klassen der Marienschule Opladen bewies. Besondere Schwierigkeiten seien bei den Schülern in den Fremdsprachen aufgetreten, (Französisch oder Latein), wie uns Lehrer der Marienschule Opladen (MSO) berichteten.
Julia Mnich, eine Gymnasiastin der MSO, die die 8. Klasse besucht, sagte, sie habe durch die Schule plus rund zwei Stunden Hausaufgaben am Tag nur noch ein- bis zweimal in der Woche Zeit für sich und Freunde. Sie müsse auf sportliche Aktivitäten verzichten.
Ein Lehrer der Schule merkte auch an, dass die G8-Schüler sehr viel zu tun hätten. Außerdem schimpfte dieser über die Einführung und sagte, dass die G8- Schüler nicht viel weiter mit dem Stoff seien, als es die G9- Schüler in der 8. Klasse auch waren. Demzufolge ist zu sagen, dass G8 nicht gut durchdacht wurde und vielleicht etwas überstürzt eingeführt wurde. Außerdem wird „das Turbo-Abi“ von Lehrern und Schülern oft als Stressfaktor angesehen.
Angelika Kost, Leverkusen, Marienschule