Archiv der Kategorie: International School of Düsseldorf

Mona Lohmann, Fußballerin

„Seit ich laufen kann, kicke ich“

Unsere Autorin hat Mona Lohmann, eine der Spielerinnen von Borussia Mönchengladbach, gesprochen. Sie spielt in der Frauen-Bundesliga und erzählt im Interview, wie sie zum Sport kam und was ihre nächsten Ziele sind.

Von Nina Zeller , Klasse 9.2, International School Of Düsseldorf

Mona Lohmann ist 25 Jahre alt und spielt für Borussia Mönchengladbach in der 2. Bundesliga. Ich habe sie zum Interview getroffen. Woher ich Mona Lohmann kenne? Das ist eine lustige und lange Geschichte. Jedenfalls spiele ich dank ihr inzwischen auch bei Borussia Mönchengladbach.

Hat Fußball dein Leben verändert?
Fußball hat mein Leben verändert. Durch den Fußball habe ich so viele neue, interessante Menschen kennengelernt, verschiedene Auslands­erfahrungen gemacht und internationale Freunde gewonnen. Vor allem in der Schweiz waren wir eine Vielzahl von verschiedenen Nationalitäten, ebenso in Norwegen. Das hat mir jede Menge Freude bereitet und meine Englischkenntnisse enorm verbessert.

Wann und wieso hast du mit Fußball angefangen?
Seit ich laufen kann, habe ich den Ball gekickt, meine Eltern und mein älterer Bruder haben selber Fußball gespielt, deshalb weiß ich nicht, wie ich direkt zum Fußball kam. In Stuttgart begann ich dann, mit den Nachbarjungs zu spielen. Dabei hatte ich Spaß, also habe ich weitergemacht. Mit sieben Jahren bin ich in meinen ersten Verein gegangen und habe dort bis 14 gekickt. Dann ging es für mich im August 2016 nach Borussia Mönchengladbach. 1. Bundesliga, mein Traum. Ich studiere jetzt auch nebenbei Wirtschaftspsychologie in Düsseldorf.

Hast du ein Idol? Wenn ja, wer ist das?
David Beckham, weil er unglaublich gut seine Freistöße verwandeln kann.

Was hältst du von dir selbst, wenn du spielst?
Vom Spielertyp her würde ich mich eher läuferisch stark einschätzen. Ich bin nicht die, die sich in die Zweikämpfe wirft und den Körper gut einsetzt. Mit meiner eher kleineren Statur versuche ich viel über meine Schnelligkeit und Dribbel-Fähigkeit der Mannschaft zu helfen. Außerdem werde ich für meine Passgenauigkeit und Spielübersicht gelobt.

Was muss man tun, um in die Startelf zu kommen? Muss man in jedem Training alles geben?
Definitiv ja! Jedes Training zählt, jede Passübung, jede Spielform und jede Leistung, die du am Sonntag beim Spieltag auf dem Platz bringst.

Hast du Ziele für die nächste Hälfte der Saison?
Absolut! Natürlich wollen wir unter die ersten Sechs kommen, sodass wir nicht absteigen. Unser gemeinsames Mannschaftsziel ist jedoch der Wiederaufstieg in die 1. Bundesliga.

Lachen dich manchmal Männer aus, wenn du erzählst, dass du Fußball spielst bei der 1. Frauenmannschaft von Borussia Mönchengladbach?
Lachen ist das falsche Wort. Sicherlich schmunzeln einige Männer darüber, dass Frauen Fußball spielen. Die meisten sind aber eher be­eindruckt und finden es sehr inte­ressant.

Machst du Diäten, um fit zu bleiben?
Diäten würde ich es nicht nennen, aber ich achte darauf, was ich esse. Schokolade und Pizza gönne ich mir ab und zu. Aber ich würde schon behaupten, dass ich mich gesund ernähre, da das wichtig im Leistungssport ist.

Ist es wichtig für dich, viel zu schlafen?
Schlaf ist im Leistungssport enorm wichtig.

Hast du oft Stress?
Ich würde behaupten, dass ich ein gutes Zeitmanagement habe und somit gut mit Stress umgehen kann. Ich bevorzuge sogar, immer etwas zu unternehmen, als zu viel auf dem Sofa herumzuhängen. Das langweilt mich.

 

Titelbild: Borussia Mönchengladbach

Luther – Liebe in Minne und Minne in Liebe

Martin Luther hat die deutsche Kultur und Sprache sehr geprägt.

Im 15. Jahrhundert gab es ein großes „Tohuwabohu“. Der St. Petersdom in Rom wurde gebaut, Königin Elizabeth regierte England, und der Portugiese Magellan umsegelte die Welt. Auch in Deutschland herrschte Chaos und Ruhelosigkeit. Martin Luther, geboren 1483 in Eisleben, nagelte seine 95 Thesen an die Schlosskirche von Wittenberg und löste die Reformation des westlichen Christentums aus.

Durch die Reformation spaltete sich die Kirche in drei Konfessionen – katholisch, lutherisch, reformiert – in Deutschland. Auch der Bauernkrieg entwickelte sich durch die zunehmende Wut gegen die Fürsten und Kirchen. Doch Martin Luther, der Prediger dieser Bewegung, spaltete die Bevölkerung nicht nur. Er vereinigte das deutsche Volk durch seine sorgsame Übersetzung der Bibel. Luther hatte den Menschen „auf Maul geschaut“ und beachtete beide Dialekte: Oberdeutsch aus dem Süden und Niederdeutsch aus dem Norden. Da Luther an der Grenze beider Regionen wohnte, in den Städten Eisleben und Witten, hatte er Kontakt mit beiden Dialekten und beherrschte sie auch selbst. Die Bibel war nun für ganz Deutschland verständlich, abgesehen von ein paar Komplikationen. Im Süden mussten sich die Menschen abrackern mit unbekannten Worten wie „Träne” (oberdeutsch: Zähre) oder „Hügel” (oberdeutsch: Bühel). Auch gegenläufig quälten sich die Niederdeutschen mit Wörten wie „Schwanz” (niederdeutsch: Zagel). Sie mussten Liebe in Minne übersetzen und Minne in Liebe.

Freigesetzt zur Ermordung, wurde Luther von Kurfürst Friedrich der Weise vor der Gefährdung geschützt. Sicher umhüllt von den festen Wänden der Wartburg begann der Reformator mit der Übersetzung des Neuen Testaments. Bei dem Übersetzen ging Martin Luther mit Minne und Behutsamkeit vor, denn er wollte für alle die Bibel verständlich machen: In der Religion geht es nicht um Geld und Reichtum, sondern das Bündnis zu Gott und Jesus Christus! Geld bezahlt keine Sünden aus! Pfarrer sollen ein anständiges Leben führen! Alle sollten verstehen, worum es im Christentum geht. Für eine sorgfältige Übersetzung muss man „die Mutter im Hause, die Kinder auf der Gasse, den gemeinen Mann auf dem Markt drum fragen und denselbigen auf das Maul sehen, wie sie reden und danach dolmetschen”, sagte Luther wohl einmal.

Martin Luther gehört nicht zu „krethi und plethi”, denn er hat unsere Sprache mehr geprägt als man auf den ersten Blick merkt. Würden wir auch ohne ihn „die Zähne zusammenbeißen”? Würde es ohne Luther „Wölfe im Schafspelz” geben oder wären wir alle nur „friedfertig”? Luthers „Licht steht unter dem Scheffel“ denn ohne ihn würden wir einander nur „behagen”. trotzdem sollten wir noch dran denken, dass ohne luther wir nicht mehr bei der großschreibung „im dunkeln tappen” müssen, wie in diesem satz.

Cecily von Salmuth, Klasse 11, International School Of Düsseldorf

Karneval – Karneval ist, gemeinsam schunkeln

Was bedeutet Karneval für die jungen Menschen. Eine Texthelden-Autorin erklärt es.

Karneval bedeutet für mich, dass alle miteinander schunkeln. Denn das Schönste daran ist das Miteinander. Alle amüsieren sich zusammen und an Selbstironie fehlt es auch nicht. Die Kälte wird einfach weggetanzt oder eben weggeschunkelt.

Die Rosenmontagszüge sind jedes Jahr wieder etwas Besonderes. Zu Tausenden stehen die Karnevalsjecken am Straßenrand und schauen den Fußtruppen, den Musiktruppen und den großen Wagen zu. Diese Wagen persiflieren insbesondere die Politik und das Weltgeschehen. Es ist so schön, wie sich die Leute tagelang zum Narren machen.

Das Miteinander spürt man ganz besonders auf einer Karnevalsfeier. Zum Beispiel in der Lachenden Kölnarena. Hier steht man in einer riesigen Halle zwischen 18 .000 Menschen. Vorne auf der Bühne singen die Räuber „Dat es Heimat“, in den Reihen nehmen sich die Gäste in die Arme und schunkeln zusammen. Wenn man sich umschaut, sieht man, wie sich alle Menschen in den Armen halten, ob mit Fremden, Freunden oder Familie. Egal ob die Menschen aus Köln, Düsseldorf, München, Antwerpen, San Francisco oder sonst  wo herkommen:, Alle feiern miteinander.

Karneval ist eine tolle Zeit, die wir alle genießen sollten. Wir sollten den Frieden, die Liebe, die Freundschaft, die Gemeinschaft und den Zusammenhalt feiern! Und das Gefühl der Gemeinschaft den Rest des Jahres bewahren.    

Victoria Schroeder-Finckh, Klasse 9.3, International School Of Düsseldorf

Gesundheit – Wir haben ein Pflegeproblem

Es wird gerne übersehen. Doch ein junger Mann hat im vergangenen Wahlkampf deutlich auf den Pflegenotstand aufmerksam gemacht.

Alexander Jorde ist 21 Jahre alt und im zweiten Ausbildungsjahr als Krankenpfleger,. Er sorgte für Aufregung und brachte Angela Merkel in der ARD Wahlarena und den FDP-Vorsitzenden Christian Lindner im ZDF Rückblick Menschen 2017 in Erklärungsnot. Er machte beiden klar, was von der Politik versucht wird zu verschweigen: Es gibt viel zu wenige Krankenpfleger und Krankenschwestern in Deutschland. Der Beruf wird obendrein noch schlecht bezahlt (2783 Euro brutto). Laut Gewerkschaftsangaben fehlen 70.000 Pflegekräfte an deutschen Kliniken, und das bei einer drastisch älterwerdenden Gesellschaft.

Der Tagesspiegel berichtete, dass die Gewerkschaft Verdi 2015 per Stichprobe ermittelte, dass 17.000 Pflegekräfte bundesweit etwa 324.000 Patienten versorgen mussten. Das entspricht einem Verhältnis von 1 zu 19. Der Tagesspiegel schrieb: „Teilweise war der Personalschlüssel noch viel schlimmer. Zwei von drei Pflegern arbeiteten allein, sie hatten sich im Schnitt um 26 Kranke zu kümmern. Auf jeder sechsten Station waren es mehr als 30.”

Angela Merkel ist seit 12 Jahren an der Spitze der Regierung und hat nicht viel für die Krankenpflege getan. Das Ausmaß baden wortwörtlich die Senioren aus. Oft sitzen sie in ihrem eigenen Ausgeschiedenem und brauchen mehr Hilfe als eine Person sie leisten kann. Krankenpfleger sein bedeutet auch das Umbetten der alten Menschen und das ist schwere körperliche Arbeit. Der Beruf muss besser bezahlt werden und braucht Unterstützung vom Staat, denn zu lange ist nichts passiert, und so sollte es nicht weiter gehen.

Überhaupt einen Platz im Altenheim zu bekommen, ist nicht immer leicht und teuer, besonders je nach Pflegefall. Die Alternative wäre betreutes Wohnen. Aber das ist auch nicht das Wahre. Für ein sehr gutes Altenheim im Essener Süden zahlt man für ein 32 qm² Zimmer Wohnung 1.583 Euro – monatlich versteht sich. Altersarmut nimmt weiter zu, vor allem für Senioren mit kleinen Renten wird es weiterhin eng.

Marie Kremmer, 9.1, International School Of Düsseldorf

Kommentar – Müsst ihr Kinder in die Kamera halten?

Auf RTL II läuft aktuell die Sendung „Teenie-Mütter – wenn Kinder Kinder kriegen“. Unsere Autorin findet das gar nicht gelungen.

Jeden Mittwoch gegen 22 Uhr sitzen tausende Menschen vor ihren Fernsehern und schalten auf RTL II, um ihr Gesamtwissen mit der Sendung „Teenie-Mütter – wenn Kinder Kinder kriegen“ zu erweitern. Und das ist nicht schön.

In meiner Vorstellung sieht das nämlich so aus: Mit einer Tüte Chips und einer Bierflasche dürfen sie sich von ihren eintönigen Leben ablenken und ein paar Mädchen mit Babys dabei zuschauen, wie sie realisieren, dass das Leben nicht nur aus McDonald’s und Wett­trinken besteht.

Jede Woche werden neue Mädchen vorgestellt, die es offensichtlich bei den Shows auf Pro7 und Vox nicht geschafft haben und es aus diesem Grund dann lieber bei RTL II versucht haben. Zugegeben, die Babys sind meistens sehr süß. Dafür, dass die Sendung angeblich von dem neuen Leben mit Kind handelt, bekommen die Kleinen aber ganz schön wenig Drehzeit gewidmet.

Das junge Glück … Als Zuschauer freut man sich direkt für die werdenden Eltern mit und deren Euphorie über ihr neuestes Familienmitglied ist natürlich auch deutlich spürbar. Bei den meisten hört es auch nicht nach Kind Nummer eins auf. Es folgen Kind zwei und Kind drei. Irgendwann wird ihnen Mama mal erklären, dass sie sich so gefreut hat über ihre Zeugung, dass sie es unverzüglich öffentlich machen wollte. Auf RTL II, am späten Abend, nur damit sich andere darüber lustig machen können.
 

Liz Leeser, 9.1, International School Of ­düsseldorf

Das Wunderhaus – „Immer neue Wunder“

Modern, neu, erfrischend und immer voll – Das Konzept Wunderhaus hat nun auch einen großen Laden in Kaiserswerth eröffnet, nachdem mehrere Pop-Up Stores in Kaiserswerth schon zu sehen waren. Die neuste Idee der Inhaberin Sonja Garsztecki, das Kombinieren von Café und Modegeschäft, scheint in Kaiserswerth gut anzukommen.

Die Inhaberin und Erfinderin des Konzepts Wunderhaus Sonja Garsztecki kommt nach einer Runde mit dem Hund zum Interview. Sie nippt nochmal an einer Zitronenschorle, bevor sie die Fragen beantwortet. Ihr Gesicht wird durchgehend von einem Lächeln geziert und sie ist allgemein sehr spaßig und locker aufgelegt.

Wie lange gibt es Wunderhaus schon?
Das Wunderhaus gibt es seit 5 Jahren.

Können Sie mir ein wenig zur Geschichte vom Wunderhaus erzählen? Wie sind sie auf die Idee gekommen?
Als ich durch die Düsseldorfer Altstadt gebummelt bin, dachte ich mir, wenn ich mal einen Laden aufmachen sollte, dann muss der anders als alle anderen sein.

Inwiefern hebt sich der Laden denn von anderen ab?
Der Mix macht’s und das Konzept ist grundlegend anders.

Was macht das Wunderhaus aus?
Das Ambiente… Die Verweildauer  und die Produktvielfalt.

Sind Sie im Internet erreichbar? Gibt es einen Online-Shop?
Wir haben auf jeden Fall eine Website, wo wir alle unsere Sparten und Produkte vorstellen. Wir haben insgesamt vier Konzepte: Das Wunderhaus Shoes and more, das Deli and friends oder auch das Café. Es gibt auch das Konzept Living and more, unser Konzept für Mode Accessoires, und dann gibt es noch das Thema Spa and more, weil wir auch ein Kosmetikstudio führen.

Welche Probleme und Hindernisse mussten Sie überwinden?
Wir mussten besonders mit den Ämtern kämpfen und Abfallentsorgung war auch ein großes Problem, aber letztendlich haben wir uns dann doch durchgekämpft.

Aus welchen Menschen setzt sich Ihr Team zusammen?
Wir haben besonders darauf geachtet, dass wir nicht nur junge, aber auch nicht nur alte Leute einstellen und Menschen mit vielen verschiedenen Fähigkeiten. Wir beschäftigen ausschließlich Frauen. Das hat damit zu tun, dass wir ein reines Damen-Geschäft sind.

Was haben Sie zu Ihren Produkten zu sagen?
Wir haben immer wieder neue Überraschungen und immer neue Produkte, immer neue Wunder. Außerdem haben wir dafür gesorgt, ein gutes Ambiente zu schaffen und wir wollen den Leuten das Gefühl geben, zuhause zu sein.

Warum kommen Kunden wieder?
Man bleibt bei uns einfach länger im Verkaufsraum, das liegt insbesondere an dem Café. Dort kann man sich noch mit seiner Freundin treffen oder mit der Familie essen und dann nochmal nebenan schauen.

Was ist denn Ihre Zielgruppe?
Wir haben Kunden von der 14-jährigen Schülerin bis zu 60-jährigen Dame. Besonders Frauen zwischen 25 und 35 sind im Laden oft anzutreffen.

Sonja Garsztecki vielen dank für das Gespräch und weiterhin Erfolg mit ihrem Konzept.

Nik Damböck 9.2, International School Of Düsseldorf

Migration – Was ist Heimat?

Ist Heimat wirklich da, wo man sich am wohlsten fühlt oder da, wo man am längsten gelebt hat?

Es gibt den Spruch, „Heimat ist da, wo man sich am wohlsten fühlt”. Aber stimmt das wirklich? Oder ist Heimat vielleicht da, wo man geboren ist? Wo die Eltern herstammen? Ist Heimat wirklich da, wo man sich am wohlsten fühlt und wo ist dieser Ort?

In den letzten Jahren hat Deutschland Tausende Flüchtlinge aufgenommen. Zwischen Januar und Oktober 2017 wurden allein 187.226 Asylanträge gestellt; nun sollen diese Menschen integriert werden. Deutschland soll vielleicht irgendwann für manche zur „Heimat” werden. Für die meisten von ihnen liegt ihre Heimat in dem Land, aus dem sie geflohen sind. Haben sie sich dort am wohlsten gefühlt? Trotz Krieg? Trotz der ständigen Angst, den nächsten Tag könnten sie vielleicht nicht mehr erleben? Auch in ihren großen Sorge um ihre Familien?

Wenn man mich fragt, wo und was ist, für dich Heimat, fällt mir die Antwort sofort ein. Für mich ist Heimat der Ort Kaiserswerth, die Stadt Düsseldorf. Ich bin hier geboren, lebe seit 15 Jahren im selben Haus, bin noch nie umgezogen. Ich gehe seit 10 Jahren auf dieselbe Schule und war in einem Kindergarten in Kaiserswerth. Meine gesamte Familie lebt sehr nah bei mir und ich kann sie jederzeit besuchen.

Wenn man diese Frage allerdings meinem Vater stellt, ist die Antwort für ihn nicht so leicht. Beide seiner Eltern sind Deutsche. Aufgrund eines Arbeitsauftrages seines Vater sind seine Eltern freiwillig nach La Paz, Bolivien gezogen. Dort ist mein Vater in Incalacaya, La Paz, Bolivien, auf 4000 Metern Höhe geboren. Nach einem Jahr zog die kleine Familie aufgrund der Arbeit meines Großvaters ins benachbarte Land Peru. Dort sind zwei jüngere Brüder meines Vater geboren. Das Ende des Arbeitsverhältnisses meines Großvaters und sein Wille die Kinder auf Deutschen Schulen auszubilden, führte die Familie wieder nach Deutschland zurück. Zu diesem Zeitpunkt war mein Vater sechs Jahre alt. Mit Unterbrechungen während seiner Studienzeit lebt mein Vater nun seit 52 Jahren in Düsseldorf.

Auch für meinen Vater ist es nicht ganz leicht klar zu definieren, wo für ihn Heimat liegt. Er ist nicht aus Kriegsgebieten geflohen, wie heute die Flüchtlingskinder, aber schon mit sechs Jahren weite Strecken mit einem Frachtschiff gereist und benötigte für diese Reise von circa 10.000 km 21 Tage.

Mittlerweile ist für ihn Düsseldorf zur Heimat geworden. Mein Vater lebt hier nun seit 52 Jahren, hat hier Familie und ist glücklich. Er hat 35 Jahre als Arzt gearbeitet und somit einen großen Teil seines Lebens hier verbracht. Obwohl er einen Teil seiner Kindheit in Peru und Bolivien verbracht hat, fühlt er sich heute in Düsseldorf am wohlsten. Wird das für einige Flüchtlinge vielleicht auch so werden können? Werden sie nach einer gewissen Zeit Deutschland als ihre Heimat betrachten? Oder bleiben sie mit ihrem Heimatland verbunden?

Wie wichtig sind religiöse Feiertage für ein Gefühl der Heimatverbundenheit? In Deutschland gibt es andere religiöse Feiertage als in den Ländern, aus denen die meisten Flüchtlinge kommen (Syrien, Irak, Afghanistan etc.). In dieses Ländern dominiert der Islam. Hierzulande leben die meisten Menschen im christlichen Glauben. Somit werden in Deutschland sehr viele christliche Feiertage gefeiert und teils sind auch Schulferien von ihnen abhängig, zum Beispiel die Weihnachts- und Osterferien. Die Flüchtlinge kommen nach Deutschland in ein Land, in dem andere Sitten und Bräuche bestehen als in ihren Herkunftsländern. Da schließt sich die Frage an: Wie stark prägen Bräuche ein Heimatgefühl? Reicht es, Feiertage aus den Herkunftsländern der Flüchtlinge im Kreise der Familie oder in Gemeinden zu feiern oder ist es hilfreich, wenn diese als offizielle Feiertage aufgenommen werden?

Was ist jetzt eigentlich Heimat? Ich glaube, dass jeder diese Frage für sich selber beantworten muss. Heimat ist ein ganz persönliches Gefühl. Für manche ist Heimat da, wo man sich am wohlsten fühlt, für andere in der Geborgenheit ihrer Familien, für wieder andere, da wo sie am längsten gelebt haben, oder sie haben ihre Heimat an ihrem Geburtsort.

Wo ist denn für dich Heimat?

Victoria Schroeder-Finckh, 9.3, International School Düsseldorf

MeToo – Sexuelle Übergriffe müssen ein Ende haben

Sexuelle Übergriffe gegenüber Frauen waren lange ein Tabuthema, mit dem keiner etwas zu tun haben wollte. Doch seit Kurzem kann man dem Thema nicht mehr entweichen.

Nach dem Harvey Weinstein Skandal, bei dem Frauen gegen den Hollywood Filmproduzent wegen sexueller Belästigung und Vergewaltigung ausgesagt haben, fing die Welt an, mehr über sexuelle Übergriffe nachzudenken. Eine wahre Flut von Berichten über Missbrauch, Belästigungen und Vergewaltigungen überrollte die Schlagzeilen der Nachrichten. Die #MeToo Kampagne, die Opfer dazu aufruft, in Sozialen Medien ihre Erlebnisse öffentlich zu machen und Täter zu öffentlichen Entschuldigungen zu zwingen, ist wieder aufgelebt und „Time’s Up”, eine Kampagne, die für Gleichberechtigung und das Ende von sexuellen Übergriffen kämpft, wurde ins Leben gerufen. Beide haben es sich zum Ziel gesetzt, Aufmerksamkeit für sexuelle Übergriffe zu erwecken und gegen Ungerechtigkeit gegenüber Frauen am Arbeitsplatz zu kämpfen.

Fast die Hälfte der berufstätigen Frauen, die in den Vereinigten Staaten von Amerika arbeiten, sagen, dass sie schon einmal belästigt worden sind. In Niedriglohnjobs hört man verstärkt von Belästigung, weil es bei sexueller Belästigung oft nicht um den Sex geht, sondern um Macht, die die Täter den Opfern gegenüber darstellen wollen.

Um diesem Skandal mehr Aufmerksamkeit zu geben und ihm schneller ein Ende zu setzen, hat das „Time’s Up Movement” am 1. Januar 2018 einen Brief im „Time” Magazin veröffentlicht. Er berichtet über die Notwendigkeit von Frauen in sogenannten „Machtpositionen”. Es müssen mehr Frauen in einflußreiche Positionen. Auch sollen Frauen im Bereich Bezahlung bei vergleichbaren Jobpositionen Männern gleichgestellt werden. Außerdem dürfen Hautfarbe und sexuelle Orientierung keine Gründe für eine unterschiedliche Behandlung im Beruf sein. Dieses sind nur einige Positionen, die im Brief genannt werden, der von vielen Hollywoodgrößen wie Oprah Winfrey, Meryl Streep und Cate Blanchett unterschrieben wurde.
 
Ein weiteres Zeichen haben viele Frauen bei den diesjährigen Golden Globes Verleihungen gesetzt. Das „Time’s Up Movement” hat alle anwesenden Frauen dazu aufgerufen schwarz zu tragen, um zu zeigen, dass sexuelle Übergriffe nicht toleriert werden können, und dass es Zeit ist, sich zu wehren. Viele Frauen sind diesem Aufruf gefolgt und sogar viele Männer haben unter ihren schwarzen Anzügen schwarze Hemden getragen.

Immer noch haben viele Frauen, die Belästigungen erlebt haben, Angst davor, an die Öffentlichkeit zu gehen, weil sie sich fürchten, ihren Job zu verlieren oder selbst verantwortlich gemacht zu werden, dass sie es zu einem Übergriff haben kommen lassen. Sie fürchten sich auch vor dem Vorwurf den Ruf eines Kollegen oder eines Vorgesetzten zu schädigen. Das alles muss sich ändern! Opfer, die den Mut haben, sich zu äußern und gegen den Vorfall anzugehen, dürfen nicht mit falschen Schuldgefühlen an ihrem Vorhaben gehindert werden. Sie müssen ermutigt und unterstützt werden, gegen den Vorfall vorzugehen und die Sicherheit erlangen, dass es nicht wieder zu solchen Belästigungen und schlimmen Vorfällen kommt.

Sexuelle Belästigung ist ein sehr wichtiges Thema, über das sich jeder informieren soll. Man sollte wissen, wie man dagegen vorgeht und welche Rechte einem zustehen. Zum Beispiel, dass der Arbeitgeber dazu verpflichtet ist, die Arbeitnehmer vor sexueller Belästigung am Arbeitsplatz zu schützen. Wir dürfen dieses Thema nicht aus den Augen verlieren und weiter kämpfen.

Zusammen sind wir stark! Sprache findet Gehör, darum lasst uns Worte finden!

Victoria Schroeder-Finckh, International School Düsseldorf

Tesla – Das Model X im Alltag

Als Elon Musk 2003 mit dem Geld von dem Verkauf der Firma, die jetzt Paypal heißt, die Tore von Tesla öffnete, waren viele Aktieninvestoren skeptisch. Die anderen Autofirmen haben gelacht, da sie nicht ahnten, wie erfolgreich die Elektroauto-Firma werden würde. 

2008 veröffentlichte Tesla den Roadster, ein Auto mit 350 km Reichweite ohne Supercharger (die Schnelllade-Plattform von Tesla). Ungefähr drei Monate später kam der größte Aktienmarkt Absturz seit dem Black Monday im Jahr 1987. Seitdem hat Tesla drei neue Modelle zur Produktion freigegeben, es scheint gut zu laufen bei Tesla. Der günstigste Wagen von Tesla, vor dem Model 3, war der Tesla Model S 75D mit 490 km Reichweite und kostete 62.000 Euro in der Standard Ausstattung. Aber ist der Luxus Elektrowagen wirklich jetzt schon eine wahre Option zu dem traditionellen Benzin- oder Dieselauto?

Ich habe den Alltag eines Tesla Fahrers verfolgt. Der Eigentümer eines Tesla Model X 90D, das ist der Flügeltüren SUV, der von Tesla Ende 2016 zur Bestellung freigegeben wurde und Anfang 2017 geliefert wurde. Das Model X hat eine Panorama-Windschutzscheibe, durch diese sieht man keinen Dachhimmel als Fahrer oder Beifahrer. Dieser bestimmte Wagen kostet neu 127.650 Euro. Er hat 565 km Reichweite und 22” schwarze Turbinenfelgen. Der Eigentümer fährt jeden Tag 76 km zur Arbeit nach Köln, zu Hause hat er den Tesla Wall-Charger, mit dem er unproblematisch seinen Wagen aufladen kann. Der Eigentümer war schon mehrere Male im Urlaub mit seinem Wagen, was gut funktioniert, da Tesla ein starkes Supercharger Netzwerk gebaut hat: Ladestationen, die sehr schnell das Auto aufladen. Laut Eigentümer gab es noch keine Probleme mit der Reichweite; er ist bis zum jetzigen Zeitpunkt sehr zufrieden.

Besonders gefällt ihm, dass das Fahren eines Teslas nicht mit einem anderen Auto zu vergleichen ist, da es unglaublich sanft zu fahren ist und eine tolle Luftfederung hat, die Beschleunigung ist eben und nicht ruckartig und auch die lästige Gangschaltung ist nicht mehr vorhanden. Der Tesla Model X 90D beschleunigt von 0-100 in 5.0 Sekunden und der Model X P100D  in 3.1 Sekunden. Im Vergleich dazu beschleunigt ein Porsche 911 Carrera mit PDK von 0-100 in 4.7 Sekunden und ein Lamborghini Huracan in 3.6 Sekunden.

Tesla hat einen Luxus Elektro SUV mit einer schnelleren Beschleunigung als Supersportwagen und tut dies in voller Entspannung der Fahrgäste. Tesla hat auch am 31. März 2016 den Model 3 vorgestellt. Das ist der erste Tesla, der attraktiv ist für den normalen Bürger sein wird, denn er kostet 35000 Euro und hat eine Reichweite von 600 km. Das Erstaunliche ist, dass 600.000 Teslafans den Model 3 reserviert haben für 1500 Euro!

Lars Rumpf, Klasse 9.2, International School Of Düsseldorf

Martin Luther – Viele Reformationsjahre der Sprache

Martin Luther hat mit seiner Bibelübersetzung zwar einen großen Beitrag zur Vereinheitlichung der deutschen Sprache geleistet, aber alleine war er nicht.

Bis heute sind Martin Luthers Leben und Leistungen Gegenstand kontroverser Diskussionen. Einerseits wird Luthers Sprache oft als „tot” bezeichnet. Andererseits stilisiert man ihn als „Sprachschöpfer”. Luthers Bibelübersetzung sei der erste Schritt in Richtung einer Vereinheitlichung der deutschen Sprache gewesen. Heute wissen wir, dass die Sprache nie stillsteht, sondern sich immer verändert. Und sie muss sich verändern, damit jede Generation ihre eigene sprachliche Identität schaffen und sich selbst darin  finden kann.

Was würde Luther sagen, wenn er der heutigen Jugend auf den Mund schaute und seine Übersetzung an ihnen orientierte? Er, der so sehr mit der Sprache gerungen hatte, um die Bibel in eine allgemein verständliche Sprache zu übersetzen. Doch wer versteht heute noch, warum Luther, der Gott der deutschen Sprache genannt wurde? Als sei die Sprache von einer einzigen Person geschaffen. Wohl kaum! Die Sprache entspricht nicht der Leistung einer Einzelperson. Zahllose Wortbildungen, Metaphern, Sprichwörter und Redensarten werden ihm zugeschrieben: „Wer nicht liebt Weib, Wein und Gesang, der bleibt ein Narr sein Leben lang.“ Dies zeigt Luther als einen derben und lustbetonten Mann. Heute würde er den Satz dann vielleicht so formulieren müssen, um in weiten Teilen verstanden zu werden: „Wallah, hasse nich Chaya, wat zu saufen und freshe Mucke, hasse im Leben nix zu gucke.“

Jaroscha Eckhardt, 11, International School Of Düsseldorf