In wenigen Wochen startet die fünfte Staffel von Heidi Klums Castingshow „Germanys Next Topmodel“ auf Pro7. Wahrscheinlich werden dort wieder dünnliche Bewerberinnen antanzen, die dann vor der Jury in knappen Kleidern über den Laufsteg stolzieren.
Vor ein paar Jahren ist eine Bewerberin aus der Sendung geflogen, weil sie mit 52 Kilogramm bei einer Größe von 1,76 m „zu dick“ war. Lächerlich, ist der erste Gedanke, doch niemand ändert etwas. Auf den größten Laufstegen der Welt gibt es sie zu hundertfachen. Junge Mädchen und Jungen, die für ihren Erfolg hungern. Eine Selbstverständlichkeit für manche Modeschöpfer.
Dieser Trend färbt auch sehr auf unsere Gesellschaft ab. Viele Jugendliche und junge Erwachsene schauen zu diesen dünnen, vermeintlich intelligenten Models auf. Sie hören auf zu essen und fangen an zu hungern. Es ist ein Teufelskreis zwischen dem Drang nach Erfolg mit Inkaufnahme der Magersucht und der Vernunft. In den meisten Fällen siegt aber der Traum vom Erfolg.
Viele träumen von diesem „1a-Leben“, das viele Models angeblich führen. Doch die Realität sieht anders aus, dies bekommt dann auch jeder am eigenen Leibe zu spüren. Aber nicht nur die Modewelt ist schuld an diesem Trend. Ein großes Wörtchen in Sachen Magerwahn hat auch die Promiwelt mitzureden. Allen voran Victoria Beckham.
Das Ex-Spice Girl präsentiert sich immer stark abgemagert an der Seite von ihrem Mann David Beckham auf dem roten Teppich. Sie hat in unserer Gesellschaft als Promi eine Vorbildfunktion. Gerade diese wird den Jugendlichen zum Verhängnis. Den Radikal-Diäten der Stars wollen viele nacheifern und hoffen auf eine Chance in der Modewelt.
Das Fazit lautet: Verzweifelte Eltern, hohe Einschaltquoten für Pro7, Modeschöpfer, die sich die Hände reiben, und hilflose, kranke Jugendliche.
Julia Wessels, Düsseldorf, Georg-Büchner-Gymnasium