Reporterin Anika Malzan sprach mit den Sprayer David (Name geändert) über sein Hobby Graffiti:
Frage: Was hat Sie so an Graffiti interessiert, was gefällt Ihnen so daran?
David: Ich mochte Kunst schon früher, doch die Dynamik der Buchstaben, der Schriftzüge hat mich fasziniert und es gefällt mir, mit den Farben herumexperimentieren zu können.
Frage: Nun mag nicht jeder diese Art der Kunst und möchte sie nicht auf seinen Hauswänden. Gibt es denn eigentlich Orte, an denen legal gesprayed werden darf?
David: Ja, die gibt es. Das sind dann meist Wände, die von der Stadt für Graffitis freigegeben werden. Ich ziehe diese legalen Plätze vor. Man hat mehr Zeit, was ein besseres Ergebnis bedeutet und man bekommt keine Probleme mit der Polizei.
Frage: Und der Adrenalin-Kick?
David: Der fehlt mir nicht. Beim Adrenalin-Kick wird man so nervös, dass es sich ziemlich negativ auf den Schriftzug auswirkt. Es gibt viele, die diesen Kick lieben, aber für mich ist das Nichts.
Sie haben vorhin die Polizei erwähnt. Was halten Sie von deren Verhalten gegenüber Sprayern?
David: Heute gibt es eine zunehmende Kriminalisierung von Jugendlichen. Egal, ob man legal oder illegal sprayed, die machen keinen Unterschied. Für sie ist jeder, der Farbdosen mit sich trägt, ein Verbrecher.
Anika Malzan, Düsseldorf, Cecilien-Gymnasium