Haben Sie auch schon jemanden gesehen, der mit scheinbarer Leichtigkeit Mauern erklimmt und über Zäune springt oder über dünnste Stangen läuft ohne das Gleichgewicht zu verlieren? Dann keine Angst, denn solche Leute wollen „nur spielen“.
Sie üben eine neue Trendsportart aus, in der es darum geht, Hindernisse zu überwinden und so schneller von A nach B zu kommen. Sie nennt sich „Parkour“ und wurde vom Franzosen David Belle erfunden. Dessen Vater hatte im Indochina-Krieg mit einigen Kameraden eine Art der Fortbewegung ersonnen, um die Wälder schneller zu durchstreifen. David Belle hat diese Bewegungen von seinem Vater erlernt und in die Großstadt übertragen.
Der Traceur, so nennt man die Betreiber von Parkour, Marcel Heikappell (14), von dem Team Free-X-Parkour, erklärt, dass er selber nur zufällig im Internet auf Parkour gekommen sei. Sofort sei er aufgestanden, um die Tricks nachzumachen. „Allerdings stellte sich heraus, dass das alles gar nicht so einfach war. Ich informierte mich also über die Grundschritte und fing äußerst klein an, aber nicht alleine. Mit Torben Geppert und Alexander Anschütz habe ich oft trainiert, und später kamen noch drei weitere Leute dazu. Zusammen haben wir ein Parkour-Team gegründet und sind jetzt da, wo wir sind.“
Er bemerkte aber auch noch, dass nicht nur die Bewegungen der Trendsportart schwierig sind, sondern dass auch einige Leute etwas gegen die Ausübung haben. „Einmal ist es uns passiert, dass uns der Hausmeister vom Rathaus von unserem Trainingsplatz vertrieben hat, aber demnächst werden wir wohl mit ihm reden, sodass das nicht noch einmal vorkommt“, so Simon Lorenz (14). Doch Alexander Anschütz (14) fügt hinzu, dass sie auch einige positive Rückmeldungen von Passanten bekommen haben. „Ein Ehepaar schien wohl Parkour zu kennen und lobte uns, dass unsere Bewegungen schon gut seien. Das motiviert natürlich.“
Außerdem ist Parkour relativ billig. Alles was man braucht, sind ein paar gut sitzende, robuste Sportschuhe, mit denen man auch an etwas glatteren Wänden Halt findet. Das ganze Free-X-Parkour Team war sich einig, dass solche Schuhe einfach zu finden sind und den Geldbeutel nicht allzu sehr belasten.
Torben Geppert, Wesel, Konrad-Duden-Gymnasium