„Wer soll das bezahlen“, fragen sich viele Eltern, wenn es um die Mode ihrer Kinder geht. Gerade wenn die Sommerzeit langsam in Schwung kommt, man die Winterjacken und Pullis wegpacken kann, sind die Wünsche riesig und die Angebote, auch der angesagten Marken, locken in den Schaufenstern.
Der Preis spielt dabei keine Rolle, die Hauptsache ist, „in“ zu erscheinen. Es scheint auch, als ob man nur durch Markenkleidung Freunde finden könnte. Natürlich haben auch manche Jugendliche nicht die Möglichkeit, nur Markenkleidung zu tragen, da manche Eltern es nicht einsehen, so viel Geld für Kleidung, Schuhe und andere Artikel einer teuren Marke auszugeben, nur weil dort irgendein bekannter Name aufgedruckt ist. Es gibt ganz wenige Jugendliche, die aus Stolz gegen Markenkleidung sind.
Es ist nicht leicht, immer mitzuhalten. Das Verfahren, durch das Jugendliche zum Außenseiter werden, funktioniert einfach und schnell: Wer kein Geld hat, kann keine angesagten Kleider kaufen, wer keine angesagten Kleider kaufen kann, wird als asozial bezeichnet. Und wer asozial ist, gilt als Opfer in der Schule, wird gemobbt und verspottet. Der Druck ist enorm.
Ist es wirklich so schlimm, unter den Kindern und Jugendlichen, dass nur noch die Äußerlichkeiten zählen?
Viele Mädchen möchten auch gerne aussehen wie ein Star, zum Beispiel Heidi Klum oder Megan Fox. Sie würden alles dafür tun, sogar Schönheitsoperationen. Dabei verlieren sie ihr eigentliches Gesicht. Dieselbe Situation erhebt sich für die Mode der Zeit. Die Modebranche lebt von zwei grundlegenden Wünschen: dem Wunsch nach Exklusivität und Zugehörigkeit. Fast jeder trägt gern mal etwas Neues. Deshalb kaufen wir uns manchmal nur so zur Abwechslung ein neues Kleidungsstück und nicht, weil ein altes abgetragen ist. Gleichzeitig möchten wir auch nicht aus dem Rahmen fallen, und so passen wir uns in gewissem Maß dem allgemeinen Trend unserer Umgebung an. Die Mode ändert sich immer und deshalb wäre es besser, wenn wir ihr folgen, ohne schwach zu werden.
Wir haben an unserer Schule eine Umfrage zum Thema „Marken & Mode“ an mehreren Jugendlichen durchgeführt. 88 Fragebögen haben wir insgesamt ausgewertet. Teilgenommen haben Mädchen und Jungen im Alter von 12 bis 15 Jahren. Bei den Mädchen war das Interesse gleich stark an Marken, bei den Jungen deutlich weniger, jedoch nicht ganz unwichtig.
Gleiche Marken tauchen nicht oft auf, was auch verständlich ist. Insgesamt, gehen Mädchen mehr shoppen, was auch die Auswertung unserer Umfrage zeigt. Im Internet bestellen die meisten, auch wenn es dann mehr vereinzelnde Produkte sind. Gefragt wurde ebenfalls, wie viel Geld den Jugendlichen pro Monat zum shoppen zur Verfügung steht. Jungs und Mädchen geben meistens bis zu 100 Euro im Monat aus. Manche jedoch auch mehr als 200 bis 300 Euro.
Nun steht man wieder vor der Frage: Wer soll das bezahlen?
Aileen Pikos, Wesel, Andreas-Vesalius-Gymnasium