Sind wir handysüchtig? – Bestimmen Handys unser Leben?

Egal, wo man nur hinsieht, überall sieht man ein Handy am Ohr oder in der Hand. Sind wir heutzutage von Handys abhängig?

Handys sind zum ständigen Begleiter unseres Lebens geworden, keiner würde mehr ohne Handy aus dem Haus gehen, aus Angst, vorübergehend nicht erreichbar zu sein. Sowohl die private als auch die geschäftliche Erreichbarkeit macht es unmöglich, sein Handy auszuschalten oder gar es einfach zuhause liegen zu lassen. Viele Jugendliche finden das Handy nützlich, da man in der heutigen Generation mit den Handys nicht nur telefonieren sondern auch Apps herunterladen kann. Zwar empfinden die meisten Menschen das permanente Schauen und Tippen auf das Handydisplay als unhöflich, jedoch in unangenehmen Situationen, wie zum Beispiel bei einer unangenehmen Veranstaltung, als nützlich.

Dieses Phänomen vom intensiven ,,Suchten“ nennt man „Phubbing“, der Begriff wurde definiert als die Angewohnheit, sich mit dem Handy zu beschäftigen, während man die Menschen, mit denen man gerade gesellschaftlich verkehrt, vernachlässigt. 35 Prozent der Befragten empfinden ihr Handy als wichtiger als die persönlichen Freunde. In einer aktuellen Mitteilung der Medizinischen University of Florida warnen sie vor dem Suchtpotenzial von Mobiltelefonen, denn viele der untersuchten Personen zeigen sowohl Entzugserscheinungen wie Unruhe, Nervosität und Gereiztheit, wenn sie ihr Handy nicht am Körper tragen, als auch Suchtverhalten. Letzteres äußert sich durch die dauerhafte Nutzung des Handys, durch den Kontrollverlust über das Handy oder die Entzugserscheinungen bei nicht vorhandenem Handy. Diese Abhängigkeit wird auch als „Mobile and Dependency Syndrome (MAIDS)“ bezeichnet, aber der Stand der Forschung ist ziemlich dürftig. Die meisten Menschen streiten den zwanghaften Drang zum Handy zwar nicht ab, jedoch ist das kein Beweis für eine Sucht, da man sich der Gesellschaft angepasst haben könnte.

So sagt die 14-jährige Chantal: „Ich bin von meinem Handy anhängig, denn ohne mein Handy geht gar nichts. Ich bin aber nicht handysüchtig, da ich mein Handy auch einmal für ein paar Stunden weglegen kann.“ Die Eltern jedoch finden, dass Chantal handysüchtig sei, da sie immer am Handy hänge.

So betrachtet bestimmen Handys unser Leben nicht, aber sie sind ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens geworden. Handys haben durchaus das Potenzial zur Sucht, doch dieses ist noch nicht eingetreten..

Lisa Nguyen, 8a, Erasmus-von-Rotterdam-Gymnasium , Viersen