Ist es falsch, Cannabis in Deutschland zu erlauben? – Drogengesetz der Niederlande

Seit 1976 ist der Besitz von 30 Gramm Cannabis in der Niederlande geduldet. Diese bekommt man in Coffee Shops. Die Niederlande sind der Meinung, dass durch die Zulassung der einen Droge der illegale Drogenmissbrauch sowie der Erwerb auf Schwarzmärkten gemindert wird.

Stoffe wie Heroin, Ecstasy oder Kokain sind weiterhin verboten, genau so wie der Eigenanbau oder die Vermarktung von Cannabis und anderen Drogen. Trotzdem wird es weiterhin illegal angebaut und ein weiteres Problem ist die Überführung in Länder wie Deutschland oder Frankreich, in denen Drogen weiterhin komplett verboten sind.
Seit dem Erlass des Cannabisverbots ist die Sterberate von Drogenabhängigen deutlich geringer als in Deutschland und Schweden. Außerdem konsumieren in Deutschland regelmäßig drei Prozent Cannabis und in den Niederlanden nur 2,46 Prozent. Unter den deutschen Jugendlichen ist Cannabis ebenfalls weiter verbreitet als in den Niederlanden.
Doch man sollte sich über die sinkende Zahl der Drogenkonsumenten nicht zu früh freuen. Hier geht es nur um Cannabis. Vielleicht sinkt die Zahl der Konsumenten nur, weil der Reiz, etwas Verbotenes zu tun, fehlt. Wo bleibt der Spaß, wenn es doch erlaubt ist? Ist man beim Konsum von etwas Erlaubten cool genug? Wahrscheinlich nicht. Vielleicht fehlt vielen bei Cannabis das Risiko, welches man zum Spaß haben angeblich braucht.
Dadurch, dass Cannabis nicht größere Schäden als Alkohol oder Nikotin verursacht, ist das Verbot eigentlich unlogisch. Die Wahrscheinlichkeit, aufgrund zu viel Alkohols in ärztliche Behandlung zu kommen, ist zwar doppelt so hoch, aber die Wahrscheinliichkeit, wegen einer Cannabis-Überdosis in Behandlung zu müssen, bleibt nicht aus. Von 1997 bis 1999 stieg die Anzahl der Cannabisabhängigen um 75 Prozent.
Cannabis wird auch als Einstiegsdroge bezeichnet. Häufig fangen Jugendliche mit der relativ harmlosen Droge an, doch womit machen sie dann weiter? Haschisch oder sogar Kokain? Es merken nur die Wenigsten, dass Drogen gar nicht so toll sind,  wie sie Anfangs dachten. Andererseits muss auch nur ein Einziger mit dem Konsum anfangen, am Ende kommen alle mit und geraten immer weiter in die Welt der Schwarzmärkte und Konsumenten hinein.

Lisa Kalverkämper, 8c, Erasmus-V.-Rotterdam-Gymnasium Viersen