Wie backt man eigentlich die besten Mandelplätzchen? Was ist der Sinn des Lebens? Zu diesen Fragen bekommt man die Antworten auf Ask.fm. Ask.fm ist ein soziales Online-Netzwerk, das den Menschen ermöglicht, sich gegenseitig Fragen zu senden und diese zu beantworten, wenn sie es wollen.
Wenn man eine Frage stellt, kann man aussuchen, ob man diese anonym stellt oder es persönlich macht. Wenn man möchte, kann man auswählen, anonyme Fragen nicht zu erhalten. Alle können sehen, was man im eigenen Profil geschrieben hat. Man kann alles im Profil löschen, was man nach eigener Entscheidung dort nicht haben möchte. Diese Internet-Plattform hat über 136 Millionen registrierte Nutzer, über 250 Milliarden Antworten in 49 Sprachen und das in 150 Ländern.
Als ich mich mehr mit Ask.fm beschäftigt hatte, traf ich auf den User René. Er fiel mir mit seinen humorvollen Antworten auf, aber auch mit seinen ernsten Antworten zu gewissen Themen. Ich wollte seine Meinung zu einigen Sachen auf dieser Plattform wissen. Meine erste Frage für René war, wie er dazu kam, sich auf Ask.fm anzumelden. Er sei, wie ganz viele andere Leute, durch Werbung darauf aufmerksam geworden. Seine Ex-Freundin war erst der Grund, weshalb er sich dort angemeldet hatte. Es existieren auf Ask.fm Leute, die ständig nach „Gefällt-Mir“-Angaben betteln. Er sagte, dass es solche Leute immer gebe. Leute, die die virtuelle Anerkennung ziemlich hoch setzten und auch alles dafür tun. ,,Das lässt auf eine gewisse Charakterschwäche, wenn nicht sogar auf ein Aufmerksamkeitsdefizit schließen.“ Einfach, weil die Personen vielleicht im echten Leben nicht die Anerkennung bekommen, von den wichtigen Personen von denen sie es erwarten, wie Freunde, Familie etc. Er denkt, wer im echten Leben so etwas vermissen lasse und nicht dieses soziale Umfeld habe, der neige eher dazu, es auf das Virtuelle zu beschränken und vielleicht da mehr Aufmerksamkeit zu bekommen.
Daraufhin fragte ich ihn, woher die Bettlerei komme. ,,Ich denke, manche Menschen sind einfach so: Der Mensch sucht eben immer den Wettbewerb und Vergleich zu anderen Menschen.“ Laut ihm gibt es keine guten oder schlechten User. Ask.fm sei dazu da, Fragen zu beantworten und sich damit zur Schau zu stellen. Dass Leute wie René diese Plattform dazu nutzen, Leute zu unterhalten, sei nicht die Norm, sondern mehr ein angenehmer Nebeneffekt. Er antwortet manchmal ernst, aber trotzdem gibt er des Öfteren ironische Antworten. Es sei für ihn ein Hobby geworden, ohne dass in die witzige Schublade gesteckt zu werden. Man kann durch Ask.fm Follower auf Instagram bekommen und wenn man genug hat, auch Sponsoren. Wenn man sich nicht dumm anstellt, kann man es erreichen. Trotzdem ist es nur eine Aufmerksamkeit im virtuellem Bereich. Er persönlich habe nicht wirkliche Vorteile dadurch und darauf lege er auch keinen Wert, dafür sei im Ask.fm einfach nicht wichtig genug.
Saliha Redza, 8a, Anne-Frank-Gesamtschule, Rahserstr. Viersen