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Bundestagswahl 2025

Von Valerie von Hagen, Klasse 9, International School of Düsseldorf

Nach dem Zerbrechen der Ampelkoalition aus den Parteien SPD, Grünen und FDP im Bundestag verlor Bundeskanzler Scholz am 16.12.2024 die Vertrauensfrage. Nach den Wahlergebnissen des Bundestages setzte der  Bundespräsidenten Steinmeier für den 23.2.2025 eine vorgezogene Neuwahl zum 21. Bundestag angesetzt, an dem rund 60,5 Millionen wahlberechtigte deutsche Staatsbürger und Staatsbürgerinnen teilnehmen konnten.

Zur Zeit bewegen viele aktuelle Probleme die Menschen in Deutschland, wie die schwache Wirtschaft, die schwindende Unterstützung durch die USA und die Bedrohung durch Russland und den Ukraine-Krieg. Daher war das Interesse der Wähler und damit auch die Wahlbeteiligung mit 82,5 % sehr hoch. Im neuen Bundestag sind die Parteien CDU mit 28,5%, die AfD mit 20,8%, die SPD mit 16,4%, die Grünen mit 11,6% und die linke mit 8,8% vertreten. An der sogenannten 5%- Hürde das neu zu getretene Bündnis mit Sahra Wagenknecht (BSW), die FDP und zahlreiche kleine Parteien. Von dieser Regel, nach der eine Partei nur im Bundestag mit einem Stimmenanteil von mindestens 5% hineinkommt, ist der Süd Schlesische Wählerverband (SSW) als Minderheitenvertreter ausgenommen und hat einen Sitz im neuen Bundestag.

Das Ergebnis führte zu einer Sitzverteilung, die nur wenige Möglichkeiten für eine Koalition und das Erreichen einer Mehrzahl im neuen Bundestag zulässt. Infolge der Ergebnisse und der vorher von den verschiedenen Parteien angeschlossenen Kombinationen bleibt eigentlich nur eine Koalition und Regierung aus CDU/CSU und SPD übrig. Derzeit laufen erste Sondierungsgespräche, in denen diese mögliche Zusammenarbeit geprüft wird.

Warum die AfD 2025 mit 20,8 % der Stimmen die zweitstärkste Kraft wurde

Von Helena Dobro, Klasse 9, International School of Düsseldorf

Die Alternative für Deutschland (AfD) ist einer der neuesten Parteien im Deutschen Bundestag und war eine eurokritische Partei, die im Frühjahr 2013 gegründet wurde und immer radikaler geworden ist. Obwohl die AfD mit 4,7 % knapp am Einzug in den Bundestag gescheitert ist, entwickelte sich diese Partei zu einer der meistgewählten Parteien Deutschlands. Bei der Bundestagswahl 2025 wurde AfD die zweitmeistgewählte Partei mit 20,8 % der Stimmen. Die AfD ist eine in Teilen rechtsextreme Partei, die islamfeindlich und kritisch über Migration ist.

Die Zahl der AfD-Wähler (mehrheitlich junge Männer) hat sich schnell erhöht und seit der letzten Bundestagswahl fast verdoppelt wegen der Unzufriedenheit mit den etablierten Parteien, wirtschaftlichen Ängsten, Migrationspolitik und Identitätsthemen. Die Jugend wurde von der AfD angezogen, weil die Partei im Wahlkampf die Themen von wirtschaftlichen und sozialen Ängsten angesprochen hat und Nationalismus, autoritäre Sicherheit und Homogenität verspricht. Weitere Themen, die einen großen Teil der jungen Leute interessieren und die AfD anspricht, sind die Unsicherheit des Arbeitsplatzes und der Lebenssituation (das Lebensgefühl vieler junger Menschen). Obwohl es im Osten mehr AfD-Wähler gab, stellen Studien fest, dass die durchschnittliche ostdeutsche Bevölkerung unzufrieden mit der gesellschaftlichen Situation ist (aufgrund eingeschränkter Freiheit, usw.). Statistiken zeigen, dass ältere Menschen die CDU und SPD wählen und, dass junge Leute die AfD und die Grünen wählen. Der Grund dafür ist, dass die AfD Themen anspricht, die für die jungen Menschen eine große Bedeutung haben. Junge Wähler wollen wissen, was sie wählen und denken an die AfD als eine Partei für wirtschaftliche, öffentliche und soziale Sicherheit. Im Gegensatz zu den traditionellen Partien erreicht die AfD durch digitale und schnelle Kommunikation die Aufmerksamkeit von Jugendlichen. Die AfD ist immer radikaler geworden und ist gefährlich für die Demokratie und Menschenrechte, was viele Menschen nicht wissen.

Manipulation oder Meinungsbildung? Der Einfluss Sozialer Medien auf junge Wähler und Wählerinnen.

Von Camille Schwitzke, Klasse 9, International School of Düsseldorf

In der heutigen sehr digitalen Welt haben die sozialen Medien einen großen Einfluss auf das politische Geschehen. Besonders in Zusammenhang mit Politik und dem Wahlkampf, nutzen politische Parteien zunehmend Plattformen wie Tiktok, X, Instagram und Facebook, um die Aufmerksamkeit der Wähler zu gewinnen und ihre politischen Botschaften zu verbreiten.

Social Media ist ein mächtiges Werkzeug geworden, um die öffentliche Meinung zu formen und vor allem die Stimmen der Wähler und Wählerinnen zu gewinnen.

Neu entstanden ist die zunehmende Nutzung von Social Media, um gezielt jüngere Wählerschichten anzusprechen. Parteien wie die AfD haben erkannt, dass gerade junge Menschen sehr aktiv auf diesen Plattformen sind und daher eine große Zielgruppe darstellen. Die AfD hat in der Vergangenheit verstärkt Social Media genutzt, um ihre politischen Botschaften zu verbreiten und um mit Aussagen Anhänger zu gewinnen. Dabei setzen sie auf provokante Inhalte und oftmals auch auf gezielte Gerüchte, die Aufmerksamkeit auf sich ziehen und Diskussionen anstoßen. Dies führt jedoch zu einer gefährlichen Entwicklung: Der weite Raum für unkontrollierte Informationen bietet eine große Chance für Desinformationen.

Fake News, die sich in den sozialen Medien verbreiten, können Wähler täuschen und politische Entscheidungen beeinflussen. Sie sind oft darauf ausgerichtet, Angst zu schüren, Misstrauen zu säen oder Feindbilder zu schaffen, die die politische Landschaft verzerren.

In einer Gesellschaft, die zunehmend von digitalen Medien abhängig ist, können solche Fehlinformationen eine große Wirkung haben und die Meinungen der Wähler beeinflussen.

Laut einer Studie der Forschungsgruppe Wahlen, haben die Ergebnisse gezeigt, dass in Thüringen und Sachsen 52 Prozent der Jungwähler*innen, die auch die AfD wählen, Social Media als eine Hauptinformationsquelle nutzen, was darauf hinweist, dass diese Altersgruppe besonders stark von Social Media beeinflusst wird.

Doch die Gefahr geht noch weiter: Zum Beispiel wenn Fake News nicht nur auf falsche Informationen abzielen, sondern auch historische Ereignisse verzerren oder das Vertrauen in Demokratie schwächen. Da die Geschichte des Nationalsozialismus noch immer eine große Bedeutung hat, ist es besonders wichtig. Aus diesem Grund muss man sich bewusst machen, wie leicht politische Meinungen manipuliert werden können.

Die jüngeren Generationen müssen sich bewusst sein, dass nicht alles, was sie online sehen, wahr ist. Es ist entscheidend, dass Menschen kritisch hinterfragen, was sie lesen, sehen, und aktiv sich für die Suche der Wahrheit einsetzen. Nur so kann verhindert werden, dass sich solche gefährlichen Tendenzen vor allem über die sozialen Medien nicht weiter verbreiten und dass bei der Wahl am 23. Februar eine informierte und überlegte Entscheidung getroffen wird.