Ihre Geschichten sind traurig. Krankheiten und Scheidungen führen zum Beispiel dazu, dass Menschen auf der Straße landen. Dort angekommen, fühlen sie sich verstoßen. Ihr größter Traum ist oft eine kleine Wohnung.
Meist verbirgt sich hinter ihren gezeichneten Gesichtern eine traurige Geschichte. Scheidung oder schwere Krankheit führte beispielsweise zum Verlust ihres Jobs und dann dazu, dass sie auf der Straße landeten: Obdachlose. Manche von ihnen meinen auch, der Staat sei schuld an ihrer Situation.
Ein Obdachloser ist jemand, der keinen festen Wohnsitz hat, auf der Straße lebt und sich in schwierigen sozialen Umständen befindet. Auch in Solingen gibt es Obdachlose. Wahrgenommen werden sie vor allem am Ohligser Hauptbahnhof.
Die Obdachlosen sagen, ihre Anzahl steige. Und wenn sie so dasitzen und den Passanten hinterherschauen, fühlten sie sich von den meisten Menschen ignoriert, aus der Gesellschaft ausgestoßen.
Ihr einziger Trost sind oft Organisationen wie die Tafel oder Caritas, die ihnen eine warme Mahlzeiten ermöglichen. Jedoch bieten sie ihnen nicht immer einen Schlafplatz.
Der Tag eines Obdachlosen: sieht nicht rosig aus. „Ich bin seit vier Jahren obdachlos und erlebe jeden Tag das Gleiche”, sagt einer. Morgens gehe er Betteln. Eine warme Mahlzeit bekomme er alle zwei Tage, einen Kaffee meist noch seltener.
Obdachlose verbringen die Tage meist in Gruppen, unter ihresgleichen. Was ihnen von der Vergangenheit übrig geblieben ist, sind oft nur Erinnerungen. Für die Zukunft wünschen sie sich oftmals eine kleine Wohnung, eventuell eine Arbeitsstelle. Doch viele halten das nur für einen Traum, glauben nicht wirklich daran.
„Ich bin mit 53 Jahren Frührentner. Nach 25 Jahren bei der Stadt wurde ich gefeuert wegen einer schweren Beinerkrankung. Für meine Zukunft habe ich keine große Hoffnung mehr”, erzählt einer, der seit Jahren auf der Straße lebt.
Maciej Chojnacki, Solingen, Gymnasium Schwertstraße