Schon wieder sind die Milchpreise so weit gesunken, dass die Bauern erneut vor einem Streik stehen und höhere Preise für einen Liter ihrer Milch fordern. Bereits 2008 streikten viele Milchbauern für höhere Preise , sie forderten mehr als 40 Cent pro Liter. Da die Preise nicht aufhören zu fallen, stehen bereits manche Bauernhöfe vor dem Aus, andere verfüttern oder schütten ihre Milch während des Streikes sogar weg.
Nun kostet der Liter Milch nur noch 48 Cent , davon bekommen die Bauern aber nur knapp 20 Cent ab. Da die Discounter die Preise nicht höher setzen, sondern im Gegenteil sie sogar noch weiter fallen lassen, stehen viele Höfe vor dem Aus, und es drohen schärfste Proteste. Diese enormen Preissenkungen entstanden unter anderem dadurch, dass ein Discounter beispielsweise in Nordrhein-Westfalen nicht nur Milch aus der Region verkauft, sondern auch andere, die mittlerweile durch die Massenproduktion sehr günstig zu bekommen ist. Im Moment gibt es einfach zu viel Milch und Milchprodukte, um hohe Preise zu verlangen, argumentieren die Discounter. Das sehen die Bauern anders.
Bäuerin Edith Gochermann aus NRW erzählt, dass sie 150 Milchkühe habe. Diese werden zweimal am Tag gemolken. Durchschnittlich gibt eine Kuh aus ihrem Betrieb 32 Liter Milch und bekommt Maissilage, Gras und Kraftfutter zu fressen. Die Milch wird alle zwei Tage von einem Milchtanker abgeholt, erklärt sie. Beim Milchstreik im Jahre 2008 nahm Familie Gochermann nicht teil, da sie einen Vertrag mit der Firma hat, die die Milch bei ihnen abholt. Deshalb durfte sie nicht streiken. Dennoch würde sie sich sehr über höhere Milchpreise freuen.
Lea Lehmann, Rees, Gymnasium Aspel