Geige – Eselstück für Anfänger

Die Geige – wer hat sie nicht schon einmal gehört? Als Sologeige oder als Geige im Orchester. Was ist eigentlich eine viertel, halbe oder was ist eine ganze Geige? Welche Fertigkeiten benötigt eigentlich ein Geigenspieler? Wo wird das Spiel vermittelt? Und wie ist eine Geige aufgebaut?

Die Geige besteht aus einer Vielzahl unterschiedlichster Elemente: dem Boden, der Decke, dem Hals mit Schnecke, den F-Löchern, dem Steg, dem Saitenhalter, dem Zwischenboden und der Kinnstütze. Sie besitzt außerdem auch noch vier zumeist Stahldrähte – die Saiten. Sie haben unterschiedliche Durchmesser und geben dadurch die Grundtonfolgen G, D, A und E wieder. Von G nach E nimmt die Dicke der Saiten ab. „E“ klingt am klarsten und gibt den höchsten Ton wieder.

Aus diesen Tonfolgen lassen sich durch die unterschiedlichen Griffstellungen der Finger auf den Saiten der Geige alle übrigen Töne und Zwischentöne der Tonleiter herleiten. Die Töne werden durch das Streichen über die Saiten mit dem Bogen erzeugt. Dabei fangen die Saiten zu schwingen an. Dieses Schwingen wird über den Steg in den Klangkörper der Geige geleitet. Der hörbare Ton wiederum verlässt über die F-Löcher die Geige.

Es gibt unterschiedlichste Geigen, je nach Anforderung. So beginnt bei den „Haldern Strings“ in Rees der junge Anfänger im Alter von rund vier Jahren mit einer viertel Geige. Je nach persönlicher körperlicher Entwicklung steigt der Streicher nach rund ein bis zwei Jahren auf eine halbe Geige um. Die ganze Geige erhält der junge Musiker, sobald die Griffstellungen beherrscht und die körperlichen Voraussetzungen erfüllt werden.

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m Wesentlichen unterscheiden sich die Geigen nicht nur im Preis, sondern vielmehr im Klang und Ausdruck. Anfängergeigen sind bereits für 100 Euro zu erwerben. Geigen für Profis können jedoch mehrere Millionen Euro kosten.

Der weltweit bekannteste Geigenbauer war Stradivari, auch David Garrett spielt eine Geige, die in seiner Geigenwerkstatt hergestellt wurde. Wie alle guten Streichinstrumente verliert eine Geige im Laufe ihres Instrumentenlebens nicht an Qualität, sondern gewinnt an Klangvolumen. Das macht auch den Preis der Geige aus. So ist es für den Streicher nicht unüblich, auf einer bereits alten und gebrauchten Geige zu spielen.

Wer bei den „Haldern Strings“ mit dem Geigespielen beginnt, fängt natürlich nicht gleich mit Stücken von Vivaldi oder Paganini an. Im Vordergrund steht zuerst das Streichen auf leeren Saiten – also dem Geigespiel ohne den Einsatz der Finger. Die Stücke haben zu Anfang so klangvolle Namen wie das „Eselstück“ oder „Der goldene Wagen“. Wenn diese Phase überstanden ist, startet der Spieler mit den ersten Fingerübungen. Dabei steht das Beherrschen des ersten Fingers im Vordergrund. Im Anschluss des fehlerfreien Einsatzes des zweiten, dritten und vierten Fingers steht dem Spielen der Tonleitern, Etüden und Fingerübungen von Sevcik sowie dem Lagenspiel nichts mehr entgegen.

Um aber virtuos sein Können präsentieren zu können, bedarf es vieler Hundert Übungsstunden.

Paulina Pintzke, Rees, Gymnasium Aspel