Ein Girls Day zwischen Tabletten und Nasensray – Ein Tag als Apothekerin

Am 22. April dem offiziellen „Girlsday“ hatten viele Mädchen in Deutschland die Gelegenheit, einen Tag im Berufsleben zu verbringen.

Eines dieser Mädchen ist Julia Fink, die die achte Klasse des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums besucht. Sie bewarb sich in der Apotheke „123 Apo topfit“ erfolgreich um ein Tagespraktikum. Ihr Arbeitstag begann um 8.00 Uhr morgens als sie an der Apotheke im Tönissen Center ankam. Dort traf sie dann auch auf zwei Mitarbeiterinnen, die ihr die ganze Apotheke zeigten und ihr ihre Aufgaben zuwiesen.

Sie erzählte uns, dass sie sowohl die Medikamente in den Computer einscannen als diese auch in das Alphabet einräumen durfte. „Zwischen 13 Uhr und 16 Uhr hatte ich Pause. Die kam mir aber so lang vor, dass ich schon um 14.30 zur Apotheke zurückgekommen bin.“

Am Ende dieses Tages erklärte sie uns: „Es war eigentlich ein langer, anstrengender Tag und dennoch aufregend und schön. Ich konnte viel Erfahrung sammeln, die ich später mit Sicherheit sehr gut gebrauchen kann.“

Julia Fink, Kleve, Freiherr-von-Stein-Gymnasium

Was wünschen sich Jugendliche? – Drei Wünsche sind frei

,,Drei Wünsche frei! Fantastisch! Endlich alles bekommen, was wir wollen! Geld, neue Sachen, einfach alles!“

Das würden sich viele Jugendliche wünschen. Doch es gibt auch andere Meinungen, einige stellen andere Dinge in den Vordergrund, so wie ich.

Mir zum Beispiel sind Gesundheit und ein fröhliches Leben viel wichtiger.

Die Gesundheit ist mir wichtig, weil ich viele kranke Familienmitglieder habe. Ich weiß, wie man sich dabei fühlt. Doch ich finde es auch wichtig, meinen späteren Kindern eine gute Mutter zu sein.

Natürlich braucht man für ein frohes Leben auch Geld, also ist Geld auch wichtig.

In meinem jetzigen Alter (zwölf Jahre) denke ich oft über die Zukunft nach. Ich hoffe, dass ich es schaffen werde, meine Probleme zu bewältigen. Auch denke ich viel an die Bereiche Geld verdienen und eine Arbeit finden. Meine Mutter findet, ich solle erst einmal Kind sein dürfen. Doch ich ich kann es mir einfach nicht aus dem Kopf schlagen.

Aus all diesen Gründen stehen meine ersten beiden Wünsche fest. Erster Wunsch: Auf jeden Fall ein glückliches Leben, die meisten Probleme beseitigt!

Zweiter Wunsch: Dass Kinder und Erwachsene auf der ganzen Welt gesund bleiben und nicht wegen Hunger sterben müssen. Die vorhandene Nahrung sollte gerecht verteilt werden und alle sollten eine gerechte Chance auf Überleben haben.

Mein dritter Wunsch ist praktisch unmöglich. Er lautet nämlich: Dass es keinen Krieg mehr geben wird, dass die Umwelt nicht durch Atombomben verseucht wird, dass nicht so viele Menschen unnötig sterben müssen und ihre Familien alleine zuhause zurück bleiben . Man sollte die fröhlichen Familien nicht auseinanderreißen, man sollte die Familien nicht alleine lassen, man sollte ihnen nicht eine so schwere Last für das bevorstehende Leben auftragen. Besonders die Kinder brauchen Vater und Mutter. Dies ist auch ein sehr starker Wunsch, doch ich glaube, dass er nie in Erfüllung gehen wird, da es immer überall Krieg gibt und die Menschen sich und die Welt immer zerstören müssen. Doch es ist ein Wunsch, und Wünsche kann man sich auch wünschen, wenn man denkt, dass sie nie in Erfüllung gehen werden. Man weiß ja nie!

So, dass ist meine Meinung. Ich bin mir ziemlich sicher, dass manche meine Vorstellungen nicht teilen werden, doch ich sehe die Welt so.

Paula Lieckfeldt, Kleve, Freiherr-von-Stein-Gymnasium

Girlsday 2010 – Wo Mädchen ein Licht aufgeht

Ich besuchte am 22.04.2010 die Firma Optoelectronic in Kamp-Lintfort. Diese Firma beschäftigt sich mit der Produktion von LED und Schaltkreisen. Mit mir haben noch vier andere Mädchen diese Firma am Girlsday besucht. Dieser Tag wurde von Herrn Günther geleitet und die Auszubildenden haben sich den Ablauf des Tages ausgedacht und strukturiert.

Als erstes wurden in einer einführenden Besprechung einige allgemeine Vorstellungen über den Beruf des Mechatronikers vermittelt. Danach durften wir selber einen Bausatz für ein elektrisches Teelicht mit LED löten und zusammenbauen. Als nächstes mussten wir dann auch noch die Bauanleitung für diesen Bausatz selber zusammenfassen und schriftlich festhalten. Nach einer kleinen Mittagspause und Stärkung mit Brötchen und Getränken ging es dann weiter. Mir wurde ein Stromkreis mit Schaltung, Luftdruck, Zylinder und allem Drum und Dran erklärt und ich musste selber bei einer Schaltstation programmieren um bestimmte Funktionen auszulösen. Zum Schluss haben wir dann noch einen Ständer für unser Teelicht aus Aluminiummetall gefräst. Bei diesen ganzen Aufgaben haben uns die Auszubildenden sehr unterstützt und es war wirklich eine super Erfahrung. Ich hab dort sehr viel gelernt und es hat auch riesig Spaß gemacht, selber aktiv zu werden. Alle waren sehr freundlich und die Arbeit war nie langweilig, man wurde immer wieder mit eingebunden und durfte selber mitarbeiten. Alles in allem kann ich für den nächsten Girlsday einen Besuch bei dieser Firma nur bestens empfehlen.

Julie Niehues, Wesel, Andreas-Vesalius-Gymnasium

Schüleraustausch – „Ich will Frieden bringen“

Marion o’Neil, eine 17-jährige Französin aus Narbonne, erzählte mir viel über ihr einjähriges Austauschjahr in Deutschland. Sie kam am 7. August 2009 nach Wesel und bleibt noch bis zum Juli 2010.

In Frankreich geht sie bis 18 Uhr zur Schule und ist dann erst um 19 Uhr zuhause. Sie hat kaum Zeit für Freunde, da sie auch noch Basketball und Rugby spielt und am Wochenende immer ein Spiel hat. Sonntags erledigt sie dann die Hausaufgaben für die ganze Woche. Zeit für Freunde bleibt nur in den Ferien. Sie sagte, es sei schon komisch, dass sich hier manche Leute beschweren, dass ihre Kinder bis 16 Uhr zur Schule gehen, wo hingegen sie jeden Tag bis 18 Uhr Schule hat.

Ihr Aufenthalt in Deutschland sieht nicht anders aus. Sie besucht das KDG. Im Unterricht versteht sie alles gut, sie schreibt auch Klausuren mit, aber Noten kriegt sie dafür nicht. Außerdem besucht sie am KDG eine Theatergruppe und geht in der Tanzschule Crea Dance tanzen. Dazu spielt sie weiterhin Basketball in der Berufskolleghalle und gibt zusätzlich noch Nachhilfe in Französisch für vier Kinder.

Momentan lernt Marion dann noch ihre vierte Fremdsprache an der Volkshochschule, Japanisch. Ihre anderen drei Fremdsprachen sind Deutsch, Englisch und Spanisch. Deutsch, sagt sie, fällt ihr am leichtesten, das war auch ihre erste Fremdsprache. Eigentlich wollte sie den Austausch in Australien machen, aber dort war kein Platz mehr vorhanden. Deshalb kam sie nach Deutschland.

Sie lebte bist jetzt in zwei Gastfamilien und besucht bald die dritte. Über ihren Aufenthalt sagt sie, dass es erst langweilig war, weil sie keine Leute kannte, aber jetzt, da sie so viele Leute kennt, macht es ihr richtig Spaß. Marion erzählt, dass die Leute hier in Deutschland richtig nett seien, und dass sie Frankreich nicht wirklich vermisst, da Frankreich und Deutschland sich ihrer Meinung nach auch nicht viel unterscheiden, außer natürlich durch die Sprache und das Essen. Sie sagt, das Essen sei in Frankreich viel besser und lacht.

Ich fragte Marion, warum sie einen Austausch machen wollte. Sie sagt, dass sie weggehen und Neues sehen wollte. Und sie hat bestimmt viele neue Sachen gesehen. Sie bereiste einige Städte wie zum Beispiel Berlin, Frankfurt, Augsburg, Dresden, Freiburg, Hannover, Köln, München, Schwerin, Weimar, Hagen, Butzbach, Düsseldorf, und auch in Holland schaute sie mal vorbei.

Marion erzählt, dass sie einen Austausch sehr toll findet, da man viele neue Sachen kennen lernt und viele neue Menschen. Vor Kurzem hat sie sich mit einer Freundin aus Japan, die auch Austauschschülerin ist, getroffen, und sie haben zusammen Sushi gegessen. Nachdem sie nun so vieles gesehen hat, sagte sie mir, wüsste sie nun, was sie später werden will: Sie möchte die Verbindungen zwischen den Ländern studieren und in einer Botschaft arbeiten. Marion: „Wir sind doch alle gleich. Ich will Frieden bringen!“

Julie Niehues, Wesel, Andreas-Vesalius-Gymnasium

Lokales – Tote Hose in Wesels Fußgängerzone?

Die Weseler Innenstadt hat teilweise keinen guten Ruf. Doch ist das berechtigt? Und wie sieht es eigentlich nach Meinung von Schülern in unserer Fuß-gängerzone aus?

H & M, C & A, Kaufhof und Saturn. Eigentlich hat die Weseler Innenstadt alles, was man braucht. Doch, sind Sie zufrieden mit unserer Fußgängerzone? 68 Prozent der befragten Schüler antworteten auf diese Frage mit „Nein“.

Wenn man sich unsere Innenstadt allerdings heute mal ansieht, bemerkt man, dass sie sich eindeutig zu ihrem Vorteil entwickelt hat. Außerhalb der beiden Passagen gibt es keine Leerstände mehr, man findet genug Läden für Kleidung, wie etwa H & M und New Yorker, und auch an Deko- oder Accessoireläden mangelt es nicht. Leider handelt es sich dabei meist um große Läden oder Ketten wie Kaufhof. Kleine, einzigartige Geschäfte, wie zum Beispiel Tönnes oder Skurril, findet man nur noch selten.

Das scheint die Weseler jedoch nicht zu stören, denn die Fußgängerzone ist immer gut besucht; besonders bei gutem Wetter. Am meisten herrscht zwischen dem Kaufhof und dem Berliner Tor Betrieb; Richtung Markt wird es immer leerer.

Noch verlassener sind die Passagen. In der Apollopassage stehen mittlerweile neun Ladenlokale leer, und von den vorhandenen Geschäften sind meist nur die Rückseiten zu sehen. Betreten kann man diese nur noch von der Hohen Straße aus. Die belebteste Stelle und die letzte Möglichkeit zum Sitzen und Essen, nachdem das Chinarestaurant Shin Shin zugemacht hat, ist das Nudelhaus.

In der Dudelpassage befinden sich größtenteils Büros, doch trotzdem ist es dort leer. Selten wird die Passage von Leuten betreten, außer um zum einzigen Kino Wesels zu gelangen, das sich in der unteren Etage befindet. Vermutlich ist es alleine diesem Kino zu verdanken, dass die Passage noch nicht geschlossen wurde.

Bei einer Umfrage kam heraus, dass sich 85 Prozent der Befragten in unseren Passagen nicht wohl fühlen, da es dort zu leer und zu dreckig ist und es keine guten Geschäfte gibt. Außerdem wünschen sich viele Jugendliche mehr Läden für Kleidung und mehr Sauberkeit und Ordnung für unsere Innenstadt.

Übrigens: Laut der Umfrage ist H & M unter Jugendlichen der beliebteste Laden in unserer Fußgängerzone.

Pia Gielen, Wesel, Andreas-Vesalius-Gymnasium

Tennis – Verlieren will gelernt sein

Obwohl der große Tennisboom vorbei ist, fördert die Tennisabteilung des Sus-Wesel Nord zur Zeit knapp 70 Kinder und Jugendliche. Ich habe mich mit Tennistrainer Artur Wiczek unterhalten und ihn gefragt, was ihm am meisten Spaß an seiner Arbeit macht.

Er möchte Kinder und Erwachsene begeistern und motivieren, Tennis mit Spaß und Engagement zu betreiben. Dafür wirbt er in Kindergärten und Grundschulen. Er versucht, Talente zu sichten, diese besonders zu fördern und auf ihrem Werdegang zu begleiten. Schon Kinder ab dem vierten Lebensjahr können in einer so genannten Ball- und Bewegungsschule mitmachen. Das finde ich toll, denn so können Kinder schon in frühem Alter in den Sport einsteigen und Spaß am Ball, an der Bewegung und am Spiel finden.

Bei Turnieren oder in Tenniscamps in den Ferien lernt man immer wieder neue Leute kennen, spielerisch und unkompliziert. Da auch ich schon seit einigen Jahren trainiere, habe ich besonders eines gelernt: Am Ende des Spiels gibt man sich die Hand und sagt: „Schön gespielt“, egal ob man gewonnen oder verloren hat. Man muss auch das Verlieren lernen. Durch das Spiel werden Konzentration und Koordination gefördert.

Man kann den Tennissport mit Freunden oder mit der Familie betreiben, und es macht mir vor allem im Sommer draußen Spaß.

Daphne Vriesman, Wesel, Andreas-Vesalius-Gymnasium

Freundschaft – Nicht in Worte zu fassen

Freundschaft ist etwas, was jeden Menschen auf unserer Welt auf die eine oder andere Art beschäftigt. Den einen mehr, den anderen vielleicht weniger.

Doch wenn man etwas genauer hinschaut, sieht man, dass wirkliche Beziehungen im Leben immer und für jeden etwas Besonderes und Einzigartiges sind.

Freunde sind dafür da, dass man immer einen Rückhalt hat, dass man Probleme gemeinsam löst und dass man einander vertraut. Es hängt von der jeweiligen Beziehung und den daran beteiligten Menschen ab, wie sich eine Freundschaft entwickelt und dann in der Realität umgesetzt wird. Freundschaft kann sich überall hin entwickeln, zum Beispiel in Liebe aber auch in Hass.

Wirkliche Freundschaften entstehen durch gemeinsame Erfahrungen, gemeinsame Ebenen, Erlebnisse, die ähnlich sind oder waren. Ähnliche Sichtweisen, ähnliche Gefühle. Eine ähnliche Art, mit der Welt umzugehen, und durch dieses gewisse Etwas, das man nicht wirklich in Worte fassen kann.

Freunde sind mit das Wichtigste in unserem Leben, da sie einen immer wieder auffangen, wenn man gefallen ist.

Andriana Stathoulidis und Madeline H., Wesel, Andreas-Vesalius-Gymnasium

Theater – Vorhang auf!

„Doch eh ein Mensch vermag zu sagen: schaut! Schlingt ihn die Finsternis hinab: So schnell verdunkelt sich des Glückes Schein! “ – Nur schwere Kost von Shakespeare? Auf keinen Fall.

Das „Theater im Fluss“ in Kleve ist seit 1993 ein Wallfahrtsort für jeden kreativen Geist. Egal ob Kind, Jugendlicher oder Erwachsener, jeder kann in die fantasievolle Welt des Theaters als Zuschauer oder Akteur eintauchen.

Harald Kleinecke und Yvonne Campbell Körner sorgen für die Förderung der Schauspieler in den verschiedensten Bereichen, unter anderem bieten sie Projekte an Schulen, eine Ferienwoche auf dem Wolfsberg und generationsüberschreitende Kurse an.

Bereits um die 60 Theaterproduktionen sind in dem Theater an der Ackerstraße in mühevoller Kleinarbeit entwickelt worden und erschienen. So wurde oft der Schauspieler zum Regisseur und dieser zum Maskenbildner. An der Ackerstraße kann jeder seiner Inspiration freien Lauf lassen und seine soziale Kompetenz erweitern.

Das „Theater im Fluss“ ist eines der wenigen privaten Theater in Kleve und sollte deshalb unterstützt und gefördert werden.

Júlia Kühne Escolà und Sophie Becker, Kleve, Freiherr-von-Stein-Gymnasium

Lokales – Vandalismus im Kreis Kleve

Spielplätze, Parks und andere öffentliche Plätze in Kleve werden immer mehr verwüstet. Doch was ist der Grund?

Natürlich sind die Jugendlichen am meisten schuld daran, doch auch Erwachsene schmeißen ihren Müll auf den Boden. Oft vorkommende Saufgelage und andere „Treffen“ sorgen für die vielen Glasscherben und für den Plastik- und Papiermüll. „Man hat Angst, seine Kinder in den Sandkasten zu lassen, weil man befürchtet, sie könnten sich an den vielen Glasscherben verletzen“, sagt eine Mutter.

Doch nicht nur Müll macht diese Plätze so schlecht, sondern auch, dass einige Jugendliche Klettergerüste und Rutschen und sonstige andere Geräte demolieren und abbrennen. Dies könnte man verhindern, wenn die Menschen sich an die Polizei wenden würden, denn die Beamten können nicht zu jedem Zeitpunkt an jedem Ort sein.

Es ist wichtig, dass Spielplätze sicher und sauber sind und nicht verdreckt. Vor allem für die kleinen Kinder. Durch schöne Spielplätze und Parks hätten die Kinder auch mehr Lust, nach draußen zu gehen, anstatt vor dem Fernseher zu hängen.

Wladimir Nikulin, Kleve, Freiherr-von-Stein-Gymnasium

Sport – Judo – richtig fallen lernen

Klatsch. Wenn hier geworfen wird, schwingt der Boden ziemlich und es kann recht laut werden.

„Das ist ganz normal hier. Der Boden ist extra ein Schwingboden, und die Matten fangen den Fall ja auch auf“, erklärt einer der Judotrainer gelassen, „Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen, denn auch Falltechniken kann man lernen.“

Auch er trägt, wie alle anderen, einen Anzug, der aus einer Hose und einer Jacke besteht. Ein farbiger Gürtel dient dazu, die Jacke zu halten. Diese Anzüge sind entweder blau oder weiß.

Judo ist ein alter, japanischer Kampfsport, der mittlerweile auch in anderen Ländern vertreten ist. In dem Training heute wird für die Prüfung geübt, das heißt, man bereitet sich auf den nächsten so genannten Kyu vor.

Kyus sind die einzelnen Grade; jeder Grad hat eine eigene Gürtelfarbe oder eine Mischung zweier Farben. Von diesen Graden gibt es insgesamt neun Stück. Es wird mit dem neunten Kyu begonnen, und dann wird runtergezählt bis zum ersten. Man beginnt mit weiß und kann sich bis schwarz hocharbeiten.

Die Kinder in dieser Gruppe haben Gürtelfarben von weiß über gelb bis orange. Es sind nur Mädchen, aber das ist keineswegs normal. Die meisten Gruppen sind gemischt, es sind mehr Jungen als Mädchen, die an diesem Sport teilhaben wollen. Sprüche wie „Es ist blöd, wenn man das einzige Mädchen unter Jungen ist“ oder „Ich möchte nicht mit einem Jungen üben“ bekam man dann oft zu hören. Aus diesem Grund wurde beschlossen, eine reine Mädchengruppe zu gründen. Diese Idee wurde mit großem Interesse angenommen.

Trainiert wird eine Stunde. Nach dem „Angrüßen“ beginnt man mit einem kleinen Aufwärmspiel oder läuft sich warm, bevor man mit der Fallschule anfängt. Danach werden Würfe und manchmal auch Haltegriffe geübt. Am Ende werden Randoris (Übungskämpfe) gemacht, bei denen man das Gelernte anwenden soll. Am Schluss wird „Abgegrüßt“.

Es gibt Gruppen für Kinder, für Erwachsene und auch für geistig oder körperlich behinderte Menschen. Der Schwierigkeitsgrad steigert sich, je länger man diesen Sport betreibt. Auch wird er angepasst, ein Kind etwa lernt anders als ein Erwachsener, aber die zu erlernenden Würfe sind trotzdem die selben. Judo ist also ein Sport, den an sich jeder ausüben kann, der möchte. Er ist für jeden geeignet. Man übt ihn die meiste Zeit zusammen aus und nur selten gegeneinander. Auch kommt es nicht allzu sehr auf Kraft an, sondern vor allem auf Technik.

Lena Sweers, Kleve, Freiherr-von-Stein-Gymnasium