Kommentar – Von nichts kommt nichts!

In Österreich hat ein Rottweiler einem elfjährigen Jungen kürzlich fast den Arm abgebissen, als er bei einem Freund war. Vorweg einmal: Es tut mir sehr leid für den Jungen, was passiert ist.

Also das, was ist jetzt schreibe ist jetzt allgemein und nicht nur auf diesen Bericht bezogen: Hunde greifen in der Regel NICHT Menschen an! Hunde verständigen sich untereinander mit den Signalen, die uns unsere Hunde auch ständig zeigen.

Würden sich die Hundehalter informieren bzw. gute Bücher lesen, bevor sie sich einen Hund nach Hause holen, würden sehr viele Unfälle nicht passieren.

Ein großes Problem ist, dass manche Hundeschulen bzw. Hundemenschen immer noch von Dominanz, Alpha, Status und was weiß ich noch reden und eigentlich nur Mist verbreiten, diese Menschen sind in der Hundeerziehung um circa 30 Jahre hinterher. Kein Hund auf dieser Welt greift ohne Grund einen Menschen an, Hunde sind sehr soziale Tiere.

Wir werden nie erfahren, warum dieser Rottweiler angegriffen hat. Würde man die ganze (ehrliche) Geschichte erfahren, könnte man sehr wohl feststellen, warum es zu diesem tragischen Vorfall kam. Von nichts kommt nichts!

Leonida Rakateli, Mänchengladbach, Hugo-Junkers-Gymnasium

Übergewicht – Deutschland is(s)t zu dick!

Laut dem Statistische Bundesamt (Destatis), waren im Jahr 2009 insgesamt 51 Prozent der erwachsenen Bevölkerung (60 Prozent der Männer und 43 Prozent der Frauen) in Deutschland übergewichtig. Der Anteil Übergewichtiger ist im Vergleich vor 20 Jahren (Männer 56 Prozent, Frauen 40 Prozent) sehr gestiegen.

Das Übergewicht wird nach dem so genannten Body-Mass-Index bestimmt. Dieser Index wird errechnet, indem man das Körpergewicht (in Kilogramm) durch das Quadrat der Körper­größe (in Metern) teilt, Geschlecht und Alter bleiben unberücksichtigt.

Übergewicht ist bereits bei jungen Erwachsenen weit verbreitet und steigt mit zunehmendem Alter. Bereits bei den 20- bis 24-Jährigen waren 29 Prozent der Männer und 18 Prozent der Frauen übergewichtig. Bei den 70- bis 74-Jährigen erreichten die Fälle von Übergewicht jeweils ihre Spitzenwerte (Männer: 74 Prozent, Frauen: 63 Prozent). Übergewicht verursacht viele Folgekrankheiten, wie zum Beispiel Depressionen und Herz-Kreislauferkrankungen.

Sport und Freizeitaktivitäten in Gesellschaft und mit der Famillie mindern das Übergewicht und steigern die Freude am Leben und das eigene Selbstbewusstsein. Eine gesunde Ernährung spielt ebenfalls eine große Rolle.

In den 60er-Jahren gab es in Deutschland viele Trimm-dich-Pfade, wo die Menschen an der frischen Luft Sport und Spaß hatten. Heutzutage gibt es viele Vereine, die verschiedene Sportarten anbieten zu kleinen Preisen.

Julia Jacobs, Mänchengladbach, Hugo-Junkers-Gymnasium

Honda Civic Tour – Blink-182 haben ihren Humor nicht verloren

Nach fünf Jahren Trennung hat sich die Band Blink-182 – bestehend aus Mark Hoppus (Bass, Gesang), Tom DeLonge (Gitarre, Gesang) und Travis Barker (Schlagzeug) – im Jahr 2009 wiedervereinigt. Ihr neues Album „Neighborhoods“ überzeugt durch rockige, neue Songs mit dunklerem Sound, die sofort ins Ohr gehen.

Mark Hoppus sagte in einem Interview, die Band habe keine Ahnung gehabt, ob es überhaupt irgendjemanden interessiere, dass sie wieder zurück sind. Dass das falsch war, merkten sie daran, wie viele Leute ihr neues Album und Tickets für ihre Shows kauften. Die Honda Civic Tour, auf der sie zusammen mit My Chemical Romance und verschiedenen Vorbands wie Alkaline Trio, Matt & Kim und Jimmy Eat World spielten, war, nach Angaben der Band, ihre größte Tour. Sie waren mit Nebelmaschinen, Lasern und einem atemberaubenden Bühnenbild ausgestattet.

Bei den Konzerten trafen verschiedene Arten von Fans aufeinander: Fans, die Blink-182 zum ersten oder zweiten Mal sahen, aber auch ältere Fans, die schon in ihrer Highschool-Zeit zu Blink-182s Skate Punk abrockten. Alle freuten sich auf alte Hits wie „Feeling This“ und „I Miss You“, aber natürlich auch auf neue Songs wie „Up All Night“ und „Heart’s All Gone“.

Was die Fans nicht erwartet haben, da die Bandmitglieder schon näher an der 40 als an der 30 sind, waren umstrittende Songs wie „F*ck A Dog“ und „When You F*cked Grandpa“, die sie dann aber auf einigen Shows spielten. Nicht nur das beweist, dass sie ihren Humor nicht verloren haben. Zum Beispiel waren DeLonges erste Worte bei einer Show: „It’s a little warm but it’s okay because I’m not wearing underpants. Actually I’m wearing women’s underpants.“

Einer der unvergesslichsten Momente ereignete sich wahrscheinlich in West Palm Beach, als die Band sich schon verabschiedet hatte und von der Bühne ging. Fans kreischten, dass sie noch einen Song von Blink-182 hören wollten. Nach einigen Minuten kam Travis Barker auf die Bühne und spielte ein Drum-Solo, dass auf einem beweglichen Gerüst dutzende Meter über dem Boden stattfandt.

Die zehnte jährliche Honda Civic Tour war also ein voller Erfolg: sowohl für Blink-182 und die restlichen Bands, die auftraten, als auch für die Sponsoren der Tour, da sie so großartige Bands mitmachen lassen durften.

Philipp Koschmider, Düsseldorf, Humboldt-Gymnasium

EM 2012 – Hundemorde im großen Stil

Hunde werden auf der ganzen Welt in Verbrennungsöfen, in Gasboxen, mit Hilfe von Gift, mit der Todesspritze oder auf andere grausame Art ermordet, um Touristen ein sauberes Stadtbild zu zeigen.

In der Ukraine ist der Hundemord am schlimmsten. Die Regierung will den Besuchern der EM 2012 ein sauberes Straßenbild präsentieren. In der Hauptstadt Kiew leben rund 11.000 Straßenhunde, doch tagtäglich werden es weniger, weil sie bereits in Massen ermordet wurden. Die Hunde werden dort an Bäumen erhängt oder durch Giftpfeile getötet. Die Kadaver kommen in große Gruben, oft sind auch noch lebende Hunde darunter. Ukrainer fragen sich schon: „Warum muss man die Hunde so grausam sterben lassen?“ Zudem gibt es starke Proteste mit dem Motto: „EM 2012 OHNE HUNDEMORD!“ Wegen der Hundemorde stellt jetzt die Uefa tausende Euro zur Verfügung, um die Hunde zu sterilisieren.

Auf Lanzarote landen Straßenhunde in Perreras (Tötungsstationen), die von der Regierung finanziert werden. Dort werden sie in Ketten gelegt und nach Ablauf von 21 Tagen mit der Todesspritze ermordet. Falls ein Hund gechipt ist, wird versucht, den Besitzer zu finden. Dieser kann dann seinen Hund gegen eine Gebühr abholen. Wird die Gebühr nicht bezahlt oder die Besitzer holen den Hund nicht im Perrera ab, wird er zum Töten freigestellt.

In Japan leben rund 23 Millionen Straßenhunde landesweit und es werden immer mehr. Dort werden jährlich rund 200.000 Hunde getötet. Wenn die Tiere nicht verkauft werden können, kommen sie in eine von 108 Hokenjos (Tiergaskammern). In Japan werden die Hokenjos als „Traumboxen“ bezeichnet. In Chiba zum Beispiel dienen sechs, mit Stahl verkleidete Boxen als Tötungsstrakt, wo jeweils 30 Hunde Platz haben. Dort werden rund 2.000 Hunde pro Jahr vergast. Ihre Asche wird in weiße Plastikboxen gefüllt mit der Aufschrift: Industrieabfall.

Mittlerweile fragen sich auch Deutsche: Werden ausgesetzte Hunde auch in Deutschland getötet? Doch der Präsident des Deutschen Tierschutzverbandes Thomas Schröder versichert: „Niemals! Es wird kein gesundes Tier aus Platz- oder Kostengründen getötet. Das ist streng verboten!“ Eine Lösung des Problems wäre, die Rüden zu kastrieren und die Hündinnen zu sterilisieren. So könnte man schon mal vermeiden, dass sie sich unkontrolliert vermehren. Eine weitere Lösung wäre, die Hunde in einen Bereich in der freien Natur zu sperren, ähnlich einem Tierschutzgebiet, nur eben extra für Hunde.

Hannah Pählmann, Düsseldorf, Werner-V.-Siemens-Realschule

Umfrage – Sevens punktet

Ob nun Emporio Armani oder doch lieber Desigual: Die neuen Geschäfte im kürzlich auf der Königsallee in Düsseldorf eröffneten Sevens sind der neue Verkaufsschlager! Nur vereinzelt werden Stimmen, die das neue Shoppingcenter bemängeln, laut.

Elf Monate hat der Umbau gedauert und am 17. November war es dann endlich soweit: Das brandneu renovierte Sevens-Center wurde im Stadtzentrum Düsseldorfs eröffnet. 82 der 100 befragten Düsseldorfer hatten nichts an der neuen Einrichtung zu bemängeln und sahen den Umbau als vollen Erfolg. Vor allem die Vielfalt der Geschäfte, von Armani bis zu den Kollektionen von Wolfgang Joop und die vielen Essensmöglichkeiten im Untergeschoss, wurden gelobt. Doch auch Kritiker, vor allem Besucher im Alter von über 30 Jahren, meldeten sich zu Wort: Es sei zu laut und zu voll, wurde öfters bemängelt, doch: In welcher Shoppingmall solchen Formats ist das denn anders?

Den spektakulären Mittelpunkt des weihnachtlich geschmückten Kaufhauses bildet eine riesige LED-Kugel, welche trotz ihrer drei Meter Durchmesser und ihres Gewichts von 1,2 Tonnen fast schwerelos ihr Licht im gesamten Gebäude verteilt.

Das größte Geschäft im Sevens ist der über fünf Etagen gehende Saturn-Markt. Der schon vor dem sechsmonatigen Umbau im Sevens untergebrachte Saturn hat seine Fläche mit nun 10.000 Quadratmetern fast verdoppelt. Der Elektromarkt hat jetzt 100.000 Artikel im Sortiment. Doch auch hierzu wurde in unserer Umfrage Kritik laut: Zu viel Saturn, der alte Markt hätte doch auch gereicht, so einige Besucher. Trotzdem ist das Feedback überwiegend positiv und das neue Sevens wird hauptsächlich als voller Erfolg gewertet. Insgesamt hat die Königsallee nach Meinung der meisten Besucher wieder ein Highlight mehr!

Hendrik Honert, Simon Lentz, Friedrich Jerusalem und Amin Hussein, Düsseldorf, Cecilien-Gymnasium

Jugendliche und Sucht – Trinken bis zum Umfallen

„Ins Koma saufen“ – das ist eine der Beschäftigungen der Jugendlichen. Sie trinken zu früh Alkohol und nehmen Drogen. Doch Drogensucht ist nicht die einzige Art von Sucht. Es gibt die Nikotin-, Spiel-, Kauf- und Mediensucht.

Alleine im Jahr 2000 lag die Zahl der zehn- bis 20-jährigen Komasäufer bei 9.514, wovon 2.194 zehn bis 15 Jahre alt waren. Die Zahl hat sich jedoch fast vervierfacht. 2009 lag die Zahl der Zehn- bis 20-Jährigen bei 26.428, wovon 4.330 zehn bis 15 Jahre alt waren. Gerade an Karneval steigt die Zahl der jugendlichen Trinker deutlich. Dabei sind Erwachsene kein Vorbild, sie trinken schon am Vormittag Alkohol. Jugendliche sehen es als willkommene Gelegenheit, dass sie sich an diesen Tagen betrinken können.

Zu dem Thema Sucht schrieben Kai Hermann und Horst Rieck im Jahr 1978 das Buch „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“, das 1981 verfilmt wurde. Es geht um ein Mädchen namens Cristiane aus der Drogenszene rund um den Frankfurter Hauptbahnhof. Trotz mehrfacher Entzugsversuche schaffte sie es nicht, von den Drogen wegzukommen. Am Ende des Buches sterben zwei ihrer Freunde an einer Überdosis Heroin. Dann lässt sich Cristiane therapieren. Als sie wieder in die Schule ging, schaffte sie einen Hauptschulabschluss, bekam jedoch keine Lehrstelle.

Die Sucht rückte erst 1978 in das öffentliche Interesse. Da früher das Geld fehlte, konnten sich die Kinder nicht das Nötige für ihre Sucht leisten. Daher wurde dieses Thema ignoriert. Doch nun wird etwas dagegen getan. Es werden Spenden gesammelt und es gibt Therapiehäuser, wo Jugendlichen geholfen wird, die Sucht zu bekämpfen. Es sollte den Jugendlichen mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden, denn sie sind die Zukunft.

Sinah Seidler, Düsseldorf, Werner-V.-Siemens-Realschule

Roddy – Elektro-Flitzer für Bobby-Car-Fans

Von dem 37-jährigen Auto-Designer Stephan Kühler aus Wiesbaden wurde mal ein ganz anderes Bobby-Car erfunden. Dieses Bobby-Car hat einen 750 Watt starken elektronischen Motor.

Über den sagte Stephan Kühler stolz: „Roddy klingt fast so wie ein V8-Motor.“ Und deshalb ist es nur etwas für junggebliebene Erwachsene und nicht für Kinder. Außerdem hat es keine Straßenzulassung, Kurven sind schwer zu fahren, er ist geländegängig und nach Aussage von dem Designer ein Spiel-, Spaß- und Sportgefährt.

Der Roddy gleicht im Design amerikanischen Hot Rods, welche mit dem Bobby Car vermischt worden. Es ist aus Aluminium, wiegt nur 55 Kilogramm, ist 1,05 Meter lang und 75 Zentimeter breit. Dafür darf der Fahrer nur maximal 90 Kilo wiegen.

Der sogenannte „Roddy“ hat die Technik eines Go-Karts und schafft es somit auf maximal 30 km/h, das ist gerade mal 1PS. Anders aber: Das Gas- und das Bremspedal sind am Lenker. Dort ist auch der Kippschalter für den Vorwärts- und Rückwärtsgang. Sogar an den Zündschlüssel wurde gedacht.

Doch dafür macht das Fahren mit dem neuen Bobby-Car richtig Spaß und ist aufwändig konstruiert, so dass der Fahrer richtig abrauschen kann, jedoch braucht der Motor sechs Stunden Auflade-Zeit für nur 1,5 Stunden Fahrspaß. Der Fahrspaß ist natürlich auch nicht kostenlos, nämlich alles andere als das. Einer dieser coolen „Roddys“ kostet 6.900 Euro, da jährlich nur 150 der elektronischen kleinen Flitzer hergestellt werden.

Vanessa Werner, Düsseldorf, Werner-V.-Siemens-Realschule

Longenarbeit – Mit dem Pferd spielen, statt es zu triezen

Welche Möglichkeiten gibt es, dem Turnierstress zu entkommen und mit dem Pferd ein paar gemütliche und trotzdem effektive Stunden zu verbringen?

Wie oft hört oder sieht man, dass Pferde in Parcours stürzen und sich das Bein brechen, daraufhin eingeschläfert werden und einfach ein neues, „besseres“ Pferd gekauft wird. Manche Reiter haben zum Glück längst kapiert, dass Siege auf Turnieren oder überhaupt Turniere nicht alles sind. Man kann so vieles außerhalb vom Turnierstress tun. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Spieleparcours, wo das Pferd beweisen kann, dass es vor einem auf sich zurollenden Ball oder einem Flattertor keine Angst hat und ganz lässig an lauter Musik oder einem Kinderwagen mit einem schreienden Baby darin vorbeilaufen kann, ohne mit der Wimper zu zucken. Diese Spielchen machen Pferd und Reiter Spaß. Es kann sogar sein, dass ein träges Pferd auf einmal aufwacht und mit gespitzten Ohren über die Wippe geht.

Natürlich bauen solche Spiele keine Muskeln auf und das Pferd braucht nicht sonderlich viel Energie. So kann es sein, dass man nun über zwei Stunden mit seinem Pferd im Spieleparcours verbracht hat und man selber ziemlich geschafft ist, aber das Pferd noch putzmunter, zwar mit neuerworbenen Gehirnzellen, neben einem steht und noch gut und gerne einen ausgedehnten Ausritt oder eine Reitstunde absolvieren könnte. Da bietet es sich an, ein Pferd einfach in die Laufmaschine zu stecken oder, wenn man noch ein wenig Energie aufbringen kann, es zu longieren und zwar nicht einfach nur im Kreis laufen zu lassen, sondern mit den Lektionen aus einem Longen-Kurs zu trainieren. Diese bringen nach kontinuierlicher Arbeit die richtige Haltung und Muskeln hervor.

Bei der Longenarbeit besteht die Hauptaufgabe des Pferdes darin, sich auf einer Kreislinie zu biegen, statt sich in sie hineinfallen zu lassen, die innere Schulter anzuheben und mit der Hinterhand spurig zu laufen, also wie eine Eisenbahn und nicht wie ein Motorrad, das schräg in der Kurve liegt. Wenn dies beachtet wird und diese Haltung dem Pferd durch menschliche Hilfe ermöglicht wird, kann aus einem schlurfenden Pferd ein motiviertes, arbeitswilliges, muskelbepacktes und stolzes Tier werden (Quelle: „Logenkurs“ von Babette Teschen).

Paula Ludewig, Düsseldorf, Werner-V.-Siemens-Realschule

Selbstversuch – Ein Nachmittag im Rollstuhl

Für einen Selbstversuch haben wir uns für drei Stunden in den Rollstuhl gesetzt und haben die Reaktionen der anderen Spaziergänger beobachtet.

„Achtung, ich liege gleich mit dem Rollstuhl auf dem Rasen“, rufe ich meiner Freundin Leonie zu. Diese beeilt sich, zu mir zu laufen und mich gerade noch vor einem Sturz zu bewahren. Wir sitzen erst seit 20 Minuten im Rollstuhl und sind schon total am Ende. So geht es 1,6 Millionen Menschen in Deutschland und 185 Millionen Menschen weltweit täglich. Jeder zwölfte Einwohner in Deutschland ist schwerbehindert. Aus diesem Grund wollten wir selber diese Erfahrung einmal machen. Anfangs ist es ziemlich unangenehm, da jeder, der an uns vorbeikommt mitleidig schaut und aufmunternd zu lächeln versucht. Das ist so belastend, weil man sich sehr beobachtet fühlt, und ich glaube, dass die, die wirklich nicht laufen können auch gar kein Mitleid möchten. Allerdings sehen die anderen Fußgänger auch alle etwas geschockt aus, als sie ein 13-jähriges Mädchen im Rollstuhl sitzen sehen. Auch für uns ist es merkwürdig, weil wir bei jeder kleinsten Unebenheit des Bodens Angst haben aus dem Rollstuhl zu fallen oder mit den Rädern stecken zu bleiben.

Inzwischen sind wir schon ein kleines Stückchen gegangen und nun müssen wir den Deich runter. „Pass bloß auf, Mona, dass du mich nicht loslässt. Und bremse“, sagt Leonie und hat dabei offensichtlich Panik. Beruhigend sage ich ihr: „Keine Angst, ich passe auf, dass dir nichts passiert!“ Ganz vorsichtig und langsam schiebe ich sie also den Hügel herunter und unten angekommen ist sie scheinbar erleichtert. Während wir weitergehen, bemerken wir die Blicke aller Leute. Jeder sieht uns an, oder verlegen weg. Sogar die Autofahrer gucken, da sie womöglich der Ansicht sind, wir könnten sie nicht sehen. Allerdings sind wir auch noch ziemlich jung und „nur“ etwa zwei Prozent der Behinderten sind Kinder oder Jugendliche. Über die Hälfte der Rollstuhlfahrer auf der Welt sind älter als 65.

Da wir uns inzwischen wenigstens etwas an den Rollstuhl gewöhnt haben, versuchen wir beide uns selber abwechselnd zu schieben. Niemals hätten wir gedacht, dass das so schwer ist. Anfangs muss die jeweils andere noch festhalten, damit wir nicht die Wiese runterfahren. Ich denke darüber nach, dass die Rollstuhlfahrer auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln Probleme haben, da sie die Stufen nicht hoch oder runterkommen. Selbst mit Hilfe können sie nicht mit Bahn oder Bus fahren.

Die am häufigsten vorkommende Ursache sind Krankheiten wie zum Beispiel Multiple Sklerose, Schlaganfall, Glasknochen oder Muskeldystrophie. Fast 84 Prozent sind dadurch erst behindert geworden. Aber es gibt auch die fünf Prozent der Behinderten, die seit Geburt gehandicapt sind und gar keine Chance auf eine Heilung haben, und zwei Prozent, die durch einen Unfall an den Rollstuhl gefesselt wurden. Anschließend gehen wir nach Hause und werden dieses Erlebnis nie mehr vergessen und unsere Fähigkeit zu laufen mehr denn je zu schätzen wissen.

Mona Hummelsbeck und Leonie Schmitt, Düsseldorf, Erzb. St. Ursula-Gymnasium

Alles Jahre wieder… – Düsseldorf im Weihnachtsfieber

Der Duft von gebrannten Mandeln, Reibekuchen und Glühwein steigt den zahlreichen Besuchern schon von weitem in die Nase und die Vorfreude auf Weihnachten wächst. Gäste aus vielen Ländern und Städten, wie z.B. die Niederlande oder Bremerhaven, besuchen derzeit den Düsseldorfer Weihnachtsmarkt. Dieser bietet für jedes Alter eine passende Auswahl und manch einer erinnert sich bei all dem auch gerne mal an seine eigene Kindheit.

Wir haben uns auf den Weg gemacht und haben den Weihnachtsmarkt genauer unter die Lupe genommen. Beim Thema Lieblingsessen und Trinken waren die klaren Spitzenreiter wieder Glühwein und Reibekuchen. Aber wir schauten auch nach Ständen, die es schon seit unserer Kindheit gibt. So zum Bespiel der Puppenstand, der dieses Jahr auf dem Jan-Wellem-Platz steht oder die Glühweinpyramide, die auf der Flinger Straße zu finden ist.

Aber die Freude ist nicht ungetrübt. Denn ein großes Problem sind die vielen Baustellen der Werhahn-Linie. Sie stören sowohl den Auto- als auch den Fußgängerverkehr. Teilweise braucht es bei Hochbetrieb bis zu zehn Minuten, um über die Straße zu kommen, weil der Bürgersteig zu schmal ist. Deswegen gehen viele Passanten einfach quer über die Schienen, um vom Jan-Wellem- Platz zum Gustav-Gründgens-Platz vor dem Schauspielhaus zu kommen, wo eine Eisfläche und weitere Buden die Besucher anlocken. Dieses Verkehrsverhalten ist sehr gefährlich, so dass zu den schon eingesetzten Verkehrskadetten auch noch die Polizei dazu kommen muss, um den Verkehr zu regeln.

Doch zum Glück gibt es noch einen baustellenfreien Platz: Der Weihnachtsmarkt in der Altstadt, z.B. vor dem historischen Rathaus. Dort finden sich unter anderem die Lillehammer-Tanne aus Norwegen und das rund 100 Jahre alte Karussell. Auch dieses Jahr ist dieser Teil des Düsseldorfer Weihnachtsmarktes wieder Standort verschiedenster Künstler, die handgemachte Eisen-, Glas- und Kerzenwaren anbieten.

Die etwa 200 verschiedenen und weihnachtlich geschmückten Buden auf dem Adventsmarkt laden mit leckeren Speisen und ausgefallenen Souvenirs zum Essen und Kaufen ein. Selbst für die kleinsten Besucher gibt es Attraktionen. Die zahlreichen Karussells und das Puppentheater am Schadow-Platz lassen kleine Kinderherzen höher schlagen.

Denn auch wenn es manchmal Probleme mit Baustellen oder Ähnlichem gibt, ist es trotzdem immer wieder schön dort zu sein und sich die lange Wartezeit auf Weihnachten ein bisschen zu versüßen.

Lale Karadas und Sara Rath, Düsseldorf, Humboldt-Gymnasium