Archiv der Kategorie: Leverkusen

Radfahren – Ein Jahr Balkantrasse

28 Kilometer lang führt die Balkantrasse auf einer ehemaligen Bahnlinie vom Rheinischen ins Bergische Land.

Viele Leute benutzen sie tagtäglich auf ihrem Weg in die Schule, ins Büro oder zur Arbeit und genießen dabei die freie Fahrt durchs Grüne. Doch hinter dem idyllischen Weg verbirgt sich eine lange Geschichte. Die 1896 eröffnete Eisenbahnlinie 411 führte von Opladen nach Remscheid-Lennep. Um 1990 wurde sie stillgelegt. In den darauffolgenden Jahren überlegte man, was man mit der Trasse anfangen soll. Bis daraus ein Fahrradweg wurde, war viel Arbeit nötig, wie Martin Keil, engagiertes Mitglied im Förderverein der Balkan-trasse, zu berichten weiß: „Mein Vorschlag war, dass man die Trasse zum Mülltransport nutzen könnte“, erzählt Herr Keil, „doch daraus wurde nichts.“ Außerdem wurden mehrere Anträge gestellt, die stillgelegte Bahntrasse als Fahrradweg zu nutzen. Doch auch dieses Vorhaben gelang zuerst nicht.
Erst vor knapp drei Jahren hat sich die Initiative Freunde der Balkan-trasse gebildet. Diese stellte einen erneuten Antrag im Stadtrat, die Strecke als Radweg auszubauen. Nacheiner Ablehnung wurde aber schließlich mit der Auflage eingewilligt, dass der Ausbau die Stadt Leverkusen nichts kosten dürfe.
Die heute aus 2.000 Mitgliedern bestehende Initiative sammelte durch Spenden und andere Aktionen das notwendige Geld. Nachdem der Ausbau auf eigene Kosten genehmigt worden war, „haben wir in Eigen-arbeit die nötigen Maßnahmen für den Bau durchgeführt“, schildert Keil. „Es hat eine Ewigkeit gedauert, die Balkan-trasse vom Gestrüpp, den neu gewachsenen Bäumen und Unkraut zu befreien.“
Außerdem mussten die Brücken saniert und die Strecke neu planiert werden. Nach diesen zeitaufwendigen Arbeiten wurde die Balkan-trasse am 31. Mai 2014 eröffnet.
Bis dahin hatte der Radweg insgesamt zwei Millionen Euro gekostet, davon kamen 400.000 Euro aus der Vereinskasse. Das restliche Geld ist aus Landesmitteln geflossen. Privatleute konnten Streckenteile erwerben. Diese Käufer erhielten eine Urkunde mit der genauen Angabe des erworbenen Teilstücks.
Wegen der Vorgabe, der Stadt durch den Bau des Radwegs keine Kosten zu verursachen, ist der Verein Balkan-trasse für 20 Jahre verpflichtet, die Strecke instand zu halten. Bis jetzt kann man die Trasse nur bis zum Ausstieg Elsbach-straße nutzen. Aber schon 2016 soll der letzte Teil des Weges gebaut werden.
Laut Keil müsse man aber auf die Verlegung der Güterzug-strecke warten, damit der im Moment noch vorhandene Bahndamm an der -Freiherr-von-Stein-Straße abgetragen werden kann. Erst dann könne man die Balkan-trasse von der Elsbach-straße aus weiter in die Innenstadt von Opladen führen. Die Fertigstellung ist für 2018 geplant.
Der Panoramaradweg ist jedoch nicht nur für Ortsansässige gedacht. Es ist ein Fahrradgeschäft mit Verleih geplant, sobald der Anschluss an die Bahnstadt fertig ist. Dort wird man dann auch die immer populärer werdenden E-Bikes mieten können.
Ein weiterer Plan sei, einen Shuttle einzurichten, der vom Busbahnhof bis Marienheide gehen soll. „Mobilität“, so Keil, „ist das Motto des Vereins Balkantrasse.“
Die Balkantrasse soll nicht der einzige Panoramaradweg im Leverkusener Stadtgebiet bleiben: Ein Radweg an der Bahnallee nach Schlebusch sowie ein Fahrradweg an der Wupper nach Rheindorf sind ebenfalls angedacht.
Martin Keil ist begeistert vom Panoramaradweg: „Ich finde, es ist eindeutig der schönste Teil Land, den wir hier in Leverkusen haben. Für mich ist dieser Talblick ein Genuss.“

 

Alexander Barthels, 8c, Marienschule Opladen

Ein Tag im Kindergarten – „Einer der schönsten Momente in meinem Leben ist das Lachen der Kinder“

Es ist 7.30 Uhr. Die ersten Kinder stürmen in den Flur, um ihre Jacken und Schuhe auszuziehen. Die Sonne scheint und es ist angenehm warm. Das ist aber nicht immer so und somit ist der Tag im Kindergarten schwer zu planen, da der Job der Erzieher auf vielen spontanen Entscheidungen beruht.

Das bestätigt uns auch eine Betreuerin der Tagestätte: „Das Beste an meinem Beruf ist die tägliche Spontanität. Man muss sich immer neu entscheiden und dabei kommen meistens tolle Ideen zustande.“ Im Flur hört man laute Stimmen und Gelächter, welche teils von den Eltern, aber auch teils von den Kindern kommen. Sobald alle Kinder da sind, versammeln sich alle im Speiseraum. Man hört es rascheln. Butterbrote werden ausgepackt. Lautstark wird diskutiert und geredet, getauscht und gegessen.
Mittlerweile sind die Kinder mit ihrem Frühstück fertig und der Tischdienst, der von den  größeren Kindern übernommen wird, hilft beim Einsammeln des Geschirrs und dem Zurechtrücken der Stühle. Dabei entsteht ein großes Gepolter und Geklapper. Die anderen Kinder toben sich drinnen aus, denn jetzt ist Zeit für das sogenannte „Freispielen“, bei dem die Kinder frei wählen können, ob sie etwas malen, puzzeln, in eine andere Gruppe gehen oder ob sie Mutter-Vater-Kind spielen wollen. Die Erzieher müssen währenddessen ein Auge auf die Kinder haben, denn kleinere Kinder brauchen mehr Bewegung und jedes Kind ist individuell. Außerdem brauchen die Kinder viel Körperkontakt, was zum Beispiel heißen soll, dass es hier und da eine Umarmung gibt oder die Kinder an die Hand genommen werden. Von den Betreuern erfährt man auch, dass sie die Lautstärke, die wie gewöhnlich bei kleinen Kindern nicht gerade leise ist, gar nicht mehr als laut wahrnehmen.
Nachdem die Kinder entscheiden konnten, was sie machen wollten, ist es Zeit für den Stuhlkreis. Im Stuhlkreis wird entweder über das Thema, welches die Kinder gerade behandeln, geredet, oder es wird auch gesungen und gespielt. Gerade nehmen die Kinder das Thema „Tiere“ durch. Man hört von manchen Tiergeräusche. Löwen, Katzen, Hunde und Pferde haben den Platz der Kinder eingenommen. Aber die Kinder sollen nicht nur die Tiergeräusche nachmachen, die sie kennen. Zusätzlich sollen sie typische Bewegungen nachahmen. Sie hüpfen, galoppieren und watscheln. Damit die Kinder wieder etwas ruhiger werden, müssen die unter 2-Jährigen nun schlafen gehen, während die Älteren noch etwas essen, bevor sie sich hinlegen oder ihnen eine Geschichte erzählt wird.
„Einer der schönsten Sachen in meinen Beruf ist das Lachen der Kinder. Es ist so schön zu sehen, wie sich die Kinder amüsieren, wie sie aufwachsen und lernen. Der Abschied, wenn die Kinder in die Grundschule später gehen, ist zwar schwer, weil einem jedes Kind ans Herz wächst, aber dann zu sehen, wie groß die Kindern nun sind, da freut man sich schon“, erzählt eine Betreuerin.
Nach langem Spielen im Freien bekommt man Hunger, also gibt es noch einen kleinen Snack, bevor es ans Aufräumen geht. Es kommt zwar Gemurre von dem einen oder anderen Kind, aber was sein muss, muss sein. „Schließlich wollen wir alles ordentlich verlassen“, lacht die Leiterin des Kindergartens. Jetzt gibt es noch eine kurze Zeit, in der die Kinder wieder spielen, bis dann die Eltern kommen und die ersten ihren Eltern freudestrahlend in die Arme laufen, ihnen von ihrem Tag erzählen oder ihnen ein selbstgemaltes Bild zeigen.

Lee Ann Manzanilla, Josephine Wiegartz-Schmid, 8b, Marienschule Leverkusen

Der Alltag eines Schulleiters – „Ich komme an und muss manchmal direkt zum ersten Termin“

Welche Aufgaben hat man als Schulleiter? Um einen Einblick in das Berufsleben eines Schulleiters zu bekommen, haben wir den Schulleiter des Technischen Berufskollegs Solingen befragt und festgestellt, dass der Beruf als Schulleiter nicht immer ganz einfach ist.

Michael Becker betritt das Schulgelände. Noch ist es acht Uhr morgens. Die Klassen des Technischen Berufskollegs füllen sich langsam, doch im Laufe des Tages wird es für den Schulleiter immer stressiger und es gibt viel zu tun: „Ich komme morgens ins Büro und bespreche direkt mit den Mitarbeitern in der Verwaltung, was gerade ansteht, doch manchmal muss ich auch direkt los zu einem Termin.“
Man muss sich als Schulleiter um viele Aufgaben kümmern, und dabei handelt es sich nicht nur um Finanzen und die Kosten der Schule, sondern auch um das Personal oder um die Schüler. Hat ein Schüler beispielsweise massive Probleme zuhause, wird er zum Beispiel geschlagen, muss der Schulleiter sich mit dem Jugendamt in Verbindung setzen. Diese Aufgaben erledigt er nicht alleine, sondern mit Abteilungsleitern und Lehrern. Doch zu den grundlegenden Aufgaben kommen auch noch Prüfungstermine, Besuch beim Unterrichten, Gespräche mit Schülern oder der Stadt, Firmenbesuche und Besprechungen.
„Besonders gerne sehe ich es, wenn Schüler ein Projekt alleine auf die Beine gestellt haben“, erklärt Herr Becker. In der letzten Zeit entwarfen die Schüler aus dem Bereich Gestaltungstechnik Logos für die Klimaschutzkampagne der Stadt Solingen, aus denen das beste Exemplar ausgewählt wurde. Dass man das Logo in der ganzen Stadt sehen kann, macht den Schulleiter stolz.
Nach dem morgendlichen Begrüßen und dem Blick auf den Kalender hat der Schulleiter viele Termine, wie Besprechungen, Besuche, Unterricht etc. Auf unsere Frage, warum er sich für diesen anspruchsvollen Beruf entschieden hat, antwortet er: „Ich war schon früher sehr technikbegeistert, aber wollte auch immer meine eigenen Ideen einbringen. Dafür ist Schulleiter an einer technischen Schule optimal, da man sich nicht vorschreiben lassen muss, was zu machen ist. Außerdem glaube ich, dass ich gut mit Menschen umgehen kann.“
Ab halb drei wird es ruhiger an der Schule, da die meisten Schüler nach Hause gehen. Doch das heißt nicht, dass Herr Becker Feierabend hat, da er sich ab drei Uhr mit längeren Besprechungen mit Lehrern, Schreiben von Briefen und Arbeit am Computer beschäftigen muss. Freizeit hat man als Schulleiter im Berufsalltag nie. Doch der Tag ist weniger stressig, wenn man seine Arbeit gerne macht und sich engagiert und sich kümmert. Doch gibt es auch etwas Negatives an dem Job, etwas das manchmal stört? Herr Becker stört es sehr, „wenn man verschiedene Aktionen vorhat, beispielsweise einen Klassenraum streichen, aber die Stadt kein Geld zur Verfügung stellt. Oder natürlich wenn es zu wenig Lehrkräfte gibt und dadurch Stunden ausfallen müssen.“
Nach dem „Papierkram“, wie Herr Becker es nennt, das heißt Briefe schreiben, Briefe lesen, Formulare ausfüllen, Emails schreiben oder Rechnungen lesen, verlässt der Schulleiter meistens als Letzter mit den Putzfrauen die Schule. Das ist meist gegen 17 Uhr.

Daniela Fleischer, Pia Becker, 8b, Marienschule Leverkusen

Ein Spiel in der BayArena – Faszination Bayer 04

Durch das Mundloch gelangen wir auf die Tribüne der Nordkurve in der BayArena. Dieser Moment ist überwältigend.

Während sich die Ultras, die treuesten Anhänger der Werkself, mit Gesängen auf das Spiel einstimmen, läuft auf den Videowänden Werbung. Zehn Minuten später beginnt die Hymne, in der Nordkurve erhebt man sich und hält seinen Schal oder schwenkt eine der unzähligen Fahnen. Circa 8000 Menschen haben hier ihren Platz, die ganze BayArena hat 30.210 Plätze, doch viele dieser sind noch frei. Sie werden sich erst kurz vor Beginn füllen, ein Manko der Leverkusener Fankultur, das schon alt ist.
Das Spiel hat begonnen, in der Nordkurve feiern die Fans ihre Mannschaft. Ausgerechnet einer der größten Fans steht dort nicht: Rüdiger „Rudi“ Vollborn. Der ehemalige Torwart ist mit 401 Bundesligaeinsätzen Bayer 04 Rekordspieler und gewann als einziger Spieler mit Bayer Leverkusen sowohl den UEFA-Cup 1988 als auch den DFB-Pokal 1993, die bis heute einzigen großen Titel von Bayer 04. „Ich habe nur ein einziges Spiel von der Bande vor der Nordkurve aus verfolgt und ich werde es nie wieder tun. Denn ich kenne die Spieler auf dem Platz persönlich und weiß, dass sie alle sehr sympathisch sind. Wenn diese nun bei missglückten Aktionen von den Fans beschimpft werden, ist das für mich nicht auszuhalten“, sagt er. Heute arbeitet Vollborn mit drei Kollegen als Fanbeauftragter. „Wir sind so etwas wie der ADAC für Fans“, so Vollborn. „Für Fans, aber auch für Ordner und Polizei sind wir Ansprechpartner und vermitteln so auch zwischen den einzelnen Seiten.“
Die Mannschaft hat das 1:0 geschossen. Die Fans feiern das Tor, die Torhymne läuft. Dann ruft der Stadionsprecher den Vornamen des Torschützen, die Fans antworten mit dem Nachnamen. Die Fans stimmen an: „Unser Leben für unsere Liebe, unser Leben für unsern Verein, unser Leben für unseren Bayer, so war es und wird’s immer sein.“ Eine klare Sache für Fans, aber normalerweise nicht für Spieler. Anders bei Vollborn. Er kam 1981 nach Leverkusen und ist dort immer geblieben. Nach seiner aktiven Laufbahn arbeitete er zunächst als Torwarttrainer, jetzt als Fanbeauftragter.
Jetzt hat Bayer 04 den Ausgleich hinnehmen müssen, die Stimmung ist etwas eingeschlafen. Das ist ein weiteres Manko der Leverkusener Fanszene: Wenn es gut läuft, ist die Stimmung sehr gut, bei Gegentoren oder einer Niederlage meckern manche Fans und viele machen beim Support nicht mehr richtig mit. Dann hört man nur noch die Ultras. „Die Ultras sind etwas eigen, der Umgang mit ihnen ist nicht immer leicht“, sagt Vollborn. „Aber sie sind unglaublich wichtig für Vereine. Sie sorgen überhaupt dafür, dass in den Stadien eine tolle Atmosphäre herrscht.“ Auch er sieht die Problematik der schlechteren Stimmung bei schlechtem Spielverlauf. „Um einmal Meister zu werden, braucht man nicht nur ein gutes Team mit gutem Trainer. Die Fans müssen 34 Spiele bedingungslosen Support leisten, egal wie es läuft. Dazu braucht man auch den Glauben, dass es mit dem Erfolg klappen könnte. Unter Christoph Daum war dieser Glauben da, die Stimmung war der Wahnsinn, doch mit den vielen Vizetiteln haben viele diesen Glauben verloren“, findet Vollborn.
Das Spiel ist vorbei, Leverkusen hat doch noch gewonnen. Mit einem Plakat dreht die Mannschaft eine Ehrenrunde und dankt den Fans für die tolle Saison, auch wenn es wieder nicht zur Meisterschaft reichte.

Nick Adams, Jaspar Paulus, 8b, Marienschule Leverkusen

Leistungsdruck – Haben Kinder heutzutage noch eine Kindheit?

Es ist 12 Uhr mittags, die Schulglocke ertönt, Schule aus. Jetzt heißt es nur noch Schultasche zu Hause abstellen und draußen spielen gehen. An Hausaufgaben wurde gar nicht gedacht. So war es einmal vor ungefähr 60 Jahren.

Es ist 2014 die Schulglocke ertönt, es ist 3 Uhr nachmittags, erschöpfte Schüler kommen aus dem Schulgebäude, jetzt noch mit dem Bus nach Hause, schnell essen, Hausaufgaben machen, zur Nachhilfe fahren und zum Tennisunterricht. Spielen und Spaß haben, ist für viele ein Fremdwort.
Die Freizeit der Schüler heutzutage wird immer geringer. Eltern wollen ihre Kinder vorbereiten auf ein Leben in der Leistungs- und Informationsgesellschaft. Sie wollen nur das Beste. Aber immer häufiger, so scheint es, übertreiben Mütter und Väter es mit ihrem Ehrgeiz. Kleinkinder werden schon in einen zweisprachigen Kindergarten geschickt, da die Eltern glauben, dass man ohne eine zweite Fremdsprache im Berufsleben keine Chance hat. Die Eltern verplanen den Nachwuchs mit Förderangeboten, zum Beispiel Nachhilfe und Sport, und trimmen ihn schon früh auf Wettbewerb. Die Kinder stehen unter Druck, da sie Angst haben zu versagen. Eine 3 in Mathe? Inakzeptabel.
Doch auch die Schule trägt einen großen Anteil dazu bei. Hausaufgaben, Referate und tägliche Tests kommen zu den regulären Arbeiten noch hinzu. Die Schüler entwickeln mit der Zeit eine Strategie, wie sie dies alles managen können. Lernen aufs Kurzzeitgedächtnis! „Ich komme fast jeden Tag erschöpft von der Schule nach Hause und muss dann noch meine Hausaufgaben machen. Wenn ich diese jedoch nicht mache, bekomme ich einen sogenannten „Strich“ und mir wird gedroht, dass meine Eltern kontaktiert werden. Auch wäre es besser, wenn die Schule einem die Chance geben würde, sich an den neuen Schulalltag zu gewöhnen, da der Übergang von der Grundschule zur weiterführenden Schule ziemlich hart war,“ erklärte eine Schülerin aus der Stufe 5 einer Realschule.
Aber nicht nur die Hausaufgaben, sondern auch das  G8 sorgt für Probleme. Die Schüler müssen nun den Stoff in acht anstatt in neun Jahren lernen. Sie leiden unter Leistungsdruck und  die Persönlichkeitsentwicklung bleibt beim G8 auch auf der Strecke. Dies hat auch ein erhöhtes Auftreten an psychischen Erkrankungen zur Folge.
Doch manche Lehrer und Schüler sind anderer Meinung. „Es stimmt zwar, dass wir viele Hausaufgaben machen müssen, aber meiner Meinung nach ist der Leistungsdruck nicht so hoch. Auch meine Hobbys machen mir Spaß und meine Eltern triezen mich nicht. G8 finde ich gut, da ich eher mein Abitur habe und mich somit schon früher auf das Studium und Arbeitsleben vorbereiten kann“, sagt eine Gymnasiastin einer 8. Klasse. Die Frage ist: Wie bleibt man da noch Kind?
Eine Umfrage der Rheinischen Post ergab, dass 76 Prozent der Befragten gegen das G8-Schulsystem sind. Auch viele Lehrer sind für die Änderung des mit dem G8 zusammenhängenden Lehrplanes, da dieser zu viel Stoff beinhaltet. Außerdem sind sie für weniger Schulstunden in der Woche. Am Ende stellt sich die Frage, ob es für die zukünftige Entwicklung eines Menschen wichtiger ist, eine schöne stressfreie Kindheit zu haben oder nach einem 12-Jahre-Marathon ein Abitur mit dem Durchschnitt 1,0 zu erhalten.

Theresa Berndt, Hannah Fischer, 8a, Marienschule Leverkusen

Wie die Schüler den Langtag finden – Warum der Langtag an der MSO funktioniert

Die Schulglocke klingelt. Es ist 12.10 Uhr und die Schüler der Jahrgangsstufen 7 bis 9 laufen aus ihren Klassenzimmern in die Schulmensa. Sie suchen sich in der 2009 renovierten Mensa, in der ca. 100 Schüler Platz finden, einen Tisch. Schnell bildet sich eine Schlange vor der Essensausgabe, wo pro Woche 220 Mittagessen ausgeteilt werden.

„Die Auswahl ist sehr groß“, so Anna-Maria aus der 8d. Die Schüler können zwischen drei verschiedenen Essen wählen. Das Ganze kostet für die Eltern 15 Euro pro Monat. Kiara aus der 8d erzählte, dass ihr das Essen leider nicht so gut schmecke, weshalb sie vorschlug, eine Umfrage zu machen, welches Essen die Schüler bevorzugen. Es gibt auch einige Schüler, die das Mittagessen abbestellt haben, weil es ihnen nicht schmeckt. Besonders in der 8d fällt auf, dass immer weniger Kinder in der Mensa essen. Wie Giulia, für sie ist trotz der vielen Möglichkeiten nichts dabei, was ihr wirklich schmeckt. Es sei aber kein Problem, denn sie könne sich auch etwas in der Caféteria kaufen, die von etwa 80 Eltern ehrenamtlich geführt wird und wo es eine große Auswahl an verschiedenen Snacks gibt.
Nach dem Essen haben die Schüler 45 Minuten Freizeit, die sie auf verschiedene Art und Weise verbringen können. Auch hier gibt es eine große Auswahl an Aktivitäten. „Es ist für jeden etwas dabei“, berichtet Giulia. Man kann sich aussuchen, ob man Sport machen oder sich doch lieber in verschiedenen Räumlichkeiten oder im Garten aufhalten und entspannen möchte. „Man hat viel Zeit mit seinen Freunden“, so Anna-Maria. Die Schüler verbringen also gemeinsam ihre Zeit, bis es dann um 13.10 Uhr wieder in den Unterricht geht.
In der 8d herrscht nach der Mittagspause etwas Chaos, denn die meisten Schüler haben keine Lust mehr auf den Unterricht am Nachmittag. Doch meist wird versucht, auf die Schüler Rücksicht zu nehmen, indem keine Hauptfächer, sondern Musik oder Kunst unterrichtet wird. „Eine Zeit lang hatten wir Sport in der 9. bis 10. Stunde, das war sehr anstrengend“, so Kiara. Auch Klassenarbeiten werden in dieser Zeit nicht mehr geschrieben, da die Schüler sich in den Nachmittagsstunden nicht mehr so gut konzentrieren können. Man muss bedenken, dass auch die Lehrer einen langen Tag hinter sich haben, weshalb die Schüler versuchen, Rücksicht zu nehmen und nicht zu laut zu sein.
Außerdem bekommen die Schüler keine Hausaufgaben auf, die sie für den nächsten Tag machen müssen, was allerdings besonders in Kursen, die aus mehreren Klassen bestehen schwer umzusetzen ist. Meist gehen die Schüler nach der 10. Stunde, also spätestens um 16.30 Uhr, endlich nach Hause.
Der Langtag an der MSO hat also Vor- und Nachteile. Er wird aber vor allem deshalb von den Schülern akzeptiert, da er nur einmal in der Woche stattfindet, im Gegensatz zu anderen Leverkusener Gymnasien, die bis zu drei Langtage in der Woche haben. So bleibt an den anderen Wochentagen Zeit für Freizeitaktivitäten und die Freunde.
Ohne Langtag kommt aber seit der Einführung des G8 keine Schule mehr aus.

Annette Liefgen, Franziska Teusch, 8d, Marienschule Leverkusen

Über „Diabetes“ sprach Diabetikerin Giusi Hahn – Mit Diabetes lässt es sich leben

Giusi Hahn ist 17 Jahre alt, Schülerin und seit 2006 Typ I Diabetikerin. Rund 300.000 Menschen in Deutschland sind von Diabetes Typ I betroffen. Darunter Giusi. Ihr Leben aber, sagt sie, sei ganz normal, wie jedes eines Nicht-Diabetikers.

Die Krankheit selbst beschrieb sie mit den Worten: „Diabetes ist eine Autoimmunerkrankung. Inselzellen der Bauchspeicheldrüse gehen zu Grunde, was also bedeutet, dass das Hormon Insulin nicht mehr hergestellt wird. Das wiederum bedeutet, der Zucker im Körper kann nicht abgebaut werden und daher müssen Typ I Diabetiker Insulin spritzen.“
Auf die Frage, ob Diabetiker öfter zu Kontrolluntersuchungen müssen, antwortete sie, dass es wichtig sei, circa alle drei Monate einen Diabetologen aufzusuchen. „Da werden dann die Blutzucker-Messungen besprochen und eventuell der Spritzplan verändert.“ Aber um Folgekrankheiten zu verhindern oder frühzeitig zu erkennen, müsse sie regelmäßig zum Augenarzt gehen, sowie allgemeine „Blutjahreschecks“ machen. Diese Folgekrankheiten sind meist Schäden am Nervensystem.
Festzustellen war, dass die Schülerin sehr informiert über die Krankheit ist. Gibt es Alternativen fürs Spritzen? „Ja, gibt es“ entgegnete sie. „Es gibt Insulinpumpen, bei Diabetes Mellitus Typ I ist diese unumgänglich.“ Insulin wird über einen Katheter, der mit der Pumpe und dem Patienten verbunden ist, in regelmäßigen Abständen injiziert. Während sie die Frage beantwortete, schien sie nicht sehr erfreut über das Gerät. Warum haben Sie sich gegen die Pumpe entschieden? „Ich glaube, ich hätte immer den Gedanken im Kopf, dass ich mit einem Gerät verbunden bin“, lachte sie. „Ich denke, für mich wäre das unangenehm, vor Allem wäre ich bei der Wahl meiner Kleidung eingeschränkt“.
Giusi erklärte darauf ihren Tagesablauf: „Morgens um 6:50 Uhr messe ich den Blutzucker und berechne die Kohlenhydrate meines Frühstücks, das heißt dann Basalinsulin und Mahlzeiteninsulin richtig spritzen. Um 7.30 Uhr gehe ich los zur Schule.“ Schulschluss ist meistens um 14.30. Danach kommt sie zu Hause an und isst Mittag. „Da muss ich dann wieder meinen Blutzucker messen und spritzen. Nachmittags gehe ich arbeiten, dort muss ich mich viel bewegen, es ist sozusagen der Ersatz für Sport“. Wenn sie abends nach dem Arbeiten wieder nach Hause kommt, isst sie zu Abend und geht um circa 22 Uhr schlafen. Vorher spritzt sie Basalinsulin.
In der Nacht jedoch besteht die Gefahr einer Unterzuckerung, welche sie zum Beispiel durch Schweißausbrüche bemerkt und aufwacht. Würde sie die Unterzuckerung nicht bemerken, fiele sie in ein Zuckerkoma. Kommt sie mit der Krankheit zurecht? Sie antwortete lächelnd: „Ich bin eigentlich genau wie jeder Andere, ich kann Dinge tun wie jeder Andere, ich habe Lebensfreude wie jeder Andere. Es gibt zwar Einschränkungen für den Beruf später, denn ich könnte beispielsweise keine Pilotin werden, jedoch habe ich andere Pläne für die Zukunft“.
„Mit Diabetes lässt es sich auf jeden Fall leben“, so die 17-Jährige.

Giulia Hahn, 8d, Marienschule Leverkusen

Vom Hobby- zum Leistungssportler – TUS 82 Opladen

Wenn man an Sport denkt, kommt einem wahrscheinlich zuerst in den Sinn, dass man sich sehr anstrengen muss und nur Bestleistungen erbringen muss. Natürlich gibt es in der Leichtathletik Disziplinen, die man anstrengender findet als manch anderer. Trotzdem macht es immer Spaß, mit anderen zu trainieren und sich fit zu halten.

Beim TuS 82 Opladen kann man mehrmals die Woche trainieren, wodurch einem ermöglicht wird, zum Beispiel schneller zu rennen und besser zu werfen. All diese Dinge lernt man beim TuS 82 Opladen. Niemand wird gezwungen, sehr schnell oder sehr weit zu werfen. Trotzdem kann man sich sehr stark verbessern, wenn man nur mitmacht und an sich selber glaubt. Außerdem ist es möglich, in der Halle Sport zu machen, wenn es draußen zu kalt ist. Wenn es dann wieder wärmer wird, trainiert der TuS 82 Opladen. Man kann viele Disziplinen machen, wie zum Beispiel: Schlagball, Weitsprung, Speerwerfen oder Kugelstoßen mit anschließender Messung. Wegen der Kälte im Winter ist das Angebot an Disziplinen aber keineswegs kleiner als auf dem Birkenberg. Alternative Disziplinen wie Hochsprung oder Bahnen laufen. „In der Leichtathletik können eigentlich alle was erreichen, sich verbessern.“ (Heike Osenberg)
Außerdem fühlt man sich sehr gut aufgehoben und kann mit seinen Freunden Sport machen.

Niklas Bous, 8d, Marienschule Leverkusen

Leverkusen – Grüne Oase im Großstadt-Jungle

Der Japanische Garten in Leverkusen, in der Nähe des Chemparks, strahlt in dieser Jahreszeit in ganzer Blütenpracht.

Er wurde 1913 von Carl Duisburg angelegt. Nach einer Weltreise hat er seinen Privatgarten im Jahre 1926, im Sinne der japanischen Kultur, erweitert. Unter anderem findet man dort exotische Bäume, Sträucher sowie Blumen aus japanischen Regionen. Er nahm beständig an Größe zu, die bis zum heutigen Zeitpunkt auf 1500 Quadratmeter heranwuchs. Nun geht er fließend in den Chempark über, in dem man die Bedeutung von Chemie und Strom im Alltagsleben erfährt und vor Augen geführt bekommt.
Der Eintritt ist frei, dafür darf man ins Zentrum des Gartens keine Sportgeräte, sowie Hunde und Essen mitnehmen. In dem Park, der um den Japanischen Garten herum angelegt ist, kann man nach einer mentalen Reise in das ferne Asien, ein gemütliches Picknick machen, Fahrrad fahren oder sogar mit dem Hund spazieren gehen. In diesem Bereich ist es gestattet.
„Die japanische Gartenanlage ist hervorragend für Familien, mit kleinen Kindern geeignet. Es gibt dort viel zu entdecken.“ (Annette Liefgen, 8d)
Die Anlage bietet viele verschiedene Möglichkeiten, einen ausgiebigen Sonntags-Spaziergang in der vielfältigen Vegetation zu unternehmen. Außerhalb des Japanischen Gartens gibt es viele Möglichkeiten, die großen Grünflächen für Fußball oder sonstige sportliche Aktivitäten zu nutzen.
Dennoch sind der Park sowie der Japanische Garten eher für Leute oder auch Familien gedacht, die gerne spazieren gehen und die Natur genießen.
Es riecht fast ganzjährig nach wunderbar duftenden Blüten. Dies lässt eine wunderbare Atmosphäre entstehen, die man so schnell nicht vergisst.
Ein Tag im Japanischen Garten bringt Freude und Ausgewogenheit in den Alltag.

Carolin Bous, Kiara Müller, 8d, Marienschule Leverkusen

Das schöne Tierschutzzentrum zieht Besucher an – Begeisterte Besucher im Tierheim Leverkusen

,,Das Tierheim hinterlässt einen super Eindruck“, sagt Andreas Bretschneider, ein Besucher des Tierschutzzentrums Leverkusen. Dieser ist auf der Suche nach einem Partner für sein Kaninchen. ,,Hier wird nicht an jeden ein Tier abgegeben; die Mitarbeiter fragen genau nach, wie die Tiere gehalten werden.“

Das stimmt, zwei Kaninchen brauchen mindestens ein vier Quadratmeter großes Gehege, so Tanja Hoppmann. Sie ist im Vorstand des Tierheims und kümmert sich um die Kleintiere und macht Fotos für die Internet- und Facebookseite. Sie hat selbst Kaninchen von hier aufgenommen. Das Besondere am Tierheim Leverkusen ist, dass Kaninchen und Meerschweinchen nicht in Käfige vermittelt werden.
,,Den Katzen und Kaninchen geht es bei uns sehr gut“, betont Auszubildende Seren Cirakoglu. Auf die Frage, warum sie genau hier arbeitet, antwortet sie: ,,Hauptsächlich den Tieren zuliebe. Ich hatte immer gerne Tierkontakt. Ich mochte schon immer Tiere und habe jetzt auch selber welche.“ Seren beschäftigt sich am meisten mit den Katzen und Hunden, wobei sie besonders Spaß hat. Ihre Arbeit macht ihr viel Spaß, aber dennoch macht es sie traurig, dass Menschen ihre Tiere ohne einen wirklichen Grund weggeben. Ihr Tipp zum Aufnehmen eines Tieres aus dem Tierheim: Gut bei den Mitarbeitern informieren. Diese wissen genau, was den Tieren gefällt und was eher nicht. Die Anschaffung sollte auch vorher gut überlegt werden.
Zurzeit gibt es im Tierheim Leverkusen sechs ausgebildete, feste Tierpfleger, sagt Gerd Kortschlag, Vorsitzender des Vorstandes. Im Sommer wird das Tierheim neben Seren Cirakoglu eine zweite Auszubildende bekommen.
Um den Tieren zu helfen, muss man nicht unbedingt ein Mitarbeiter des Tierheims sein. Außenstehende Personen können auch helfen: Ab 18 Jahren kann man ehrenamtlicher Helfer, wie zum Beispiel Katzenstreichler oder Hundeausführer, werden. Sachspenden, wie Decken oder Futter, sind ebenfalls gerne gesehen. Wem das nicht genug ist, kann eine Gehege- oder Tierpatenschaft übernehmen. ,,Dazu zahlt man dann monatlich einen bestimmten Geldbetrag“ , informiert Gerd Kortschlag.
Von diesen Spenden werden verschiedene Kosten, wie zum Beispiel Tierarztkosten oder Futterkosten übernommen. Für weitere Informationen stehen die Mitarbeiter des Tierheims gerne zur Verfügung. Oder besuchen Sie das Tierheim im Internet unter www.tsvlev.de .Dort können Sie auch die zu vermittelnden Tiere sehen. Außerdem finden Sie dort auch Adresse und Öffnungszeiten des Tierheims.
Zurzeit befinden sich um die 200 Tiere im Tierschutzzentrum Leverkusen, welche auf Ihre Hilfe angewiesen sind. Wegen schlechter Haltung kommen jeden Tag neue Tiere ins Tierheim.

Nina Thomas, Laura Fila, 8d, Marienschule Leverkusen