Serie: Reportagen der Marienschule – Keine Scheu vor der Digitalisierung

Im Informatikunterricht lernen die Schüler der achten Klassen die Grundlagen des Programmierens. Warum es dieses Unterrichtsfach gibt und warum es gerade heute so wichtig ist, hat unsere Autorin Lehrer und Schüler gefragt.

Die Sonne scheint, und keine einzige Wolke ist am Himmel zu sehen. Doch innerhalb des Computerraums scheint niemand lieber etwas draußen machen zu wollen. Man hört nichts außer ab und an ein gedämpftes Murmeln und das regelmäßige Anschlagen der Tasten. Wenn man sich umschaut, erblickt man konzentrierte Gesichter von Schülern, die alleine oder zu zweit vor Computern sitzen und an einem Dokument arbeiten, welches mit Klammern, Semikola und bunten Wörtern übersät ist. Das ist der Informatikunterricht der achten Klassen an der Marienschule.

Das Fach sei wichtig, betont Reiner Dohrn, Informatiklehrer an der Marienschule, weil die elektronische Datenverarbeitung das Wirtschaftsleben heutzutage immer mehr durchdringe und die Schüler mit Informatikkenntnissen eventuell einen besseren Job bekämen. Die Nachfrage nach IT-Experten sei momentan sehr groß.

Dessen sind sich auch die Schüler weitestgehend bewusst. „Ich finde es interessant, wie die Sachen, die ich tagtäglich nutze, wie mein Smartphone, eine Webseite oder meine elektronische Busfahrkarte, funktionieren“, antwortet Till Pfenning, Schüler der Marienschule Opladen, auf die Frage, warum er Informatik gewählt hat. Auch Isabelle Brassat will mehr über elektronische Alltagsgegenstände lernen. „Es macht mir einfach Spaß. Jeder hilft jedem und ist offen für Verbesserungsvorschläge. Eigentlich sind alle aus unserer Gruppe Neulinge auf dem Gebiet. Wir lernen nach dem Prinzip Learning by Doing“, sagt sie lachend.

HTML steht schon seit einigen Jahren im Lehrplan der Marienschule. Ausgeschrieben heißt es „Hypertext Markup Language“ und ist eine textbasierte Auszeichnungssprache. Damit können digitale Dokumente strukturiert werden.

„Wir sind natürlich keine Profis und wissen noch lange nicht alles. Aber wenn man ein wenig Offenheit für Neues, Bereitschaft und Geduld als Voreinstellungen mitbringt, funktioniert es ganz gut“, meint Isabelle.

So schwer, wie viele denken, ist es gar nicht, HTML oder eine Programmiersprache zu lernen. Wenn man nicht mehr in der Schule ist oder nicht mehr die Möglichkeit hat, in der Schule Informatik zu wählen, gibt es trotzdem viele Seiten im Internet, auf denen man HTML lernen und seine eigenen ersten Versuche starten kann. Außerdem gibt es viele Initiativen, die Schülern und Erwachsenen das Programmieren nahebringen wollen, gerade weil gute Kenntnisse im Bereich der Informationstechnologien heutzutage immer wichtiger werden.

Programmiersprachen seien die „Sprachen des 21. Jahrhunderts“, wie es auf der Startseite von Start Coding heißt. Die Initiative wird unter anderem von Außenminister Sigmar Gabriel, den ehemaligen Youtubern Y-TITTY und dem Comedian Bernhard Hoëcker unterstützt.

Charleen Rosenthal, 8e, Marienschule Opladen