Kino – Jack Sparrow ist müde geworden

Er ist wieder da: lustig, charmant und immer mit einem coolen Spruch auf den Lippen: Jack Sparrow. Seit dem 19. Mai sticht er wieder in See, diesmal mit einer anderen Besetzung. Im vierten Teil der Saga um den Piratenkapitän ist nur noch eine der ursprünglich drei Hauptpersonen mit dabei. Nun schlüpfen neue, aber auch teils altbekannte Gesichter in die Hauptrollen. Neben Johnny Depp ist auch Weltstar Penélope Cruz mit von der Partie.

Im vierten Teil macht sich Jack Sparrow nicht ganz freiwillig auf die Suche nach der Quelle der ewigen Jugend, da er von seiner Ex-Freundin Angelica auf das Schiff des Piratenkönigs Blackbeard verschleppt wurde. Im Verlaufe des Films erfährt man, dass dieser ihr Vater ist und laut einer Prophezeiung in den nächsten zwei Wochen von einem Einbeinigen getötet werden soll.

Derweil machen sich Kapitän Barbossa und Master Gibbs im Auftrag ihrer Majestät ebenfalls auf den Weg zur Quelle, um somit ihrer Hinrichtung zu entfliehen. Doch um das Ritual der ewigen Jugend durchzuführen, braucht man eine Meerjungfrauenträne, und zwei silberne Kelche. In den einen wird die Träne und Wasser gegeben, in den anderen nur Wasser. Derjenige, der aus dem Kelch mit der Träne trinkt, erhält die Lebensjahre des anderen zu seinen eigenen dazu. Die Person mit dem Wasser im Kelch, stirbt. Zum Anlocken der Meerjungfrauen schickt er einen Teil seiner Männer in Booten aufs Meer, während die Anderen mit Fischernetzen ausgestattet am Ufer warten. Kurze Zeit später kann eine Meerjungfrau gefangen werden. Auf der Insel angekommen, trennt sich Jack von der Crew und macht sich auf die Suche nach den zwei Kelchen.

Während der Schlacht zwischen Piraten und Engländern treffen die Spanier ein, zerstören den heiligen Ort und werfen die Kelche ins Wasser. Die Meerjungfrau jedoch bringt Jack die Kelche zurück und nun liegt es an ihm, entweder den von Barbossas vergifteter Klinge getroffenen Blackbeard oder die ebenfalls zum Sterben verurteilte Angelica zu retten.

„Fremde Gezeiten“ kommt drehbuchtechnisch nicht an die ersten drei Filme heran, da diese durch die frische Art von Will Turner und Elizabeth Swan etwas vom abgedrehten und manchmal überdrehten Johnny Depp ablenkten. Im Film ist weniger Witz als in den vorherigen, und Penélope Cruz passt nicht ganz in die Rolle der Angelica. Weder als Piratin noch als Jacks Geliebte. Dafür überzeugt Geoffrey Rush bereits zum vierten Mal als hartherziger, raubeiniger Kapitän Barbossa. Insgesamt ähnelt der Film mit den vielen aufwändigen Flucht- und Kampfszenen eher einer verrückten Hühnerjagd, was ihn wie einen ganz normalen Piratenfilm aussehen lässt. Jack Sparrow scheint müde zu werden…

Caroline Koenen, Leverkusen, Marienschule