Alle glauben zu wissen, was es heißt, zu sterben. Aber wer weiß schon, was nach dem Tod passiert? Vier Schülerinnen der Marienschule sind der Sache beim Bestatter auf den Grund gegangen.
Leises Gemurmel aus den Nachbarräumen, in denen gerade Trauergespräche geführt werden, erfüllt den Arbeitsplatz von Bestatterin Daniela Löw. Trotz des ernsten Themas herrscht in Frau Löws Zimmer eine unerwartet freundliche Atmosphäre. Sie erörtert den vier Schülerinnen ihren Beruf.
Erst als die vier Schülerinnen einen Raum betreten, in dem sich die Angehörigen der Verstorbenen Särge oder Urnen aussuchen können, bemerken sie die zuvor erwartete, bedrückende Stimmung. Dort findet man Särge aus Kiefer, Eiche und Edelholz aus verschiedenen Ländern im Wert von ca. 700 bis zu 4500 Euro.
Immer mehr Leute ziehen eine Feuerbestattung vor, da diese in Leverkusen fast 1000 Euro billiger ist als eine Erdbestattung. Daher gibt es auch bei den Urnen eine vielfältige Auswahl von Formen und Material, wie z.B. Kupfer, Holz, Marmor und Keramik. Dabei ist der Fantasie keine Grenze gesetzt, denn sogar eine Fußball-Urne war dabei.
Dann geht es weiter in die Trauerhalle. Hier können sich die Angehörigen des Verstorbenen noch ein letztes Mal von ihm verabschieden. Helles Licht durchflutet den Raum, der mit Blumen und Kerzen freundlich dekoriert ist. Doch bevor die Trauerfeier stattfinden kann, müssen die Bestatter noch ganze Arbeit leisten. Innerhalb von fünf Tagen sollte der Verstorbene umgezogen und nach Wunsch der Angehörigen geschminkt werden. Außerdem müssen eventuell entstandene Leichenflecken überpudert werden.
Bis zur Trauerfeier werden die Verstorbenen in einem Kühlraum, mit einer Temperatur von sechs Grad Celsius untergebracht. Während die Schülerinnen darauf warten, dass die Tür zur Kühlkammer geöffnet wird, breitet sich eine gespannte Stille aus – doch diese wird durch die nicht vorhandene Leiche augenblicklich aufgelöst.
Zurück im Beratungszimmer berichtet Daniela Löw ihnen über die weiteren Aufgaben der Bestatter. Sie besorgen die Todesbescheinigung und die Sterbeurkunden beim Standesamt, melden die Verstorbenen beim Friedhof an, benachrichtigen die Kirchengemeinde, legen den Bestattungstermin fest, organisieren die Trauerfeier, drucken Trauerbriefe und stehen den Hinterbliebenen hilfreich zur Seite. Zudem müssen sie zu jeder Tag- und Nachtzeit erreichbar sein. Daher ist es falsch, dass viele Leute denken, ein Bestatter hat einen recht einfachen Job. Außerdem kann er auch psychisch belastend sein, da man täglich mit Trauernden und dem Tod selbst zu tun hat.
Durch den Besuch beim Bestatter haben die Schülerinnen ein positives Bild von diesem Beruf bekommen. Denn die freundliche Stimmung überwog die bedrückenden Momente.
Von Svenja Gorzel, Anna-Lena Riegels, Lisa Fischer und Diana Schwendner
Lisa Fischer, Svenja Gorzel, Diana Schwendner und Anna-Lena Riegels, Leverkusen, Marienschule