Wie ist das Leben als Kinderarzt? Dieser Frage ist die Texthelden-Autorin Jasmin nachgegangen – natürlich in einer Kinderarztpraxis.
Von Jasmin Metiche, 8d, Gymnasium am Stadtpark Krefeld
Das Wartezimmer ist voller Menschen, der Geruch von Desinfektionsmittel hängt in der Luft, Kinder spielen und Eltern unterhalten sich. Ein leichtes Husten hier, ein kleines Schniefen da. „Frau/Herr… bitte in Raum 6″: So oder so ähnlich geht es in dem Wartezimmer bei der Krefelder Praxis zu. Jeden Tag hat der Kinderarzt Johannes Birgel die Aufgabe, sich um kranke Kinder zu kümmern. Doch was genau sind seine Verpflichtungen?
„Eine sehr wichtige Aufgabe ist, zu erkennen, wenn Kinder krank sind. Kinder können meist nicht sagen, was sie haben“, erklärt der Kinderarzt Birgel. „Die Vorsorgeuntersuchung ist auch eine wichtige Aufgabe. Man muss drauf achten, dass das Baby oder Kleinkind sich richtig entwickelt. Auch Impfungen gehören zu meinen Aufgaben“.
Das Schema von fast jedem Arzt ist so aufgebaut: Es gibt die Vorbeugung, die Erkennung, die Behandlung und die Nachsorge. Nach den üblichen Untersuchungen, die bei einem Arzt gemacht werden, kommt einer der wichtigsten Punkte zur Sprache: Die ausführlichen Gespräche mit den Patienten. Bei einem Kinderarzt werden diese Gespräche mit der gesamten Familien geführt. Diese Gespräche sind äußerst wichtig, um die Patienten aufzuklären und ihnen die Angst zu nehmen und sie zu beruhigen.
Birgel hat sechs Jahre Medizin studiert, fünf Jahre lang eine Facharztausbildung zum Kinderarzt gemacht und vier Jahre lang in einer Kinderklinik in der Spezialabteilung wie der Intensivstation und Kinderkrebsstation gearbeitet. Seit 19 Jahren führt er seine eigene Praxis. „Ich habe mich für diese Arbeit entschieden, da ich gerne mit Kindern zusammenarbeite und mir die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen sehr wichtig ist“. Ob es einen Unterschied zwischen einem Hausarzt und einem Kinderarzt gibt? „Ja, den gibt es. Kinder sind empfindlicher als Erwachsene. Ihnen muss man die Angst nehmen und mehr auf sie eingehen, da sie nicht erzählen können, was sie haben. Das ist bei Erwachsene anders. Darüber hinaus, muss man besonders gut mit Babys auskennen.“
In den letzten Jahren ist jedoch aufgefallen, dass es zu wenig Kinderärzte geben würde. Doch woran liegt das? „ Es gibt zu wenig Ausbildungsplätze in Kliniken. Die Abteilungen in den Kliniken werden verkleinert oder ganz gestrichen. Zudem ist diese Arbeit sehr teuer und bringt nicht viel Geld ein. Das könnten die Gründe sein“, sagt Birgel.