Besuch bei der Polizei

Wie läuft es eigentlich hinter den Kulissen der Polizei ab? Wie arbeiten Polizisten und wie ist der Dienst strukturiert? Ein Besuch auf der Polizeiwache Willich.

Von Emma Weber, 8d, Gymnasium am Stadtpark Krefeld

Der Beruf des Polizeibeamten in NRW erfordert ein 3-jähriges duales Bachelorstudium bei der Polizei NRW, das aus Praxis und Theorie besteht. Nach erfolgreichem Abschluss erreicht man den Dienstgrad des Polizeikommissars / der Polizeikommissarin. Daran anschließend erfolgt eine rund 4-jährige Erstverwendungszeit, in der die neuen Kommissare auf die Behörden, teilweise mit Hundertschaften, verteilt werden.

Und genau hier beginnt die Reportage:

Tatütata…und schon wieder fährt ein Streifenwagen vom Hof. Das ist Standard in Willich auf der Polizeiwache. Dort arbeitet Hauptkommissar Michael Weber. Er arbeitet im Bezirksdienst, aber es gibt auch noch viele andere Jobs dort, zum Beispiel als Hundeführer und im Schwerpunktdienst. Der Schwerpunktdienst bekämpft den Wohnungseinbruchsdiebstahl und ist für die Verkehrsüberwachung zuständig. Im Bezirksdienst geht es hauptsächlich darum, in der Stadt für die Menschen präsent zu sein. Außerdem sind sie dazu da, Ermittlungen jeder Art durchzuführen und Haftbefehle zu vollstrecken.

Büroarbeit ist für alle Polizisten sehr wichtig. Dort werden Recherchen durchgeführt und Einbrüche protokolliert. Das allerdings macht man in den Schreibräumen.

Im Hauptraum, auch Wachraum oder Wache genannt, nehmen die Polizisten Anzeigen jeder Art auf. Wenn die Bürger kommen um Anzeige zu erstatten, bekommen sie einen Belehrungsbogen. Mit diesem Bogen werden sie darüber aufgeklärt die Wahrheit zu sagen, bevor sie den Sachverhalt zur Anzeige angeben.

Es gibt auch das Polizeigewahrsam, in dem Beschuldigte bis zu einer richterlichen Entscheidung und stark alkoholisierte Personen bis zu ihrer Ausnüchterung festgehalten werden können. In diesem Gewahrsam gibt es Alarmknöpfe, wo jeder Polizist jeder Zeit Hilfe anfordern kann. Diesen Alarm hört man dann im Wachraum.

Auf der Wache ist auch ein Dienstgruppenleiter. Dieser hat ein persönliches Büro, nämlich das Dienstgruppenleiter-Büro, kurz DGL Büro. Dort organisiert er alles: Dienstpläne, den Urlaubsplan oder wer gerade auf Streife ist.

Im Asservatenraum, in dem sichergestellte Gegenstände eingelagert werden, können zum Beispiel Diebesgut, Drogen oder Waffen sein. Der Asservatenraum ist ständig unter Verschluss und kann nur mit einem Spezialschlüssel geöffnet werden.

Im erkennungsdienstlichen Behandlungsraum (ED Raum) werden unter anderem Fotos von Beschuldigten gemacht, Körpermessungen durchgeführt, Fingerabdrücke und Speichelproben genommen.

Durchschnittlich sind etwa drei Polizisten auf der Wache in Willich im Dienst. Zwei fahren mit dem Auto und einer bleibt auf der Wache. Momentan fahren die Polizisten im Kreis Viersen einen 3er BMW. Doch dieser entspricht nicht den Anforderungen, welche die Polizei stellt. Deshalb wird bald ein neues und größeres Auto als Streifenwagen genutzt.

Viermal im Jahr gibt es ein Schießtraining für die Polizisten, weil auch gefährliche Einsätze nicht auszuschließen sind. Es gibt kugelsichere Westen und natürlich gibt es auch Waffen. Diese sind im Waffenraum in Schließfächern gelagert.

Es gibt drei Dienstschichten: die Frühschicht, die Spätschicht und die Nachtschicht. Das körperlich anstrengendste ist die Nachtschicht, weil man gegen seinen Rhythmus nachts wach bleiben muss.

Die Aufgaben sind Tag wie Nacht gleich. Es gibt einen Aufenthaltsraum mit eingebauter Küche, wo die Polizisten Gelegenheit haben, eine Pause zu machen und etwas zu essen. „Die Nachtschicht ist wie die Tagschicht, wir müssen jederzeit für den Bürger da sein um Straftaten und Ordnungswidrigkeiten zu verhindern und der Bevölkerung das Gefühl der Sicherheit zu geben. Zeit zum Schlafen bleibt da keine“, erklärtMichael Weber, Polizeihauptkommissar, Bezirksdienstbeamter.