Die Alarmglocke schrillt. Die Stiefel der Krefelder Feuerwehrmänner knallen auf dem Boden. „Es geht wieder los“, sagt in aller Ruhe der Diensthabende in der Leitstelle der Berufsfeuerwehr Krefeld. Diesmal ist es ein Einsatz in Traar. Vier Mitglieder des Rettungsdienstes rennen zu den Fahrzeugen.
Als der Rettungswagen und der Notarztwagen aus dem Tor fahren, ertönt sofort das Martinshorn. Ab diesem Moment haben sie Sonderrechte, die es ihnen erlauben, mit hoher Geschwindigkeit und über rote Ampeln zu fahren.
Während dessen warten wir in der Leitstelle. Wir, das bin ich Emmanouel Leledakis, Schüler in der achten Klasse am Fichte–Gymnasium Krefeld, und mein Vater, Notarzt bei der Krefelder Berufsfeuerwehr, Spezialist für Schmerztherapie und Narkosearzt am Helios-Klinikum Krefeld.
Die Luft flimmert förmlich vor Spannung, als ein Funkspruch herein kommt: „Person liegt mit gekrümmten Armen im Flur des Gebäudes, vermutlich Schlaganfall.“ Man ist erleichtert, dass die Rettungskräfte zum richtigen Zeitpunkt eingetroffen sind, um Schlimmeres zu verhindern. Zwei Minuten später kommt ein „fun call“ rein. Die Nummer erscheint auf dem Bildschirm, auch bei sofortigem Wegdrücken.
Dadurch kann die Leitstelle jeden, der anruft orten und kontrollieren, wo die Person sich befindet. Der Alarm „112“ kann per Handy auch mit aktivierter Tastensperre gewählt werden, um wertvolle Zeit zu sparen und um Leben zu retten. Der Diensthabende nimmt es dieses Mal mit Fassung, obwohl es nicht selten vorkommt. Die Krefelder „Löschklingonen“ und „Retter“ in der Not“, wie sie sich nennen, sind für die Stadt da. Früher und heute und wann immer sie gebraucht werden. Diejenigen, die schon einmal einen Spaßanruf begangen haben, sollten sich deshalb mal fragen, ob sie wirklich die Leitung blockieren wollen, die für Notfälle gedacht ist.
Manolis Leledakis, Krefeld, Fichte-Gymnasium