Archiv der Kategorie: Konrad-Adenauer-Gymnasium

Leserbrief – Kinderschmuggel in Haiti

Ich nehme Stellung zu dem Artikel über den Kinderschmuggel in Haiti vom 19. März 2010.

33 haitianische Kinder im Alter von zwei Monaten bis 14 Jahren wurden von zehn amerikanischen Baptisten verschleppt. Doch sie wurden an der Grenze zur Dominikanischen Republik aufgehalten, da sie keine Dokumente der angeblichen Waisen vorzeigen konnten. Die Kinder sollten offensichtlich illegal außer Landes geschmuggelt werden.

Ich finde den Artikel schockierend, da solche Leute die Notlage eines Landes nach einem Erdbeben ausnutzen. Es ist schon schlimm genug, dass viele Kinder zu Waisen geworden sind. Und anstatt vor Ort zu helfen, wollten sie nur Nutzen und Profit aus der Katastrophe ziehen.

Ich hoffe, das diese Leute für ihre Tat bestraft werden.

Tamara Baum, Kleve, Konrad-Adenauer-Gymnasium

Fachhochschule in Kleve – Rund 2500 Studenten werden bald in Kleve studieren

Sie sind begeistert – all diejenigen, die sich intensiv für eine Fachhochschule im Kreis Kleve engagiert haben.

Das Kabinett in Düsselldorf hat sich für den Kreis Kleve und die Stadt Kamp-Lintfort als Standorte der Fachhochschule „Nördlicher Niederrhein” entschieden. Nicht nur das: Kleve soll Hauptstandort dieser gemeinsamen Hochschule werden.

Gebaut werden soll das Gebäude zum 130-Millionen-Euro-Projekt auf einer vier Hektar großen Fläche am Klever Hafen. 2500 junge Menschen sollen dort Agrarwissenschaft, Informatik, Maschinenbau und Wirtschaftswissenschaften studieren können. Profilgebend werden die Studiengänge Mechatronik, Logistik und Agrobusiness sein. Inklusive Professoren werden 200 Arbeitplätze geschaffen. Fakten, die im Kreis Kleve mit Freude aufgenommen wurden.

Der Kreis Kleve hat sich dadurch verändert: Er wird eine Attraktivitätssteigerung erfahren, die Lebensqualität wird steigen. „Das ist ein wunderschöner Moment, für mich persönlich und für jeden Klever. Damit hat eine neue Zeitrechnung, eine neue Episode begonnen”, sagt Bürgermeister Theo Brauer. Die Fachhochschule ist also vor dem Hintergrund der positiven Auswirkungen für Wirtschaft und Mittelstand sowie mit Blick auf die demographische Entwicklung eine gelungene Komposition.

Hannah Kahm, Stefan Beisel und Theresa Dahmen, Kleve, Konrad-Adenauer-Gymnasium

Fotokunst – Im Blickpunkt: Christoph Heek

Christoph Heek, ein niederrheinischer Künstler im Alter von 48 Jahren, macht durch experimentelle Projekte auf sich aufmerksam. Neben Einzelveröffentlichungen beteiligt er sich an Gruppenausstellungen und ist sehr aktiv diesseits und jenseits der deutsch-niederländischen Grenze.

Sein Kunststudium schloss er 2005 an der „Academie voor beeldende kunsten Arnhem“ in den Niederlanden ab. Er lebt und arbeitet in Kleve, wo er sich mit Fotografie und verschiedenen Druckverfahren wie zum Beispiel Radierungen beschäftigt. Kleve sei super für Künstler, da die Stadt ein breites Spektrum an Möglichkeiten bietet, sagt er. Ob im Artoll oder Kartharinenhof, überall ist er präsent und gefragt.

Christoph Heek fotografiert auf ganz unterschiedliche Art und Weise. Neben normalen digitalen und analogen Kameras benutzt er auch Lochkameras oder baut sie zu ganz neuen Apparaten um. So bieten sich immer wieder neue Möglichkeiten, um seine Absichten und Hintergründe auszudrücken. Auch Experimentierfreude, Glück und Zufall sind teilweise entscheidend. In fast allen Bildern stellt er Bewegung und Dynamik dar. Zum Teil bleibt offen, um welche Bewegungslinien es sich handelt.

Beim Betrachter lösen sie unterschiedliche Vorstellungen aus. Dies ist auch in seinem Projekt „multiples“ der Fall. Scharfe und unscharfe Bildanteile provozieren den Betrachter, Wirklichkeit neu zu definieren. Die Bilder lösen einen Dialog aus, die eigenen Wahrnehmungen mit der Wirklichkeit zu vergleichen. Auch existenzielle Fragen nach Vergangenheit und Gegenwart werden dabei angesprochen, da seine Bilder das Wandelbare, Unfeste, und Fließende charakterisieren.

Christoph Heek liegt mit seiner Fotografie ganz im Trend der medialen Kunst, und es lohnt sich auf jeden Fall, die nächsten Ausstellungen im Blick zu haben.

Pauline Rohländer und Rebekka Schute, Kleve, Konrad-Adenauer-Gymnasium

Die Kinderstation des St. Antonius Hospital – Wie es ist, neun Wochen im Krankenhaus zu sein

Man könnte meinen, dass Kinder die mehr als fünf Wochen im Krankenhaus auf der Kinderstation liegen, sich die meiste Zeit auf ihrem Zimmer verkriechen und weinen. Doch auf der Kinderstation des St. Antonius Hospital ist das anders. Die Kinderstation des St. Antonius Hospital gibt es seit ca. 1930. Jährlich werden dort 1.400 bis 1.600 Kinder versorgt.

Der Chefarzt der Kinderstation ist Dr. med. Jochen Rübo. Er ist Kinderarzt, und sein Fachgebiet ist die Kinderkardiologie.

Ein Grund dafür, dass die Kinder sich dort so wohl fühlen sind die vielen Beschäftigungsmöglichkeiten. Sehr beliebt bei den Kindern ist das Spielzimmer, welches zum Basteln, Malen, Spielen und Kickern einlädt. Oft stehen auch besondere Aktivitäten an, wie zum Beispiel T-Shirts bemalen. Außerdem befindet sich im Park ein behindertengerechter Spielplatz. Dieser gefällt dem elfjährigen Daniel* besonders gut. Wegen eines angeborenen Herzfehlers liegt er schon seit neun Wochen auf der Kinderstation. Im Gegensatz zur achtjährigen Lisa*, die bereits fünf Wochen wegen Diabetes im Krankenhaus liegt, hat er kein Heimweh. Beide werden regelmäßig von ihren Eltern und Verwandten besucht. Die Zwei sind in vielerlei Hinsicht derselben Meinung: Beide finden das Essen im Krankenhaus lecker und sind der Meinung, dass die Ärzte und Schwestern sehr freundlich sind.

„Pizza wäre klasse!“, antwortet Lisa auf die Frage, was sie denn gerne mal zu Essen hätte.

Angst vor dem Krankenhaus haben beide nicht, doch wie jedes andere Kind mögen auch sie keine Operationen. Auf die Frage, was sie im Krankenhaus am besten finden, antwortete Lisa, dass sie das Spielzimmer toll findet. Daniel freute sich am meisten darüber, dass er nicht zur Schule muss. Doch die meisten Kinder fänden es wahrscheinlich besser, in die Schule zu gehen, als neun Wochen lang mit einer schweren Krankheit im Krankenhaus zu liegen.

Auch wenn die meisten Kinder hoffen, nicht so bald ins Krankenhaus zu müssen, können sie sicher sein, dass die Ärzte und Schwestern des St. Antonius Hospitals immer für ihre kleinen Patienten da sein werden, wenn es nötig ist.

* Namen geändert

Svenja Claassen, Patricia Koenen, Kleve, Konrad-Adenauer-Gymnasium

Ein Besuch im Kinderheim – Leben ohne Eltern

In Deutschland leben zahlreiche Kinder und Jugendliche in Kinderheimen oder speziellen Wohngruppen. Auch in Kleve-Kellen gibt es so eine Gruppe. Sie heißt die „Münze“. Ein Besuch vor Ort

Beim Entlanglaufen der Peiterstraße in Kellen hört man schon von Weitem Kinderstimmen. Sie klingen fröhlich. Dann kann man Kinder auf Rutschen und Schaukeln spielen sehen. Es macht den Eindruck, als wäre die Einrichtung ein Kindergarten oder eine Grundschule. In Wirklichkeit ist es aber eine Heimgruppe, in der zurzeit neun Kinder getrennt von ihren Familien leben. In dieser so genannten Diagnosegruppe wird in Zusammenarbeit mit den Sorgeberechtigten oder dem Jugendamt die Zukunftsperspektive der Kinder abgeklärt.

Wenn man darüber nachdenkt, warum die Kinder dort untergebracht sind, fallen einem viele, oft negative Gründe ein, zum Beispiel Überforderung der Eltern oder Misshandlungen. In der Regel entscheiden das Gericht oder das Jugendamt, dass die Kinder von ihren Eltern getrennt werden sollen.

Man darf nicht denken, dass das Kinderheim „Münze“ ein Ort der Trauer ist. Im Gegenteil. Nach einer Gewöhnungsphase blühen dort die meisten Kinder regelrecht auf, da sie einen geregelten Tagesablauf vorfinden und vor allem Sicherheit und Aufmerksamkeit bekommen.

So versuchen die Betreuer auch Dinge, die man eigentlich mit der Familie macht, in der Gruppe umzusetzen. Sie gehen zum Beispiel mit der Gruppe in den Tierpark, in ein Schwimmbad oder in die Stadt. In Therapien werden dann die durch Vernachlässigung entstanden Sprach- und Wahrnehmungsstörungen behandelt.

Die Diagnosegruppe sei allerdings kein Familienersatz, betont die Leiterin Andrea Scheffer-Erkens, da die Kinder dort nur für eine bestimmt Zeit leben und viele nach etwa ein, zwei Jahren zu ihren Familien zurückkehren. Dieses sei allerdings vor allem in schwerwiegenden Fällen nicht so einfach, besonders in Fällen, in denen das Jugendamt den Eltern das Sorgerecht entzogen hat. Manchmal werden die Kinder dann in anderen Heimgruppen oder in Pflegefamilien untergebracht.

Es ist nicht so, dass die Kinder keinerlei Kontakt zu ihren Eltern haben, denn es gibt abgesprochene Besuchs- und Telefonzeiten. Im Idealfall soll ermöglicht werden, dass das Kinderheim besonders den Eltern eine Möglichkeit gibt, in ein normales Familienleben mit ihren Kinder zurückzufinden und ihren Alltag zu meistern.

Annalena Dams, Kleve, Konrad-Adenauer-Gymnasium

Beziehungen – Was der perfete Mann mit Pommes und Pudding zu tun hat

Wir Frauen wollen doch alle einen Mann, der uns den Stuhl zurechtrückt, uns aus der Jacke hilft oder uns jeden Wunsch von den Augen abliest.

Doch wollen wir nicht alle auch etwas Feuer, Leidenschaft und Abenteuer in unsererm Leben? Ist uns da der „einfache“ Gentleman nicht schlichtweg zu „langweilig“? Warum kann man(n) nicht einfach beides kombinieren? Dann wäre der perfekte Mann erschaffen.

Ein Mann mit Feuer, der gleichzeitig aber auch hilfsbereit und rücksichtsvoll ist. Ein Mann von ungeheurer Kraft, aber dennoch snftmütig. Ein Mann, der uns dominiert, sich aber ebenfalls dominieren lässt. Wollen wir nicht genau so jemanden?

Wird es nicht aus Dauer langweilig, wenn man immer nur das Gleiche macht? Stuhl zurechtrücken, zuhören, in die oder aus der Jacke helfen. Da wollen wir doch lieber jemand Wandelbaren, der sich in uns hineinversetzt und uns das gibt, was wir in dem Moment brauchen oder wollen.

Doch ist es überhaupt möglich, einen solchen Mann zu finden? Wollen wir ihn uns selbst erschaffen? Selbst zurechtbiegen? Ist es dann noch der Gleiche Mann, den wir geliebt haben, weil er so war, wie er war?

Einen Mann umformen zu wollen, ist etwa das Gleiche, wie aus einem Pudding Pommes machen zu wollen. Es geht nicht und schmeckt am Ende auch gräßlich. Wir sollten unsere Männer einfach mal so sehen, wie sie sind, und sie auch genauso nehmen. Zum Schluss kommt eh das Beste dabei heraus.

Wenn Sie nun mit einem Lächeln im Gesicht diese Zeitung schließen, haben Sie in dem Moment sicher an die Fehler, aber auch hinreißenden Charakterzüge Ihres Mannes/Freundes gedacht und, dass Sie ihn so lieben, wie er ist.

Ich denke nicht, dass Sie ihn jetzt noch ändern oder formen wollen…

Oder?

Sabrina Lamers, Kleve, Konrad-Adenauer-Gymnasium