Am 13. November wurde die K20n feierlich für den Verkehr freigegeben. Aber die Bürger sind geteilter Meinung. Die Straße wird zwar viel genutzt, aber nur 65 Prozent der Befragten halten die Investition in Höhe von 8,3 Millionen Euro für sinnvoll. Andere hätten das Geld lieber in das Gruitener Rathaus, in das Gruitener Schwimmbad oder in andere soziale Projekte wie die Jugendförderung investiert. Sie finden, dass die Umgehungsstraße überflüssig und in Zeiten der Finanzkrise zu kostspielig ist.
Trotzdem können auch sie die Vorteile nicht von der Hand weisen, denn auch sie müssen zugeben, dass sie durch die K20n eine Menge Zeit sparen. Nahezu jeder Befragte fährt nun weniger über die Hochstraße, welche bisher nach Haan führte. Viele begründen das mit den guten Straßeneigenschaften: „Die Fahreigenschaften sind klasse und die Geschwindigkeitsbegrenzung liegt bei 70 Stundenkilometer“, heißt es dann. Kein Wunder, denn die 2,5 Kilometer lange Straße ist auf flüssigen Verkehr ausgelegt. Dies sollte mit einer neuen Eisenbahnbrücke und einem neuen Kreisverkehr sichergestellt werden. Sogar die Vorfahrt wurde zu Gunsten der Fahrer der Umgehungsstraße geändert.
Außerdem wurde für die Anwohner eine 310 Meter lange Lärmschutzwand errichtet, damit die Straße den Bürgern, die in unmittelbarer Nähe wohnen, nicht negativ auffällt und deren Häuser nicht an Wert verlieren. Minister Lutz Lienenkämper bezeichnet die K20n als Standortfaktor, die allen Bürgern zu Gute komme. Thomas Hendel aus dem Landrat sagte: „Der Verkehr im Ort wird um 60 Prozent reduziert. Das bedeutet Ruhe für die Menschen.“
Die K20n hat eine lange Geschichte, denn schon 1964 hat das Amt Gruiten eine Planung für eine Ortsumgehungsstraße beantragt. Dieser Antrag wurde 1996 vom Kreistag abgelehnt. Doch schon vier Jahre später hob der Kreistag den Beschluss von 1996 auf und nahm die K20n in die Maßnahmenliste auf. Noch einmal vier Jahre später bestand dann endlich Planungsrecht für das Bauprojekt. Ende 2006 begannen die Bauarbeiten, welche im September 2009 fertiggestellt wurden.
Verkehrsplaner gehen davon aus, dass die Verkehrsbelastung für die Hochstraße um bis zu 60,9 Prozent sinken wird. Damit würde die K20n die Hochstraße um rund 8000 Fahrzeuge pro Jahr entlasten.
Tim Lefring, Haan, Städt. Gymnasium Haan