Die Bundesliga spielt verrückt – HSV – Das Zeug zum Titel?

Während die vier härtesten Konkurrenten im Meisterschaftskampf Punkte ließen, gewann der Hamburger SV das Spitzenspiel in Düsseldorf bei Bayer Leverkusen mit 2:1 und eroberte die Tabellenführung.

„Wir können jeden schlagen“: So sah es auch am Anfang der Saison aus. Die Hanseaten waren 4-mal schon ganz oben, hatten aber immer wieder Einbrüche. Zwischenzeitlich waren sie sogar sieben Punkte hinter dem damaligen Spitzenreiter Hoffenheim doch haben innerhalb von nur sechs Spieltagen neun Punkte auf den Aufsteiger wettgemacht und profitierten neben der eigenen Stärke auch von den Schwächen der Hoffenheimer und der Bayern. Jetzt kommt es am Sonntag in Hamburg zum Duell mit dem VfL Wolfsburg. Und diese beiden Teams waren die besten der Rückrunde!

„Wir haben wieder einen Schritt nach oben gemacht“, freute sich HSV-Abwehrchef Joris Mathijsen nach dem Sieg gegen Leverkusen. “ Das Vertrauen haben wir. Wir können aber auch gegen jeden verlieren, wenn wir nicht 100 Prozent geben.“

„Wir versuchen unseren Spielern, den nötigen Freiraum zu geben, um sich optimal zu entfalten. Das haben sie zuletzt gemacht. Wir sind sehr zufrieden. Deshalb dürfen die Spieler auch das Wort Meisterschaft in den Mund nehmen.“ Und die Spieler gehen auch offensiv mit dem Thema um. „Ich will mit dem HSV Meister werden“, sagt etwa Piotr Trochowski, um den es Wechselgerüchte gibt, zu denen er selbst schweigt. Auch bei dem Thema bleibt Beiersdorfer gelassen.

„Wechselgerüchte ärgern uns überhaupt nicht“, sagt der Sportchef Dietmar Beiersdorfer. „Das ist ganz normal, dass wenn eine Mannschaft gut spielt, Angebote von anderen Clubs da sind. Aber wir haben nicht alle Spieler abgeben, für die wir ein Anfrage hatten. Meistens kommen nur die Geschichten zum Vorschein, wenn der Transfer wirklich durchzogen wird. Deswegen sind wir ganz gelassen – auch bei Trochowski.“

Bislang konnte der HSV selbst hochkarätige Abgänge wie die von Rafael van der Vaart oder Nigel de Jong ohne Probleme einstecken, das zeigte Marcell Jansen, der mit seinen beiden Toren gegen Leverkusen den HSV wieder an die Tabellenspitze schoss.

Beim Thema Meisterschaft tritt er noch etwas auf die Bremse. „Wir sind noch keine perfekte Elf und es ist erst der 21.Spieltag.“Aber träumen ist nicht verboten, auch da der Hamburger SV schon 26 Jahre wieder auf die Scheibe wartet.

Leonard Schmitz, Haan, Städt. Gymnasium Haan