Archiv der Kategorie: Haan

Ein Schülerleben – Eigentlich macht Schule doch Spaß

„Hallo, ich bin Frau/Herr XY und habe jetzt Vertretung bei euch!“ So fangen bei uns in letzter Zeit viele Unterrichtsstunden an. Andauernd fehlt ein Lehrer oder eine Stunde fällt aus.

Auch dadurch, dass wir die Ersten sind, die nur noch zwölf Jahre Schule haben, wird bei uns viel herum experimentiert. Eines dieser Experimente ist beispielsweise der Nachmittagsunterricht. Warum genau wir Nachmittagsunterricht haben, weiß keiner so wirklich. Viele hätten eigentlich lieber sieben Stunden am Stück als neun Stunden mit einer Doppelstunde als „Mittagspause“. Vielleicht müssen wir so lange in der Schule sitzen, weil das Wort „Nachmittagsunterricht“ so toll klingt.

Aber wenn ich mal ganz ehrlich bin, kann Schule auch richtig Spaß machen. Natürlich gibt es Fächer, die ich nicht ausstehen kann, aber es gibt auch Unterricht, den ich sehr mag. Außerdem trifft man so sehr oft seine Freunde und kann sich mit ihnen unterhalten.

Der Unterricht kann teilweise auch sehr lustig werden und Klassenfahrten und Ausflüge sind bei den Meisten sehr beliebt. Wer also sagt, Schule sei langweilig, dem glaubt man besser nicht. Denn es gibt nichts, was so abwechslungsreich sein kann wie Schule.

Pia Piontkowitz, Haan, Städt. Gymnasium Haan

Karneval: Wieso? Weshalb? Warum? – Fleisch, lebe wohl!

„Helau!“ oder „Alaaf!“, so ertönt es zu Karneval auch im Rheinland. Überall wimmelt es von verkleideten Menschen. Kinder, Jugendliche und Erwachsene sind „jeck“ in dieser so genannten fünften Jahreszeit.

Tausende Menschen feierten Ende Februar Karneval, standen singend und schunkelnd an Straßenrändern, um die Umzüge zu erleben, sammelten Süßigkeiten und vergnügten sich auf Partys. DJ’s und Sänger hetzten von einem Ort zum anderen, um mit Karnevalsschlagern für Stimmung zu sorgen. Wie üblich blieben die Schulen ein paar Tage geschlossen, sehr zur Freude der Schüler. Aber warum eigentlich? Warum feiert man Karneval und verkleidet sich?

Fragt man einige der jecken Karnevalisten nach dem Grund des Festes, wissen nur wenige Bescheid. Einige allerdings kennen den Zusammenhang zwischen Karneval und Fastenzeit. In der Tat wird „Karneval“ von dem mittellateinischen „carnelevale“ abgeleitet, was so viel wie „Fleischwegphase“ bedeutet, vereinfacht übersetzt „carne vale“: „Fleisch, lebe wohl!“

Karneval, auch Fastnacht genannt, wird in der Woche vor Beginn der Fastenzeit gefeiert. Früher wurden in diesen Tagen die später verbotenen Fleischreste aufgezehrt, bevor am Aschermittwoch die 40-tägige Fastenzeit vor Ostern begann. An Weiberfastnacht, dem Tulpensonntag, Rosenmontag und Veilchendienstag wollen die Menschen noch einmal ganz ausgelassen sein und viele von ihnen schlüpfen dafür in Kostüme, um dem Alltag und der Wirklichkeit zu entfliehen.

Das Wort „Karneval“ findet man auch im internationalen Sprachgebrauch, doch wird dieses Fest überall anders gefeiert. Am Aschermittwoch ist dann „alles vorbei“, und an die Vergänglichkeit erinnert auch das Aschenkreuz, mit dem an diesem Tag die Gläubigen in der Kirche gezeichnet werden. Der rheinische Frohsinn ist jedoch auch in den „restlichen“ vier Jahreszeiten immer spürbar.

Deborah Palder, Haan, Städt. Gymnasium Haan

Buchkritik: „Bis(s) zum Ende der Nacht“ – Verliebt in einen Vampir

Die Bis(s)-Reihe kennt wahrscheinlich jeder. Viele Mädchen fieberten dem 14. Februar entgegen, dem Verkaufsbeginn des vierten Bandes der Bis(s)-Reihe: „Bis(s) zum Ende der Nacht“, geschrieben von Stephenie Meyer. Alle Fans wollten wissen, wie es mit dem ungewöhnlichen Liebespaar Edward und Bella -er Vampir, sie Sterbliche – weitergeht.

In dem vierten Band der Bis(s)-Reihe „Bis(s) zum Ende der Nacht“ geht es um die Liebe und Gefahren von Bella und ihrem inzwischen Verlobten Edward. Da er ein Vampir ist, will sie unbedingt für immer mit ihm zusammen sein. Doch ihr reicht es nicht, „nur“ bis zu ihrem Lebensende mit ihm zusammen zu sein, sie will auch ein Vampir werden, um wirklich für immer bei ihm zu bleiben. Damit er sie unsterblich macht – mit einem Biss, der eine qualvolle Verwandlung auslöst – stellt er ihr Bedingungen.

Es gibt viele Hindernisse, und sie werden durch ein „kleines Wunder“ auf die Probe gestellt. Werden sie wirklich für immer zusammen bleiben oder wird ihre Liebe an den vielen Hindernissen zerbrechen? Lest selbst!

Meine Meinung:

Ich finde, dass sich das lange Warten auf Teil vier der Bis(s)-Reihe gelohnt hat. Das Buch ist gut geschrieben, indem es ausgeschmückt ist, allerdings ohne langweilig zu erscheinen. Außerdem ist das Buch spannend und fantasievoll geschrieben, und es zieht jeden in seinen Bann, so dass man es am liebsten in einem durchlesen will.

Da es in der realen Welt und Zeit spielt, kann man sich alles bildhaft vorstellen, was das Lesen verschönert. Man sollte dieses Buch, genau wie die anderen drei davor, unbedingt lesen, ganz egal welchen Buchgeschmack man eigentlich bevorzugt. Ich würde dieses Buch allen Mädchen ab zwölf Jahren empfehlen, da es wirklich gut geschrieben und fantasievoll ist.

Svenja Beck, Haan, Städt. Gymnasium Haan

Eine Partei in der Krise – Die SPD im Niedergang

Andrea Ypsilanti ist Kandidatin der SPD in Hessen. Ypsilanti fehlen 3000 Stimmen, um stärkste Partei in Hessen zu sein. Ypsilanti will eine Koalition mit den Grünen und der Linken bilden. Dagmar Metzger stellt sich gegen Ypsilantis Koalitionsplan. Ypsilanti will nun doch keine Koalition mit den Grünen und der Linken schließen. Ypsilanti wird von SPD in ihrem linken Kurs bestätigt, nun ist ihr Ziel doch eine Koalitionsbildung mit den Grünen und der Linken.

Jürgen Walter, Dagmar Metzger, Carmen Everts und Silke Tesch verweigern Ypsilanti ihre Stimmen zur Wahl zur Ministerpräsidentin. Also: Neuer Termin für die Landtagswahl in Hessen, für die SPD soll es Thorsten Schäfer-Gümbel richten. Das alles sind Nachrichten, die die SPD während ihres Wahlkampfs in Hessen begleiten.

Die meisten sehen in Ypsilantis Wortbruch, sich nun doch von der Linkspartei tolerieren zu lassen, den Punkt, der die SPD zum Absturz brachte, doch es steckt noch viel mehr dahinter. Der Kern des ganzen ist nämlich ein ganz anderer, nämlich die Spaltung der SPD. Abschaffung der Studiengebühren, Änderungen in der Schulpolitik, Zurücknahme des Sozialabbaus, eine andere Politik gegenüber den MigrantInnen und eine Umstellung in der Energiepolitik sind Punkte, die in der Hessen-SPD sehr umstritten waren. Und so herrschte schon ein innerparteilicher Kampf.

Wie weit der rechte Flügel um Jürgen Walter dann wirklich ging, um den linken Flügel zu stoppen, hat man am 3. November gesehen, als man Ypslianti mit vier Stimmverweigerern stoppte. Allerdings riet bereits Wolfgang Clement vor der ersten Wahl in Hessen davon ab, seine Stimme der SPD zu geben. Durch die Spaltung konnte keine Politik geschaffen werden, die von der ganzen Partei unterstützt wurde, und so zog Ypsilanti die ganze SPD hinter sich her in eine Krise.

Nun sollen es in diesem „Superwahljahr“ auf Bundesebene Frank-Walter Steinmeier als Spitzenkandidat und Franz Müntefering als Fraktionsvorsitzender richten. Aber wird das gelingen?

Dafür muss die SPD zuerst einmal klären, wofür sie überhaupt steht. Grundsätzlich steht die SPD für Gerechtigkeit, soziale Gleichheit, für eine starke deutsche Demokratie eben. Aber bei den Details gibt es noch ein paar Probleme. Ob die gelöst sind, wird man erst während des Wahlkampfs sehen, den man ja zurzeit noch nicht eröffnen will.

Aber kann man ohne den Wahlkampf zu erleben überhaupt schon abschätzen, ob die SPD sich regenerieren wird? Vielleicht ein wenig. Es is unwahrscheinlich, dass die SPD im Herbst die stärkste Partei Deutschlands wird, dafür sind die Risse noch zu tief, und die Wunden verheilen nicht schnell genug. Dies bestätigen nicht nur die aktuellen Umfragen und Studien, sondern auch die zurückgehende Mitgliederzahl der SPD. Die beiden neuen Herren an der Spitze versuchen zwar, die SPD wieder zu einer einheiltlichen Partei zu machen, aber dies könnte noch ein weiterhin schwieriges Unterfangen werden.

Sarah Känig, Haan, Städt. Gymnasium Haan

Deutscher betreibt Museum in Namibia – Afrikas Kultur hautnah erleben

Staub wirbelt um das Auto, die Straße, oder eher Sandpiste, wirkt endlos. Doch dann kommt man an die Rezeption – ein Baum und ein Schild mit der Aufschrift: „Please wait for your guide.“ Diese Rezeption wirkt unscheinbar, aber sie ist etwas ganz Besonderes. Hier, mitten in Namibia, in der Nähe von Tsumkwe, befindet sich das „Lebende Museum“.

Der Deutsche Werner Pfeifer hat vor vier Jahren mit einer San-Gruppe, einem der Volksstämme Afrikas, ein Dorf gegründet, in dem sie noch nach ihren Traditionen leben können, was ihnen im heutigen Namibia nicht mehr möglich ist. In diesem Dorf zeigen sie tagsüber den Touristen ihre Lebensweise. Sonst wohnen sie in einem modernen Dorf mit einer Schule. Von dem Geld, das die Gruppe einnimmt, kann sie überleben.

Noch ist das Museum ziemlich unbekannt, doch die Touristen, die es besucht haben, sind begeistert. „Es ist Wahnsinn, was die San mit den verschiedenen dürren Pflanzen und Wurzeln alles machen können. Ich habe mit ihnen eine Buschwanderung gemacht. Sie haben für fast jede Krankheit ein Naturheilmittel“, berichtet der Tourist Peter Müller*, und auch seine siebenjährige Tochter Laura erzählt begeistert: „Sie haben mit mir Ketten und Armbänder aus getrockneten Früchten und Straußeneierschalen gemacht. Sie haben mit Knochen Löcher in diese hineingebohrt, und ich konnte sie dann auffädeln.“

Eine weitere tolle Erfahrung ist natürlich auch ihre Sprache. Sie sprechen eine Klick- und Schnalzsprache, die für uns kaum erlernbar ist. Deshalb wird sie von Guides, die in der Schule Englisch gelernt haben, übersetzt. Ein großes Highlight ist auch das Bogen bauen. „Zuerst mussten wir im Dickicht nach einem geeigneten Zweig suchen. Dann haben wir die Rinde mit einem Beil abgeschlagen und den Zweig über dem Feuer weich gemacht. Danach musste man nur noch die aus Pflanzenfasern selbstgedrehte Bogensehne spannen“, berichtet Peter Müller*. Auch das Fallenstellen ist für uns Europäer kaum vorstellbar. „Es ist erstaunlich, wie die San aus eine paar dürren Zweigen und einem Seil eine super Falle bauen“, erzählt Dagmar Müller*.

Nach einem Tag im „Lebenden Museum“ fühlt man sich schon direkt mit den San verbunden. „Zum Schluss haben uns die San auch noch einige Tänze gezeigt. Manchmal konnten wir sogar mitmachen“, erzählt die neunjährige Katarina fröhlich, und auch ihre Mutter Dagmar Müller* ist mit dem Tag sichtlich zufrieden. „Man hat wirklich viel vom Leben der San erfahren. Wir haben auch den ganzen Tag keine anderen Touristen gesehen, denn die rund 100 San teilen sich in kleine Gruppen auf, so dass jede Touristengruppe unter sich bleibt.“

Das Museum kennt zwar kaum jemand, doch es gehört unbedingt zu einem gelungenen Namibia-Urlaub dazu. Informationen zum „Lebenden Museum“ gibt es auch im Internet.

* Namen von der Redaktion geändert

Saskia Nolte, Haan, Städt. Gymnasium Haan