Tribute Band mittlerweile deutschlandweit bekannt – Manchmal ist die Kopie besser als das Original

Nebel. Pyrotechnik. Knallharte Klänge und Reizüberflutung. So kennt man Rammstein. Aber auch Völkerball, ihre Coverband, erzeugt und vermittelt diese Aura.

Die Gruppe aus dem Westerwald ahmt nicht nur die Musik exakt nach, sondern auch die komplette Performance. Sobald der harte Rammsteinsound wie „Hammer auf Amboss“ auf den Konzertbesucher niederschmettert, wird man in einen unvorstellbaren Sog der Reize gezogen.
Dies kommt am deutlichsten durch den Frontmann Völkerballs, René Anlauff, zustande, der eine nahezu gleiche Stimme wie Rammsteins Sänger Till Lindemann besitzt und sie richtig einzusetzen versteht.
Die Band gründete sich 2008. Nachdem René Anlauff und der Gitarrist Tobias Kaiser lange Zeit zusammen in einer Band spielten, entstand nach und nach das Projekt „Völkerball – A Tribute To Rammstein“. Ausschlaggebend für die Tributeband war, außer der fast gleichen Stimme Renés, seine optische Ähnlichkeit zu Lindemann. Natürlich sind die sechs Bandmitglieder Fans und mit Rammstein aufgewachsen: „Fan sein muss man natürlich schon… Es macht keinen Sinn eine Rammstein-Tributeband zu machen, wenn man nicht in irgendeiner Form das Gesicht und die Stimme dafür hat“, findet Völkerballs Bassist Tilmann Carbow. Der Name „Völkerball“ kommt von der gleichnamigen Live CD und DVD Rammsteins. Daran hatte Völkerball sich anfangs orientiert und bildete dieses Event nach. Mittlerweile sind neue Elemente von weiteren, neuen Shows hinzugekommen.
Als Band muss man Kritik gut wegstecken können, besonders als Rammstein-Coverband. Wenn man in der Öffentlichkeit sei, müsse man sich ein dickes Fell zulegen, sagt Carbow im Interview.
Auf der Bühne zu stehen, während die Fans lautstark jubeln und eine super Atmosphäre herrscht, „ist schlicht und ergreifend ein tolles Gefühl“, sagt Tilmann. Doch um real wie Rammstein zu wirken, dürfen sie keine Emotionen während des Konzertes zeigen. „Es ist sehr schwierig, wenn die Leute Spaß haben und wir nicht mitfeiern können“, beschreibt der Bassist .
Ihren ersten Auftritt hatte die Band im Sauerland im Frettertal. Damals waren die sechs Völkerballer ziemlich nervös. „Es war ein sehr gutes Konzert, doch das Zelt ist durch das schlechte Wetter abgesoffen“, berichtet Carbow.
2012 brachten Völkerball ihr erstes eigenes Album „Weichen und Zunder“ heraus. Laut Tilmann kam die Idee von den Fans: „Viele Leute haben gefragt: Was macht ihr denn, wenn ihr eigene Sachen schreibt. Was passiert denn dann? Und wie hört sich das an?“. Sowohl die Platte, als auch die „Weichen und Zunder“ Konzerte kamen bei den Fans sehr gut an. Mittlerweile spielt und produziert die Coverband ihre eigenen Songs unter dem Pseudonym „Heldmaschine“. Darunter veröffentlichten sie in diesem Jahr ihr neustes Album „Propaganda“, das bei vielen Fans ebenfalls gut ankam.
 

Catharina Hammelstein, 8a, Pascal-Gymnasium Grevenbroich