Jeder hat sie schon einmal vorbeifahren sehen, die Fahrzeuge des Rettungsdienstes. Nun ein Einblick in den Rettungsdienst und die Lehrrettungswache des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Grevenbroich.
In der Stadt muss ein Rettungswagen (RTW) spätestens acht Minuten nach dem Eingang des Notrufes unter der 112 am Einsatzort sein, in ländlichen Gebieten nach maximal 17 Minuten. Das DRK stellt dazu in der Lehrrettungswache Grevenbroich ein Notarzteinsatzfahrzeug (NEF), zwei Rettungswagen und ein Krankentransportwagen (KTW). Um die Hilfsfrist auch in Rommerskirchen einhalten zu können, steht in der Feuerwache Neurath ein weiterer RTW.
In der Lehrrettungswache gibt es Zwölf-Stunden-Schichten. Dienstbeginn ist jeweils um 6 und 18 Uhr, mit der Dienstbesprechung über alle neuen und wichtigen Dinge. Danach werden die Fahrzeuge und medizinischen Geräte auf Funktionalität überprüft und anschließend gereinigt, sowie desinfiziert. Sollte während dieser Zeit ein Einsatz kommen, wird der Ablauf unterbrochen und nach dem Einsatz fortgeführt. Wenn alle Aufgaben erledigt sind, steht die Zeit zwischen den Einsätzen zur freien Verfügung. In der Nacht gibt es weniger Einsätze als am Tag und somit auch einen höheren Anteil an Bereitschaftszeit, doch wenn sie zum Einsatz gerufen werden, müssen sie hell wach sein.
Ein Rettungswagen mit zwei Rettungsassistenten rückt bei allen medizinischen Notfällen aus. Nach Bedarf, um zum Beispiel Medikamente verabreichen zu können, kann auch noch ein Notarzt, welcher vom Krankenhaus Grevenbroich gestellt wird, mit einem Rettungsassistenten im Notarzteinsatzfahrzeug alarmiert werden. Dies ist etwa fünf- bis sechsmal am Tag im Gebiet Grevenbroich der Fall. Sollte ein Notarzt an zwei Orten gleichzeitig gebraucht werden, übernimmt ein Notarzt aus einem anderen Gebiet den neuen Einsatz.
Etwa 250.000 Euro kostet ein RTW mit kompletter Ausstattung. Die Fahrzeuge sind Sonderanfertigungen und meist Unikate. Zur Ausstattung gehören Dinge, wie zum Beispiel Verbandsmaterialien, EKG (Elektrokardiogramm) oder diverse Medikamente. Im Patientenraum ist ein Traumalicht eingebaut. Es dient zur Stressreduzierung bei Schwerverletzten.
Um eine bestmögliche Versorgung der Patienten zu sichern, legt das DRK viel Wert auf regelmäßige Fort- und Weiterbildungen der Rettungsdienstmitarbeiter. So müssen die Rettungsassistenten beispielsweise 30 Stunden Fortbildung pro Jahr vorweisen können. Zusätzlich besteht das Angebot, sich zum Notfallsanitäter weiterbilden zu lassen oder eine Zusatzausbildung, wie zum Beispiel zum Lehrrettungsassistenten zu absolvieren.
Medizinisch und technisch gut ausgerüstet, sind die Einsatzfahrzeuge und Mitarbeiter des Rettungsdienstes 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr, dienstbereit.
Maria Theresa Bayer, 8a, Pascal-Gymnasium Grevenbroich