Viele junge Leute träumen davon, einmal für ein Jahr ins Ausland zu gehen und beispielsweise die Kultur Amerikas zu entdecken. Spannend wäre es doch, währenddessen auf kleine, süße Kinder aufzupassen, noch dazu mit reichen Eltern. Da wäre ein Jahr als Au-pair optimal, oder etwa nicht? Und was ist das eigentlich?
Als Au-pair bezeichnet man junge Frauen, selten auch junge Männer, die für mindestens ein Jahr in einer Gastfamilie wohnen, um auf die Kinder der Familie aufzupassen und sich um sie zu kümmern. Dazu gehören Dinge wie die Kinder anzuziehen, sie zur Schule oder zum Kindergarten zu bringen, ihnen bei Hausaufgaben zu helfen, für sie eine Mahlzeit vorzubereiten, ihre Zimmer sauber zu halten und natürlich mit ihnen zu spielen.
Ein Au-pair ist jedoch nicht mit einem angestelltem Hausmädchen zu verwechseln, denn es darf nicht von den Gasteltern dazu verpflichtet werden, den Haushalt zu machen und das ganze Haus aufzuräumen, es ist lediglich dazu da, die Kinder ordentlich zu versorgen.
Natürlich kann man ein Au-pair Jahr in ganz verschiedenen Ländern machen, doch die meisten nutzen Amerika dafür, denn eine Voraussetzung für den Aufenthalt in einer Gastfamilie besteht darin, die Sprache, die dort gesprochen wird, zu verstehen und flüssig zu sprechen. Im Normalfall reicht das Schulenglisch, Pflicht ist es jedoch, eine weitere Schule dort zu besuchen, um die Sprache weiter zu lernen.
Natürlich ist dies nicht die einzige Bedingung für ein Au-pair-Jahr in Amerika; man muss zwischen 18 und 26 Jahre alt sein, außerdem muss man einen Führerschein besitzen, da man die Kinder ja gelegentlich zur Schule beziehungsweise zum Kindergarten bringen muss. Zudem ist es wichtig, entweder zwölf Schuljahre oder aber eine abgeschlossene Berufsausbildung hinter sich zu haben. Eine weitere Voraussetzung ist es, ledig zu sein; desweiteren werden Nichtraucher bevorzugt. Ganz so einfach kommt man jedoch nicht in eine Familie, das geht nämlich nur über Organisationen, die ein nötiges Visum besorgen.
Vorteile gibt es bei einem Au-pair-Jahr natürlich auch eine ganze Menge. Dazu gehört das wöchentliche Taschengeld, das von Familie von Familie unterschiedlich ist, aber mindestens 195,75 Dollar pro Woche betragen muss. Außerdem bekommt man durch diese Aktion bessere Chancen im Berufsleben, mehr Selbstständigkeit und sehr gute Englischkenntnisse. Da man pro Woche maximal 45 Stunden und pro Tag maximal zehn Stunden arbeiten soll, gibt es eineinhalb Tage frei in der Woche und ein freies Wochenende pro Monat, dazu bekommt man einen zweiwöchigen Urlaub bezahlt.
Hört sich alles spannend an? Dann such doch schon mal eine Organisation – du wirst sehen, es lohnt sich auf jeden Fall.
Carina Hoffmann, Goch, Gymnasium der Stadt Goch