Nun seien wir doch mal ganz ehrlich: Wie oft besuchen wir unsere Groß- und Urgroßeltern wirklich noch?
Ein-, zweimal im Monat? Oder vielleicht doch nur an den Feiertagen, wie Ostern und Weihnachten?
Jeder kennt die Ausreden: „Ich muss unbedingt noch einen Schulaufsatz schreiben“ oder „Gerade geht es ganz schlecht.“ Doch woher wollen die Älteren dann wissen, dass die Jugend von heute gar nicht so unsozial ist?
Sie sehen im Fernsehen, dass Jugendliche randalieren, rauchen, trinken, die Schule abbrechen und schon früh ungeplant schwanger werden. Dass dies nicht bei allen so ist, sehen sie durch ihre Enkel nicht. Außerdem würde keiner einer alten Frau noch über die Straße helfen, geschweige denn, ihr bei den Einkäufen helfen.
Früher aber war es so, dass die Kinder und Jugendlichen gerne halfen. Wenn die Großeltern sogar nicht gerade auf demselben Hof wohnten, besuchten sie diese jeden Sonntag nach der Kirche. Dann saßen sie zusammen und redeten bei Kaffee und Kuchen.
Als Dankeschön für den Besuch bekamen sie am Ende meist sogar noch ein paar Groschen.
Aber wer würde heute noch für ein, zwei Euro den halben Tag damit verbringen, sich Geschichten über die viel zu lauten Nachbarn anzuhören oder sich selber über nicht all zu gute schulische Leistungen ausfragen zu lassen?
Wahrscheinlich wird der Kontakt also in den nächsten Jahren zwischen den Jungendlichen und den Großeltern noch weiter schwinden bis es ihn dann gar nicht mehr gibt und er abgebrochen wird.
Judith Tebarth, Geldern, Lise-Meitner-Gymnasium