Tradition – Was hat der Hase mit Ostern zu tun?

An Ostern gedenkt man der Auferstehung Jesu Christi. Ostern hat einen altgermanischen Ursprung und hat auch etwas mit der Himmelsrichtung Osten zu tun. Das Fest ist immer am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond, frühestens am 22. März und der letzte Termin ist der 25. April.

Im Neuen Testament steht, dass die Auferstehung nur durch Gott vollzogen werden konnte. Es hat niemand gesehen, wie Jesus auferstanden ist. Die Folgen aber konnten mehrere Menschen erleben.

Der österliche Festkreis beginnt mit dem Aschermittwoch, dem eine 40-tägige Fastenzeit folgt. Die Kirche erinnert sich an die 40 Jahre der Israeliten in der Wüste sowie an die 40 Tage, die Jesus in der Wüste fastete und betete. Die Fastenzeit, auch österliche Bußzeit genannt, endet mit dem 40. Tag am Karsamstag. Diese letzte Woche vor Ostersonntag, die Karwoche, beginnt mit dem Palmsonntag, an dem die Christen den Einzug Jesu in Jerusalem feiern. Am Gründonnerstag feiert das Christentum das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern. Am folgenden Karfreitag wird der Kreuzigung von Jesus gedacht, am Karsamstag ist Grabesruhe, und am Ostersonntag, dem dritten Tag, wird schließlich die Auferstehung von Jesus von den Toten gefeiert.

Viele vor- und außerchristliche Religionen verehren die Sonne. Sie ist Licht- und Lebensspenderin. Die Religionen feiern die Sonne wie einen Gott und feiern deshalb Frühlingsfeste wie das iranische Nouruz. Der Termin ist oft am 20. oder 21. März. Heutige Osterbräuche wie zum Beispiel Osterfeuer oder Osterrad werden auf germanische und keltische Sonnenkulte zurückgeführt.

Neuheiden feiern Ostern als Ostara-Fest nach einer altgermanischen Göttin Ostara. Ihre Symbole waren Ostereier und Osterhasen. Diese Fruchtbarkeitssymbole sind als Osterbräuche in Deutschland erst seit dem 17. Jahrhundert belegt. Ein Hase als Ostersymbol ist in christlichen Quellen aus Südosteuropa seit der Spätantike belegt; seine Herkunft aus einem germanischen Frühlingskult ist unbelegt.

In Deutschland und den Niederlanden suchen die Kinder bunt bemalte versteckte Eier und Süßigkeiten, die von einem „Osterhasen“ versteckt wurden (meistens spielt ein Elternteil den Osterhasen). Es gibt auch den Brauch, Zweige in Vasen zu stecken oder Bäume im Garten mit bunten Ostereiern zu schmücken. Das Ostergebäck gibt es in einer Hasen- oder Lammform.

In katholischen Gemeinden werden ihre Kirchenglocken zwischen Karfreitag und der Osternacht nicht läuten. In einigen Gemeinden, oft im süddeutschen Raum, aber auch in Luxemburg, ziehen Kinder und Jugendliche mit speziellen Ratschen oder Klappern durch das Dorf, um zu den Gottesdiensten zu rufen.

In Frankreich, Österreich aber auch in großen katholischen Regionen Deutschlands erzählt man den Kindern, dass die Kirchenglocken am Karfreitag nach Rom fliegen und am Ostersonntag zurückkommen, es ist wie ein Kurzurlaub. Man erklärt damit den Kindern, wieso sie nicht läuten. Die Glocken würden auf dem Rückweg aus Rom Süßigkeiten für die Kinder verstecken. Die Suche nach den versteckten Süßigkeiten findet in Frankreich erst am Ostermontag statt.

Yannic Flore, Duisburg, Albert-Einstein-Gymnasium