Paralympics ist die Abkürzung für die Olympischen Spiele für Sportler mit Behinderung. Aber woher kommt der Begriff Paralympics? Bis 1984 bezeichnete man diese Spiele als „Spiele der Gelähmten“, da man Paralympics aus dem englischen Wort paraplegic und Olympics zusammengesetzt hat. Das englische Wort bedeutet „gelähmt“.
Da aber nicht jeder behinderte Sportler gleichzeitig gelähmt ist, hat man seit 1988 den Begriff Paralympics von dem griechischen Wort „para“ abgeleitet, um auch Sportler mit anderen Handicaps nicht auszuschließen. Übersetzt heißt „para“ neben. Seitdem ist das die offizielle Erklärung.
Bei den Olympischen Spielen gibt es Sommer- und Winterspiele, ebenso bei den Olympischen Spielen für Behinderte. Leider ist das öffentliche Interesse nicht so groß wie bei den normalen Spielen. 1948 wurden zum ersten Mal Spiele für Rollstuhlfahrer ausgetragen. Seit 1960 finden die Paralympischen Sommerspiele und seit 1976 auch die Paraylmpischen Winterspiele regelmäßig statt. Beide Spiele werden mit dem Olympischen oder Paralymischem Feuer eröffnet.
Die Olympischen und die Paralympischen Spiele werden seit 1992 zusammen organisiert. Das heißt, dass drei Wochen noch den „normalen“ Weltspielen die Paralympics im selben Land und in der selben Stadt ausgetragen werden. Genau wie die Olympischen Spiele muss man auch die Paralympischen Spiele in der Bewerbung des Austragungsortes berücksichtigen.
Bei den Paralympics 2004 in Athen nahmen 4000 paralympische Athleten aus 130 Ländern teil. Die Athleten trugen 566 Wettkämpfe in 18 Sportarten aus. 2000 offizielle Teambegleiter haben diese Veranstaltung begleitet. Seit 1989 trägt die Verantwortung für die Organisation und Entwicklung der Behinderten-Spiele das Internationale Paralympische Komitee (IPC). Es wurde in Düsseldorf gegründet und hat jetzt seinen Sitz in Bonn.
Die Sommer Paralympics fanden 1960 in Rom (Italien), 1964 in Tokio (Japan), 1968 in Tel Aviv (Israel), 1972 in Heidelberg (Deutschland), 1976 in Toronto (Kanada), 1980 in Arnheim (Niederlande), 1984 in Stoke Mandeville & New York (Vereinigtes Königreich & USA), 1988 in Seoul (Südkorea), 1992 in Barcelona (Spanien), 1996 in Atlanta (USA), 2000 in Sydney (Australien), 2004 in Athen (Griechenland) und 2008 in Peking (China) statt. 2012 sind die Spiele in der Hauptstadt des Vereinigten Königreiches geplant. Für 2016 hat sich Rio de Janeiro in Brasilien die Spiele gesichert.
Die Paralympischen Winterspiele wurden 1976 in Örnsköldsvik (Schweden), 1980 in Geilo (Norwegen), 1984 und 1988 in Innsbruck (Österreich), 1992 in Albertville -Tignes (Frankreich), 1994 in Lillehammer (Norwegen), 1998 in Nagano (Japan), 2002 in Salt Lake City (Vereinigte Staaten) und 2006 in Turin (Italien) ausgetragen. Bis zum 21. März diesen Jahres sind die Spiele in Vancouver (Kanada). 2014 finden die Paralympics in Sotschi (Russland) statt.
Bei den Sommerspielen gibt es folgende Sportarten: Bogenschießen, Leichtathletik, Boccia, Radsport, 5er Fußball, 7er Fußball, Goalball, Judo, Gewichtheben, Rudern, Segeln, Schießen, Schwimmen, Tischtennis, Sitzvolleyball, Rollstuhlbasketball, Rollstuhlfechten, Rollstuhlrugby und Rollstuhltennis. Die Athleten bei den Paralympischen Winterspielen treten nur in fünf verschiedenen Disziplinen an. In Ski Alpin, Ski Nordisch, Sledge-Eishochey, Rollstuhlcurling und Biathlon.
Die Athleten werden in verschiedene Behinderungklassen eingeteilt. In der ersten Gruppe „Amputierte“ sind Athleten, die in einem Glied kein Hauptgelenk mehr haben. Die zweite Gruppe ist die „Zerebralparese“. In dieser Gruppe sind Sportler, die sich nur beschränkt bewegen können und unter einer Beeinträchtigung der Haltung leiden. Dies kann durch einen Defekt im Gehirn hervorgerufen werden. In der dritten Gruppe sind die „Sehbehinderten Athleten“. Die Sportler, die einen Rollstuhl benötigen um den Sport ausführen zu können, bilden die vierte Gruppe. Sie heißt „Rollstuhlsport“. Athleten, die unter 1,45 Meter groß sind, bilden die fünfte Gruppe, die „Kleinwüchsigen“. In der Gruppe „Les Autres“, das bedeutet die Anderen, sind alle Sportler, deren Behinderung nicht in den fünf Klassen aufgelistet ist.
Es gibt noch weitere Paralympics, etwa die Special Olympics für Sportler mit geistiger Behinderung, da diese seit 2004 nicht mehr an den Paralympics teilnehmen dürfen. Für gehörlose Sportler gibt es die so genannten Deaflympics. Außerdem gibt es noch das Down-Sportlerfestival. Bei diesen Spielen treten Athleten mit dem Down-Syndrom an.
Es gibt nur einen einzigen Unterschied zwischen der Olympiade und den Paralympics: Es ist die Behinderung.
Yannic Flore, Duisburg, Albert-Einstein-Gymnasium