Ein Vollstipendium für ein High-School-Jahr in den USA. Das muss großartig sein. Wir haben nachgefragt, wie es wirklich ist.
Von Liv Wisser und Tara Ghorbani, 8b, Theodor-Fliedner-Gymnasium Düsseldorf
Hast du schon mal darüber nachgedacht, wie es ist, ein Jahr lang in einer ungewohnten Umgebung ohne deine Familie und Freunde auf dich allein gestellt zu sein? Wir haben den Düsseldorfer Schüler Fritz Wisser (16) über sein einjähriges Abenteuer in den Vereinigten Staaten von Amerika, genauer in Kansas, befragt.
Wie bist du darauf gekommen, ein Auslandsjahr zu machen? Und wie bist du auf das Stipendium des deutschen Bundestages gestoßen?
Ich wollte schon immer nach Amerika reisen und vor allem neue Erfahrungen sammeln. Als ich dann in der Zeitung einen Artikel über dieses Stipendium gelesen habe, war ich sofort interessiert.
Was für ein Stipendium ist das eigentlich und wie hast du es bekommen?
Es ist ein Vollstipendium über das sogenannte „Parlamentarische-Patenschafts-Programm“ (PPP), das jährliche vom deutschen Bundestag an etwa 280 Schüler vergeben wird. Ich habe ein ganzes Jahr in einer Familie in den USA verbracht und bin dort auch zur Schule gegangen. Um das Stipendium zu bekommen, habe ich mich beim Bundestag beworben. Das Bewerbungsverfahren ist insgesamt ziemlich aufwändig. Dazu brauchte ich unter anderem auch zwei Lehrergutachten. Nach ein paar weiteren Auswahlgesprächen, hatte ich schlussendlich das finale Gespräch mit dem für mich zuständigem Bundestagsabgeordnetem Thomas Jarzombek, welcher mich letztlich als Stipendiat ausgewählt hat.
Wie war es so lange von deiner Familie und gewohnten Umgebung getrennt zu sein?
Ich war schon traurig wegzugehen, aber ich habe mich auch sehr gefreut, neue Erfahrungen zu sammeln, deshalb fiel mir der Abschied nicht sonderlich
schwer. Natürlich gab es in der Zeit aber immer auch mal Phasen, in denen ich Heimweh hatte.
Wie waren deine Mitmenschen in Amerika und hattest du Kontakt zu deinen Freunden und Familie in Deutschland?
Meine Gastfamilie in den USA war sehr gastfreundlich und höflich, aber auch die Menschen generell in meinem Umfeld waren sehr nett und offen. Während meines Aufenthaltes habe ich fast jede Woche mit meiner Familie in Deutschland geskyped und mit meinen Freunden hatte ich immer wieder Kontakt über Whatsapp.
Wie war die Schule?
Die Schule war sehr gut, vor allem das Sport- und Club-Angebot. Der Schulstoff war wesentlich einfacher als in Deutschland. Das, was mir am meisten aufgefallen ist, ist dass das Verhältnis zwischen Lehrer und Schüler viel freundschaftlicher ist.
Wie denkst du rückblickend über das Jahr?
Es war das beste Jahr meines Lebens! Meine Kenntnisse der englischen Sprache haben sich deutlich verbessert, ich habe viele neue Freunde und Erfahrungen gesammelt. Ich bin viel selbstbewusster und selbstständiger geworden. Man ,,wächst‘‘ weiter, da man auf sich selbst gestellt ist.