Ja! Diese Allergie existiert wirklich. Jedoch ist sie sehr selten.
Laut Wikipedia gibt es weltweit nur 35 bekannte Fälle. Die Mediziner und Wissenschaftler Walter B. Shelley und Howard M. Rawnsley bewiesen die ,,aquagene Urtikaria‘‘ (die Wasserallergie) im Jahr 1964. Sie gilt als eine Sonderform der Nesselsucht. Diese wird ausgelöst durch eine hohe Ausschüttung von Histamin. Die genaue Ursache ist jedoch noch nicht erforscht.
Dass das Wasser selbst die allergische Reaktion im Körper auslöst, wird in den einschlägigen Internet-Foren eher verneint, aber nicht überall ausgeschlossen. Einige Wissenschaftler gehen davon aus, dass durch das Wasser ein hauteigenes Allergen von der Hornhaut gelöst wird. Eine andere Theorie besagt, dass sich bereits fremde Allergene auf der Haut befinden, die durch Wasser gelöst werden und dann die Allergie auslösen.
Jedenfalls treten bei dieser besonderen Krankheit nach dem Kontakt mit Wasser Quaddeln, Rötungen, starkes Brennen und Juckreiz auf. Ähnliche Symptome ruft auch der „wasserbedingt Juckreiz“ hervor, eine Reaktion auf Wasser, die vergleichsweise viel verbreiteter ist als die echte Wasserallergie, aber ebenfalls nicht ausreichend erforscht ist.
Eine Betroffene, die Engländerin Rachel Prince, vergleicht in einem Galileo-Beitrag die Reaktion ihres Körpers mit dem Brennen von Brennesseln auf der Haut und meidet panisch jeden Kontakt – auch mit körpereigenem – Wasser: Tränen, Blut, Schweiß, Speichel, Regen, alles wird ihr zur Qual. Auf der Facebookseite „Aquagenic Urticaria“ suchen Menschen wie sie Hilfe. Bisher hilft ihnen nur, den Kontakt mit Wasser zu vermeiden und die Gabe von hohen Dosen von Antihistaminika – Medikamenten zur Bekämpfung von allergischen Reaktionen, eine Heilung ist noch nicht möglich.
Antonia Beyermann und Lia Paech, 8a, Städtisches Leibniz-Montessori-Gymnasium