Armut ist eines der größten Probleme weltweit. „Habitat for Humanity“ (HfH) ist eine Organisation, die weltweit das ganze Jahr über Häuser für Bedürftige baut. Die International Schule Düsseldorf (ISD) unterstützt seit Jahren dieses Projekt. Dieses Jahr hatten sich 15 Schüler dazu bereit erklärt, bei dem Bau eines neuen Hauses zu helfen. Caterina I. und Florian D. von der ISD geben Einblicke in ihre Arbeit im Rahmen von HfH in Gliwice, Polen im April 2010.
Welche Art von Vorbereitung gab es, um das Projekt zu finanzieren?
Wir mussten uns viele Projekte ausdenken, um Geld zu sammeln. Zu diesen Projekten gehörte eine Übernachtungsfeier in der Sporthalle für Schüler der 3. bis 5. Klasse, und wir verkauften selbst gebackene Kuchen an Mitschüler. Insgesamt wurden 12 000 Euro gesammelt. Damit wurde Werkzeug gekauft. Den Rest haben wir HfH gespendet.
Gab es irgendwelche Schwierigkeiten bei der Anreise?
Eigentlich wollten wir nach Mazedonien fliegen. Aber am Tag der Abreise waren die Flughäfen wegen der Aschewolke des Eyjafjallajökull gesperrt. Es war nicht sicher, wann wir wieder fliegen könnten. Wir haben die Organisationsleiterin angerufen, die uns an eine Baustelle in Polen vermittelt hat. Spontan riefen wir eine Busfirma an, die uns kurze Zeit später nach Gliwice (Polen) fuhr. Die Arbeit an der Baustelle selber hängt immer davon ab, in welcher Bauphase sich das Haus befindet. In diesem Jahr war das Haus fast fertig. Die Arbeit unserer Gruppe beinhaltete, den Grund für einen Kinderspielplatz zu legen und die Zimmerböden mit Zement auszufüllen.
Hat man auch schon Erfolge gesehen?
In Gliwice wurden schon sieben Häuser von HfH gebaut. Mehr als 100 bedürftige Menschen haben ein neues Zuhause gefunden. Die große Erfahrung hat sich ausgezahlt; das achte Haus wurden in nur drei Jahren fertig gestellt. Es war ein sehr emotionales Projekt, denn es ist ein gutes Gefühl, etwas in der Welt zu verbessern. Wir haben mit den zukünftigen Besitzern zusammengearbeitet und ihre Lebensgeschichten erfahren. Man sah die Dankbarkeit in ihren Augen, was ein sehr befriedigendes Gefühl war.
War HfH ein Erlebnis fürs Leben?
Auf jeden Fall. Normalerweise spendet man für Hilfsprojekte, doch man weiß nicht genau, was mit dem Geld geschieht. Hier jedoch konnten wir mit den Menschen im engsten Kontakt zusammenarbeiten. HfH bietet die Chance, mit seinen eigenen Händen zu helfen. Man gibt nicht nur Geld, sondern auch Zeit und Herz. Dank des unermüdlichen Einsatzes der Schüler und Lehrer der ISD konnte auch dieses Jahr wieder armen Menschen beim Bau ihres Zuhauses geholfen werden. HfH war ein voller Erfolg und wird auch weiterhin von der Schule unterstützt. Dieses Projekt hilft nicht nur den Menschen, die von den Häusern profitieren, sondern bietet allen Teilnehmern eine unersetzliche Erfahrung. In vier Monaten wird erneut eine Gruppe von Schülern die Reise antreten, um die Zustände in der Welt zu verbessern.
Alessandro Iuliano, Düsseldorf, International School Of Düsseldorf