Junges Mädchen im Tierheim

Tierheim: Hoffnung oder Endstation?

Aus verschiedenen Gründen landen Tiere im Tierheim. Ein Blick hinter die Kulissen des Tierschutzvereins Düsseldorf.

Von Stella Puchert , 8c, Humboldt-Gymnasium Düsseldorf

Ein unangenehmer Geruch steigt mir in die Nase, als meine Hand die schwere Türklinke zum Tierschutzverein Düsseldorf runterdrückt. Sofort höre ich lautes Gebell, Vogelgezwitscher und das Miauen von Katzen. Das Tierheim liegt idyllisch direkt neben dem Grafenberger Wald auf der Rüdigerstraße 1 in Düsseldorf. Ich sehe mich um und weit und breit sind nur Tiere zu sehen. Die einen scheinen traurig und die anderen wild und fröhlich. Ich höre viel lautes Gebell, was mir doch etwas Angst einflößt. Gegenüber von mir trainieren gerade sechs Hundebesitzer eifrig mit ihren Hunden in der Hundeschule.

Ich frage mich, wie viele Tiere hier sind, die auf ein neues Zuhause warten. Ich erfahre, dass hier rund 800 Tiere leben. Es gibt vier Hundehäuser mit jeweils 120 Hunden, ein Katzenhaus mit circa 220 Katzen und ein Kleintierhaus mit Außen- und Innenbereich mit  circa 100 Tieren. In allen Häusern sind die Vermittlungstiere natürlich von den kranken oder unter Quarantäne gestellten Tieren getrennt. Es gibt auch noch Wildvögel und Tauben. Insgesamt ist das Gelände 10.000 Quadratmeter groß.

Ich bin beeindruckt, wie viele Tiere kein Zuhause haben. Vor dem Katzenhaus frage ich mich, wieso so viele süße Tiere hier sind. Auf Nachfrage wird mir erklärt, dass es sich um gefundene Tiere handelt, Tiere bei denen die Besitzer verstorben sind, oder Tiere, die am Flughafen vom Zoll beschlagnahmt wurden.

Ich stelle mir den Tagesablauf im Tierheim sehr chaotisch vor. Indem ich einige Mitarbeiter befrage, erhalte ich einen vollständigen Tagesablauf: Zunächst wird geschaut, welche Tiere über Nacht angekommen sind. Diese werden dann in die Computer eingetragen. „Wir schauen gleich morgens, ob die Tiere die Nacht gut überstanden haben, füttern sie und geben ihnen, wenn nötig, Medikamente“, berichtet der Tierpflegemeister Timo Franzen. Insgesamt 35 Tierpfleger, drei Tierärztinnen und zwei Tierarzthelferinnen sowie ein Hundetrainer arbeiten in dem Tierheim, erfahre ich von Franzen, der auch Leiter des Tierheims ist und sich extra Zeit für meine Fragen genommen hat.

Besonders interessant finde ich die Information, dass auch freiwillige Mitarbeiter hier gefragt sind. Die freiwilligen Dienste, die man ab 18 Jahren auch im Tierheim leisten kann, sehen so aus, dass die Freiwilligen nach Einweisung mit den Hunden spazieren gehen, im Kleintierhaus mithelfen können oder die Katzen streicheln dürfen. Gerade fährt ein großer LKW auf den Hof, der mit vielen Futtertüten beladen ist.

Wie wird das Tierheim überhaupt finanziert? Hierzu erhalte ich die Auskunft, dass der Tierschutzverein Düsseldorf, der 1873 gegründet wurde, einen Großteil durch Spenden finanziert. Für Zolltiere, also Tiere, die vom Zoll aufgegriffen wurden, oder gefundene Tiere kommt jedoch die Stadt Düsseldorf auf oder die Eigentümer.

Eine Erkenntnis, die ich von diesem Tag mitnehme, ist, dass es den Tieren im Tierheim gut geht und auch Hoffnung besteht, dass die Tiere ein neues Zuhause finden. Ich nehme mit, dass ich Freunden und Bekannten davon berichte und ihnen vorschlage, sich ein Tier aus dem Tierheim zu holen, bevor man sich ein Tier kauft. Außerdem ist es sehr interessant hier zu arbeiten und ich nehme mir vor, mit 18 Jahren als freiwillige Helferin im Tierheim mitzuarbeiten.