Archiv der Kategorie: Erzb. St. Ursula-Gymnasium

Tonhalle Düsseldorf verfolgt einzigartiges Konzept – Jugend und klassische Musik – passt das zusammen?

Ein Interview mit Ernst von Marschall. Der Geiger und Dirigent ist seit 2007 für die Kinder- und Jugendorchester der Tonhalle zuständig.

Mein Vater sagt, selbst er würde in normalen Konzerten der Tonhalle den Altersdurchschnitt senken – und der ist schon 47. Warum ist das eigentlich so?

Ich weiß nicht wirklich, woran das liegt. Vielleicht daran, dass ältere Leute die meiste Zeit und oft auch das nötige Geld haben, um in Konzerte zu gehen. Auf der Homepage der Tonhalle fällt die Seite der „Jungen Tonhalle“ auf. Was genau ist das? Das ist zum einen die Reihe „Ignition“, in der klassische Musik peppig aufbereitet wird. Dann haben wir die „Tonfrequenz“, eine Art Disko. Dann gibt es die Kinderkonzerte und die Reihe „Ultraschall“ für ungeborene Kinder. Nicht zuletzt haben wir die Jugendorchester der Tonhalle: das Jugendsinfonieorchester (JSO), das U16 und das Kinderorchester (KiO).

Wie haben sich diese drei Orchester entwickelt?

Es gab schon ein JSO bei der städtischen Musikschule, das dort aber kein gutes Leben führte. Man hätte es nun einfach eingehen lassen können, doch der damalige Bürgermeister Joachim Erwin und der damals neue Intendant der Tonhalle, Michael Becker, wollten das JSO an der Tonhalle sehen. Ich selbst war auch von der Möglichkeit angetan, in Düsseldorf weiter mit Jugendlichen arbeiten zu können. Angefangen haben wir 2007 mit nur 40 Musikern. Dann kamen ja 2009 das U16 und 2010 das KiO dazu. Im Moment spielen in den Orchestern insgesamt 200 Musiker.

Die Orchester zu erhalten muss viel Geld kosten, wieso macht die Tonhalle das?

Ja, das kostet sehr viel Geld. Die Stadt finanziert dass, weil man in den politischen Gremien verstanden hat, dass es für die Kultur unserer Stadt von großer Bedeutung ist und Jugendliche positiv prägt. Wohlhabende Bürger spenden zusätzlich jedes Jahr einen enormen Betrag.

Proben die Orchester alle in der Tonhalle?

Nein, das einzige Orchester, das dort probt, ist das JSO. Die anderen Orchester proben seit Jahren im Humboldt-Gymnasium; der Raum wird aber immer mehr von der Schule selbst belegt, sodass wir im letzten Jahr echte Probleme hatten und das U16 nicht regelmäßig arbeiten konnte. Doch nun hat die Stadt Düsseldorf einen Probenraum für alle drei Orchester gefunden und ich denke, dass wir Ostern schon in diesem Raum sein können.

Was sind die Voraussetzungen, um mitspielen zu können?

Man sollte ein Instrument angemessen beherrschen. Das tut man, wenn man fünfmal in der Woche eine halbe Stunde übt. So muss man beim KiO und beim U16 auch nicht vorspielen. Beim JSO ist allerdings ein Vorspiel mit gewissen Anforderungen nötig, die man auf der Website der Tonhalle nachlesen kann.

Herr von Marschall, ich danke Ihnen für das Gespräch.

Charlotte Schuberth, 8e, Erzb. St. Ursula-Gymnasium, Düsseldorf

Ob 2014 jedes Kind einen Kitaplatz erhält? – Streit um Kita nahezu beendet

Bereits seit einigen Jahren herrscht in den Kindertagesstätten Streit zwischen den Eltern, den Erziehern und auch den jeweiligen Städten. In dem Streit ging es bisher hauptsächlich um das Gehalt der Erzieher und den Platz in der Kita für die Kinder berufstätiger Eltern.

Die Erzieher erhalten ein sehr geringes Gehalt und leiden beispielsweise unter Rückenbeschwerden wegen der zu kleinen Stühle. Im Tarifstreit zwischen den Erziehern und dem Staat wird zwar noch heftig diskutiert, jedoch erhalten die Erzieher in den öffentlichen Kindertagesstätten schon 120  Euro mehr im Monat. Darauf einigten sich Arbeitgeber und Gewerkschaften am 27. Februar 2009. Dadurch beruhigte sich der Streit zunächst, flammte aber durch ein neues Thema schnell wieder auf:
Da in Deutschland immer mehr Frauen mit kleinen Kindern berufstätig sind, sind immer mehr Eltern auf einen Platz in der Kita angewiesen. Allerdings erhält nicht jedes Kind solch einen Platz, denn in Deutschland gab es viel zu wenige Kitaplätze. Bereits 2013 wurden jedoch 580,5 Millionen Euro in den Aus- und Neubau von Kindertagesstätten investiert. Nun soll das jeweilige Bundesland alle drei Monate über den Fortschritt des Ausbaus berichten. Außerdem soll jedes Bundesland für seine Kommunen zusätzliche Unterstützung zu den Kita-Betriebskosten in Höhe von 18,75 Millionen Euro erhalten. Bereits ebenfalls heftig geführt und dann beigelegt wurde der Streit um einen Platz in der Kita. Jedes Kind in Deutschland hat ein Recht auf einen Kitaplatz. Wenn die Anmeldung online eingereicht wurde und mindestens ein Elternteil in Deutschland das Aufenthaltsrecht hat, muss das Kind innerhalb von sechs Monaten einen Platz in der Kita erhalten, den die Eltern dann entweder annehmen oder ablehnen können. Wenn sie ihn jedoch ablehnen, bekommt das Kind kein neues Angebot für einen Platz in einer öffentlichen Kindertagesstätte.
Das einzige Thema, das derzeit noch eingehend diskutiert wird, ist, wie lange die Fahrt zur Kindertagesstätte dauern darf. Die Prozesse sind bereits beendet, ein Urteil steht allerdings noch aus. Die Richter sind der Ansicht, dass eine Stunde Fahrtzeit zur Kinderkrippe zumutbar wäre, Eltern und Experten meinen jedoch, es sei bemerkenswert, wie die Richter die Fahrtzeit berechnen würden. Wann ein Urteil gefällt und der Streit um die Kita nun endgültig beendet wird, ist allerdings noch unbekannt.

Kaya Disselkamp, Laurin Haney, 8b, Erzb. St. Ursula-Gymnasium, Düsseldorf

Meine Florett-Meisterschaften – Wie bei d’Artagnan

Es ist ein sonniger Samstagmorgen. Während die meisten Jugendlichen sich noch in Ihren Betten wälzen, sitze ich müde und aufgeregt im Auto auf dem Weg nach Moers. Dort finden heute die Deutschen Jugend-Meisterschaften im Florettfechten statt.
Der Parkplatz des Sportzentrums ist voll bis obenhin mit hupenden Autos. Ich schnappe mir meine Tasche und marschiere zum Eingang. Bei jedem Turnier muss man vor Beginn einen Fechtpass abgeben, um teilnehmen zu dürfen. Das dauert heute sehr lange, denn es haben sich über 100 Teilnehmer angemeldet. Ich erkenne viele bekannte Fechterinnen. Auf den Rücken der Trainingsanzüge sind die Landesverbände aufgedruckt: Sachsen, Württemberg, Nordrhein oder Hamburg.

Jetzt geht es zur Materialkontrolle. Beim Fechten wird jeder Treffer über elektrische Impulse registriert. Deshalb muss das gesamte Material elektrisch leiten. Außerdem wird die Sicherheit der Gesichtsmaske kontrolliert, denn die schützt mit einem feinen Drahtgeflecht das Gesicht vor Verletzungen.

Jetzt beginnt das Aufwärmen. Wir laufen in kleinen Gruppen durch die Halle, um beweglich zu werden. Ein bisschen Psychologie ist immer dabei. Wenn man besonders schnell läuft, beeindruckt man vielleicht den Gegner.

Dann wird die Veranstaltung offiziell eröffnet – und es geht los. Die Paarungen werden aufgerufen. Zuerst fechten wir in Gruppen von sechs Teilnehmern. Jeder gegen jeden. Ich habe großes Pech, bin ich doch mit drei Landesmeisterinnen in einer Gruppe.

Florettfechten ist ein sehr schneller Kampfsport. Man versucht, den Gegner mit der Waffe auf dem Oberkörper zu treffen und gleichzeitig nicht getroffen zu werden.

Wer als erstes fünf Treffer setzt oder nach drei Minuten die meisten Treffer hat, gewinnt das Gefecht. Das klingt einfach, ist aber richtig schwierig und körperlich anstrengend. Zudem steckt man die ganze Zeit in einem dicken Fechtanzug, der am ehesten mit einem warmen Mantel vergleichbar ist.
Zwei Gefechte habe ich gleich am Anfang verloren. Das nervt richtig und man verliert schnell den Glauben an seine eigenen Fechtkünste. Zum Glück ist mein Trainer immer dabei. Er gibt mir Tipps und muntert mich wieder auf. Der dritte und vierte Kampf gehen an mich.
Ich bin eine Runde weiter. Die Hälfte der Teilnehmer fährt schon nach Hause. Jetzt beginnt das lange Warten. Die Ergebnisse werden nach einem recht komplizierten Verfahren ausgewertet, bei dem das Alter und die Kampfstärke mit einfließen.
Die nächste Runde. Wieder in Gruppen mit fünf Teilnehmern. Auch hier verliere ich dreimal. Einmal gegen eine Linkshänderin. Gegen Linkshänder zu fechten ist schwierig, da man alle Finten und Angriffe spiegelverkehrt machen muss. Das ist nicht meine Stärke. Auch gegen die letzte Gegnerin habe ich keine Chance.
Nach drei Stunden ist mein Traum vorbei. Ich setze mich eine Viertelstunde in eine verlassene Ecke der Halle und bin einfach nur traurig. Dann aber überwiegt doch die Freude, wie weit ich gekommen bin.

Johanna Feron, 8e, Erzb. St. Ursula-Gymnasium, Düsseldorf

Das freiwillige soziale Jahr in anderen Ländern – Weltwärts 1

Konstantin arbeitete sechs Wochen lang in einem Waisenheim in Tansania. Er wurde sehr freundlich und herzlich von den Kindern, Leitern und der Gastfamilie empfangen und die Leute dort waren sehr fürsorglich.

Seine Motivation war: Er wollte eine neue Kultur kennenlernen und aus Europa heraus. Er wohnte mit einer zweiten Freiwilligen bei einer Familie aus dem tansanischen Mittelstand. Vorgegebene Aufgaben im Waisenheim gab es für die beiden nicht, aber natürlich sollten sie sich um die Kinder kümmern. Zumeist haben sie mit ihnen gespielt, eine ausführliche Kommunikation war durch die Sprachunterschiede aber sehr schwierig. Da das Waisenheim aufgrund der Armut keine sonderlich gute Ausstattung hatte, brachten die Freiwilligen den Kindern in dem Heim Bälle, Stifte, Papier und weitere nützliche Spielsachen mit.

Konstantin hat sich mit den anderen Freiwilligen in diesem Ort ein Projekt überlegt: Sie haben mit Hilfe von Spenden von Familien und Freunden aus Deutschland die Sanitäranlagen fliesen lassen. Auf unsere Frage nach einem besonders schönen Erlebnis konnte er uns nicht antworten, da er in der gesamten Zeit nur positive Eindrücke sammelte. Er erzählte uns noch eine nicht so schöne Geschichte, die er dort erlebt hat: „Ich wollte gerade meine Kamera aus meinem Rucksack holen, als ich merkte, dass sie weg war. Ich fragte die Leiterin des Waisenheims, ob sie die Kamera gesehen hat. Doch diese wusste auch nicht wo die Kamera war, das war erstmal schlimm für mich, da auf der Kamera alle Fotos waren, die wir gemacht hatten. Später wurde die Kamera „anonym“ zurückgegeben, was bei uns in Deutschland nicht vorgekommen wäre.“

Was ihm besonders aufgefallen ist, als er wieder in Deutschland war, sind viele Dinge, die für uns selbstverständlich sind, wie zu Beispiel warmes, fließendes Wasser, dass man eine Küche hat, nicht über dem offenen Feuer kocht und vieles mehr. Außerdem ist der Alltag hier viel hektischer.

Julian Engel, Franziska Lennartz, 8b, Erzb. St. Ursula-Gymnasium, Düsseldorf

Das freiwillige soziale Jahr in anderen Ländern – Weltwärts 2

Marie absolvierte ein ganzes Jahr auf den Philippinen, sie war Mathematiklehrerin an einer Foundation-Schule. Hier können alle Kinder, die einen bestimmten „Eignungstest“ bestehen, lernen und essen.

Auch besteht für sie die Möglichkeit einen High-School-Abschluss oder eine Ausbildung zu machen. In der Schule hatte sie auch ihr eigenes Zimmer, in dem sie lebte. Auf die Frage, was ihre Motivation war bzw. wie sie darauf gekommen ist, antwortete sie gleich mit mehreren Aspekten. Durch einen Hinweis sei sie auf diese Organisation gekommen. Ihre Motivation bestände daraus, eine neue Kultur kennenzulernen und ihre Persönlichkeit weiterzuentwickeln. Sie betonte, dass nicht nur sie den Menschen „geholfen“ hat, sondern auch ihr sehr von den Einwohnern geholfen wurde.

Sie berichtete von einem besonderem Erlebnis, dass sehr an ihr hängen blieb: “ In meinen ersten Wochen auf den Philippinen kannte ich mich nicht gut aus. Ich fragte im Bus eine Philippinerin nach dem Weg zum Post Office. Sie sagte mir nicht nur, wann ich aussteigen musste, sondern stieg mit mir bei strömendem Regen aus und brachte mich zum Post Office. Sie hatte einen Regenschirm dabei und hielt ihn nur über mich.“ Marie wurde von den meisten Leuten sehr herzlich empfangen, wenn auch immer eine leichte Skepsis vorhanden war. Viele Gewohnheiten und Handlungsweisen der Einwohner verstand Marie erst in den letzten Wochen auf den Philippinen.

Was dieses Auslandsjahr bei ihr bewirkt hat, ist unter anderem, dass sie sich selbst besser kennen gelernt hat, dass ihr bewusst geworden ist, was ihr wichtig geworden ist und dass sie die Zeit mit Freunden und ihrer Familie besser genießen kann. Den Unterschied zwischen dem Leben hier und dem auf den Philippinen kann sie nicht beschreiben; hier würden einfach andere Normalitäten und Realitäten herrschen als dort.

Franziska Lennartz und Julian Engel, 8b, Erzb. St. Ursula-Gymnasium, Düsseldorf

Düsseldorf bei Dieben immer beliebter – Polizei und Bevölkerung sagen Dieben den Kampf an

In den vergangenen Wochen ist die Zahl der Einbrüche in Düsseldorf rasant gestiegen. Die Polizei verzeichnet zusätzlich mehr Taschendiebstähle an belebten Orten, dabei werden die Diebe immer jünger. Die Polizei setzt auch auf die Unterstützung der Bevölkerung.

Allein in der letzten Dezemberwoche waren es 16 Einbrüche, teilte die Polizei mit. Dabei schlagen die Einbrecher oft in unmittelbarer Nähe ihres vorherigen Einbruchszieles zu. Die Polizei zeigt daher vermehrt Präsenz in den jeweiligen Wohngebieten und macht es so den Dieben schwerer, ungestört in Häuser einzubrechen. Dabei erfährt sie auch die Unterstützung der Bevölkerung, die aufmerksam auf ungewöhnliche Vorkommnisse achtet und diese bei der Polizei meldet.
Zudem mehren sich die Fälle, in denen Diebe an Geldautomaten oder auf der Straße insbesondere ältere Personen bestehlen. Diebstähle im dichten Gedränge von Haupteinkaufsstraßen, öffentlichen Plätzen und Kaufhäusern werden mittlerweile auch häufig von Kindern begangen. Hierbei ist die Polizei oft machtlos, da die Kinder unter 14 Jahren noch nicht strafmündig sind.
Auf den belebten Einkaufsstraßen sucht die Polizei jedoch die direkte Ansprache der Bürger, um so auf die Gefahren aufmerksam zu machen. Durch weitere präventive Maßnahmen wie z um Beispiel mit Durchsagen auf Bahnhöfen, in Bussen und Straßenbahnen wird gebeten, auf Taschen und Portemonnaies zu achten. Ebenfalls werden detaillierte Angaben der Straßen bzw. Stadtteile bekannt gemacht, in denen eingebrochen wurde.
Alle Aktionen der Polizei führen dazu, dass die Sinne der Bevölkerung geschärft werden. Jeder soll wieder mehr auf den anderen achten. Es wird somit den Kriminellen schwer gemacht, Straftaten zu begehen. Viele Delikte können dadurch verhindert werden.

Svenja Simon, 8b, Erzb. St. Ursula-Gymnasium, Düsseldorf

Der Weg vom jungen Fußballtalent zum Profisport – Vom Bambini zum Fußballprofi der Bundesliga

Nahezu jeder kleine Junge träumt irgendwann einmal davon, eines Tages als berühmter Fußballprofi vor 40.000 Menschen im Stadion aufzulaufen. Doch nur das Talent reicht heutzutage nicht mehr aus, um den Kindheitstraum Profifußballer zu werden zu realisieren.

Heute gehört vor allem eines dazu: Eine professionelle fußballerische Ausbildung im Jugendbereich eines Bundesliga-Klubs. Nach dem enttäuschenden Abschneiden der deutschen Nationalmannschaft bei der WM 1998 und der EM 2000 in beschloss die Deutsche Fußball Liga eine verpflichtende Einführung von Leistungszentren im deutschen Profi-Fußball. Alle Lizenzvereine der 1. und 2. Bundesliga wurden zum Aufbau eines Leistungszentrums für Talente nach festgelegten Kriterien verpflichtet. Eine systematische, sportliche Förderung der Talente in einem hochprofessionellen Umfeld wurde geschaffen, um junge Talente auf spätere Anforderungen im Lizenzfußball vorzubereiten.

Heute investieren die Clubs jährlich 100 Millionen Euro in ihre Nachwuchsförderung und dass hat unter anderem zur Folge, dass momentan mehr als 5.400 Nachwuchsspieler in den Leistungszentren der großen Vereine aktiv sind. Diese Investition macht sich auch für die Bundesligavereine bezahlt: Mittlerweile stammen mehr als die Hälfte der Bundesligaspieler aus Nachwuchszentren der Bundesliga-Klubs. Das war vor ein paar Jahren nicht der Fall und der Nachwuchs aus deutschen Vereinen fehlte.

Doch wie wird ein Nachwuchsleistungszentrum auf ein junges Talent aufmerksam? Bei den meisten Spielern passiert das so: Sie spielen einfach Fußball in einem kleineren Verein. Auf ihr Talent werden sogenannte „Scouts“ von Profivereinen aufmerksam. Man wird zum Probetraining eingeladen und muss sich gegen viele andere Talente durchsetzen. Ist der Verein von einem überzeugt, wird man Teil einer Jugendmannschaft. Doch dann geht es eigentlich erst los. Man trainiert oftmals dann bis zu fünfmal in der Woche. Jeder Spieler muss immer volle Leistung bringen, regelmäßig zum Training kommen und durch herausragendes Talent überzeugen. Im besten Fall durchläuft ein junger Spieler so die Jugendmannschaften eines Vereines und wird gleichzeitig noch als Jugendnationalspieler des DFB nominiert. Aktuelle Zahlen belegen jedoch, dass nur ein Spieler eines Vereins pro Jahrgang den Wechsel in den Profibereich schafft.

Um Profi zu werden, gehört also neben Talent und der richtigen fußballerischen Ausbildung auch heute noch mehr dazu: Man muss schon als Kind sehr diszipliniert sein und dem hohen Druck, der beim Fußball herrscht, standhalten können. Man braucht große Willenskraft und die Fähigkeit, sich immer wieder motivieren zu können. Auch die schulische Leistung muss stimmen, denn alle Nachwuchsleistungszentren achten auch auf eine gute schulische Ausbildung ihrer Schützlinge, falls die Fußballkarriere doch nicht klappt.
Und das Wichtigste: jedes Talent braucht auch eine große Portion Glück, um im entscheidenden Moment entdeckt und richtig gefördert zu werden.

Benedikt Plaack, 8b, Erzb. St. Ursula-Gymnasium, Düsseldorf

Eine Reportage über die Spendenbereitschaft – Ins Ausland spende ich doch nichts

„Ins Ausland spende ich doch nichts!“, erklärt uns ein empörter Rentner, als wir ihn befragen, ob er für die Opfer des Taifun-Unglücks auf den Philippinen etwas spenden würde.

Wir sind mit unserem Presseausweis der RP durch die Straßen Meerbuschs gegangen, auf der Suche nach interviewfreudigen Menschen. Uns interessiert dabei, wie hoch die Spendenbereitschaft ist. Als konkretes Beispiel hierfür haben wir uns das Unglück auf den Philippinen ausgesucht. Der Taifun „Haiyan“ ist am 8. November 2013 über den Osten der Philippinen gezogen, einer der schwersten und gefährlichsten Stürme, die es je auf den Philippinen gegeben hat. Ein sehr tragisches Unglück, bei dem über 6.000 Menschen ihr Leben verloren haben. Wie sehr die Menschen Hilfe brauchen, erkennt man daran, dass es mehr als 27.000 Verletzte gegeben hat und mehr als eine Million Menschen, die ihre Häuser verloren haben. Wenn man sich diese Zahlen vor Augen führt, wird einem bewusst, dass die Menschen auf den Philippinen noch mehr Hilfe benötigen. Doch wie spendenbereit sind wir Menschen in Deutschland wirklich?
Motiviert beginnen wir unsere Interviews und befragen viele, denen wir begegnen. Doch über einige Antworten sind wir sehr erschrocken. Unsere Hoffnung auf eine hohe Spendenbereitschaft für die Opfer des Taifun-Unglücks erfüllt sich nicht. „Ich spende schon genug“, dies ist die Antwort, die wir am häufigsten hören. Schade, aber es ist besser, ein wenig zu helfen, als gar nichts zu tun. Natürlich erklären uns auch einige Menschen, dass sie schon für die Philippinen gespendet haben, jedoch entspricht dies nicht der Mehrheit. Von 65 Befragten sagen 29 Personen, dass sie spenden würden, aber die Mehrheit, 36 Personen, verneint dies. Es ist erschreckend zu sehen, wie gering die Anteilnahme in Deutschland für die Opfer des Taifuns ist. Mit Spenden können die Spendenden über Leben und Tod mitentscheiden.
Während wir uns auf dem Weihnachtsmarkt nach weiteren Passanten umsehen, stellen wir entsetzt fest, dass uns fünf Euro fehlen. Uns fällt ein, dass uns ein Mann kurz zuvor sehr auffällig angerempelt hat. Ob dieser Dieb das Geld wohl nun spenden wird? Auf dem Weg nach Hause haben wir immer noch den Satz des Rentners im Kopf, er würde nicht ins Ausland spenden, da es viel zu wenig Rente gebe. Natürlich kann er Recht haben, jedoch haben die Menschen auf den Philippinen nichts: Sie haben keinen Besitz, sind krank und trauern eventuell um ihre Familienmitglieder. Erst mit dieser Reportage wird uns richtig bewusst, dass nicht jeder in Deutschland für ausländische Hilfsprojekte spenden kann, da die eigenen finanziellen Mittel bei vielen eingeschränkt sind. Für diese Tatsache sollte man Verständnis aufbringen, dabei aber nicht vergessen, dass die in Not geratenen Menschen auf unsere Hilfe angewiesen sind.

Gereon Schuster, Delong Li, 8e, Erzb. St. Ursula-Gymnasium, Düsseldorf

Ein außergewöhnliches Buch – Falsche Nähe

„Falsche Nähe“, ein Thriller für Jugendliche und geschrieben von Alexandra Kui, erschien 2013 das erste Mal auf dem Markt und wurde vom cbt Verlag verlegt.

In dem Buch geht es um die 17-jährige Noa und ihre ältere Schwester Audrey, die ihre Eltern schon früh verloren haben. Audrey ist eine äußerst berühmte Krimi-Autorin und dementsprechend führen die beiden ein ziemlich glückliches Leben, soweit dies möglich ist. Doch als Audreys neuer Freund Arne mit dessen Sohn Moritz bei ihnen einzieht und zwei dramatische Morde verübt werden, stellt sich ihr ganzes Leben auf den Kopf und es ist nichts mehr wie es einmal mehr war. Denn in Audreys neuem Krimi, den sie gerade schreibt, begeht ein Mörder Morde, wie sie im realen Leben zu der Zeit geschehen.
Als Noa nun auch noch mehr über ihr Leben, das sie führte, als sie noch ganz klein war, herausfindet und mehr über den Tod ihrer Eltern erfährt, begibt sie sich zu dem Ort, wo sie aufgewachsen ist. Moritz hilft ihr so lange dabei, bis sie alles über ihr altes Leben, ihre Familie und ihre wirkliche Heimat erfahren hat. Schlussendlich kommen Noa und Moritz zusammen und verlieben sich ineinander. Endlich wieder in Hamburg bei ihrer Schwester angekommen, hat ihre Reise ein Ende, doch das Abenteuer ist noch längst nicht vorbei. Am Ende nimmt die Geschichte eine drastische Wendung mit der man in keiner Art und Weise rechnen würde.

„Falsche Nähe“ ist ein außergewöhnliches Buch. Die Art, wie es geschrieben wurde, gibt einem das Gefühl, als wenn man bei jeder Handlung daneben stünde. Ebenfalls bringt es einem zum Nachdenken. Sowohl während des Lesens, als auch lange danach.
Der gesamte Inhalt ist äußerst detailliert geschrieben und bringt jedes einzelne Gefühl rüber. Lediglich das Ende ist vom Schreibstil nicht passend, da es doch ziemlich ruckartig endet. Es hätte im Stil des gesamten Buches geschrieben werden müssen, also detaillierter.
Meiner Meinung nach ist das Buch äußerst gut geschrieben und wird auch nicht langweilig, da viel passiert, was man einfach nicht erwartet bzw. erwarten kann.

Charlene Hinsen, 8e, Erzb. St. Ursula-Gymnasium, Düsseldorf

Welcher ist besser? – El Clasico in Deutschland und Spanien

Es ist der 23. November 2013, 18 Uhr. Die Atmosphäre unter den 80.000 Fußballfans ist aufgeheizt und jeder im Signal Iduna Park ist angespannt.

„Auf geht’s Dortmund, kämpfen und siegen!“, schallt es von der Südtribüne, von Dortmunder Zungen auch als „Gelbe Wand“ bezeichnet. „Wir ziehen den Bayern die Lederhosen aus!“, behauptet ein optimistischer Borusse. Auch bei den mitgereisten Bayernfans ist man siegesgewiss. Und die ganz Kleinen sind auch schon mit von der Partie: der kleine Max auf der „Süd“ und der siebenjährige Paul aus München beim ersten Auswärtsspiel freuen sich wie die Schneekönige.

Einige Wochen zuvor, am 26. Oktober, fand ein ähnliches Spektakel im 1.200 Kilometer  entfernten Barcelona statt. Beim „El Clasico“ empfing der Barcelona C.F. die Königlichen aus Madrid. Camp Nou, das größte Stadion Europas, war mit 98.761 Besucher natürlich restlos ausverkauft. Trotzdem blieben die Ränge bis kurz vor Spielbeginn recht leer. Erst kurz vor Anpfiff füllt sich das Stadion rasant. Dann ist auch die Atmosphäre überwältigend, obwohl es keine Stehplätze in Camp Nou gibt. Man bekommt eine Gänsehaut, wenn die Katalanen ihre Mannschaft anfeuern. Überall sieht man rot-gelbe Fahnen.

In Dortmund entwickelt sich von Anfang an ein munterer Schlagabtausch zwischen den beiden deutschen Spitzenteams. Auch eine gewisse Härte lässt sich an zahlreichen gelben Karten ablesen. Ein Tor will jedoch lange nicht glücken. Es dauert bis zur 66. Spielminute, als zum Entsetzen der Dortmunder Fans ausgerechnet der Ex-Dortmunder Mario Götze das Führungstor erzielt. Als die Dortmunder in den Schlussminuten alles nach vorne werfen, kassieren sie durch zwei Konter weitere Tore durch Robben und Müller. Das 0:3 klingt jedoch nach einer deutlicheren Überlegenheit der Bayern, als es dem Spielverlauf entspricht.

In Barcelona geht es gleich ruppig zur Sache: Schon nach acht Minuten gibt es für Barcelonas Busquets die erste gelbe Karte und Sergio Ramos von Real legt in der 15. Spielminute nach. Aber kurz darauf erzielt Neymar, der 21-jährige Neuzugang aus Brasilien, das 1:0! Das Stadion bebt. Barcelona hat nun die Oberhand und dominiert das Spiel. Auch nach dem Seitenwechsel hat Madrid Probleme mit dem ballsicheren Spiel der Katalanen. In der 78. Minute baut Alexis mit einem Lupfer die Führung aus: 2:0! Erst in der Nachspielzeit erzielt Real Madrid den Anschlusstreffer durch Jesé nach einem schnellen Konter. Erst in der Nachspielzeit trifft Real zum Anschlusstreffer durch Jessé nach einem Konter. Insgesamt ein verdienter Sieg für Barcelona.

Fazit: In Spanien ist das Spielniveau höher, obwohl in den letzten Jahren die Bundesliga mit Dortmund und Bayern zwei Topvereine auf Europakurs gestellt hat. Aber in Spanien wird das Duell um die Vorherrschaft in der Liga viel ernster genommen. Da geht es nicht nur um Fußball, sondern auch um die Ehre. Auch wenn in Deutschland die Stimmung besser ist, bleibt aber unterm Strich das traditionelle Duell der spanischen Kontrahenten interessanter und emotionaler.

Robert Becker, Albrecht Seyfarth, 8e, Erzb. St. Ursula-Gymnasium, Düsseldorf