Archiv der Kategorie: Erzb. St. Ursula-Gymnasium

Das Café im Kö-Bgen – Ein Besuch im Palio-Poccino

Eine Wolke süßherben Dufts dringt an meine Nase. Die Kellnerin kommt zu meinem Platz, stellt mir ein Tablett auf den Tisch und eilt zurück zur Theke, wo wohlbehütet in gekühlten Vitrinen die süßen Sünden nur darauf warten, Mägen hungriger Passanten zu füllen.

Gierig schließe ich meine Hände um die Tasse, die eine wohlriechende Flüssigkeit beinhaltet, und genieße den Moment, in dem sie durch meinen ganzen Körper fließt. Die meisten gehen zu Poccino, um sich eine Portion Espresso zu gönnen, schließlich fing damit alles an.

Mitte der 70er Jahre gründete Dr. Bruno Albrecht seinen ersten Poccino-Laden, in dem er gefördert von Luigi Lavazza seinen Espresso in Deutschland einführte. Zuvor war er nur im Heimatland Italien zu bekommen. Ich fragte Dr. Albrecht, wie er auf den Namen Poccino gekommen sei, und er erklärte mir dessen Bedeutung. Richtig geschrieben mit einem H, Pocchino, bedeutet es soviel wie „der ganz Kleine“. In diesem Falle als „die ganz kleine Tasse Kaffee“ zu verstehen. Ohne H, also Poccino, „das kleine Rendezvous“. Somit ergab sich eine perfekte Doppelbedeutung.

Anfangs wurden nur Espressomaschinen und Espresso verkauft, mittlerweile auch italienische Konditorwaren und Gerichte. Das hört sich erst einmal nach einer normalen Kette an, aber die drei Läden haben alle ein eigenes Konzept und stehen in völliger Unabhängigkeit zueinander. Der älteste Laden in den Shadow-Arkaden hat 80 Prozent  Stammkundschaft, der Laden in der Duisburger Straße ist Anlaufstelle für viele Passanten, die von der Nordstrasse kommen und der neue Laden im Kö-Bogen entwickelt sich derzeit durch die Besucher des Kö-Bogens und des Hofgartens. Bei allen drei Konzepten sind mir aber vor allem diese zwei Punkte aufgefallen:
1. die eigene, handwerkliche Herstellung dessen, was dort gegessen und getrunken wird
2. das Siebträgerverfahren bzw. die Direktmahlung des Espressokaffees in den Siebträger
Dieses Verfahren erfordert zwar Handarbeit, ist für Dr. Albrecht aber der Schlüssel zur hohen Espressoqualität. Und für diejenigen, denen es zu mühsam ist, arbeitet man nun an einem Espressoroboter, der die Handarbeit ,,Pronto“ durchführt und dabei so präzise ist wie ein Mensch.

Wenn ich die Leute betrachte, die im Kö-Bogen auf und ab gehen, denke ich an die anfänglichen Probleme während des Baus. Denn es gab im Windsor-Geschäft nebenan einen gelegten Großbrand, dessen Auswirkungen eine zweimonatige Verspätung der Eröffnung des Restaurants mit seinen vier Geschossen einschließlich Bar bedeutete. Das meiste, was schon eingebaut war, war kontaminiert, das heißt, ca. 25.000 Meter  Elektro-Kabel mussten aus Decken, Wänden, Böden und Schächten herausgerissen und 28.000 Meter Kabel neu verlegt werden.
Mittlerweile sind das Palio-Poccino-Restaurant, die „San Marco“ Pasticceria sowie die Bar wieder intakt und empfangen viele Gäste, die genüsslich ihren Espresso schlürfen, und dabei die leckeren italienischen Spezialitäten verzehren, so wie ich es jetzt tun werde.
Buon Appetito!

Clara Zech, 8e, Erzb. St. Ursula-Gymnasium, Düsseldorf

Wie gefährlich sind soziale Netzwerke? – Facebook, Instagram und Co. – Finger weg?

Ich sitze vor meinem Computer. Eigentlich müsste ich Hausaufgaben machen, meine Tasche packen und für eine Arbeit lernen. Aber irgendetwas hält mich davon ab. Es sind mein PC, das Internet oder, genau gesagt, soziale Netzwerke.

Wer jetzt nur an Facebook denkt, ist nicht mehr auf dem neuesten Stand: Twitter, Instagram, Google+, WhatsApp und so weiter. Aber natürlich ist Facebook das bekannteste, das beliebteste – und das wahrscheinlich gefährlichste.
Wenn man sich die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGBs) durchgelesen hätte, hätte man sich das Anmelden zweimal überlegt. Aber wir haben weder Zeit noch Lust die 122 Unterpunkte zu studieren. So kann das Unternehmen ungestört Einiges machen:
Wer ein Bild „postet“, übergibt dessen Rechte. Facebook kann so mit dem Hochgeladenen viel anstellen. Spätestens wenn man irgendwann sich selbst auf einem Werbeplakat sieht, sollte klar werden, dass man bei sozialen Netzwerke sein Leben nicht nur mit Freunden teilt.
Sogar wer seine Privatsphäreeinstellungen gründlich überarbeitet hat und jedes einzelne Bild mühselig mit „nur für Freunde sichtbar“ markiert hat, muss aufpassen. Facebook informiert selten, wenn Dinge gelockert werden. So können plötzlich die Freunde von Freunden den neusten „Post“ sehen und wer hat über die schon einen Überblick?

Ich dachte, ich höre nicht richtig, als sich vor einer Grundschule plötzlich Kinder mit bunten Rucksäcken und einem Butterbrot von Mami über das neue Profilbild ihres Mitschülers unterhielten. Als wäre die Altersbeschränkung von 13 Jahren nicht ohnehin schon niedrig, melden sich viele Zehn- oder Elfjährige an. Schließlich ist es nicht kompliziert, das Geburtsjahr 1998 anzugeben. Und so kann auch ein Grundschüler jedes beliebige Bild hochladen, ohne dass seine Eltern irgendwas davon wissen.

Bei „Instagram“ gibt es gar keine Altersbeschränkung. Seit 2010 kann hier jeder mit jedem Fotos und Videos teilen. Natürlich kann man sich auch als „privat“ anmelden und seine Inhalte nur für ausgewählte Personen sichtbar machen. Aber wer viele „Follower“ will, die immer die neusten Posts sehen, muss für alle sichtbar sein. Die Schar an Fremden, die sich dann unter die so unbedingt gewollten Follower mischt, wird gerne ignoriert. Wer seine neusten „Selfies“ (Selbstportaits) mit gut 500 Unbekannten teilt, ist nicht bekloppt, sondern Instagrammer.

Klingt alles ziemlich gefährlich? Eine weitere Gefahr, die oft unterschätzt wird, heißt „WhatsApp“ und wird von 250 Millionen Menschen weltweit genutzt. Der Erfinder Jan Koum ist viel unbekannter als zum Beispiel Mark Zuckerberg. Hast du seinen Namen schon mal gehört? Nein? Sehr unangenehm, wenn man bedenkt, dass jener alle Nachrichten bequem mitlesen kann. Schließlich hast du es ihm beim Download erlaubt. Hättest du doch die AGBs gelesen.

Nachdem ich all das gehört habe, habe ich sofort meine Privatsphäre in den Portalen überprüft. Doch wer seine Daten wirklich schützen will, hat nur eine Möglichkeit – Finger weg von Facebook, Instagram, und Co.!

Johanna Porten, 8e, Erzb. St. Ursula-Gymnasium, Düsseldorf

Interview – Uni gerüstet für doppelten Abijahrgang

Im kommenden Jahr wird in NRW der doppelte Abiturjahrgang an die Unis drängen. Herr Professor Buchner, glauben Sie, dass die Heinrich-Heine Universität gut darauf vorbereitet ist?

Buchner: Die HHU hat viel getan, um auf einen größeren Andrang von Studierenden vorbereitet zu sein. Hierzu zählt auch der Ausbau der räumlichen Rahmenbedingungen. Bereits zum letzten Semester wurde ein großer Interimshörsaal mit 600 Plätzen in Betrieb genommen. Zudem werden große Bereiche der zentralen Einrichtungen modernisiert und ausgebaut. Der wöchentliche Veranstaltungsplan wurde so geändert, dass nun in sechs anstelle der bisherigen fünf Blöcke Lehrveranstaltungen in der Zeit von 8.30 Uhr bis 20 Uhr stattfinden. In der besonders wichtigen Zeit zwischen 8.30 Uhr und 16 Uhr können wir dadurch sogar 33 Prozent mehr Veranstaltungen durchführen.

Können auch die stark nachgefragten Studiengänge abgedeckt werden?

Buchner: Insgesamt hat die HHU mit dem Land NRW vereinbart, mehrere Tausend zusätzliche Studienanfänger aufzunehmen. Die zusätzliche Aufnahmekapazität gilt natürlich auch für die besonders stark nachgefragten Studiengänge in der Philosophischen Fakultät.

Abschließend möchten wir Sie zu ihrer persönlichen Meinung zu den verkürzten Schulzeiten befragen. Was halten Sie von G8?

Buchner: Ich bin auch hier sehr zuversichtlich und grundsätzlich für diese Reform. G8 hat in Ostdeutschland geklappt, warum sollte dies nicht in Westdeutschland funktionieren?

Ob diese Meinung auch von direkt Betroffenen geteilt wird, wollten wir von einer Schülerin des St. Ursula Gymnasiums wissen. Simone, bist du froh, dass du noch G9 machen kannst?

Simone: Ja, denn die Schulzeit ist wesentlich entspannter und Lernen ist weniger stressig. Dies sehe ich bei meiner jüngeren Schwester, die nach acht Jahren ihr Abitur an unsere Schule machen wird. Außerdem ist man bei G9 auf jeden Fall volljährig, wenn man sein Abi macht und kann viele Dinge dann selbst erledigen. Bei G8 kann es vorkommen, dass die Eltern mit zur Uni kommen müssen, wenn man sich dort einschreiben will.

Siehst du demnach eher einen Nachteil in G8?

Simone: Ja, vor allem aber auch in dem Doppeljahrgang. Es gibt meiner Meinung nach nicht genügend Ausbildungs- und Studienplätze. Wenn man etwas Beliebtes studieren möchte, kann es sein, dass man in ein anderes Bundesland gehen oder man besonders gute Noten haben muss. Dies erhöht den Druck bei allen Schülern.

Siehst du für dich gute Chancen auf deinen gewünschten Studienplatz?

Simone: Grundsätzlich sehe ich durch die veränderten Rahmenbedingungen die Chancen eher schlechter, da viele Abiturienten nach NRW kommen, um hier zu studieren, weil die Studiengebühren abgeschafft wurden. Allerdings möchte ich eine Naturwissenschaft studieren, die weniger beliebt ist, so dass ich denke, schon gute Chancen zu haben, diesen Studienplatz zu erhalten.

Die unterschiedlichen Schulsysteme und Gebührenregelungen werfen Fragen auf und führen zu Diskussionen. Eine endgültige Lösung ist nicht in Sicht.

Sophie Egelhaaf, Antonia Spies und Christina Born, Düsseldorf, Erzb. St. Ursula-Gymnasium

Freizeit – Im Rampenlicht

„Kids on Stage“ ist eine Musik,- Schauspiel und Kinderagentur in Düsseldorf unter der Leitung von Michele Huesmann. Im Halbfinale der Castingshow „Das Supertalent“ sowie im Finale stand sie zusammen mit verschiedenen Kandidaten auf der Bühne.

An verschiedenen Wochentagen werden dort Kurse für Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 18 Jahren angeboten. In den Kursen finden Gesangs- und Schauspielübungen statt, zudem lernen die Kinder dort Bühnen- und Tonstudioarbeit kennen.

Schon mit zwölf Jahren hatte Michele Huesmann den Wunsch, später mit Kindern zu arbeiten. 1999 verwirklichte sie dann ihren Traum und eröffnete „Kids on Stage“, damals zusammen mit ihrem ehemaligen Freund. Mit Flyern, Presse- und Fernsehberichten versuchte sie damals auf die Agentur aufmerksam zu machen – mit Erfolg!

Mittlerweile besuchen rund 70 Kinder und Jugendliche regelmäßig die angebotenen Kurse.

Huesmann bereitet die Kinder auf verschiedene Auftritte vor. In den vergangenen Jahren sind die Kinder und Jugendlichen beispielsweise in den TV-Shows Musical Showstars, Schlag den Raab, Olympia Gala, Jahresrückblick, ZDF Frühlingsshow und Tribute to Bambi zu sehen gewesen. Außerdem sind sie schon mit Künstlern wie Udo Lindenberg, Smash, Andre Rieu, Volker Rosin, Frank Acker, Xavier Naidoo und anderen aufgetreten

Josefine Fädisch und Selina Lenders, Düsseldorf, Erzb. St. Ursula-Gymnasium

Rheinbahn – Oft zu spät

Die Rheinbahn veröffentlichte im Sommer dieses Jahres eine neue Werbekampagne der Agentur TBWA – der Slogan:

„Ich fahr doch nicht selbst!“.

Sie preiste an, dass sie zum Schuljahreswechsel pünktlicher denn je sein und das Streckennetze verbessert werden sollte. Alles schön und gut.

Ich, Schüler des St.-Ursula-Gymnasiums Düsseldorf, finde, dass keine dieser Versprechen eingehalten wurden: Nach eigener Erfahrung hat nach dem Jahreswechsel jede dritte U-Bahn leichte Verspätung (ein bis drei Minuten) und jede fünfte U-Bahn starke Verspätung (ab fünf Minuten).

Es wundert mich kaum, dass diese Versprechen nicht eingehalten wurden, da die Rheinbahn schon seit Ewigkeiten Probleme mit der Pünktlichkeit hat:

Wenn der erste Schnee im Winter fällt, denkt die Rheinbahn „Schnee, das hatten wir ja noch nie! Was sollen wir bloß tun?“ Dieses Verhalten zeigt die Rheinbahn bei jedem außergewöhnlichen Wetter-Phänomen.

Diese Verspätungen führen zu massiven Problemen in der Schule: Im Durchschnitt kommt pro Tag eine Person wegen Bahnverspätungen zu spät.

Anstatt sich dauernd neue Image-Kampagnen auszudenken, sollten die Verantwortlichen dafür sorgen, dass die Bahnen rechtzeitig eintreffen. Dies würde ihr Image deutlich verbessern.

Im Falle, dass diese Versprechen, also vor allem die garantierte Pünktlichkeit der Züge, eingehalten würden, wäre ich bereit, einen höheren Preis zu zahlen.

Durch diverse Werbekampagnen wie die oben genannte wird jedoch nur Enttäuschung und Spott erzeugt.

Moritz Altrogge, Düsseldorf, Erzb. St. Ursula-Gymnasium

Interview – „Als Tagesvater bin ich ein Exot“

„Werden Sie Tagesvater“. Wer hat diese Werbung, die seit einigen Monaten in Bus und Bahnen hängen noch nicht gesehen? Wenn man diese Werbung liest, bekommt man den Eindruck, dass jeder Mann auch Tagesvater werden kann und dass es völlig selbstverständlich ist.

Noch sind sie jedoch selten, die Väter, die sich vorstellen können, als Tagesvater Kinder zu betreuen. Aber es gibt sie. Der Entschluss, eine eigene Kita zu eröffnen, ist nicht selten aus der Not geboren: Arbeitslos mit oder ohne eigenem Kind – warum sich also nicht selbstständig machen und als Tagesvater Kinder betreuen? Michael Jung ist seit circa sechs Jahren Tagesvater in Düsseldorf-Benrath und einer der ersten überhaupt in Düsseldorf. In seiner kleinen, privaten Kindertagespflege betreut er täglich insgesamt fünf unter dreijährige Kinder.

Frage: Herr Jung, Sie sind seit circa sechs Jahren Tagesvater in Benrath. Sie dringen in Felder ein, die bislang weitestgehend von Frauen dominiert werden. Wie kamen Sie dazu?

Michael Jung: Als meine älteste Tochter ins Kindergartenalter kam, überlegte ich, ob ich nach meiner Elternzeit in mein altes Berufsfeld zurückgehe. Ich merkte aber, dass ich weiter mit Kindern arbeiten wollte. In einigen Spielgruppen, die ich mit meiner Tochter besucht habe, habe ich festgestellt, dass mir das großen Spaß macht. Daraufhin habe ich mich schlau gemacht, welche Möglichkeiten es da für mich gibt. Mir war schon klar, dass ich mit der Entscheidung Tagesvater zu werden, ein Exot sein würde. Aber das war ich aus den Spielgruppen schon gewöhnt.

Frage: Was gefällt Ihnen an Ihrem Job besonders?

Michael Jung: Ganz besonders gefällt es mir, die Kinder sich entwickeln zu sehen. Dabei schaffe ich den Raum, der den Kindern die Möglichkeit zur Entfaltung ihrer geistigen, motorischen und sozialen Fähigkeit gibt. Das honorieren die Kinder mit einem ständigen, ehrlichen Feedback. Ganz besonders wichtig ist mir auch, dass ich in meinem Beruf nicht irgendein Produkt verkaufe, was ich vielleicht noch nicht einmal selbst hergestellt habe, sondern ich bringe mich selbst mit meiner Persönlichkeit ein.

Frage: Warum denken Sie, dass es wichtig ist, dass unter dreijährige Kinder auch von Männern betreut werden?

Michael Jung: Meine Ausgangsüberlegung war, mich in der Tagespflege als männliche Bezugsperson für die Kinder alleinerziehender Mütter zu positionieren. Bei den über 20 Kindern, die ich bisher betreut habe, war aber nur eins mit abwesenden Vater dabei. Die anderen Mütter sehen aber auch deshalb Vorteile, weil ihre Ehemänner aus beruflichen Gründen wenig Umgang mit ihren Kindern haben. Darüber hinaus ist es eine zurecht weit verbreitete Ansicht, dass Kinder bis zur weiterführenden Schule fast ausschließlich mit Frauen zu tun haben. Die Väter/Männer gehören zur Persönlichkeitsbildung der Kinder – Jungen wie Mädchen – unbedingt dazu. Ich bin froh, einen Beitrag dazu leisten zu können.

Frage: Denken Sie, dass jeder Mann Tagesvater werden kann?

Michael Jung: Nein! Genauso wenig, wie jede Frau Tagesmutter werden kann!!!

Simon Grah, Düsseldorf, Erzb. St. Ursula-Gymnasium

Zweitjob – Anwalt mit der Lizenz zum Abheben

Über zwei Millionen Deutsche haben einen Zweitjob. Manche wollen sich damit ihr Gehalt aufbessern, andere suchen ein wenig Abwechslung zu ihrem Berufsalltag oder wollen sich ein zweites Standbein aufbauen.

Die meisten Doppeljobber findet man unter Akademikern, Ärzten, Juristen, Lehrern und Künstlern. Wie man der aktuellen Presse entnehmen kann, gibt es auch einige Politiker, die in ihrer Freizeit Vorträge halten oder als Dozent in Hörsälen zu finden sind.

Lars Horst ist hauptberuflich Fachanwalt für Strafrecht. Ein Beruf, der ihn sicherlich in jeglicher Hinsicht täglich sehr in Anspruch nimmt. Vielleicht aber auch gerade deshalb, geht er einem weiteren sehr anspruchsvollem Job nach. In regelmäßigen Abständen fliegt er als Pilot Frachtmaschinen und steht in dieser Zeit für seine Kanzlei nicht zur Verfügung.

Frage: Herr Horst, wie sind sie auf die Kombination Anwalt/ Pilot gekommen?

Lars Horst: Also, ich habe ganz normal Jura studiert, dann beide Examen gemacht, war dann noch ein Jahr in Südafrika und habe dort einen Master of Law gemacht und seit 2002 arbeite ich als selbständiger Anwalt und bin seitdem nur als Strafverteidiger tätig. Da bin ich oft im Gericht und in verschiedenen Gefängnissen, um meine Mandanten zu besuchen. Seit über 15 Jahren fliege ich auch schon nebenher kleine Flugzeuge mit Propeller. Und Pilot wollte ich immer schon werden und habe dann vor circa fünf Jahren angefangen, die Berufspilotenausbildung neben meinem Anwaltsberuf zu machen. Das war nicht so einfach, aber mit dem Ziel vor Augen, habe ich es dann letztlich geschafft. Und mit ein wenig Glück habe ich dann sofort auch eine Anstellung als Pilot gefunden. Da kann man sehen, dass es oft gut ist, wenn man seinen Traum einfach verfolgt, auch wenn alle Leute einem davon abraten und sagen, dass man dann eh keinen Job bekommen wird….

Frage: Bleibt Ihnen, durch die Ausführung zweier Berufe, noch Freizeit?

Lars Horst: Ich habe als Pilot etwa 14 bis 16 Tage frei im Monat und in den freien Tagen bin ich im Büro oder Gericht oder kümmere mich um die Mandanten, die in Haft sind. Da ich ja selbständiger Anwalt bin, kann ich mir die Büroarbeit einteilen, wie es mir am besten passt. Jetzt habe ich noch einen kleinen Sohn und wenn ich zuhause bin, dann bin ich wenn ich möchte auch den ganzen Tag zuhause und kann mich um alles kümmern.

Frage: Bevorzugen Sie einen Ihrer Berufe?

Lars Horst: Nein, beides macht Spaß. Fliegen ist insofern „einfacher“, weil man nach der Landung aus dem Flieger steigt und die Arbeit erledigt ist, man also nichts davon mit nach Hause nimmt. Als Anwalt muss man schon immer wieder über vieles nachdenken und oft nimmt man dann noch die ein oder anderen Schicksale mit nach Hause…

Clemens Grah, Düsseldorf, Erzb. St. Ursula-Gymnasium

Berufe – Inspiration Alltag

Überall begegnet uns Werbung, alle Medien enthalten sie. Es existiert fast keine Anzeige und kein Spot ohne Text. Ich habe mich micht einem Texter einer großen deutschen Werbefagentur unterhalten.

Ich fragte, was er genau in seinem Beruf mache: „Ich entwickle alle Ideen, die in der Werbung später als Text oder Slogan vorkommen.“

Auf dir Frage, woher dir Ideen stammen und wovon er sich inspirieren ließe, antwortete er: „Ich bekomme Ideen von überall: Internet, Beruf, aber vor allem der Alltag. Man kann sich von allem inspirieren lassen. Manchmal kommt ein Geistesblitz aber auch einfach aus dem Nichts.“

Seine Agentur ist in vielen Bereichen tätig. „Wir machen Fernsehwerbung, Plakatwerbung, aber auch Radiowerbung. Wir entwickeln Werbung für viele verschiedene Firmen. Das geht über Zahnpasta und Olivenöl bis hin zu Fleisch und Fisch, es ist fast alles dabei.“ Drei bis vier Monate brache man für eine Entwicklung. „Wir schaffen also ungefähr der bis vier Werbungen im Jahr. Aber es kann natürlich auch vorkommen, dass der Kunde nicht zufrieden ist, oder dass die Verbraucherumfrage negativ ausfällt.“ So kann es dann auch bis zu einem dreiviertel Jahr dauern, bis eine Werbung fertiggestellt ist.

Die Themen sind breit gestreut, also gibt es auch unterschiedliche Zielgruppen. Und diese sind heutzutage auch sprachlich unterschiedlich aufgestellt. „Wir suchen natürlich immer nach einem kurzen, möglichst einprägsamen Slogan. Schließlich sollen sich die Kunden an das Produkt sofort erinnern und es wiedererkennen. Daher sind auch die sprachlichen Anforderungen an den Text unterschiedlich. Wenn ich Haarlack präsentieren soll, spricht das halt eine andere Zielgruppe an als Luxusautos. „

Meist mache der Job Spaß. „Aber wie in jedem Job gibt es kleine Stolperfallen, wie zum Beispiel die Arbeitspolitik oder nervige Kunden.“

Er könne sich auch vorstellen, in anderen Bereichen zu arbeiten. „Aber am liebsten würde ich Innenarchitektur studieren. Ich arbeite aber auch schon 15 Jahre in meinem Job. Das beweist doch eigentlich schon, dass ich meinen Job nicht so schlimm finde!“

Caroline Tekotte, Düsseldorf, Erzb. St. Ursula-Gymnasium

Tierversuche sind Quälerei – Millionen Tiere sterben jährlich bei Versuchen

Rund drei Millionen Kleintiere, wie Mäuse, Kaninchen, Hunde und Katzen, aber auch Affen, werden pro Jahr bei Tierversuchen in Deutschland eingesetzt. Ihre Gene werden manipuliert, sie werden aufgeschnitten und verstümmelt, bekommen Krankheitserreger gespritzt und anschließend alle möglichen Medikamente verabreicht. Wenn sie nach dieser langen Tortur ausgedient haben, werden sie getötet und verbrannt.

Tierversuche werden für unterschiedliche Zwecke durchgeführt: Zum einen werden an Hochschulen und Universitäten in der so genannten Grundlagenforschung Tierversuche durchgeführt. In der Industrie findet diese Forschung auch statt, doch hier werden Tierversuche zusätzlich in der „angewandten Forschung“ für die Vermarktung von Produkten durchgeführt.

Da man Menschen nicht für solche Versuche „verwenden“ kann, werden Tiere eingesetzt. Beispielsweise testet man neu entwickelten Impfstoff an Mäusen, da diese ein ähnliches Nervensystem wie wir Menschen haben. Was aber auch heißt, dass sie Schmerzen in demselben Umfang wahrnemen. Wird einer Maus der Impfstoff gespritzt, wird einige Tage abgewartet. Passiert nichts, d.h. die Maus zeigt keine Auffälligkeiten, wird der Stoff an hunderten weiteren Mäusen getestet, um ein Risiko bei der Verwendung des Impfstoffes bei Menschen ausschließen zu können. Die Mäuse müssen dann noch stundenlang in Laufrädern umherrennen, schwimmen und Futter suchen. Dann gelten sie als benutzt und werden entsorgt.

Sollte die Maus allerdings Auffälligkeiten zeigen, etwa einen Tumor oder einen veränderten Bewegungsdrang, muss sie dieselben Aufgaben wie die scheinbar gesunden Mäuse bewältigen. Dann wird auch sie vernichtet. Obwohl man gesehen hat, dass die Maus diesen Impfstoff nicht verträgt, wird dieses Experiment dennoch an vielen weiteren Mäusen durchgeführt.

Zurzeit sind Tierversuche in Deutschland grundsätzlich erlaubt, auch wenn den Tieren dabei große Schmerzen zugefügt werden. Ziel des deutschen Tierschutzbundes ist es, langfristig auf Versuchsmethoden umzusteigen, bei denen keine Tiere eingesetzt werden.

Nina Deußen, Düsseldorf, Erzb. St. Ursula-Gymnasium

Garbuschewski wechselte im Sommer zur Fortuna – Von Chemnitz nach Düsseldorf – ein Gespräch

Auf welches Spiel freuen Sie in der Rückrunde besonders?

Da ist jedes Spiel für uns wichtig um Punkte zu holen. Sicherlich sind da ein paar Highlights dabei, zum Beispiel in München.

Sind Ihre großen Vorbilder immer noch Frank Ribery und Mario Götze?

Ja, das hat sich nicht geändert. Es sind einfach sehr gute Spieler auf ihren Positionen. Bei ihnen kann man sich immer etwas abschauen.

Bei den Spielen gegen Bayern und Dortmund wurden Sie nicht eingewechselt. Würden Sie sich freuen, wenn Sie in der Rückrunde gegen diese Teams spielen könnten?

Es ist allein schon positiv, wenn man beim Spiel dabei ist und die ganze Atmosphäre miterlebt. Über mehr Spielpraxis würde ich mich freuen, gerade in diesen Spielen. Es ist immer eine Entscheidung vom Trainer und die muss man akzeptieren.

Wo, glauben Sie, wird Fortuna am Ende der Saison stehen?

Wichtig ist, dass wir über dem Strich stehen und nicht auf den Relegationsplatz rutschen und dann sieht das ganz vernüftig aus.

Wenn man von den anderen Fans ausgepfiffen wird, fühlen Sie sich dann eher stark oder schwach?

Eigentlich fühle ich mich dann stärker. Aber auf dem Feld wirkt es anders als für die Zuschauer, aber das ermutigt einen noch mehr, als dass es das einen negativ beeinflusst.

Wenn Sie in der Esprit-Arena auf dem Feld stehen, hören Sie dann die Fangesänge?

Ja klar nimmt man die wahr. Wenn wir nach vorne spielen, gibt uns die Unterstützung noch mal den letzten Antrieb. Man nimmt nicht alles wahr, aber manche Situationen schon.

Haben Sie einen Lieblings-Fangesang?

Das Einlauflied finde ich gut, besonders, wenn alle Fans mitsingen.

Warum haben Sie die Nummer 18 auf Ihrem Trikot?

Früher in Leipzig hatte ich schonmal die 18. Da die 7, die ich in Chemnitz hatte, schon vergeben war, habe ich gedacht: Nehm ich wieder die Nummer, mit der ich damals angefangen habe.

Was war Ihr kuriosestes Tor?

Damals beim Aufstieg in die 3. Liga mit Chemnitz gegen Oberneuland. Wir lagen nach 80 Minuten 0:1 hinten. Haben dann das 1:1 gemacht, und ich schieße in der 90. Minute noch das 2:1. Das war ein Spieltag vor Saisonende und dann sind wir aufgestiegen. Das war ein skurriles Freistoß-Tor.

Würden Sie bei einem Angebot vom FC Bayern wechseln?

(lacht) Das ist immer etwas Besonderes, wenn man mit Bayern in Verbindung kommt. Ist bei mir aktuell nicht das Thema, aber jeder würde sich darüber freuen. Bayern und Dortmund sind derzeit der Maßstab im deutschen Fußball.

Und vom 1. FC Köln?

Für mich steht so was zur Zeit nicht zur Debatte. Klar kenne ich die Rivalität beider Städte und Vereine. Es ist schon eine schwierige Situation, die gut überlegt sein will.

Wer ist Ihr Lieblingsverein?

Ich mag, wie Barcelona spielt. Bei den Spielen kann man sich immer wunderbar ansehen, wie sie viel Ballbesitz haben und Tore herausspielen. Das ist schon ein besonderer Verein.

Was sind Ihre Ziele in Ihrer weiteren Fußballkarierre?

Ich möchte noch viele Spiele machen und dann auch einige Bundesligatore schießen. Das nähere Ziel ist einfach der Klassenerhalt

Jannes Becker, Düsseldorf, Erzb. St. Ursula-Gymnasium