„Fällt aus“ steht zu oft am Vertretungsplan

Zahlen der offiziell entfallenen Schulstunden zeigen, dass viel mehr ausfällt als gedacht.

Meret Halder, 8. Klasse, St. Ursula- Gymnasium, Düsseldorf

DÜSSELDORF Morgens nach der Ankunft in der Schule landet oft der erste Blick der müden Schüler auf dem Vertretungsplan. Oft ist danach ein Jubelschrei zu hören, der auf eine Vertretungsstunde oder sogar eine ausfallende Stunde schließen lässt. Doch was bedeutet die Krankheit oder einfache Abwesenheit eines Lehrers für die Schüler wirklich?

Immer öfter haben Schüler neben dem normalen Unterricht noch eine Nachhilfe, die ihnen den Stoff aus dem Unterricht besser verständlich machen soll. Doch warum ist das nötig?

Im Oktober 2017 gab es die erste repräsentative Erhebung der entfallenen Stunden an deutschen Schulen. Laut ZEIT und ZEIT ONLINE, den Auftraggebern dieser Studie, fallen im Schnitt 5,2 Prozent des Unterrichts krankheitsbedingt oder aus anderen Gründen komplett aus, dazu kommen etwa 5 Prozent Vertretungsstunden. Das klingt vielleicht noch passabel, da man Krankheit oder Zwangsfortbildungen nicht verhindern kann. Doch betrachtet man nun nur die Zahlen Nordrhein-Westfalens, sind es schon insgesamt 8,0 Prozent Unterrichtsentfall (diese Zahlen wurden durch Eltern, Schüler- und Lehrerbefragungen errechnet). Zum Vergleich: In Niedersachsen, das an zweiter Stelle mit dem meisten Stundenentfall steht, fallen 5,6 Prozent der Stunden aus, was ungefähr dem Durchschnitt entspricht.

Nach und nach würden immer mehr ausgeklügelte Vertretungssysteme entwickelt werden, doch auch das funktioniere, laut ZEIT und ZEIT ONLINE, nicht ideal, da nur etwa ein Drittel der Vertretungslehrer den Unterrichtstoff des zu vertretenden Faches mit sinnvollen Aufgaben weiterführen.

Wegen all dieser Zahlen, sehen Eltern die Chancen ihres Kindes für die Zukunft schlechter.