Ernährung ist immer ein Thema. Werden wir zu dick? Was ist gesund? Welche Nahrungsmittel erzeugen Krebs? Woher kommt das Geld für die nächste Mahlzeit? Wie wird gekocht? Viele Fragen werden in den Medien diskutiert. Mal versuchen Talkshows, die Wahrheit zu finden, mal versuchen Fernsehköche uns den Umgang mit Backofen und Herd näher zu bringen. Wirklich hilfreich ist das leider nur selten.
Gerade für Kinder und Jugendliche ist die alltägliche Begegnung mit dem Thema wichtig. Sie müssen lernen, dass es wichtig ist, sich ein Leben lang gesund zu ernähren, und erklärt bekommen, wie das geht. Doch leider fehlt in ihrem Elternhaus oft die Zeit oder das Geld, um richtig kochen zu lernen. Auch deswegen wurde von der evangelischen Kirche in Düsseldorf-Eller das Projekt „Kochen für Kids“ ins Leben gerufen. Martin Pilz, Pfarrer an der Jakobuskirche, beschreibt wie es dazu kam: „Am Anfang spielte vor allem der Zufall eine wichtige Rolle. Eine Gruppe Kinder hatte die Idee, in ihrer Freizeit zu kochen. Davon waren alle so begeistert, dass unser Sozialarbeiter Rüdiger Jung und ich diese aufgriffen und mehr daraus machen wollten.“
Seit 2007 wird nun im Gemeindezentrum Am Straußenkreuz 114 regelmäßig der Kochlöffel geschwungen. Doch zuerst mussten viele organisatorische Hürden bewältigt werden. Denn es gab am Anfang noch nicht einmal eine richtige Küche. Zur Finanzierung der Grundausstattung wurde um Unterstützung geworben – mit Erfolg.
Durch das Engagement der HIT-Stiftung, einem Charity-Walk der katholischen Grundschule Fuldaer Straße, und großzügige Einzelspenden konnte bald eine Küche eingerichtet werden. Sie wird gut genutzt. Denn: „Kochen für Kids“ wird immer beliebter.
Jeden Donnerstag und Freitag kommen zwischen 15.30 Uhr und 17:30 Uhr regelmäßig mindestens zehn Kinder in das Gemeindezentrum, um gemeinsam Essen zuzubereiten. 25 Kinder gehören zu den Stammbesuchern. Sie sind meist zwischen sechs und zwölf Jahre alt. Es gibt aber auch ältere Jugendliche, die sich in einer eigenen Gruppe treffen, und alle sind laut Martin Pilz mit großem Eifer bei der Sache: „Es ist toll zu beobachten, mit welcher Ernsthaftigkeit und mit wie viel Spaß die Kinder und Mitarbeiter in dem Projekt zusammenkommen.“
Und: Ganz nebenbei lernen alle Beteiligten viel über den Umgang mit Nahrungsmitteln, gesunde Ernährung und wie viel oder wenig Geld für eine gute Mahlzeit benötigt wird. Sogar die katholische Grundschule Fuldaer Straße nutzt die Küche, um ihr Angebot der offenen Ganztagsschule zu bereichern.
Die Betreuung und Anleitung in der Küche übernehmen Sebastian Peters, Ufuk Ayaz und Rüdiger Jung. Teilweise werden sie ehrenamtlich von einigen Eltern unterstützt.
Mit großem Appetit wird schließlich alles aufgegessen und manchmal auch mit großem Hunger. Denn für einige Kinder ist eine warme Mahlzeit zu Hause nicht selbstverständlich.
Doch ganz am Ende steht, wie kann es anders sein, das Spülen. Das gehört dazu, auch wenn das keiner so gerne macht.
Jana Leggen, Düsseldorf, Annette-V.-Droste-Hülshoff-Gymnasium