Ein Leben ohne Handy ist für viele Jugendliche eine erschreckende Vorstellung.
Die Handy-Sucht ist auf dem Weg, eine offizielle Krankheit zu werden, welche Psychotherapeuten als „Mobile and Internet Dependency Syndrome“ kurz „MAIDS“ bezeichnen.
Darunter versteht man, dass, vor allem Jugendliche, die ihr Handy beispielsweise liegen gelassen haben oder gerade keine Möglichkeit haben zu telefonieren, SMS zu schreiben oder auch ins Internet zu gehen, feuchte Hände bekommen, nervös werden oder sogar auch in Panik geraten.
Melanie (15) berichtet unserer Zeitung, dass sie bis zu 200 SMS am Tage verschickt und ebenso viele erhält. Sie ist bis zu drei Stunden am Tag mit ihrem Handy beschäftigt. Um Freunde auch tatsächlich zu treffen, hat sie gar nicht mehr viel Zeit. „Ich habe mich einfach daran gewöhnt, ständig mein Handy in der Hand zu haben, sonst würde mir etwas fehlen. Deshalb schreibe ich auch vormittags im Unterricht SMS oder bekomme welche. Die Lehrer merken das meist nicht, weil ich blind schreiben und gleichzeitig auf die Tafel gucken kann.“
Einer Umfrage nach fühlen sich bereits zwei Drittel aller Handy-Besitzer unwohl, wenn sie ihr Handy nur vergessen haben und drei Prozent werden sogar ängstlich oder gar panisch. Auch wurde herausgefunden, dass 70 Prozent unruhig werden bzw. sogar durchdrehen, wenn sie nicht täglich ihr Emails nachgucken können.
Frau Dr. Möllner, Psychotherapeutin auf der Suchtstation der Rheinischen Kliniken Langenfeld dazu: „Die Betroffenen werden immer jünger. Sie sind zu drei Viertel weiblich und sie verweilen bei uns bis zu drei Monaten. Wichtig ist es, sie bei uns zur Ruhe kommen zu lassen, sie von allen Reizen sowie Handy und Internet abzuschirmen und die Zeit anders zu strukturieren.“
Durch die preiswerten Flatrates und dadurch, dass viele attraktive Apps im Internet verfügbar sind, wird die Handy- bzw. die Internetsucht in Zukunft vielleicht sogar zunehmen. Das Thema wird weiter brisant bleiben.
Alina Daber, Düsseldorf, Annette-V.-Droste-Hülshoff-Gymnasium